Hallo Johann Es gibt doch wirklich nichts für das Du eine richtig clevere Lösung findest. Super, werden ich, Du siehst es mir nach, gleich kopieren. Denn der Staub ist auch bei mir ein großes Problem. Norbert
In der Werft: Bonhomme Richard im Maßstab 1:75 Hanseschiff nach Plänen von Winter Galeere La Capitana die Venetia Venetianisches Kauffahrtschiff Santa Elena Schlachtschiff Bismarck 1:200 Mehrzwecklandungsboot Tümmler Barbe Klasse Typ 520 1:50 während meiner Dienstzeit auf dem Boot
Hallo Johann, beim Modellbaustammtisch letzten Mittwoch in Augsburg haben mich die Kollegen auf deinen Bau aufmerksam gemacht.
Ich bin erst auf Seite 5 deines Blogs, aber ich kann nur sagen: Wow!!! Ich werde deinen Bericht in Ruhe durchlesen und alles genießen.
Ganz am Anfang bin ich auf einen interessanten Punkt gestoßen, zu dem ich eine Frage habe: Wie machst du das mit der Ballenmattierung? Ich kenne das eher so, dass man mehrere Lagen aufträgt und immer zwischenschleift. Das wäre bei einem Schiffsmodell mit den vielen Ecken aber eher schwierig. Ich dachte bei meinem Modell, wenn ich dann irgendwann so weit bin, eher an Clou Schnellschleifgrund oder etwas ähnliches. Dieter
eigentlich wollte ich wieder nach Augsburg fahren. Leider ist mir etwas dazwischen gekommen. Vielleicht klappts zum nächsten Stammtisch. Freue mich über Dein Interesse an meinem Baubericht.
Da hast Du Dir ja einiges vorgenommen, wenn Du das alles durchlesen willst ....
Die Holzoberfläche wird vorher schon fein geschliffen. Je nach Auftrag wird die Ballenmattierung dazwischen mit feiner Stahlwolle abgegrieben.
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Fortsetzung: Ausrüstung der Großmarsrah – Fuß- und Springpferde – Marchepieds et étriers usw. Der Garten wurde „aufgeräumt“ und für den Winter bereit gemacht. Auch im Haus ist soweit alles erledigt. Die Tage sind kürzer geworden und die Motivation ist auch wieder auf einem hohen Level. Somit geht es hier weiter, womit ich vor nun gut 2 Monaten aufgehört habe und zwar mit den Fußpferden der Großmarsrah. Zur Ausführung der Fuß- und Springpferde für diese Rah führte ich zwischenzeitlich nochmals Recherchen durch und entschloss mich daher entgegen meiner bisherigen Annahmen (siehe Skizze in vorhergehenden Berichten) doch je Rahhälfte zwei Springpferde anzubringen. Die äußeren Befestigungspunkte der Fußpferde werde ich dementsprechend weiter nach innen verlegen. Was mir in diesem Zusammenhang als wichtige Anmerkung erscheint, ist die Tatsache, dass das es auch bei so unscheinbaren Details wie den Fußpferden folgenden Grundsatz zu beachten gilt: Je höher in der Takelage, desto filigraner werden die Takelelemente, wie auch Taue, Kauschen und Blöcke. Deshalb zeige ich auf folgendem Bild den Unterschied zwischen den Springpferden der Großrah (oben links im Bild) und der Großmarsrah, der durchaus erkennbar wird. DSC01563.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Auf der nächsten Abbildung sind die fertiggestellten Fußpferde mit den Springpferden der Großmarsrah zu sehen und das ein oder andere Detail in einer Vergrößerung. Die Fußpferde haben fürs Modell einen Durchmesser von 0,54 mm (Originalgröße ø 26 mm), die Springpferde ø 0,48 mm (ø 23 mm). DSC01569.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Nach dem Anbringen der Fuß- mit den Springpferden sowie der restlichen Ausrüstungsteile, wie die Brassenblöcke und die Toppnanten, schor ich auch schon die Bramschoten, Geitaue und die Taue für die Refftakel ein. Die Länge der Geitaublöcke beträgt für die Großmarsrah fürs Modell 4 mm, wie auf dem nächsten Bild zu sehen. Daneben liegen bereits die Blockstroppen, vorbereitet zum einbinden. DSC01577.