....noch[ 'Anker- auf- Manöver' Aktion Hosenboje Ausgehend von Beitrag 255 und den nachfolgenden Stellungnahmen habe ich dem 'Mann beim Anker' seine Jakobsleiter weggenommen und ihn in eine Hosenboje gesetzt. Er wird durch einen Matrosen auf der Schanz dicht beim Kranbalken an einem Tau gehalten. Fraglich ist, ob hier noch ein zweiter Matrose erforderlich wäre, falls jener in der Hosenboje abrutscht.
-hier noch einmal der ursprüngliche Zustand mi der Jakobsleiter
ORI 80,Anker auf-Strickleiter.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Zwischenzeitlich haben sich insgeheim und latent Zweifel an der Drehrichtung des Gangspills ergeben.
Letztendlich hatte ich mich an der zeichnerischen Darstellung aus dem "Harland" orientiert, wobei diese sich in Gegenwart der Gangspills ( Capstane ) dieser Zeit zeigt. Die Drehrichtung 'läuft gegen die Uhr'.
ORI 81, Gangspill- dreh-richtung 2.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Beim 'Googeln' fiel mir dieses Bild eines Modellausschnittes auf. Es handelt sich hierbei um ein Gangspll etwas modernerer Art, etwa um 1880 einzuordnen oder noch später. Hier wird die Drehrichtung 'mit der Uhr' gezeigt.
ORI 81, Gangspill Drehrichtung 1.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Ebenfalls 'mit der Uhr' werden die Gangspills auf den beiden folgenden Darstellungen gezeigt ( ebenfalls aus dem "Harland" ) und aus neuerer Zeit ca. 1900 ( ? ).
ORI (!, Gangspill- drehrichtung 3.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
ORI 81, Gangspill- dreh-richtung 4.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Es ergeben sich folgende mögliche Feststellungen -oder besser gesagt- Fragen:
1. Könnte man davon ausgehen, dass ab einer gewissen Zeit ( ca. 1850 ) die Gangspills generelll im Uhrzeigersinne betrieben wurden ?
2. Oder ist es gar Nationen- abhängig, in welche Richtung sie bewegt bzw. betrieben werden, gleich zu welcher Zeit ?
3. Oder ist es nur Bauart- bedingt, davon ausgehend wie die Pallklinken angeordnet waren, gleich zu welcher Zeit oder bei welcher Nation ?
Das hieße dann letztendlich, dass es "ein Streit um des Kaisers Bart" wäre, aber wer weiß .
Ich könnte mir gut vorstellen, daß beides verwendet wurde, nämlich wenn der Anker an steuerbord gelichtet wurde gegen den Uhrzeigersinn und an Backbord im Uhrzeigersinn.
Die Drehrichtung des Gangspills ist Bauart- bedingt nicht in jedem Falle gleich ( ...habe den guten alten Mondfeld befragt, der schon so lange in meinem Besitz ist, als mein Sohn alt ist ).
ORI 81, Gangspill- Funktion.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
So hängt es beim englischen Gangspill ( Darstellung rechts ) .davon ab, in welcher Richtung die Pallen bzw. deren Klinken montiert sind.
Beim kontinentalen, also auch französischen Gangspill, schein es möglich zu sein, je nachdem welche Klinke ich ausschwenke, die Drehrichtung zu ändern.
Es ändert also nichts an der ursprünglichen Problemstellung. Lediglich beim hier gezeigten englische Gangspill sind die Klinken und den Pallenkranz so angeordnet, dass es nur im Uhrzeigersinn bewegt werden kann.
Es sei denn, man legt die englische Variante so aus, dass die Kräfte auf die Pallen hier symmetrisch verteilt werden und unterstellt der Konstruktion die Möglichkeit die Pallen um ca. 270 Grad zu schwenken um so die Drehrichtung zu wechseln.
Für die Überlegungen danke ich Euch. Demnach wäre es möglich, nach beiden Richtungen zu 'wickeln', bei allen Bauarten. Die Frage die im Raum steht, aber wahrscheinlich unerheblich geworden ist: Was war die bevorzugte Dehrichtung und zu welcher Zeit, oder sollte dies wirklich egal sein ( siehe die betreffenden ursprünglichen Beiträge ).
Also ich würde sagen, ziehe ich den Steuerbordanker hoch drehe ich rechtsherum und umgekehrt. Will meinen es kommt auf die Richtung an in der das Tau ankommt, ansonsten wäre mein Gefühl grundsätzlich rechtsherum.
Nach längerem Grübeln fallt mir nur ein Grund ein; Je nach dem wo der Tampen langläuft, sollte er wenig Widerstand bekommen - sprich nicht an Decksaufbauten reiben, scheuern etc. - Danach könnte man die Laufrichtung wählen.
Tatsächlich gibt es Regeln, in welcher Richtung ein Tau um ein Spill geführt wird. Das richtet sich nach der Schlagrichtung des Taus. Wird es falsch herum um das Spill geführt, verschleißt es wohl tatsächlich schneller (habe ich mir von Sportseglern erklären lassen). Ich bin aber nicht ganz sattelfest, wie die Regel lautet, also z.B. links geschlagene Taue mit dem Uhrzeigersinn, rechts geschlagene dagegen, oder umgekehrt.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Bei den Holzpallen sind za schon zwei Stück vorhanden, können als in beide Richtungen verwendet werden. Auch die Eisenpallen können umgeschlagen werden, siehe ... to Victory and beyond! (15)
So ist das Spill in beide Richtungen verwendbar, was vor allem für das Kabelaar nötig ist. Ansonsten habe ich in Erinnerung, dass es schon eine Zuckerseite gibt, was mit der Schlagrichtung des Seiles zusammenhängt.Weiß @Tarjack noch welche das war?
Lieber Gruß, DAniel.
PS: Zu den Drehbildern - nach meinem Kenntnisstand ist die Haltung der Matrosen mit den angewinkelten Armen und der Brust schiebend die Richtige, die gestreckten Arme nur bei leichten Lasten und viel Platz.
Ja, das sind alles Dinge, die mir auch in den Sinn kamen, bis auf Willi's Anmerkung zur Schlagrichtung des Taues und demzufolge Drehrichtung des Spills. Man merkt es immer wieder, dass vieles beim Arbeiten mit der Takelage und Tauen im allgemeinen oft von der Schalgrichtung des jeweiligen Taues abhängt.
Zumindest danke ich Euch allen für diese Beiträge. Man lernt eben nie aus.
Wobei ich noch einen Aspekt ergänzen muss, lieber Peter @Windgesicht Beim Ankerkabel hat die Drehrichtung mit der Schlagrichtung desselben nichts zu tun, da hier dann ja das Kabellar um das Spill geführt wird, an dem das Ankerkabel dann angestekt wird. Die Drehrichtung des Spills müsste sich demnach nach der Schlagrichtung des Kabellars richten.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Das Kabelaar befindet sich 2 Decks tiefer bei der großen Beting, hier auf der Back ist nur das Tau des Cathead- Blockes betroffen, oder habe ich da wieder einen gedanklichen Fehler eingebaut