Klar , geht das . Ich benutze Libre Office . Du musst Makros zulassen . Im Maßstabsrechner die voreingestellten Werte für Großmastdurchmesser / Hauptspant / Modellmaßstab ändern : betreffendes Feld anklicken ; mit neuen Werten überschreiben ; abschließend ENTER oder Eingabetaste Wenn ich aus dem Programm rausgehe , speichere ich nichts . Die für mein jeweiliges Modell errechneten Werte drucke ich aus und habe sie immer parat , ohne den PC anschalten zu müssen .
Ok vielen Dank für deine Hilfsbereitschaft. Ich hab open office und keine Ahnung wie da Makros zugelassen werden können. (geschweige denn, was Makros überhaupt sind)
Gern geschehen , Bela . Ich möchte dir auch keine Vorschriften machen . Aber mit LIBRE OFFICE wirst du mehr Freude haben , da innovativer . Wird außerdem mit Updates ständig aktuell gehalten . Steht Microsoft Office sehr nahe .
Makros sind übrigens eine Folge von Befehlen und Automatisierungen . Gerade bei den Modellberechnungen werden sie gebraucht . Sonst funktioniert keine automatische Anpassung der Werte . Makros im Office-Programm also zulassen . ( Oben links oder rechts : Einstellungen/Extras-Sicherheit -Makros..... )
inzwischen habe ich meine Taustärken weitestgehend ermittelt und kann, um Back und Halbdeck zu schließen, die Kardeele der Fallen der Groß- und Fockrah mit ihren Knechten verbinden. Kommt man ja nachher kaum noch ran.
Nun hat Jäger auf der Grundlage seine Modelluntersuchung eine Rekonstruktion der Takelage gegeben. Gerade bei den Fallen hat Jäger allerdings eine Anordnung gewählt, die ich so noch nirgends gesehen habe. Die feste Part der Kardeele ist neben dem Fallblock an das Drehreep gebunden. Augbolzen am oder neben dem Knecht für die feste Part sind ja bekannt, ebenso der Fallblock als Fixpunkt für das Kardeel, aber das Drehreep?
Was halten die Fachleute unter euch von dieser Version?
Ok, andere Frage: Ich habe das Großfall versuchsweise über die Scheiben unter der Saling geschoren, ebenso das Kardell nach der oben beschriebenen Version. Diese Version erfordert im Knecht eine Scheibe mehr als im Fallblock. Das Schiff ist sehr klein, Rah und Segel damit vergleichsweise leicht. Ich schätze die Rah mal grob auf 300 - 400 kg?! Segel mit allem Drum und Dran, weiß ich nicht, 100 - 200 kg?? Zweischeibiger Block und dreischeibiger Knecht sind 5 Tragseile in diesem Flaschzugsystem. 80 - 120 kg am holenden Ende, brauchts da überhaupt das Spill? Oder doch eher 3 Tragseile? Damit taucht auch die Frage nach der Gesammtlänge des Kardeels auf. Ich bin ja nun kein Seeman, aber ich denke mir, dass das Kardeel bei ganz abgefierter Rah noch so lang sein sollte, dass es einige Leute anpacken können oder dass es um das Spill zu nehmen ist und dann das lose Ende noch zwischen den Beinen der Männer klar gehalten werden kann. Der Versuchsaufbau am Modell ergibt bei aufgeheißter Rah eine lose Länge des Kardeels hinter dem Knecht von 75 cm bei 5 Tragseilen!
Wie werden beinahe 40 m Tau in der Praxis aufgeschossen und wohin mit dem Bunsch?
Über einige eurer Gedanken dazu würde ich mich freuen. Gruß bela
zu Deinen praktischen Fragen kann ich nicht viel beitragen. Die Anzahl der von mir gebauten Modelle ist eher bescheiden. Das Groß- und Fockfall wurde bei niederländischen Schiffen bis in das 18.Jahrhundert immer über die Eselshäupter geführt. Dabei spielte die Größe eines Dreimasters eine untergeordnete Rolle. Die Knechte hatten drei bis vier Scheiben, um die Rah zu bedienen. Ein großes Gangspill stand in der Regel in einiger Entfernung hinter dem Großmast auf dem unteren drurchlaufenden Deck.
