Zitat von schiffebastler im Beitrag #255Das wird bestimmt ein toller Anblick sein, um nicht zu sagen eine Lust um dieses Lustfahrzeug irgendwann mal in Aktion zu sehen Grüße, Joachim
Das hoffe ich Joachim, schließlich ist genau das der Grund dafür, dass ich das Schiffchen baue.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Ich finde Bemastung und Takelung sind ein Meilenstein, da sich das Aussehen und der Eindruck eines Modells dadurch deutlich verändern. Daher bin ich auch schon sehr gespannt wie sich deine Fregatte nun entwickelt.
Danke Holger. Ich hoffe, da entwickelt sich nun tatsächlich wieder was, in letzter Zeit war ein bisschen Stillstand. Auf der Intermodellbau hatte ich aber Gelegenheit, dem entgegen zu wirken. Knupfer wurde ausgeplündert, drei Segelwinden (6 Turns, für 19,90 das Stück), div. Bowdenzughüllen für die innere Mimik gekauft und am Minisail-Stand habe ich, sooft Gelegenheit war, unsere Reeperbahn vorgeführt und somit einen großen Teil des stehenden Guts hergestellt (aus sehr feinem, gewachsten, schwarzen Flachsgarn). Apropos, dabei haben Gerold und ich auch ein bisschen experimentiert. Heraus kam ein Stag, 4-kardeelig mit Stahldrahtseele, 2,4mm Durchmesser- sehr fein das.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Das klingt doch sehr gut was du hier schreibst. Allerdings gehen dir nun auch die Ausreden aus, falls der Stillstand andauern sollte Also los, entwickele
Zitat von pollux im Beitrag #259Das klingt doch sehr gut was du hier schreibst. Allerdings gehen dir nun auch die Ausreden aus, falls der Stillstand andauern sollte Also los, entwickele
Is ja gut, Holger, ich mach' ja schon... Schaut man sich einmal ein Video von der Surprise genauer an, kann man sehen, dass Schoten und Halsen der Untersegel weggelassen und das Unterliek durch Draht o.ä. versteift worden ist. Das wären mir dann doch ein zu großer Kompromiss. Bei mir müssen Schoten und Halsen zu sehen, also auch zu steuern sein. Warum denn einfach, wenn's auch umständlich geht?
Bevor das Deck geschlossen und die Innenplanken des Schanzkleides angebracht werden können, muss also erst einmal die Technik rein, an die man sonst nicht mehr heran käme. Angefangen habe ich mit meinem Hauptproblem, den Großsegelhalsen. Die sind deswegen ein Problem, weil sie seitlich in einem Bereich durch das Schanzkleid geführt werden, der, wenn dann mal geknüppelt wird oder eine Bö entsprechende Krängung verursacht, gerne die Wasseroberfläche unterschneidet. Würde ich von dort aus die Hals direkt unter Deck und zur Segelwinde führen, würde das Schiffchen durch die Führungsröhrchen jedes Mal ein Schlückchen Wasser nehmen. Das läppert sich, wie ich aus Erfahrung mit meinem Kutter sagen kann. Um das zu vermeiden, wird die Hals nur durch das Röhrchen in den Bereich der Mittellängesachse und durch den Vorsteven in das Galion wieder nach außenbords geführt. Von dort aus geht es über den Block im Galion wieder zurück in den Rumpf. Dieser ist also nur an diesen Stellen im Galion offen und wenn da Wasser hinkommt, ist sowieso alles zu spät. Zu sehen ist davon später nichts mehr, der Block im Galion verschwindet hinter der Bugspritzurring und der Eintritt der Halsen in das Schanzkleid wird auch noch getarnt.
Im Rumpfinneren werden die Halsen dann auf eine Umlaufschot (wie beim Spill das Kabelaar) geführt, die durch eine Segelwinde betrieben wird: 101_2805.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Die Schoten des Großsegels werden durch Röhrchen nur von einer Seite auf die andere geführt und von den Halsen mit durchgezogen.
