Peter hat es richtig beschrieben: Als die Spaken im Spillkopf noch nicht mit eingesetzten Eisenbolzen ("drop pins"), wie Ende des Jahrhunderts, gesichert werden konnten, geschah dies durch Einbinden mit Leinen an jedem Spakenende. "The outer ends were swifted by hitching a line, or ´swifter`from one to another (Harland: Seamanship in the Age of Sail). Beim unmittelbaren Einsatz des Spills war diese Prozedur allgemein üblich.
Die Untermasten und der Bugspriet wurden aus Buchenrundstäben angefertigt. Aus dunklem Nußfurnier sind vorne lange , und seitlich kürzere Mastschalungen aufgeklebt und mit Tauwulingen sowie den dazugehörigen Holzringen aus Tonpapier versehen. Dazwischen sind noch Eisenringe, ebenfalls aus Tonpapier aufgeklebt. Das jeweilige Masttop wurde zur Abstützung der Salinge vorbereitet, sowie die Mastkragen sind fixiert. Die Masten sind vorerst nur eingestekt. Ausserdem sind die beiden Halsbäume(?) für die Fockhalsen montiert worden.
Gruß Hubert
AVBiker
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt
Aufgrund eingeschränkter Benutzerrechte werden nur die Namen der Dateianhänge angezeigt Jetzt anmelden!
IMG_0425.jpg
IMG_0426.jpg
IMG_0428.jpg
IMG_0429.jpg
IMG_0430.jpg
IMG_0431.jpg
IMG_0432.jpg
Vielen Dank für die schönen Bilder von einem schönen Modell. Mir ist aufgefallen, dass es offenbar einige unterschiedliche Versionen hinsichtlich der Anbringung der Butluvs (so heißen die Spieren, an denen die Führungsblöcke für die Fockhalsen angebracht sind) gibt. Hier die, die Günter Bossong gewählt hat, die Butluvs kommen praktisch aus dem Bug:
Ich habe mich an der Vorlage im AotS orientiert, nur ging mir in der Höhe etwas der Platz aus. Die Galionsregeln sind etwa 2mm zu hoch positioniert. Darum sind die Butluvs mit der Oberkante bündig mit dem Deck. Bei Günter Bossong stimmt es besser zusammen. Der Link zu ungarischen Modell ist definitiv anders...
Wie auch immer Du es machst, es kann den guten Eindruck, den Dein Modell macht nicht schmälern und schließlich bist Du wohl eher der Experte für dieses Schiff als ich.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
da die Butluvs zu Deiner Zeit noch in sich nach unten gekrümmt waren, würde die Überhöhe der Galionsregeln keine Rolle mehr spielen. Sie können darüber hinaus sowohl an den Ohrhölzern, dem Bugschott als auch direkt mit der Bugbeplankung verbolzt sein.
Eigentlich wollte ich das komplette Masttop mit allem Drum und Dran der historischen Zeit entsprechend, schwarz anmalen.
Aber....
Wenn ich mir jetzt die noch nicht ganz vollständiege Marsplattform des Hauptmastes anschaue...nein, das Ganze jetzt noch schwarz bemalen...nein, nein Da ist mir mein persönlicher Geschmack mehr Wert als die Historie. Das bleibt ohne Farbe. Die Salinge werden aber noch schwarz.
Die Marse am Haupt- am Fock- und am Besanmast sind fertiggestellt und mit den Salingen versehen. Die "Eisenbänder" an den jeweiligen Masttop`s mussten wieder entfernt werden um das Aufschieben der Marsplattformen möglich zu machen da der Abstand der Längssalinge eng am 4Kant des Mastdurchmessers angepasst wurde. Auch die Kalben zur Wantschonung wurden angebracht. Da der Besanmast leicht nach achtern geneigt ist, wurde die Besanmars entsprechend schräg eingeleimt, um eine horizontale Ebene im montierten Zustand zu gewährleisten.
Gruß Hubert
AVBiker
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt
Aufgrund eingeschränkter Benutzerrechte werden nur die Namen der Dateianhänge angezeigt Jetzt anmelden!
