Das Brooktau bildet ja aber zwischen seinen Befestigungspunkten die Schenkel eines Dreiecks. Würde es gerade verlaufen, hätte es die Länge der Summe der beiden Dreiecksschenkel und die Mündung käme gut frei von der Bordwand, jedenfalls gut genug, damit geübte Kanoniere da arbeiten können. Das ist zeichnerisch sicherlich leicht nachvollziehbar. Länger sollte es nicht sein, da der Rücklauf dann zu spät gestoppt worden wäre, was evtl. zu Schäden der Deckseinrichtungen hätte führen können.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Zitat von Willi im Beitrag #91 Länger sollte es nicht sein, da der Rücklauf dann zu spät gestoppt worden wäre, was evtl. zu Schäden der Deckseinrichtungen hätte führen können.
.....und zu Beschädigungen der Crew...
Ich weiß, ich schweife ab, aber da kam grad so eine Idee vorbei zur Segelgestaltung. Hat eigentlich schon mal einer ein Schiff dargestellt, das auf der Reede liegend die Segel zum trocknen aufgehangen und die Geschütze beim Exerzieren gezeigt hat?
Zitat von Carpfanger im Beitrag #93Hat eigentlich schon mal einer ein Schiff dargestellt, das auf der Reede liegend die Segel zum trocknen aufgehangen und die Geschütze beim Exerzieren gezeigt hat?
Es ist allerdings nicht repräsentativ; zu wenig Bedienung und der Fixpunkt der achteren Talje liegt zu weit binnenbords. Aber @dafi hat bestimmt so etwas in seinem Repertoire, so richtig im 'Gewusel' an Deck. Allerdings; so etwas einzustellen, scheint nicht besonders lukrativ zu sein. Bei der ORIENT ( siehe Fußnote ) hatte ich umfangreich und erklärend ein "Anker auf"- Manöver dargestellt. Es gab zwar Hunderte Klicks an einem Tag (!), aber kaum 'Likes' oder Geschriebenes. Aber den Wenigen, welchen ich eine Freude bereiten konnte, rechtfertigt doch wieder das Ganze.
Hm.. möglicherweise kann Dir folgender Vorschlag bzgl. der Einsicht ins Modell helfen:
Die Stückpfortendeckel waren nicht notwendigerweise geschlossen auf Marsch und schon gar nicht im Hafen. Sie waren eigentlich meist gestaut, wenn Wetter und Wellen das erlaubten. Es spricht als gar nichts dagegen, die Deckel im Hafen liegend einfach weg zu lassen. Dann hast du eigentlich einen guten Blick nach drinnen. Sie waren auch nicht zur Abstützung des Rohres vonnöten - im Gegenteil. Man hatte auf der Constitution immer schon mit überkommendem Wasser um die Kanonen zu tun und musste immer wieder aktiv nachdichten, wenn die See rauh war. Das wird oft in Logbüchern erwähnt. Also hatten die Rohre gegenüber den Deckeln immer gut Luft.
Und es steht nichts dem Vorhaben im Weg einen Teil der Geschütze zum Beispiel in einer Übung zu zeigen - als z. B. völlig zurück gezogen und beim Auswischen / Laden ..? Du kannst auch teilweise Stückpfortendeckel geschlossen - oder auch nur halb geschlossen (nur unten) darstellen. .. z. B. damit Zugluft in den Offiziersabteilen ausbleibt - oder was auch immer :-) während der Bereich um die Galley dringend Querlüftung braucht :-) .. also alles offen sein muss - nach beiden Seiten.
Was die Länge der Brooktaue (richtig?) betrifft: eigentlich musste man doch "nur" so weit zurück fahren, dass man die Kugel an der Kante der Stückpforte vorbei in´s Rohr bekam. Die Werkzeuge zum Stopfen wurden mit ihrem "langem Ende" einfach an der Kanone vorbei nach draussen geschoben.. das "Bedienen erfolgte tatsächlich mit dem Arm / den Armen z. T. "draussen".. wobei: wenn man die Dicke des Rumpfes beachtet.. war man eigentlich immer drinnen. Bei der Constitution musste keiner draussen stehen zum Laden der Kanonen.
