Hallo Bonden Bilder sagen ja mehr als Worte und diese Bilder hier sind sehr beredt. Ein bisschen nach unten scrollen und da wird Mastmodellbau in Perfektion gezeigt.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Unklar erscheint mir die Anordnung der Wuhling zur Frontschalung: Auf den Bildern ist diese über den Wuhlings angeordnet, wie wird sie am Mast gehalten? Bei James Lees und Klaus Schrage liegen die Wuhlings über der Frontschalung und halten diese damit am Mast.
Hallo Willi, danke für den Link. Da will man nur noch nach dem Feuerzeug suchen und das eigene Modell abfackeln, wenn man das sieht. Ich werde diese Bilder aber als Anregung nehmen, noch ein wenig an meinem Großmast herumzuschnitzen.
@bernd Ich verstehe nicht ganz, was du meinst; wie muss es denn deiner Meinung nach aussehen?
Nach James Lees "The Masting and Rigging ...." und auch Klaus Schrage "Rundhölzer, Tauwerk und Segel" ist die Frontschalung genau so am Mast angebracht wie die Mastwangen, nämlich über den Mastbändern und unter den Wuhlingen. Auf dem verlinkten Bild in #117 liegt die Frontschalung über den Mastbändern und auch über den Wuhlingen. Ich meine folgende Anordnung:
In #118 habe ich mich schon korrigiert, ich hatte mir das Bild nicht genau genug angesehen.
Ein, wie ich wohl einräumen muss, sehr berechtigter Einwand von Bernd. Das war mir so noch nicht aufgefallen. Lt. Marquardt diente die Frontschalung (oder Frontfisch) dazu, den Mast zu festigen und ihn vor der Reibung des Segels und beim Fieren der Unterrah zu schützen. Eingedenk dieser Funktion könnte man durchaus denken, dass es sinnvoll ist, die Frontschale über alle Bänder und Wuhlings zu setzen. Die Viktory in Pourtsmouth scheint das zu bestätigen, aber deren historischer Wert wurde hier ja schon oft diskutiert und angezweifelt und die Vergleichbarkeit hinkt auch, weil an deren Masten nämlich keine Tauwuhlinge mehr zu sehen sind.
Demnach ist es wohl doch eher so, wie Bernd es zeigt und ich bitte um Entschuldigung, wenn ich Dir hier offensichtlich fehlerhafte Ausführungen als Quelle nenne, da habe ich mich zu sehr von der hervorragenden handwerklichen Ausführung blenden lassen.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Ok, also ist die Shipyard-Variante falsch, und ich binde auch diese Schalung unter die Wuhling ein. Ok, und vielen Dank!
Ich habe übrigens die Pandora-Bilder zum Anlass genommen, meinen Mast nochmal deutlich zu verschlanken. Wo andere mit Drehbank und so Schnickschnak arbeiten, geht das bei mir mit Feile und Sandpapier, so kommt man denn am letzten Tag im Jahr nochmal mächtig ins Schwitzen. Aber jetzt ist das ungute Gefühl weg, was ich seit gestern mit mir rumschleppe.
So, liebe Leute, mal wieder ein kleines bissel was von meiner Kartonwerft. Wobei das, was ich derzeit baue, nur einen relativ geringen Kartonanteil hat, wie ihr gleich sehen werdet. Ich hatte ja berichtet - aber noch nicht gezeigt - dass mir mein neuer Mast noch nicht so richtig gefallen hat. Ich will das mal deutlich machen; die erste Fassung sah so aus: M341.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Mit Feile und Sandpapier und viel Geduld - eine Drehmaschine oder ähnliches besitze ich ja nicht - wurde der Mast dann auf das richtige Maß gebracht. War ja logisch - ich brauchte ein Rundholz mit 15 mm Durchmesser, der Baumarkt hatte aber nur 16mm... Dann kam erneut Farbe drauf, und los ging es mit den Eisenbändern. Die dafür gefertigten Kartonstreifchen strich ich mit einem tiefdunklen Grau. Dann kamen die ersten Wuhlings dran, und ich dachte mal wieder daran, ein Foto zu machen: M345.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Für die Wuhlings nehme ich Takelgarn von Amati, Stärke 0,25mm. Die Wuhlingeinfassung sind schmalste Kartonstreifchen. Viel später war dann endlich der Mast fertig und präsentiert jetzt so: M351.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Und natürlich musste er an seinen künftigen Platz gesteckt werden - ja, so sieht das schon recht hübsch aus: M352.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Dann nahm ich mir die Saling vor. Auch hier hält Shipyard wieder ein interessantes Easter-Egg bereit! Die Teile für die Großmastsaling heißen 384 und 385. Man kommt darauf durch ein bissel logisches Mitdenken, denn die Bauanleitung zeigt das so nicht direkt. Egal - der Witz ist der: Beide Teile gibt es logischerweise 2x, und jedes Teil entsteht dadurch, dass man zwei gleiche Teile aufeinander klebt. Aaaaber: Jeweils zwei der erforderlichen Teile sind auf Bogen 27, die anderen auf Bogen 29. Klebt man nun die beiden vom 27er zusammen, bekommt man aber ein Problem, da die Bögen27 und 29, beide aus Finnpappe, in der Dicke geringfügig unterscheidlich sind. Der Trick, den einem die Bauanleitung nicht verrät, ist der, jeweils ein Teil vom 27 und ein Teil vom 29 zusammenzukleben. Wenn nicht, hat man ein zu dünnes und ein zu dickes Teil und bekommt Probleme beim Zusammenbau der Saling. Dieses Bild hier zeigt das, glaube ich, recht gut: M346.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Da ich ja mittlerweile in dieser Hinsicht leidgeprüft bin, habe ich die Falle rechtzeitig erkannt und bin nicht reingetappt. Folglich passt auch alles, die Saling sieht im Rohbau so aus: M347.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Wer nun meint, nun ist ja alles gut - nein, nein. Nächste Falle: Wer die Saling fertig verleimt und will sie dann auf den Masttop stecken, hat dieses Problem: M348.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Tja, die Scheibgatten wollen partout nicht durch den schmalen Schlitz! Aber der Bonden hat aufgepasst und hat nur eine Strebe verleimt: M349.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Und also kann ich die Saling problemlos auf den Masttop schieben und dann die zweite Strebe einsetzen. Aber auch das hier ist nur eine Trockenübung; der finale Zusammenbau kommt erst später: M350.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Im nächsten Posting zeige ich euch, was so alles mit dem Bugspriet und dem Klüverbaum passiert ist.
