Thema Farbe. Ich benutze Guachen von Lukas oder Schminke. Diese Farben sind sehr ergiebig und lassen sich nach Bedarf dick oder sehr dünn auftragen. Was ich auch als angenehm empfinde ist, daß man in Abschnitten anstreichen kann, ohne daß es Ansätze gibt.
Ich fixiere diese Farben mit Mattlack oder Klarlack von Marabu ( benzingelöst) die sich ebenfalls gut und ohne Ansätze verarbeiten lassen.
Gruß
Angarvater
To the optimist the glas is half full. To the pessimist the Glas is half empty. To the ingenieur it is twice. As big as it needs to be.
Auf der Helling „Witsen“, holländisches Pinassschiff,1671. Nach Plänen von Ab Hoving
Hallo Angarvater, an Gouache habe ich auch schon gedacht.
Thema Lacküberzug:Da bin ich auch etwas kritisch. Man sieht immer wieder Modelle die dadurch wie mit Glasur überzogen aussehen, und wenn der Lack erst mal drauf ist. . .
Ich habe mich von Ros Tocker dazu anregen lassen mal Balken zu biegen, bzw. formzuverleimen.
Der kleine Nachteil der Methode, dass man die Schichten nach der Verleimung noch sehen kann, kann aber durch Aufleimen eines senkrechten Holzleistchens umgangen werden. Die Balkenunterseite ist ja am Modell nicht mehr einsehbar. Dadurch konnte ich auch sehr gut eine kleine Sponung an dem Balken des Frontschotts ausbilden.
Ich bewundere ja oft welch professionelles Werkzeug vielfach verwendet wird. Da kann ich leider nicht mithalten, aber meine Spezialklemmen sind schon ne Wucht.
ich habe beim meinem aktuellen Projekt dunkles Nussbaum verwendet, das sieht man (so gut wie) nichts mehr. Ich habe diese Technik sonst für verdeckte Balken genommen, da ist es egal, aber eben schön formstabil.
Du hast scheinbar Birne verwendet die etwas heller ist, da wird das wohl eher auffallen. Aber das "Quasi-Versiegeln" mit einer zusätzlichen Leiste oder Furnierholz ist natürlich eine hervorragende Idee.
Bin gerade dabei die Speigaten zu machen und mache mir da so ein paar Gedanken über Anzahl und Position. Habe mal eine Überlegung in rot eingefügt. Das unterste hat 36 cm Abstand Unterkante Bohrung zu KWL.
Was meint Ihr?speigaten.png - Bild entfernt (keine Rechte)
Braucht so ein kleiner Segler überhaupt 3 Stück je Seite auf dem unteren Deck. Wäre vielleicht sogar eine Entwässerung des unteren Decks in den Raum und dann mit der Pumpe raus nicht ausreichend?
Ich verstehe von der alten Seefahrt nicht viel, kann aber aus der heutigen Seefahrt sagen, daß nicht es nicht nur bei Schwerwetter gelegentlich richtig was auf Deck gibt. Wenn ich mir vorstelle, daß bei so einem Segler eine unerwartete See von querab an Bord steigt und die Kuhl mal eben eineinhalb Meter unter Wasser setzt, kommt da ganz gut was durch die dann wahrscheinlich nicht mit Perseninngs abgedeckten Luken ins darunter liegende Deck . Wär schon ganz nett dann auch dort Speigatten zu haben die das Wasser wieder nach Aussenbords leiten. Nur mit Pumpen müßte man warten bis das Wasser bis in den Kielraum durchgelaufen ist. Und bei der Leistung der alten Handpumpen wäre das eingedrungene Wasser kaum beherrschbar. Zumal wenn dann gleich Wasser nachgeliefert wird, was ja durchaus vorkommt.
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Auf der Helling „Witsen“, holländisches Pinassschiff,1671. Nach Plänen von Ab Hoving
Die Anzahl der Speigats richtete sich nach der Pumpenleistung, so die Aussage von C. van Yk 1697. Das gepumpte Wasser musste über die Speigats nach außen geführt werden. Wenn ein Brecher aufs Deck kam, war man so oder so machtlos. Das lief auch irgendwann wieder ab. Dafür waren die Speigats nicht vorgesehen.
Nun, das Peller-Modell zeigt den durchbohrten Balken, durch den die Pumpe entwässert. Er durchbricht hinter der Großrüste die Bordwand. Das heißt, dass das Pumpenwasser direkt abgeleitet wurde und sich nicht seinen Weg durch Speigats suchen musste. Wenn die Gats nur für das Pumpenwasser vorgesehen waren, dann wären sie zumindest auf dem unteren Deck überflüssig.