IMG_0439.jpg
IMG_0441.jpg
IMG_0443.jpg
IMG_0444.jpg
Deine Fortschritte begeistern mich immer wieder , wunderschöhnes Modell . Aber warum hast du bei den Marsen nicht die Planken auch von unten angedeutet ? Es gibt ja Fetischisten hier , die achten auf jedes Detail . Das ist ja auch gut so . Deshalb stehen ja bei mir auch noch Änderungen an gewissen Berghölzern an .
Zitat von Frankie im Beitrag #189 Aber warum hast du bei den Marsen nicht die Planken auch von unten angedeutet ? Es gibt ja Fetischisten hier , die achten auf jedes Detail .
Tja Frank, da gehöre ich definitiv nicht dazu.
Wenn beim Modell mal die Segel mit der ganzen Takelage angebracht sind, wird die Plankenstruktur von unten wohl nicht mehr ins Auge stechen.
So, an den Marsen wurde wieder etwas gewerkelt. An allen 3 Plattformen wurden auf der Unterseite 6 Doppel und 2 Einfachblöcke montiert. Die Blöcke sind standard, wurden jedoch rundherum abgerundet und verfeinert. Auf der Oberseite sind jetzt jeweils 8 Stück Ringbolzen zurechtgebogen und eingeklebt. Leichter und einfacher als erwartet gestaltete sich die Herstellung der Marsrelinge. Zuerst dachte ich an den kompletten Aufbau mit Messingdraht, der zusammengelötet werden sollte. Ich habe mich dann anders entschieden. Die Steher sind aus 1mm Messing, der Handlauf aus 1.8 mal 2mm Birne. In den entsprechenden Abständen im Handlauf(auf der 1.8mm Seite) wurden 1mm Löcher eingefräst und die Steher eingeklebt. Ebenso in der Plattform. Das Messing wurde noch auf Eisen getrimmt. Am Schluß habe ich noch mit Tonpapier "Verstärkungsschellen" über den Handlauf geklebt.
An dieser Stelle ein Tip zur Begradigung von gerolltem Messingdraht. So klein klein zurechtbiegen ergiebt nicht wirklich eine schön gleichmäßige gerade Stange. Meine Methode ist folgende: Ich schneide ein gutes Stück von der Messingwicklung ab und spanne das eine Ende knapp in den Schraubstock fest. Am anderen Ende ziehe ich jetzt, bei meinem Beispiel mit 1mm Draht, mit der Zange und sehr großer Kraft den Draht in die Länge bis ich spüre daß sich der Draht etwas in die Länge ziehen läßt. Wenn ich zufest ziehe, bricht er dann, wenn ich zuwenig ziehe bleibt er noch stärker gebogen. Im Idealfall habe ich dann einen nur noch sehr sanft geschwungenen Draht, der auf ca 10cm Länge als sehr brauchbar "gerade" ist.
Zuletzt ist am Besanmast ein 3/4 Ring hergestellt worden, zur Aufnahme einer Anzahl von Belegnägeln.
Auf dem Hauptmastmars ist vorgesehen noch 2 Geschütze(Falconet) anzubringen. Aber ich weiss noch nicht woher ich solch kleine Kanonenrohre mit 14mm Länge bekomme. Sollte ich keine auftreiben überlege ich mir, sie ganz wegzulassen. Eine kleine Laterne muß ebenfalls noch dort hinauf. Sie dürfte aber kein Problem sein.
Gruß Hubert
AVBiker
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt
Aufgrund eingeschränkter Benutzerrechte werden nur die Namen der Dateianhänge angezeigt Jetzt anmelden!
IMG_0448.jpg
IMG_0449.jpg
IMG_0450.jpg
IMG_0451.jpg
Hallo Hubert , versuche mal ein Stück Draht mit einem geraden Brettchen auf der Schneidmatte hin und her zu rollen. Der Draht wird sehr gerade. Übrigens Schöne Fortschritte. Lieben Gruß Frank
@Frank , Deine Methode funktioniert nur bei einem weichen, sehr biegsamen Draht. Versuch das mal bei einem harten, elastischen Draht. Für die Relings wollte ich einen stabilen Draht, der sich nicht mehr so leicht verbiegt.