Der Bugspriet. Unendliche Weiten... Ach nee, falscher Film. Den Bugspriet sieht man ja weiter oben schon mal rumliegen. Aber da war noch ein wenig zu bauen. Das hier sind Teile für die Violine, ein Teil bzw. zwei Teile, welche an das Ende des Bugspriets zu bauen sind. M358.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Sie sind mit Scheibgatts ausgerüstet und dienen dann später zur Befestigung des Vorstengestags und Vorstengeborgstags. Ich war so im Bauwahn, dass ich vergessen habe, weitere Fotos zu machen. Aber das fertige Ergebnis seht ihr gleich. Dann gibt es ja noch eine Verlängerung des Bugspriets, den Klüverbaum. Ein entsprechendes Rundholz habe ich mir zurechtgeschliffen; auch hier meint Shipyard, das Ende aus einem Kartonteil bestehen zu lassen, also wieder nur ein winziger Klebepunkt, um später ein paar Stage zu halten. Lächerlich! Also habe ich auch diese Stenge wieder aus einem Stück gefertigt. Der Klüverbaum ist zweifarbig; bis zum Eselshaupt, das Befestigungselement, welches am Ende des Bugspriets sitzt und durch den der Klüverbaum geschoben wird, ist er schwarz, dann holzfarben hell. Der Klüverbaumsattel, die Halterung für den Baum auf dem Bugspriet, wurden auch angebracht. So aus der Ferne sah das dann so aus: M353.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Und da ich nun einmal dabei war, überlegte ich mir, dass es ja Zeit wäre, mal den ersten Baum fest einzubauen. Und da das traditionsgemäß nun mal der Bugspriet ist, musste also die Bugsprietzurring hergestellt werden. Diese Zurring ist enorm wichtig. Man schaue sich Segelschiffe an und speziell den Bugspriet. Der Bursche hat einiges auszuhalten! An ihm sind etliche Stage befestigt, die enorme Zugkräfte bewirken, und dann muss logischerweise ein Gegenpol geschaffen werden, ansonsten reißt es beim ersten Püster den Bugspriet aus dem Rumpf, und dann gute Nacht, Marie! Dafür ist die Zurring da - aber was schwätze ich, das wissen hier ja eh alle. Ich nahm dafür ein selbstgeschlagenes Tau, wofür ich drei 0,75mm-Taue von Amati verwendet hatte. Mit Blick in den Marquardt war das auch in etwa die richtige Stärke. Im Mondfeld wird auf Seite 292 sehr gut gezeigt, wie's geht, und da habe ich mich auch dran gehalten. So geht es los: M354.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Schnell merkte ich, dass die Klampen für die Bugsprietzurring noch fehlen und ich meine erste Idee, sie erst nachher anzubringen, Quatsch ist - diese Klampen erfüllen auch beim Modell genau den Zweck, den sie auch sonst erfüllen: Sie verhindern ein Abrutschen der Zurring. M355.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Es war nicht leicht, das recht dicke Tau durch die Schlitze der Galionsgräting zu fädeln, und manchmal hätte man vier Hände gebrauchen können. Aber am Ende war es geschafft, und ich bin zufrieden: M356.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Der Bugspriet samt Klüverbaum ist nun fest und unwiderruflich am Schiff befestigt. Und das war dann der Moment, wo auch Freddy endgültig seinen neuen Stammplatz einnehmen durfte. Zur Feier des Tages ertönte dann natürlich "We are the champions". M357.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Und jetzt beginnt die Zeit, in der es immer schwieriger wird, das Schiff als Gesamtansicht zu fotografieren. Mein weißer Hintergrund ist jetzt zu klein, da muss ich mir was Neues überlegen. Aber egal - so soll es ja sein!
Mein neues Buch in Deutsch und Englisch erhältlich: "Die Farbe Blau im historischen Schiffbau - von der Antike bis in die Neuzeit" siehe dazu: http://www.modellbau-muellerschoen.de
vielen Dank für eure netten Worte, das spornt wieder an!
Ich komme gedanklich immer mehr dahin, dass ich meine Mercury später mit Mannschaft und Seesoldaten besetzen möchte. Wie bereits weiter vorn berichtet, habe ich den passenden Figurensatz von HÄT, ein paar Matrosen sind ja auch schon angemalt. Figuren anmalen zählt bisher nicht unbedingt zu meinen Kernkompetenzen, aber nachdem ich mit meinen ersten Versuchen mit den Seeleuten recht zufrieden war, habe ich mich nun mal an einem "Hummer" versucht.
Darf ich vorstellen: Hauptmann Howard von den Seesoldaten. M359.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) M360.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) M361.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
In Anbetracht des Maßstabes kann ich nur großen Respekt zollen. Meine fauligen Finger hätten bei 1:72 wohl schon lange ihren Dienst eingestellt weswegen ich ja auch größer baue. Sehr sehr schönes und sauber gebautes Modell.
Gruß Joachim
Gruß Joachim
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