Sorry, so war es keineswegs gemeint. Von meiner Seite gibt es keinerlei Unstimmigkeiten. Ich habe mich auch in keiner Weise kritisiert, angegriffen oder sonst wie falsch behandelt gefühlt. Ich hoffe ich bin auch bisher nicht irgendwie negativ rüber gekommen Wenn doch, bitte ich aufrichtig um Entschuldigung.
Ich meinte das Teil an der Bramstenge hieße Hummer, bin mir aber nicht ganz sicher.
Ein vollständiger Satz wäre in der Tat netter gewesen. Nichts für ungut bela
Eine Verständnisfrage zu den Stagen an die Experten, ich bin beim Durchblättern hier im Forum noch nicht richtig fündig geworden bin.
Soweit mein aktueller Kenntnisstand werden die Stage links geschlagen, dementsprechend also per Kabelschlag.
Handelt es sich dabei nur um die reine Schlagrichtung wie es bei normalen rechts geschlagenen Tauen üblich ist, oder ein "echtes" Kabel wie beim Ankertau, bei dem erst die drei Kardeele aus rechts geschlagenen Tauen hergestellt werden?
Gilt das für alle Stage oder nur für die Untermasten?
Hallo Andreas, ich habe für die RW alle Stage aus rechts geschlagenen Tauen ,dann links geschlagen hergestellt. Ob korrekt oder nicht weiß ich nicht. Was mir dabei aufgefallen ist das der fertige Durchmesser des links geschlagenen Taues den zweifachen Durchmesser der Einzeltaue hatte. Z.b. 0,4 Einzeltau gleich rund 0,8 linksgeschlagenes Tau. Vielleicht hilft es Dir die richtigen Durchmesser leichter zu finden. Lieben Gruß Frank
laut D. Steel waren Tauen ab 9 Zoll Umfang kabelgeschlagen, weil man dieckere Tauen mit Trossenschlag nicht fest geung schlagen konnte. Wanten und Stäge (ab bestimmter Umfang) waren in der Regel aus 4 Trossen mit Seele links geschlagen, ist sog. Wantschlag. Das sind die Infos aus dem Ende 18. Jh., aber die Technologien basieren auf hunderten von Jahren Erfahrung, und viel hat sich sein dem 17. Jh nicht geändert...
eigentlich hatte ich gehofft, in Cornelis van Yks "De Nederlandsche Scheepsbouwkonst opengestelt" von 1697 etwas darüber zu finden. Leider geht er nur auf Dicken und Längen ein, nicht auf die Herstellung. Sowohl in Diks Werk über die "Zeven Provincien" als auch in Andersons "The Rigging of ships in the days of the spritsail topmast 1600 - 1720" steht nur relativ lapidar: Stage waren meistens (Dik) bzw. oft, man könnte vielleicht auch sagen normalerweise (Anderson) Kabelschlag. Kabelschlag wird dort als aus 3 - 4 rechtsgeschlagenen Tauen hergestellt beschrieben.
Ich danke euch für das Feedback, hat mir weitergeholfen.
@Frank bei der William Rex sieht es so aus, dass alle Stage links geschlagen sind, beim Vorstengestag eindeutig, beim Großstengestag lässt es sich bei einer Vergrößerung vermuten:
Was die von @Alexander genannten 9 Zoll bestätigen würde. Ich habe meine notwändigen Stärken mal umgerechnet und käme beim Fockstag ungefähr auf maßstäbliche 8 und bei Großstag auf 10 Zoll. Die anderen Stage hätten alle einen Unfang von "nur" noch <= 5 Zoll.
@Jack Stay mir ist auch aufgefallen, dass Anderson immer mal gern mit entweder/oder "arbeitet", was wohl in der Natur der Sache aller Autoren liegt, die ein allumfassendes Thema abhandeln.