Beim Focksegel wird das selbe Prinzip angewendet, hier habe ich es aber fernsteuertechnisch etwas leichter, weil die Focksegelhalsen ja durch Blöcke an den Butluvs geführt werden und von denen aus kann ich die Halsen überall hin führen, so dass es etwas leichter wird, hier eine akzeptable Lösung für den Durchbruch zu finden.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Wirklich sehr interessant Dein Beitrag Willi ! Da wird einem so ein klein wenig klarer, wie kompliziert ein Fahrmodell ist und was zusätzlich alles beachtet werden muss. Gerne freue ich mich auf mehr solch interessanter Details.
Viele Grüße, Joachim
Schöne Grüße Joachim
Mein neues Buch in Deutsch und Englisch erhältlich: "Die Farbe Blau im historischen Schiffbau - von der Antike bis in die Neuzeit" siehe dazu: http://www.modellbau-muellerschoen.de
Hallo Joachim Kompliziert ist ein gutes Stichwort. Für diesen Bereich Modellbau gilt: Kompliziert ist störanfällig, also muss alles so einfach wie möglich sein und das ist kompliziert!
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Sachen gibt's, über die habe ich mir noch nie Gedanken gemacht (machen müssen). Auf diese Führung der Großhals wäre ich nicht gekommen. Falls von der Seite Wasser in das Röhrchen dringt, kann das vorn am Bug wieder austreten und gelangt so nicht in den Rumpf. Habe ich das Prizip kapiert? Dazu muß man natürlich wissen, daß der Bereich da vorn im Bug trocken bleibt (hätte ich nicht gewußt). Hat der Umlenkblock im Galion richtige Rollen oder spielt hier die Reibung keine große Rolle? Sollte an den Einbauten mal ein Schaden passieren, bedeutet das, daß du einen Teil des Modells wieder zerlegen mußt, da nicht mehr alles erreichbar ist? Mich würde das beunruhigen
Zitat von pollux im Beitrag #263 Falls von der Seite Wasser in das Röhrchen dringt, kann das vorn am Bug wieder austreten und gelangt so nicht in den Rumpf. Habe ich das Prizip kapiert?
Exakt!
Zitat von pollux im Beitrag #263Dazu muß man natürlich wissen, daß der Bereich da vorn im Bug trocken bleibt (hätte ich nicht gewußt).
Wirklich wissen kann man das auch nicht, aber hoffen ist erlaubt. Bei meiner Yacht ist dieser Bereich noch nie nass geworden.
Zitat von pollux im Beitrag #263Hat der Umlenkblock im Galion richtige Rollen oder spielt hier die Reibung keine große Rolle?
Der Block hat richtige Rollen. Die Reibung ist das A und O. Die Winde hat einen Zug von ca. 10 kg/cm. Das dürfte aber an der Achse gemessen sein. Mit einer Spule verringert sich das Moment natürlich mit jedem mm Durchmesser. Außerdem kommen die Brassen der Großrah ja auch noch auf die selbe Winde. Tatsächlich weiß ich noch nicht, ob das Ganze nicht doch Reibungswerte erreicht, die jenseits der Möglichkeiten der Winde liegen. Auch hier gilt das Prinzip Hoffnung. Falls die Winde überfordert ist, gibt es aber noch einen Plan B.
