Wie bereits geschrieben und aus der Zeichnung zu ersehen ist, besteht es ausschließlich aus vertikal hergerichteten Einzelteilen ( incl. des Gangspillkopfes ). Wenn die 'Wangen' sämtlich hergestell, angebracht und gebändert sind, ist noch eine Nachbearbeitung erforderlich ( Aussparungen für die Spaken usw.).
ORI 82, Gangspill neu 4.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
ORI 82, Gangspill neu 3.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Das originalgetreue Gangspill zu bauen war eine harte Nuss, da es noch etwas kleiner dimensioniert ist als die in den unteren Decks. Die für mich herkömmliche Methode, die einzelnen Wangen mit ihren halben Spakenlöchern aus Kunststoff zu fertigen gelang nicht so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Ich habe sie dann aus Holz (!) gebaut und es funktionierte einwandfrei, auch in diesem Maßstab. Auch mit den verschiedenen Diamantfeilen wurde es sehr sauber.
ORI 82, Gangspill komplett.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Nun kann es eingesetzt werden. Die Matrosen werden entsprechend Beitrag 272 'umgebaut'. Diese und andere das Deck 'besiedelnde' Männlein, auch beim Geschütz- Exezieren bilden dann wohl den Abschluss dieses seltsamen Unterfangens
Heute morgen, kurz nach 8.00 Uhr ( Dienstag, 05.06. 2018 ) im ZDF -"moma" -Morgenmagazin wurde ein Bericht über Dhau- Bootsbauer in Kenia gezeigt.
Das Besondere daran war, dass die Berge von Plastikmüll, die dort an der Küste angeschwemmt werden und aus den Mangrovenwurzeln geklaubt werden, in zum Teil selbst gebauten Einschmelz- und Extrudiermaschinen zu stabile Plastikmassen umgewandelt werden -und jetzt kommt's: Sie gießen und formen bzw. behauen Spantenund Beplankungsteile daraus und bauen ansehnliche Boote dieses chrakteristischen Typs.
Da bin ich doch mit meiner bisherigen unorthodoxen Bauweise, bei der ich auch jede Menge "Fremd- Plastik" -oder besser geagt 'Kuststoff' einsetze, relativ fortschrittlich und auch in gewisser Weise ein Stückchen der Zeit voraus .
Prima ! Gesternmorgen wollte ich den Link schon herausfischen, da war es aber noch zu 'frisch'.
Und -ja ! Die für uns typische Dhau mit ihrem scharf geschittenen 30 Grad- Steven wird da nur ansatzweise gezeigt. Ich führe es darauf zurück, dass dieser Begriff allgemein dort für das Boot/ Schiff gebräuchlich ist, ähnlich wie für die Südwest- Europäer ( vornehmlich Spanier ) der Begiff "Navire; Nao; auch nur 'Schiff bedeutet und für uns selbst einen Nomenklatur- gegebenen Typ darstellt.
Ähnlich sehe ich es bei der Bezeichnung "Inuit" -für 'Eskimo' ( Verbal- Bezeichnung aus der Algonkin- Sprachgruppe für 'Rohfleichessser' ). 'Inuit' bezeichnet bei dieser Rasse in ihrem ureigenen Sprachgebrauch einfach nur 'Mensch'. Indem das so ist, haben wir automatisch diesen ganz speziellen Menschen damit unverwechselbar benannt. Das körperliche Aussehen des Einzelnen fällt auch hierbei nicht in' s Gewicht.
Dhau, oder engl. Dhow, ist in der Tat ein generischer Oberbegriff für Fahrzeuge in arabischer Bautradition rund um den Indischen Ozean. Die Lamu-Dhau, die man einst entlang der ganzen Ostküste Afrikas sehen konnte, unterscheidet sich eben von den anderen Dhauen durch den europäisch anmutenden Vorsteven. Ihr relativ niedriger Freibord wurde früher durch Streifen von Matten erhöht. Sie werden aber immer noch verwendet, ich habe verschiedene in den Häfen von Dar-es-Salaam und Sansibar (Stone Town) gesehen.
Das klassische Werk dazu ist: JEWELL, J.H.A. (1976): Dhows at Mombasa.- 103 p., Nairobi (East African Publ. Ho.).
Noch eine kleine Anekdote zu Plastikmüll in Afrika (ohne den Faden verwässern zu wollen): vor Jahren bin ich mit mehreren Mitarbeitern eines Ministeriums im Niger in der Wüste unterwegs gewesen, um uns mit verschiedenen Umweltproblen zu befassen; ein Kollege hatte irgendetwas auf einem Markt eingekauft, das natürlich unweigerlich in einer der dünnen Plastiktüten verpackt wurde; während der Fahrt kurbelte er dann das Fenster herunter und warf die Tüte hinaus ... die Straßenränder sind mit diesen Tüten übersät, die auch überall in den Büschen und Bäumen hängen ...
