Hallo alle, zuerst vielen Dank für eure Beiträge. Nach eine Pause geht es weiter mit der dritten und vierten Etage der Takelage. Nach bereits beschriebener Methode wurden die Bram- und Royalrahen mit den Segeln versehen. Die Bramrahen von Fock- und Großmast erhielten zusätzlich noch die Leesegel-Fallblöcke an den Augbolzen der Rahnocken. Die einfachen Drehreeps wurde über eine Scheibe im Hummer der Bramstenge mit einer Anholtalje, am Kreuzmast mit einer einfachen Talje, auf die Mars geführt, die laufenden Enden wurden an den Betingen belegt. Die einfachen Topnanten wurden durch zwischen den vorderen beiden Bramwanten eingebundenen Kauschen geführt und an Klampen an den Stengewanten auf der Mars belegt. Die Vorbram-Brassen laufen über Leitblöcke am Kragen des Großstengestag und an der Hinterkante der Vormars und werden an der Backrail belegt. Die Großbram-Brassen laufen über Leitblöcke am Kragen des Kreuzstengestag und werden am Nagelboard des Kreuzmastes belegt. Die Kreuzbram-Brassen laufen über Leitblöcke an der Gaffelnock und werden an der Innenseite des Taferells belegt. Die Schoten laufen über Scheiben vor den Nocken der Marsrahen und über die Quarterblöcke zum Deck. Die Bullinen des Vormarssegels laufen über Leitkauschen an der Nock des Klüverbaum und werden auf der Back belegt. Die Bulinen des Großbramsegel werden über Scheiben am hinteren Ende der Längssalinge am Vorstengetop zum Deck geführt. Die Bulinen des Kreuzbramsegels laufen über Scheiben am hinteren Ender der Längssalinge am Großstengetop zum Deck. Die Bauchgordings von Vor- und Großbramsegel laufen über Leitkauschen an den Drehreeps der Bramrahen und über Leitblöcke an den Bramstengetops und werden an Wantklampen auf den Marsen belegt. Hier die Großbramrah:
Die Pandora führte an Fock- und Großmast Royalsegel. In Abweichung von AotS wurden sie hier als „fliegend“ dargestellt. Rack, Brassen, Geitau und Topnanten waren dann nicht vorhanden. Das Fall wurde über eine Scheibe im Pfahltop nach Deck geführt. Zum Setzen der Royals wurden die Rahen mit angeschlagenen Segeln von Deck aus mit dem Fall nach oben gezogen und mußten über das Bramstengestag gehoben werden, zum Hochziehen war das Fall zusätzlich an eine Rahnock gebänselt. Die Schothörner wurden einfach an die Nocken der Bramrahen gegebänselt. Zum Bergen wurde das Segel zusammen mit der Rah in umgekehrter Weise zum Deck abgelassen, oft aber auch gleich an den Stengewanten angebänselt. Dieser Zustand, den man bei Modellen eher selten sieht, wird hier dargestellt:
Letztlich wurden noch die Flaggleinen angebracht. Unklar ist mir hierbei noch, wie die Flaggleine der Gaffel belegt wird ohne mit dem Gaffelbaum in Konflikt zu kommen Anschließend wurden die zum Deck geführten laufenden Enden der Taue belegt und aufgeschossen. Viele bereits aufgeschossenen Taue wurden nochmals geändert.
Die Leesegelbäume des Großmastes wurden an den Großrüsten befestigt und die des Fockmastes auf ihnen gestaut. Die Rahen aller Leesegel fanden ihren Platz auf den Großrüsten.
Damit ist die Takelung eigentlich abgeschlossen, es wurden, wenn nichts vergessen wurde, alle im Schrage aufgeführten Teile der Takelage angebracht. Es fehlen noch die Schoten der Blinde, diese werden nach den Ankern angebracht. Nach den Beibooten werden noch die Halsen des Großsegels, die Schoten vom Focksegel und die Brassen von Großrah angebracht sowie die Schoten aller Stagsegel der Großmastes belegt. Zum Schluß ein Gesamtbild:
"... oft aber auch gleich an den Stengewanten angebänselt. Dieser Zustand, den man bei Modellen eher selten sieht, wird hier dargestellt:"
Einfach herrlich, ich liebe es, wenn auch Sachen gezeigt werden, die üblicherweise nicht zu sehen sind. An einem Modell in einem Museum (Greenwich?) hatte ich an dieser Stelle die Leesegel vorbereitet gesehen. Da musste man nur die Bändsel lösen und konnte die Dinger gleich heißen.