Zitat von pollux im Beitrag #263Sollte an den Einbauten mal ein Schaden passieren, bedeutet das, daß du einen Teil des Modells wieder zerlegen mußt, da nicht mehr alles erreichbar ist? Mich würde das beunruhigen
Das wäre in der Tat fatal. Ich glaube aber, gut vorgesorgt zu haben. Zwischen Fock- und Großmast befindet sich eine große Wartungsluke: f449t1137p25774n4.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Inzwischen sind weitere Luken dazu gekommen. Eine zwischen dem Großmast und dem Halbdeckschott, und das komplette Achterdeck. Alles, was nach menschlichem Ermessen Probleme verursachen könnte, ist damit erreichbar. Problematisch könnte noch die Vorpiek werden, die wird unter einem festen Deck verschwinden. Das ist der Grund, weshalb ich diesen Bereich mit den Kunststoffröhrchen überbrückt habe. Tatsächlich versuche ich hier nichts einzubauen, was auch nur ansatzweise die Möglichkeit einer Störung bietet.
Zitat von pollux im Beitrag #263Sachen gibt's, über die habe ich mir noch nie Gedanken gemacht (machen müssen).
Alle Achtung Holger, dafür hast Du aber mit verblüffender Präzision genau die Punkte hinterfragt, auf die es ankommt. Spreche aus Lob und Anerkennung in äußerst verschärfter Form.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Also mir tuts umso mehr leid, daß ich nicht auf die Messe habe kommen können, schade, schade, aber da wird es ja hoffentlich noch mehr Möglichkeiten geben dieses Modell mal im Original zu sehen Grüßle Joachim
Schöne Grüße Joachim
Mein neues Buch in Deutsch und Englisch erhältlich: "Die Farbe Blau im historischen Schiffbau - von der Antike bis in die Neuzeit" siehe dazu: http://www.modellbau-muellerschoen.de
Zeit für ein kleines Update Viel ist es ja nicht, aber jeder Schritt will auch gut durchdacht sein. Wenn ich jetzt z.B. ein Deck schließe und nachher feststelle, da hätte noch eine Umlenkung o.ä. hin gemusst, dann wird es richtig kompliziert. Ein paar Schnitzereien fehlten auch noch. So war ich ja schon immer der Ansicht, dass das Fräulein einen hübschen Hintern hat, aber mit den Zierleisten für den Rand der Gillung steckt er nun quasi in einem Spitzenhöschen: 101_2870.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Am Bug wurden die Galionsspanten mit Zierleisten verkleidet und die Butluvs angebracht. Für diese habe ich bei Marquardt und bei Goodwin übereinstimmend die gleichen Proportionen gefunden, nämlich 1 Zoll Dicke für jeden Fuß Länge, also 1:12. Als sie dann fertig waren, kamen sie mir dann doch sehr klobig vor und ich habe sie dann etwas schlanker gestaltet. Später habe ich dann getan, was ich von vornherein hätte tun sollen, und zwar mal in die Architectura Navalis zu schauen. Für die Fregatte auf Tafel II No. 2 hatten dann die Butluvs ein Verhältnis von 1:21. Nicht viel anders auf Plan XXXVI No. 5, dort 1:22,5. Na ja, nun ist es so, wie es ist, vielleicht ändere ich das nochmal, der Aufwand wäre gar nicht mal so groß, aber im Moment fehlt es an Motivation und die gedrungenere Form bringt auch eine höhere Festigkeit. 101_2875.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) 101_2876.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) 101_2874.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Fernsteuertechnisch wurden die Sülls der Wartungsluken mit Gewindebuchsen ausgestattet, so dass die Lukendeckel mit Augbolzen mit M2-Gewinde festgeschraubt und (hoffentlich) dicht verschlossen werden können. 101_2873.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) 101_2872.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Ich nähere mich nun dem Zeitpunkt, an dem die Decks verschlossen und beplankt werden sollten, sonst geht es nämlich nicht weiter, aber aus dem eingangs erwähnten Grund, scheue ich noch davor zurück. Macht ja aber nix, hetzt mich ja keiner, nicht wahr Holger (@pollux)?
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Hm, gute Frage, vielleicht ist ein Buchenrundholz schon stabil genug, ansonsten könnte man unter Verzicht auf die Biegung nach unten auch eine Messingstange verwenden. Mal sehen.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.