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Da ich an meinem Modell keine Segel anbringe, verbinde ich die Schotenenden (Augspleiße) mit den unteren Geitaublöcken mittels Knebel, so wie am Pariser Modell und diversen zeitgenössischen Modellen gesehen. Scheinbar verwandten die Franzosen zum Verbinden der Schothörner mit den Schoten vorzugsweise Knebel (Cabillot d´armarrage). Hingegen war hierzu bei den Engländern der Stopperknoten offensichtlich weit verbreitet, zumindest so meine Beobachtung. Belegen kann ich das leider nicht. DSC01578.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Diese kleinen Knebel fertigte ich aus Hartriegelholz, einem der härtesten einheimischen Hölzer, was sich sehr gut zum Drechseln und Polieren eignet, also ideal für diesen Zweck. Folgende Abbildung zeigt den Augspleiß einer Großbramschot (0,40 mm), welcher später dann mittels Knebel mit den Geitauen des Großroyalsegels verbunden werden. DSC01582.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Momentan arbeite ich noch an der Großmarsrah, wie auf dem folgenden Bild zu sehen ist. DSC01584.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Das letzte Bild zeigt den rückwärtigen Teil meiner „Takelwerkstatt“. Zum einen sind hier die noch nicht ausgerüsteten Rahen und Spieren zu sehen, zum anderen verschiedenes Takelgarn und ein paar Takelutensilien, immer griffbereit. DSC01567.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Mit dem Anbringen der Leesegelspieren wird dann die Großmarsrah letztlich vollständig ausgerüstet sein. Fortsetzung folgt …
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Danke für die ausführlichen Erklärungen. Sehr sehr hohes Niveau zeigst Du uns wieder mal.
"Tout le monde connaît le nom du Vengeur, combien peu connaissent celui du Redoutable!" -- Auguste Jal, 1867 ----------------------------------------------------------------------------------------------
in work: La Belle POF 1/36 Le Redoutable POF 1/48 ; 74-Gun Temeraire-Class by Jacques-Noël Sané Bucentaure, POF 1/48; 80-Gun Bucentaure/Tonnant-Class by Jacques-Noël Sané (Projektierungsphase)
Vielen Dank für die netten Kommentare und die LIKES.
Fortsetzung: Ausrüstung der Großmarsrah – Augspleiße für Schoten Wenn ich mich recht erinnere, bezeichnete einmal ein lieber Modellbauerkollege vor einiger Zeit das Webleinenknüpfen als „komplentative Meditation“. Mit dem Herstellen von Augspleißen habe ich eine weitere Leidenschaft entdeckt … 😊. Aber im Ernst, es ist echt entspannend Spleiße anzufertigen. Auch das Gefühl, das Ergebnis zu betrachten, vermittelt zumindest für mich eine gewisse Erfüllung. Nach vielen Versuchen gelingt es mir mittlerweile mehr oder weniger in fast jeder Taustärke brauchbare Augspleiße ausführen. So habe ich zwischenzeitlich die Enden der Großmars- und Großbramschoten mit Augspleißen ausgebildet, um später die bereits beschriebene Verbindung mittels Knebel an den Geitaublöcken bzw. an den Geitautauen herstellen zu können. DSC01595.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
DSC01594.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Bis demnächst …
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Ich bin überzeugt, dass der Johann seit nun über 10 Jahren insgeheim an einem Lehrbuch des Schiffsmodellbaus schreibt. Und wir dürfen diesen Prozeß begleiten.
Danke dafür, Johann!
Grüße, Alexander
Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten. (Katharina von Siena)