Nun, die größeren Schiffe hatten am Großmast zusätzliche Pumpen. Oft gab es auch kleinere Handpumpen. Die Pumpen am Besanmast hatten oft einen eigenen Ablauf, siehe auch die Vasa und die vielen Van de Velde Zeichnungen.
Bin Dabei die Pumpe zu bauen. IMG_6554.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_6555.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Mit meinen gezeigten Werkzeug wird es jetzt nicht so ganz exakt, aber unter dem Deck wird sie sowieso kaum jemand zu sehen bekommen.
Bisher ging alles noch recht gut, es sieht zwar nicht so geleckt aus, eher wie ein Schiff mit gebrauchsspuren, aber ich überlege doch mir etwas besseres Werkzeug zuzulegen.
Nach der Pumpe habe ich mich den Rüsten zugewandt. Doch dabei kommen gleich auch die Untermasten ins Spiel. Also in Ermangelung einer Kreissäge Kantholz bestellt und angefangen. Zuerst der Bugspriet, da am schlichtesten. Eine besonderes Merkmal möchte ich unbedingt umsetzen. Die Untermasten und der Bugspriet sind nicht ganz symmetrisch. Sie haben gewissermaßen einen geraden "Rücken" bzw. der Bugspriet eine gerade "Unterkante" Da ich über keine Maschinen verfüge, bleibt nur der klassische Weg vom Vierkant über den Achtkant zum Rundholz. Die Ergebnisse werden nicht absolut exakt, doch das wird am fertigen Modell kaum bemerkbar sein. Hoffe ich!
IMG_6556.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Oben: Der fertige Bugspriet. Der Fuß ist nicht so sauber da zum Einpassen etwas nachgearbeitet werden musste. (Ich habe vergessen, im Rumpf dafür eine Einpassung vorzusehen und diese nachträglich bohren müssen)
Unten. Der Fockmast in Arbeit. Der Schaft noch vierkant. Bevor der Mast gerundet wird, müssen die Scheibgats für das Fall gearbeitet werden. Dazu brauche ich erstmal geeignete Bohrer (0,75 mm) Schön zu sehen, der gerade "Rücken" und der entsprechen ausgeprägte "Bauch".
Wie man sieht, war zur Formfindung einiges an Rechenleistung notwendig. :)
Ich habe mich bei der Materialwahl von einem Herrn Bossong zu Ahorn überreden lassen. Im Nachhinein muss ich sagen, dass das nicht so gut war. Jetzt fehlt noch der Besan. Der braucht aber das Achterdeck, da er auf dem Oberdeck steht. Also jetzt mal das Oberdeck ausrüsten um das Achterdeck verlegen zu können. Oberdeck ausrüsten - Ringbolzen neben die Pforten
Ringbolzen biegen ist kein Problem, aber das Schwärzen. Der örtliche Einrahmer hat mir freundlicherweise einen Rest Tiffany-Patina überlassen. Die Bolzen wurden auch in kurzer Zeit schwarz, aber . . .
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Die Schwärzung löst sich!
Das Peller-Modell zeigt in den Berghölzern fünf- oder sechskant facettenartig geschmiedete Nägel. Sind solche Nägel auch im wirklichen Schiffbau verwendet worden 8und wie macht man solche , wenn der Kopf kaum 1,5 mm hat), oder sind sie eher Ausschückung des Modells? Versuchsweise habe ich (für andere verbolzte Bauteile) kleine Bolzen durch rollen mi einem Messer gemacht.
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Die Bolzen haben aber keine schönen Köpfe. Im Zentrum bleiben kleine Erhebungen die abgefeilt werden müssen.
Beim rechten Bolzen habe ich versucht einen facettenartigen Kopf zu feilen, Kopfdurchmesser: 1,2 mm. Das lass ich lieber, die Augen...!
Bei Ebay bekommt man doch ( fast alles ) . Für mein Peller-Modell habe ich facettierte Glasperlen mit Loch verwendet . Die sind vom Durchmesser her 2mm . Dann kommt ein 0,7mm Nagel durch . Am Modell Löcher gebohrt für die Nägel . Das Loch mit 2mm angesenkt , damit das Ganze nur erhaben ist und es wie ein facettierter Nagel aussieht . Laß dich vom Bild nicht täuschen . Das ist Super-Makro . Sieht mächtig gewaltig aus .
Grüße von Thomas
emily.ndh
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt
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