Hallo Andreas, ""Alle Stage sind links geschlagen…""" Zitat von Schrage oder Marquardt, müsste ich zu Hause nochmals nachlesen. Ob das zu allen Zeiten galt weiß ich ebenfalls nicht. Ich habe sie alle mit drei Tauen links geschlagen bis runter auf 0,35mm. In meinem BB ging es auch mal da drum muss die Stelle mal raussuchen. Lieben Gruß Frank
Ich denke, dass es einfach von der Stärke abhing. Auch wenn Steel von Cablets spricht, wenn Trossenschlag unter der üblichen Stärke lag, so werden Taue unter einer gewissen Stärke normal sein.
Da wir aber gerne nur die dicken Pötte betrachten, mag die Aussage "alle" vielleicht zutreffen ;-)
@Frank nach unserem letzten Besuch habe ich bei beiden noch einmal nachgelesen, sowie bei "Brigg Irene" von Petrejus ist von Klabelschlag zu lesen, bei den Autoren für meine passende Epoche, ist es nicht eindeutig, wie auch bei den beiden verlinkten hiistorischen Modellen.
Ich meine auch hier oder im WMF einen Beitrag gefunden zu haben, von dem explizit von den Stagen der Untermasten die Rede ist, wenn ich nicht irre von @dafi, deshalb nochmals meine Rückfrage.
Ich danke euch nochmals für die zahlreichen Beiträge.
Da ich keine weiteren Quelle gefunden habe, die bestätigt dass alle Stage links geschlagen wurden, halte ich es wie beim Modell der William Rex bei der die fast 10 Jahre dauernde Restauration 2013 abgeschlossen wurde. Da davon auszugehen ist, dass dies für ein Museums auch nach aktuellen Erkenntnissen des historischen Schiffsbau erfolgte und hier alle Stage links geschlagen sind, habe ich das ebenso übernommen.
Das Stage für den Großmast 1,6 mm, Großstengestag 0,8 mm und das Großbramstang 0,4 mm. Es müsste eigentlich 0,33 mm haben, jedoch habe ich nur 220er Garn. 3 x 3x1 Fäden ging leider nicht dünner.
Weiter geht es mit der Evaluierung und Übung zur Vorbereitung der Takelarbeiten.
Nach dem Schlagen der Stage und Bau einer Flechtbank für die Mäuse habe ich mich im Weiteren mit dem Bekleeden der Taue beschäftigt.
Das Thema ist mir durchaus vertraut und wurde von mir schon mal im größeren Maßstab mit einer Art Kleedkeule umgesetzt.
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Diese Variante ist jedoch nicht so gut für kleinere Maßstäbe geeignet, da der dünne Kleedfaden die vergleichbar schwere Kleedkeule nicht voranschieben kann.
Im Internet habe ich mal einen recht preisgünstigen Teilesatz für eine Kleedbank gefunden, es lässt sich ganz passabel damit arbeiten, ist sogar kugelgelagert.
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Bei der Nahaufnahme sind deutlich die Keepen der Kardeele zu erkennen, anders bei dem mit der Kleedkeule bekleideten Edelstahlseil mit seiner feiner Oberflächenstruktur und dem vergleichsweise dicken Kleedgarn:
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Auch das Trensen gestaltete sich mit der Kleedbank recht problemlos:
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Der Unterschied ist deutlich. Ich werde noch ein wenig mit anderen Taustärken und verschiedenen Garnstärken zu Auffüllen der Keepen experimentieren.
Zitat von Ros Tocker im Beitrag #314...Der Unterschied ist deutlich. Ich werde noch ein wenig mit anderen Taustärken und verschiedenen Garnstärken zu Auffüllen der Keepen experimentieren. ...
Das kann ich nur bestätigen, wie vor einiger Zeit schon versucht. Seit dem trense ich stärkere Taue wie z. B. Wanten, Stage etc. bevor ich Sie bekleide. Hier LINK 1 kann man auch den Unterschied sehr gut erkennen.
Das Trensen an sich ist kein allzu großer Aufwand, siehe hier LINK 2.
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner