Von Setzborden wird in Certern keine Verjüngung überliefert. Es ist ja auch eine dickere Planke als die Verteunig, die Basis für diese, häufig auch mit anderer Bemalung. Es ist eben die Frage, wie das alles am HZ gemacht wurde. Da hilft nur, sich die Fotos genau anzusehen. Vielleicht ist sie am HZ auch an der Unterkante gleich dick wie an der Oberkante; etwas schwer zu sehen.
Hoch eine Bemerkung zur Bemalung: Dem Wagner kann man nicht völlig trauen (hat Sterntreter auch schon mal drauf hingewiesen). Mir liegen seine roten Innenflächen der Geschützpforten schwer im Magen. Das sticht sich total mit dem grauen Anstrich unter dem Halbdeck. Das Rot damals hatte ja auch eine ganz konkrete Funktion - das Blut nicht so gut sehen zu lassen. Aber bei einer grauen Bordwand fällt das wieder weg. Für mich ist das von Winter erwähnte Grau original. Also Wagners rote Pforten sind für mich künstlerische Freiheit - Bitte tut das nicht! Die Verteuning ist grün - hier trau einfach Winters Angaben; ist ja auch im Gleichklang mit dem Dach der Seitengalerie; die beiden sollte man zusammen betrachten. Schwarze Handläufe müssen nicht sein - lass sie naturfarben; schöner Kontrast zu den vergoldeten Skulpturen daran. Hier bin ich durch die Pinselei des Genter geschädigt. Besser zu wenig als zu viel. Später kann man immer noch die Relings nachpinseln, falls mal neue Erkenntnisse auftauchen.
Zitat von ara im Beitrag #1907Hoch eine Bemerkung zur Bemalung: Dem Wagner kann man nicht völlig trauen (hat Sterntreter auch schon mal drauf hingewiesen). Mir liegen seine roten Innenflächen der Geschützpforten schwer im Magen. Das sticht sich total mit dem grauen Anstrich unter dem Halbdeck. Das Rot damals hatte ja auch eine ganz konkrete Funktion - das Blut nicht so gut sehen zu lassen. Aber bei einer grauen Bordwand fällt das wieder weg. Für mich ist das von Winter erwähnte Grau original. Also Wagners rote Pforten sind für mich künstlerische Freiheit - Bitte tut das nicht! Die Verteuning ist grün - hier trau einfach Winters Angaben; ist ja auch im Gleichklang mit dem Dach der Seitengalerie; die beiden sollte man zusammen betrachten. Schwarze Handläufe müssen nicht sein - lass sie naturfarben; schöner Kontrast zu den vergoldeten Skulpturen daran. Hier bin ich durch die Pinselei des Genter geschädigt. Besser zu wenig als zu viel. Später kann man immer noch die Relings nachpinseln, falls mal neue Erkenntnisse auftauchen.
Wie ich ja gesagt habe: ich werde es nicht jeden Recht machen können.
Zitat von ara im Beitrag #1907 ....Schwarze Handläufe müssen nicht sein - lass sie naturfarben; schöner Kontrast zu den vergoldeten Skulpturen daran...
Entschuldige bitte, aber einen Kontrast zwischen holzsichtigen Handläufen und vergoldeten Skulpturen vermag ich beim besten Willen nicht zu erkennen. Im Gegenteil, erst das Schwarz schafft diesen Kontrast sowohl zum Gold wie auch zum kastanien- oder honigfarbenen Rumpf. Im Übrigen haben wir es bei Wagners Temperamalerei mit der Arbeit eines in der Farbwahrnehmung und Farbwiedergabe geschulten akademischen Malers zu tun, der sehr wohl präzise umzusetzen wusste, was er sah. Spekulieren liesse sich allenfalls über die Originalität der Farbgebung zum Zeitpunkt, als er das Modell porträtierte, nicht aber über eine eigenwillige Uminterpretation seinerseits. So gesehen wäre aber alles möglich und man müsste seine gesamte Arbeit in Frage stellen und sich komplett auf´s Raten und Spekulieren verlegen...
Zu den achtersten Decksbalken: Der breite Flaggenstockhalter macht den Eindruck, dicker zu sein als die beiden Außenbordstützen, die unten am Kajütendecksbalken spitz abgeschnitten sind. Die Oberspiegelplatte liegt auf diesen drei Vertikalhölzern auf, ist also in der Mitte von oben gesehen gewölbt. Ein nach achtern Durchbiegen des Decksbalkens ist nicht nötig. Man hatte gegen Außenbord hin auch Platz für die Doppelstützen, ohne sie oder den Decksbalken mit einer Nut versehen zu müssen.
