Hallo Freunde, ich habe mich schon sehr lang für Leonardo Da Vinci´s Entwürfe interessiert, nur leider sind gute Bilder in vernünftigen Größen nur für viel Geld zu haben und die guten Bücher sind auch nicht grad billig.
Nun ja, den Gedanken immer im Hinterkopf kam ich wieder drauf als Revell mit einer Serie für Da Vinci begonnen hat. Als ich allerdings die Preise und die Abbildungen sah, wurde mir schlagartig Übel, denn solch eine schlechte Qualität wie ihn Revell da anbietet habe ich schon lang nicht mehr gesehen und dafür ist jeder Cent zu viel!!!
Ich war wirklich enttäuscht und habe mir Überlegt es selbst in Angriff zu nehmen und das ein oder andere Stück zu verwirklichen. Nun, es fehlte mir immer der gewisse Tritt in den Hintern und die Inspiration.
Dann kam die Serie "Werkstatt Da Vinci" auf DMAX. Als ich mir die Serie ansah entflammte bei mir wieder der Drang endlich mal so etwas zu bauen und ich entschied mich für das in der Serie sogenannte Orgelgeschütz welches Da Vinci um 1480 entwarf und Orgelpfeifenmuskete nannte.
Ich werde Da Vinci´s Bezeichnung verwenden, wenn er es schon so genannt hat.
So sollte das Geschütz in etwa Aussehen wenn es fertig ist
Gezeichnet hab ich schon mal alles im groben und im Moment bin ich dabei etwas zu recherchieren wie im 15.Jhr Speichenräder, größere Holzteile und so gefertigt wurden um dann auch dem Geschütz den damaligen Flair zu verleihen.
In diesem Sinne
Gruß Mike
Alle sagten: "Das geht nicht!" Dann kam einer, der wußte das nicht und hat's gemacht.
Angefangen hab ich mit den Radnaben welche ich nach alter Tratition aus Buchbaum gedrechselt habe. Auf den Bildern seht ihr den Zwischenstand, denn ich muß ja noch die Löscher für die Verzapfung einbringen. Da man ja bekantlich nicht ins Holz reinschauen kann, mußte ich noch eine dritte Nabe drechseln da, wie man sieht, ein Ast sehr tief hinein reichte. Das ist aber nicht schlimm, da kann ich den gleich als Muster für die anderen nehmen
Nun aber zu den zwei Bildern damit ihr auch was seht und Nico spitzeln kann
Gruß Mike
Alle sagten: "Das geht nicht!" Dann kam einer, der wußte das nicht und hat's gemacht.
Dann habe ich die inneren Radien fertig geschliffen und mit den Speichen begonnen. Die endgültige Form bekommen sie dann erst beim Zusammenbau. Auf den Bildern seht ihr eine Speiche, die Maße sind bis auf 1/10 am Endmaß. Der untere Zapfen ist fertig geformt, der obere Zapfen wird noch rund geschliffen zum Endmaß von 2mm. Auf dem letzten Bild sind alle bislang gefertigten Teile zu sehn.
Als nächstes werden die Löcher in die Felgensegmente gebohrt, und danach werden die Felgensegmente in ihre endgültige Form gebracht.
Gruß Mike
Alle sagten: "Das geht nicht!" Dann kam einer, der wußte das nicht und hat's gemacht.
Als erstes habe ich die Radnaben auf einem einfachen Teilapparat befestigt und gebohrt, das klappte super. Dann habe ich angefangen die Öffnungen für die Zapfen herauszuarbeiten und das ist echt sehr zeitaufwändig.
Nun aber zu den Bildern
Gruß Mike
Alle sagten: "Das geht nicht!" Dann kam einer, der wußte das nicht und hat's gemacht.
Da ich ja durch die Verletzung etwas Zeit zum Recherchieren hatte und mich immer irgendetwas an den Rädern störte, habe ich mich auf die Suche nach einem Stellmacher gemacht und auch einen gefunden. Bei einem sehr netten und auch etwas längerem telefonat wußte ich dann auch, was mich da gestört hatte, es waren die Felgen! Wie im vorherigen Bericht zu sehen, hatte ich den Fehler gemacht, pro Speiche eine Felge zu fertigen und das war natürlich falsch. Dann Erklärte ich ihm was ich baue und was dieses Teil im Original etwa wiegen würde und schon war ich um einiges an Wissen reicher.
Also zurück an den Zeichentisch und die Räder neu konstruiert.
Nun baue ich sie erneut und bin froh, das ich mich da doch noch mal schlau gemacht habe.
Jetzt aber zu den neuen Bildern. Ich habe mir eine kleine "Fertigungsstation" nur für Räder gebaut, die auch noch erweitert wird, im Moment ist nur eine Vorrichtung für die Speichen zum anzeichnen der Felgen und das zweite ist für den Zusammenbau der Räder gedacht wo dann auch die Eisenringe aufgezogen werden können. Als nächstes kommt noch eine Vorrichtung um die Speichen in ihre ovale Form zu bringen hinzu.
Also auf dem ersten Bild ist die "Fertigungsstation" zu sehen
Auf den nächsten Bildern seht ihr die Vorrichtung zum anzeichnen der Speichen damit das das Rad später nicht eiert.
Nach dem Anzeichnen und Sägen sehen die Speichen dann so aus
Gruß Mike
Alle sagten: "Das geht nicht!" Dann kam einer, der wußte das nicht und hat's gemacht.
Als nächstes werkelte ich an den Metallbeschlägen rum, da gibts nicht viel zu sagen und ich glaube die Bilder sprechen für sich, wer allerdings genaueres wissen will, der sollte einfach nur fragen
Gruß Mike
Alle sagten: "Das geht nicht!" Dann kam einer, der wußte das nicht und hat's gemacht.
Vielen Dank für diesen tollen Beitrag! Wieder mit einer schier unglaublichen Präzision gefertigt ! Was mir besonders gefällt, sind die Bauschritte und die Tricks und Hilfseinrichtungen. Viele Grüße Joachim
Schöne Grüße Joachim
Mein neues Buch in Deutsch und Englisch erhältlich: "Die Farbe Blau im historischen Schiffbau - von der Antike bis in die Neuzeit" siehe dazu: http://www.modellbau-muellerschoen.de