ich staune immer wieder über Deine modellbauerischen Fähigkeiten und das Wissen zur Materialverabeitung. Ich kenne ja bereits Deine hervorragend gebauten Modelle aus Plastik, wo Du diesen nicht nur neben den künstlerisch gebauten Details auch noch farblich eine ganz besondere Note verleihst. Aber mit diese Restaurationsarbeiten und insbesondere nun mit der Rekonstruktion der Davits übertriffst Du Dich nochmal selbst. Ehrlich gesagt, von den Bildern her ist eine Unterscheidung der Davits kaum möglich. Ich tippe einfach mal auf den Linken, der scheint mir der nachgebaute zu sein.
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Ich verneige mich, vor Deinen Ergebnissen! Es ist eins, Teile zu bauen und diese vielleicht auch noch gut, es ist aber noch mal etwas anderes, ein perfektes Teil, das jemand anders gebaut hat, mit eigenen - und anderen - Mitteln nachzubauen, ohne dabei einen erkennbaren Unterschied zu haben! Echt prima. Grüsse, Joachim
Schöne Grüße Joachim
Mein neues Buch in Deutsch und Englisch erhältlich: "Die Farbe Blau im historischen Schiffbau - von der Antike bis in die Neuzeit" siehe dazu: http://www.modellbau-muellerschoen.de
Danke für die Komplimente! Das ehrt mich sehr! Es stimmt übrigens, der linke Davit ist er Nachbau, man erkennt es am besten daran, dass der Arm goldfarben lackiert ist und daher nicht den echten Metallglanz hat. Ich bin aber ganz zufrieden. Vielleicht kennt Ihr das: Manche Humbrol Goldtöpfchen ergeben bessere (glänzendere) Ergebnisse als andere. Ist ein bisschen wie Lotto. Von den Davits kommt man ganz zwanglos zu den Booten. Die meisten davon hatten Zeit und schlechte Lagerung vom Bootsdeck gefegt; ich glaube mich zu erinneren, dass überhaupt nur eines noch fest war. Erstaunlicherweise waren aber im Gegensatz zu den Davits alle erhalten geblieben.
Es sind 24 Boote. Zu dritt durften sie vor Jahren schon in den geschlossenen Aceton-Wellness-Pool:
Dabei stellte sich heraus, dass sie vermutlich zunächst schwarz und dann wieder weiß übermalt worden waren:
Ich habe die Boote jetzt noch zwei Mal geschliffen und gerade eben zum ersten Mal grundiert, um besser sehen zu können, wo sie vor der letzten Lackierung noch ausgebessert werden müssen.
Geht man mit der Kamera näher heran, sieht man, dass da noch einiges zu tun sein wird (die Mühen der Ebenen):
Eigentlich ist noch nicht die Zeit dafür, aber ich kann's nicht zurückhalten, besonders weil's mich so freut: Der Schreiner war eben und hat die Probevitrine mitgebracht. Das ist tatsächlich nicht das Originalteil, sondern nur ein Kasten, mit dem die Ausmaße und die Beleuchtung getestet werden. Momentan experimentieren wir an der vorne und unten angebrachten LED-Leiste, die noch entsprechend gedimmt oder abgeschirmt werden muss, um die Bordwand stimmig zu beleuchten.
Ums mit den Worten meiner Kinder zu sagen: "Mega-affen-Geil" !!! Grüsse Joachim
Schöne Grüße Joachim
Mein neues Buch in Deutsch und Englisch erhältlich: "Die Farbe Blau im historischen Schiffbau - von der Antike bis in die Neuzeit" siehe dazu: http://www.modellbau-muellerschoen.de
Fertig. Jedes der Boote dreimal grundieren (mit Zwischenschliff) und zweimal lackieren. Dann kleine Ösen biegen und oben einsetzen. Dann Stützen entwerfen (war keine einzige mehr da), Form bauen und über 50 mal abgießen. Ankleben und lackieren. Papier in Holzbraun streichen und schmale Streifen abschneiden. Streifen auf die Bootskanten kleben; mit verdünntem Holzleim, der hat zwar wenig Haftkraft auf dem Lack, überschüssiger Kleber lässt sich aber gut entfernen. Löcher 0,5 mm aufbohren. Kupfernägel mit 1,2 mm Kopf einstecken. Ausreichend Messingdraht schlagen. (Achtung Tennisarm bzw. Kurbelschulter!) Messingdraht um die Nägel winden, ausrichten, abschneiden, Nägel festdrücken. Alles putzen. Kleine Lackschäden ausbessern. Stellprobe mit den Davits:
Passt! Abschließende Arbeit: Freuen, DASS ICH DASS VORAUSSICHTLICH NIE MEHR MACHEN MUSS, DENN SO RICHTIG LUSTIG, SPANNEND UND ABWECHSLUNGSREICH WAR ES NACH DEM 10. BOOT NICHT MEHR!!!