[quote=ara|p112512]Ein nach achtern Durchbiegen des Decksbalkens ist nicht nötig. [quote]
Ein durchbiegen der Decksbalken nach achtern ist eben wohl nötig, sonst vergrößert sich der Spalt zwischen Oberspiegel und Deck noch mehr "B". "A" zeigt in der Draufsicht wie es der Adametz Zeichnung dargestellt ist. Es gibt anscheinend keine Füllung zwischen den Doppelstützen.
In B musst Du noch den Flaggenstockhalter einzeichnen, und der ist meiner Ansicht nach dicker als die Doppelstützen und geht bis zur Achterkante der Oberspiegelplatte. Auch bei Witsen ist dieser Halter ein stärkeres Holz. Füllungen scheint es in der Tat keine zu geben, alles liegt bloß da.
Schau mal, wie stark der Halter dimensioniert ist in Vergleich zu den Stützen daneben. Auch die zwei äußersten Stützen, die unten am Decksbalken der Kajüte schräg geschnitten sind, sind sehr stark (bilden die Rahmen für die Sitzbank). Ich glaube also, dass nur der achterste Balken der Oberhütte die Biegung nach achtern aufweist (oder: gerade mit Bogenfüllstück, dazu Aussparungen für die Stützen). Die Balken von Hütte und Halbdeck sind gerade ohne Füllungen.
Im vasaforum hat Fred Hocker die 1980-zeichnunger der Vasa gegeben. Da sind die decksbalken all gerade, und die Planken gehen bis zum Spiegel. ara hat deshalb recht das im original die balken gerade sind. Aber, ob dass auch im Model so gemachtbist.... Dass sieht im foto aus wie du bei B gezeichnet hast: balken gerade, un ein grosse Spalte. Schade das es kein foto der innenseite der Spiegel gibt....
Wenn ihr hier genau hinschaut, könnt ihr die profilierten Decksbalken der großen Kajüte erkennen. Es sieht so aus, als hätten sie eine andere Wölbung als der hinterste Balken über den wir hier diskutieren. Die Wölbung ist aber an allen Decksbalken gleich. Dies ist eine optische Täuschung dadurch bedingt, dass der hinterste Balken ebenso wie der Oberspiegel auch nach achtern gewölbt ist. Ich habe eben nachgemessen, wenn ich die hinterste Kante des Decks wie in "B" ausführe hätten wir einen 1cm Spalt zwischen Innenseite des Spiegels und Deck. Und das mache ich nicht!
Die Arbeiten am abnehmbaren Oberspiegel gehen weiter. Die obere Schlingerliste gefällt mir besonders gut. Die Beplankung habe ich über Hitze geformt, da die Decksbalken die an der Innenseite noch befestigt sind wieder entfernt werden müssen und der Spiegel die Wölbung ohne Decksbalken immer noch beibehalten muss.
Hallo! Ist Dir klar, dass die obere Schlingerleiste eine Einheit ist mit der darunter sitzenden Zierleiste? Das setzt sich auch fort bei der Seitengalerie. Das ist auf allen Fotos (bes. das von Sterntreter) deutlich zu erkennen. Ist natürlich schon eine modellbauerische Simplifizierung, beim größermaßstäblichen Genter haben sie das historisch korrekt gemacht. Dadurch kann man das ganze nämlich gleich direkt an die Oberspiegelplanken spiekern; die obere Schlingerleiste berührt also die Innenstützen überhaupt nicht, sitzt einfach auf den Außenplanken.
Weißt Du, warum ich das ganze sage? Weil jetzt der Zeitpunkt gekommen ist, so richtig detailverliebt zu werden. Jetzt kommen ja die unzähligen kleinen Details.
Hallo Peter, kannst du das Heckpartie mal aus der Vogelperspektive photographieren? Mich interessiert die Wölbung des Hecks inklusive der Schlingerleisten.
Gruß Dirk
Recherche und Bauvorbereitung: Niederländische Pinas/ Fregatte des späten 17. Jahrhunderts
"Ihr seid mein König? Also, ich habe Euch nicht gewählt!"
So wie ich es sehe war die Zierleiste segmentartig zwischen den Figurebn eingefügt. Man erkennt sogar Spalte zwischen den Teilen. Für mich ein klarer Hinweis darauf, dass die Zierleiste nicht mit der Schlingerleiste eine Einheit bildete.