Hallo Bernd , Ich habe Deine Pandora ja schon in Augsburg bewundern dürfen , und bin jetzt nach dem betrachten der Bilder wieder begeistert. Tolle und saubere Takel- und Modellarbeit. Gruß Frank
Erstklassig, einfach erstklassig !! Diese tollen Bilder kann man immer wieder anschauen
Grüße Joachim
Schöne Grüße Joachim
Mein neues Buch in Deutsch und Englisch erhältlich: "Die Farbe Blau im historischen Schiffbau - von der Antike bis in die Neuzeit" siehe dazu: http://www.modellbau-muellerschoen.de
Hallo alle, vielen Dank für eure Beiträge. Es geht weiter mit den Ankern, die Pandora hatte sechs davon: Zwei Buganker, zwei Rüstanker,einen Stromanker und einen Wurfanker. Zur Herstellung der Anker ist schon etliches geschrieben worden, ich kann dazu nichts Neues bringen. Vielen Dank an Daniel und Johann für ihre ausführlichen Beschreibungen zur Herstellung der Anker, nach denen ich mich gerichtet habe. Kurz dazu: Aufkleben einer großzügig (damit sich die Abbildung möglichst nicht verzieht) ausgeschnittenen Kopie auf ein 2,5mm-Messingblech und Aussägen mit Laubsäge.
Die ziemlich ungenauen Rohlinge wurden mit Schlüsselfeilen in die richtige Form gebracht
Die Schaufelblätter wurden aus Kupferblech ausgeschnitten, aufgelötet und die Lötstellen verputzt. Die Stöcke von Bug-, Rüst- und Stromanker wurden aus jeweils zwei Holzteilen, der Stock de Wurfankers mit Messerklinge und Feile aus 1mm-Messingdraht herausgearbeitet. Die Bänder der hölzernen Ankerstöcke bestehen aus geschwärztem Papier, die Bolzen aus Kohlefaserstab. Die Ankerringe wurden aus geschwärztem Messingdraht, der vor dem Formen zu einem Ring nach dafi’s Methode gekleidet wurde, hergestellt.
Zu den Kattblöcken: Die Holzteile der Blöcke entstanden nach der bereits weiter vorn beschriebenen Methode. Die Metallbeschläge mit Haken wurden aus 1mm-Messingdraht geformt: Am zugespitzten Ende des Messingdrahtes wurde der Haken gebogen:
Der Teil des späteren Metallbügels wurde flach gefeilt:
Entsprechend den Abmessungen des Holzblockes wurde der Metallbügel gebogen:
Anprobe:
Die Metallteile wurden nach dem Schwärzen mit Sekundenkleber mit den Blöcken verklebt und die Achsen imitiert. Fertiger Kattblock:
Zitat von Onno im Beitrag #162... ist das laufende Gut Hanffarben, oder wie es die Bilder zeigen, weiß ???
Das laufende Gut ist nicht weiß, wie es auf den Bildern 'rüberkommt. Bei der Takelagung des laufenden Gutes habe ich sowohl Reste von hellem Takelgarn von Gondesen (bei straff gespannten Tauen) als auch aus weißem Zwirn selbst geschlagenes Garn verwendet. Das selbst geschlagene Garn habe ich dann versucht mit einer Beizmixtur dem Gondesen-Garn anzugleichen. Kleine Abweichungen haben mich nicht gestört, in Natur hatten die Taue mit Sicherheit auch nicht alle die gleiche Farbe. Also, was so ziemlich weiß scheint ist in Wirklichkeit hellgrau.
Ich darf garnicht dran denken, wie klein die Kattblöcke sind. Gott sei Dank hat bernd es uns erspart, das übliche Centstück dazu zu legen, damit wir nicht vollends dem Frust verfallen .
Grüßle vom schönen Bodensee
Matthias
Der Schlüssel zum Glück ====> EINFACH MAL ZUFRIEDEN SEIN
das habe ich mir schon gedacht, ich möchte dir und alle anderen Modellbauer einen Tipp geben. Es gibt eine Wasserdünne Farbe um Batikseide zu bemalen, die Firma heißt C. Kreul Farbenfabrik 91352 Hallerndorf. JAVANA Seidenmalfarbe, funktioniert auch bei anderen Garnen, nur nicht Kunstfaser, die Farbe ist Lichtecht und muss nach den Einfärben der Fäden mittels eines Bügeleisen fixiert werden. Diese Farbe gibt es in 80 Farbtönen, flachs, beige würden vollkommen genügen oder braun und schwarz, diese Seidenmalfarbe trägt nicht auf, zieht einfach ins Gewebe und das Garn bleibt geschmeidig.