in der Werft: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776 - 1:36 auf dem Zeichenbrett: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776, HM Fireship Comet, 1783, HM Boomb Vessel Aetna, 1777
Pause: HMS Triton, 1771 - 1:48
"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen." "Habe keine Angst vor der Perfektion - Du wirst sie nie erreichen" Salvador Dali
In psychologisch geschickter Manier platziere ich zwischen die langweilig/wierigen Serienarbeiten (Davits, Boote) andere Komplettierungsmaßnahmen, die recht schnell von der Hand gehen und sichtbare Erfolge zeitigen. So konnte jetzt z.B. die Brücke zusammen mit dem Kartenhaus und dem Beobachtungsdeck aufgesetzt werden. Alle Teile waren vor Jahren schon zusammen mit den Aufbauten zerlegt, gesäubert und neu bestückt worden.
Allerdings steckt in diesem Ergebnis wesentlich mehr Arbeit, als das Bild oben zeigt.
Hier eine Ansicht des Ausgangszustandes:
Die Brückennock an der Backbordseite war, vermutlich bei einem Sturz, schon vor Jahrzehnten abgebrochen, wie dieses Foto aus den 1940er Jahren zeigt:
Eine neuere Aufnahme:
Hier Bilder von der Zerlegung der Teile. Leider stellte sich heraus, dass das hölzerne Schanzkleid der Brücke durch die Feuchtigkeit so verrottet war, dass es sich nicht mehr reparieren ließ.
Zuerst bedurfte es einer Eigenholzspende des Modells, um den Boden für die neue Nock herzustellen:
Dann habe ich ein neues Schanzkleid gebaut. Die Rundung bildet ein Holzstück, das auf der Rückseite vielfach eingesägt, dann gebogen, geschliffen und mit Kunstharz verstärkt wurde.
Der Kartenraum war ebenfalls dem Verfall besonders preisgegeben. Vor einer Neunbestückung mit Fenstern etc. musste der Korpus neu zusammengefügt werden. Hat fast so viel Arbeit gemacht wie die größeren Aufbauten, die unter den Decks relativ gut gegen Verfall geschützt waren.
Wer findet den bedeutenden Unterschied? (Details und Eingehenderes später)
Hier noch zwei Fotos von weiteren kleinen Aufbauten auf dem Bootsdeck. Im Gegensatz zu Brücke und Kartenhaus mussten diese Teile "nur" gereinigt werden. Hier sind auch die Original-Bullaugen an ihrem Platz geblieben. Kleine Beschädigungen und Holzverzug habe ich in Kauf genommen. Ein Neubau eines großen Oberlichts, mit dem ich begonnen hatte, war mir schon im Ansatz zu clean geraten.
Zitat von Schmidt im Beitrag #117Wer findet den bedeutenden Unterschied? (Details und Eingehenderes später)
das zweite Bild hat eine homogenere Ausleuchtung des Rumpfes im unteren Bereich (Heck könnte vielleicht noch etwas vertragen...) und eine Hintergrundbeleuchtung (vielleicht könnte es noch ein wenig gestreut werden... wobei so ein dominanter Strahler auch was hat...) - aber wie auch immer: DAS SIEHT SUPER AUS!
Grüsse, Joachim
Schöne Grüße Joachim
Mein neues Buch in Deutsch und Englisch erhältlich: "Die Farbe Blau im historischen Schiffbau - von der Antike bis in die Neuzeit" siehe dazu: http://www.modellbau-muellerschoen.de