Bedenke: jeden Zentimeter (oder in diesem Fall: jeden "inch"), den man die Geschütze weiter zurück rollen lies im Gefecht musste mittels schierer Muskelkraft und unter Verlust von Zeit wieder ausgerammt warden. Nicht, dass Seeleute faul waren - aber es ging um Schnelligkeit und verfügbare Kräfte. Beides kostbare Güter während eines Gefechts.
Zitat von Windgesicht im Beitrag #94... und der Fixpunkt der achteren Talje liegt zu weit binnenbords.
Das glaube ich nicht. Es gab in der Regel zwei Reihen Augbolzen hinter den Kanonen. Die Rückholtakel der Stb.-Kanonen wurden in die Augbolzen auf der Backbordseite eingehakt und umgekehrt. Bei Deinem Schnittchen fehlt also nur der Augbolzen für die (nicht dargestellte) Kanone auf der anderen Schiffsseite.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Zitat von Willi im Beitrag #96Es gab in der Regel zwei Reihen Augbolzen hinter den Kanonen. Die Rückholtakel der Stb.-Kanonen wurden in die Augbolzen auf der Backbordseite eingehakt und umgekehrt. Bei Deinem Schnittchen fehlt also nur der Augbolzen für die (nicht dargestellte) Kanone auf der anderen Schiffsseite.
Da wurde ich aber schon eines anderen "beleert" lieber Willi -und genau zu diesem Schnittchen ehedem-.
Bedenke, das hier ist kein 200 to- Kutter mit der Hälfte der Decksbreite, wo das wahrscheinlich so sein könnte.
Ja, ich erinnere mich, warum mache ich es so kompliziert ? @Marcus.K. Ich bin da öfter 'mal im Zweifel, ob ich nicht aus Bequemlichkeit diesen Weg beschreite. Aber Du hast es eigentlich jetzt auch bestätigt, dass es so gültig sein kann. Gelesen habe ich dazu auch jede Menge, aber auch Widersprüchliches. Insgeheim hatte ich mich auf die knifflige Arbeit mit den gezurrten Kanonen auch ein bisschen gefreut und fand es spannend, wie es gelänge -trotz allem.
Aber jetzt "darf" ich glückhafterweise und einigermaßen sicher die Lafetten wieder so herrichten, dass ich die Kanonen ( auch im Forwardroom ) in Normalstellung plazieren kann -und man kann hineinschauen, das ist wichtig. Was nützt sonst eine Innenbeleuchtung ? Die halbierten und ausgebuchteten 'Gunport- Lids' werde ich in alter Manier -wie bei der ersten CONNY- binnenbords in Halterungen zwischen den 'Stücken' unterbringen. Wenn man bedenkt, dass ich schon einmal da war und noch weiter.
Da nun fast alles klar wie 'Kloßbrühe' ist, wird mit der Herstellung der Taljenblöcke der Kanonen experimentiert. Im Maßstab 1 : 96 nicht so einfach, um sie wirklichkeitsnah zu fertigen. Im Batteriedeck -nachher kaum mehr deutlich zu sehen- kann ich auf vorgefertigte und grobe Blöcke zurückgreifen und diese verfeinern.
-hier ist einer dieser Blöcke mit Lötstelle am Haken, obwohl dies schon fast unsinnig ist-
Der Eine oder andere mag sich gewundert haben, warum ich mich achteraus verkrümelt habe. Meine Frau ist nach kurzer und schwerer Krankheit am Wochenende gestorben, zwei Herzinfarkte und auch die Thromben 'standen Schlange'. Wir wollen es ja nie einfach.
auch von mir ganz aufrichtiges und herzliches Beileid! Vor allem wünsche ich dir Kraft und Stärke für die nächste Zeit. Halt die Ohren steif und pflege die schönen Erinnerungen.