Vielen Dank Werner, das ist mir soweit bekannt. Bei meinem Modell ist die Führung des Falls aber eine andere. Ich folge dabei der Ansicht Jaegers, der die Führung des Drehreeps über Scheiben in den Mastwangen als die beim Peller-Modell authentische ansah. Das Modell hat auch noch die nach vorne offenen mit Metallbügel geschlossenen Eselshäupter. Jäger sah diese Führung als die ursprüngliche an, von der sich die Niederländer dann verabschiedet haben. Wie dem auch sei, ich bin mir nicht ganz sicher, ob die kleine Rah einen zweischeibigen Block und einen dreischeibigen Knecht rechtfertigt. Vielleicht ja doch. So wird ein Regennasses Segel um einiges scherer gewesen sein als ein trockenes und an Bord waren ja auch nicht so viele Leute und damit weniger Muskelkraft. Und dann ist da noch die Frage nach dem endlos langen Reep. Als Bunsch über den Kopf des Knechts zu hängen erscheint mir wenig wahrscheinlich. Einfach aufs Deck zu legen... sollte es da nicht irgendwie gesichert sein, um nicht in der Gegend herum zu rutschen? Und warum mach ich mir da übehaupt so viele Gedanken? Das wird letzlich sowieso in Natura niemand sehen, der es widerlegen oder bestätigen kann.
sicher mag das beim Peller-Modell mit dem Fall so gelöst worden sein. Das hat aber nichts mit den Schiffen, die im Original unterwegs waren, zu tun.
Wir dürfen aber auch nicht ausser Acht lassen, dass das Modell wenigstens zwei Mal restauriert wurde. Die Einzelheiten zu diesen Restaurierungen sind vermutlich nicht bekannt. Wir wissen aber, dass das Verständnis für derartigen "Änderungen" früherer Restauratoren nicht mit der heutigen Sichtweise übereinkommt. Daher wäre es in Deinem Fall doch recht einfach. Du kannst klassisch vorgehen oder aber auch dein Modell dem Peller-Modell nachempfinden. In jedem Fall liegts Du damit immer "...".
Die Untermasten des Peller-Modells zeigen eine Fülle von Details, die nach meiner Ansicht als Indiz gesehen werden dürfen, dass sie von einem Fachmann gemacht wurden. Welcher Laie käme auf die Idee die Masten parabelförmig zu verjüngen und dabei den Rücken gerade zu lassen? Wer käme auf den Gedanken den Masttop konisch zu verjüngen und hier die "Brust" des Tops in einer Flucht mit dem Mastrücken auszubilden? Gut, das sagt nichts über das Alter der Masten aus. Aber die offenen Eselshäupter und die Tauwullinge mit denen die Stengen gehalten werden? Wer weiß den um solche Dinge? Und dann eine an den Haaren herbeigezogene Führung der Fallen? Ich weiß nicht... Ja gut, alles kein Beweis.
Also, ich denke, wir müssen bei derart alten Modellen immer kritisch sein.
Halten wir also fest: dass Modell wurde 1603 oder um 1600 gebaut. Dann wurde es erstmals 1715 restauriert, also nach mehr als 110 Jahren. Was kann in diesem Zeitraum mit so einem Modell geschehen sein? Selbst wenn es diese Zeit unbeschädigt überstanden hat, werden bestimmte Dinge aufgrund ihres Alters abgängig gewesen sein. Warum hätte sonst jemand das Modell wieder hergerichtet? Welche Vorstellung hatte der damalige Restaurautor mit Namen Michael Küchel? Welche Wünsche hatte eventuell der damaliger Besitzer des Modells?
Dann wurde das Modell 1822 erneut von Ulrich Eggman renoviert, wie W. Jaeger schrieb. Auch zwischen der ersten und zweiten Restaurierung liegen erneut 102 Jahre. Auch hier stellt sich die Frage nach dem Zustand des Modells.
Nach meinem Kenntnisstand kannte man weder um 1715 noch 1822 die heute sehr hohen Anforderungen an eine ordentlichen Rekonstruktion. Die Akteure haben das Modell nach bestem Wissen und Gewissen überarbeitet. Es ist natürlich müßig, sich über derartige Besonderheiten Gedanken zu machen.
Meine Vorstellung zu Deinem Modell ist ganz einfach.
Du hast ein Schiffsmodell nach dem Vorbild des Peller-Modells rekonstruiert. Nun schwankst Du und möchtest die Takelage aus Deiner Sicht richtig umsetzen. Das ist ja auch gut so. Eventuell solltest Du die Takelage eines richtigen Schiffes aus der Zeit um 1600 außer Acht lassen. Ich würde die Vorlage des Peller-Modells umsetzen.
Und noch etwas zum Knecht für die Handhabung der Rah. Man stelle sich ein Schiff vor, was im Frühjahr oder Herbst auf der Nordsee unterwegs war. Plötzlich kam ein fürchterlicher Sturm auf. Ob dann eine Handvoll Seeleute das ohne Gangspill berwerkstelligen konnten? Ich denke, dass es ohne ein Spill nicht möglich war. Die auftretenden Kräfte auf Schiff und Segel waren sicher nicht ohne.