...noch etwas -außer der Reihe- die ORIENT ist noch nicht ganz fertiggestellt.
Dieses Bild hier vermittelt den Größenunterschied zu kleineren Einheiten, auch anderer Epochen. Es drückt auch mein Bestreben zum Bau detaillierten Modellen anderer Zeitabschnitte im gleichen Maßstab ( ! ) aus. Damit dies zügiger voran ging, hatte ich die Kunststoff- Variante gewählt. Aber wie man feststellen muss, schlägt einem mitunter die eigentlich ungeplante akribische Vorgehensweise ein 'Schnippchen' bei der zeitlichen Umsetzung.
Aber die eigentliche Story hierzu ist folgende: Die beiden Modelle im Vordergrund resultieren aus Standard- Baukästen. Es ist einmal die SANTA MARIA und zum anderen die BEAGLE von Revell -ebenfalls im Maßstab 1 : 100-, eigentlich Modelle die ich nie bauen wollte. Beide sind. wie man unschwer erkennen kann, umgebaut. Aus der S.M. wurde die Conquistadoren- Nao ESMERALDA aus der Mitte des 16. Jahrhunderts und aus der BEAGLE wurde die französische Mörserketsch SORCIERE, etwa aus dem gleichen Zeitraum wie die ORIENT, allerdings nach 1794, da sie bereits das 'Blau' am Flaggenstock führt.
ORI 83 Größenvehältns.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Wie es dazu kam ? Vor einigen Jahren hatte ich den Bausatz einer IMAI- Galeone ersteigert. Eine wunderbare Grundlage zum Bau eines exzellenten Modells. Nur- der Verkäufer war äußerst unzuverlässig, wie sich auch im Nachhinein anhand der Bewertungen feststellen ließ. Er verprellte schon mehrere Käufer. Er lieferte einfach nicht. Ich griff dann in die Psycho- Kiste, es gab Schriebe hin und her, bis er eingestand dass der Bausatz unvollkommen sei und er ihn so nicht veräußern konnte. Geld wollte er nicht zurückerstatten. Statt dessen bot er mir diese beiden Profan- Baukästen an, ich fand mich hinein und habe dann aus der Not eine Tugend gemacht. Ich hatte niemanden, dem ich sie hätte geben können und in die Mülltonne wollt ich sie dann auch nicht werfen.
Wunderbar mal wieder was von dir zu hören. Die Vergleiche mit den anderen finde ich ganz toll-so sieht man einfach mal die Proportionen. Toll, weiter so
Eine ganze Woche -wenn es zeitlich passte- habe ich herumprobiert.
Ausgehend von den Beiträgen 255 und 271 -des Ankermanövers 'Anker auf'- und den gemäß des folgenden Bildes anders zu gestalteten Matrosen beim Gangspill gab es ein Problemchen. Sie gelangen ganz einfach nicht d.h. ich war nicht zufrieden und sie wirkten zu "hölzern", wo sie doch aus Kunststoff bestehen .
ORI (!, Gangspill- drehrichtung 3.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Danach hatte ich hin und her überlegt, wie ich mich aus dieser Sackgasse laviere. Mir kam dann die rettende Idee: Der Anker ist ja bereits oben ! Der Catheadblock ist am 'Anschlag', folglich brauchen die Jungs sich nicht mehr in die Spaken zu stemmen.
Das Ganze wurde also als beendet erklärt. Die Matrosen wickeln nur noch das Kabelaar vom Gangspill, der Knieende -links daneben- löst die Laschung und auf der rechten Seite tritt ein Mann gegen die Pallenklinke, damit sich das Gangspill dabei in die Gegenrichtung dreht. Die Positionen der anderen Matrosen ( am Ladetakel, der Mann in der Hosenboje auf dem Anker und der Matrose mit der Partuerleine und Bootshaken auf dem Galionshorn, neben dem Kranbalken ) bleiben unverändert, weil deren Arbeit nun erst beginnt ).
Im Hintergrund des Gangspills steht die Bemannung eines 'Obusiers' von der Backbordseite, die Nach- Exerzieren muss und geduldig wartet, bis die 'Herrschaften' am Gangspill ihre Arbeit beendet haben.
ORI 84 Ankerman. Ende 2.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
ORI 84 Ankerman. Ende 1.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
ORI 84 Ankerman. Ende 3.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)