Ein wenig ging es weiter. Das Spill und Ringbolzen an den Pforten. Jetzt noch ein paar Kleinigkeiten und das Halbdeck kann verlegt werden. IMG_6620.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_6621.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_6622.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Aber da ist noch die Frage der Geschütze zu klären. Die Pforten des Unterdecks lasse ich geschlossen. Da braucht es dann keine Kanonen. Bei den Pforten des Oberdecks sieht es aber anders aus. Ich habe bei Werner Jaeger keine Hinweise auf Pfortendeckel der oberen Geschütze finden können. Doch selbst, wenn sie verschlossen wären, kann man dennoch unter die Back und das Halbdeck sehen. Also sollten da vielleicht auch Geschütze stehen. Und damit bin ich bei einer gewichtigen Frage:
Wie sollten die aussehen? Das Schiff ist sehr klein. Der Abstand von Steuerbord- und Backbordpforten (also, der sich einander gegenüber liegenden) liegt im Bereich zwischen max. 4,50 m unter der Back und 3,5 m im Bereich des Rundergängers. Die Höhe Oberkante Untertrempel über Deck beträgt etwa 35 cm. Da können nur sehr kleine Geschütze gestanden haben. Doch wie sahen so kleine Dinger um 1600 aus??? Und wie waren sie ausgerüstet?? Brooktau? Takel? Noch Haken zu den Ringbolzen? Wie waren sie verzurrt, wenn sie nicht gebraucht wurden??
Zur Zeit bin ich etwas ratlos. habe ich doch so sehr auf dicht geschlossenen Plankenfugen geachtet und nach Tagen öffnen sich einige... Den Unterwaserrumpf habe ich mal probeweise mit Gouache gestrichen, wobei es schier unmöglich war, über die ansteigenden Berghölzer hinweg eine gerade Linie abzukleben. Leider habe ich nicht bedacht, dass ein zweiter Anstrich den ersten wieder löst. Da kam mir der Gedanke, es mit Tempera zu versuchen. Die soll ja wasserfest auftrocknen. Gedacht - gekauft! Der freundliche Fachberater des örtlichen Künstlergroßhandels bestätigte großmütig die Trockeneigenschaften dieses hochwertigen Künstlermaterials. Ok . . . Praxistest! - leider wasserlöslich nach dem Durchtrocknen.
Dann eben die Pfortendeckel. Scharniere müssen her! Messingblech? 0,2 mm vielleicht? Woher nehmen? Baumarkt? Zutritt nur mit Gewerbeschein! Modellbaufachgeschäft? Geschäftsaufgabe im vorigen Jahrtausend! Internethandel? Pfff, Versandkosten! Musterklammern! Sind leider 0,4 mm dick. 2 cm dicke Scharnierbänder an Pfortendeckeln, die nur knapp 60 x 50 cm groß waren? Erscheint mir etwas überdimensioniert.
Doch an den Schmiedebolzen weiterarbeiten. Verfeinerte Methode zur Herstellung ausgetüftelt, prima werden die jetzt. Leider zu wenig Stauchkopfstifte vorrätig. Also neue gekauft. Die kleinsten, die aufzutreiben waren. Schön, nix wie heim! Nachgemessen, für zu dick befunden!
zu dünnem Messing schau doch mal hier vorbei, ist sicher was dabei. Alternativ geht vielleicht auch die Weißblechfolie mit der Weinflaschen am Korken verschlossen sind; die sind sogar schon schwarz. So verbindet man das Nützliche mit dem Angenehmen
Alle die guten wassergelösten Künstlerfarben wie Guache oder Tempera werden niemals wasserfest. Ich halte es so, daß ich die „erste“ Farbe nach dem trocknen mit einem benzingelösten Mattlack wie z.B. dem von Marabu fixiere und dann die nächste Farbe aufbringe. Diese „Fixative“ ( so hieß das Material früher ) stabilisieren die Farbe schon bei leichter Lackierung und es entstehen bei weiteren Abschnitten oder Aufträgen keine wesentlichen Kanten in den Übergängen von älterer zu neuer Lackierung. Zur Zeit gibt es im WWW nur das Problem, daß diese Mattlacke schlecht zu bekommen sind. Ich bin daher auf „ glänzend „ umgestiegen und werde die Flächen später eventuell noch nacharbeiten.
Messingstreifen und alles mögliche andere an Baubedarf bekommt man u.a. bei Archtekturbedarf im WWW.
Gruß Angarvater
To the optimist the glas is half full. To the pessimist the Glas is half empty. To the ingenieur it is twice. As big as it needs to be.
Auf der Helling „Witsen“, holländisches Pinassschiff,1671. Nach Plänen von Ab Hoving
Ok, ich dachte Tempera sei eine ölhaltige Emulsion und der Ölanteil fixiere nach seiner Oxidation das Pigment. Womöglich ist der Ölanteil zu gering, zumal er sicher vom Holz aufgesaugt wird. Könnte ja mal Pastellfixativ als "Zwischenfirnis" auszuprobieren.
Bin heute hier in der Nähe an so einem älteren Gemäuer vorbeigekommen: 23481185nq.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Am Zugang zum Turm gibt es eine alte Tür mit recht schweren Scharnieren. Hab mal deren Dicke gemessen. 12 mm! Entspricht 0,24mm in Maßstab 1 : 50. Also doch 0,2 mm Blech.
Pastelfixativ könnte gehen.Ich weiß nur nicht wieweit das bei "Schritt für Schrittarbeit" Übergänge und Ränder macht. Vielleicht berichtest Du ja mal, als Du es ausprobierst.
LG Angarvater
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Auf der Helling „Witsen“, holländisches Pinassschiff,1671. Nach Plänen von Ab Hoving
Zitat von bela im Beitrag #82Ok, ich dachte Tempera sei eine ölhaltige Emulsion und der Ölanteil fixiere nach seiner Oxidation das Pigment
Vielleicht muss man da etwas länger warten. Wenn das Wasser verdunstet, wirkt die Tempera oberflächentrocken und lässt sich übermalen, wasserfest ist sie aber erst nach dem Aushärten des Leinöls.
Hab auch mal ein Modell mit Tempera bemalt und war danach ziemlich unglücklich, da die Farbe nicht abriebfest war. Wenn ich mich recht erinnere habe ich dann die Oberfläche mit Antikwachs versehen, was dann ein sehr gutes Finish ergab. Aber ich weiß es nicht mehr genau, ist schon lange her.
Es gibt aber auch spezielle Fixative von Schmincke z. B..
Grüße, Alexander
Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten. (Katharina von Siena)
Auf der Seitenaufnahme erkennt man, wo mir ein Stück des Helms weggebrochen ist. Leider habe ich es nicht mehr gefunden. Eventuell lässt sich das ja mit irgendeiner Masse anmodellieren.
Hallo Bela Viel Struktur braucht es gar nicht, für die Darstellung von Haaren. Ein paar kurze, nicht zu gerade Längsnuten einfräsen und die erhabenen Stege so feilen und schleifen, dass sie einen halbrunden Querschnitt bekommen. Die Nuten sollten nicht parallel verlaufen, sondern eher kreuz und quer, auch sollten sie nicht zu lang sein.