Zitat von Marcus.K. im Beitrag #164Eigentlich müsste auf diese "Verstärkung" vermutlich eine Beplankung kommen - denn der Raum, den diese "Balken" ausfüllen, war ja eigentlich dem Spantengerüst vorbehalten.
Du hast Recht, Der Gedanke kam mir beim Einbau, aber es gefiel mir so gut. Sollte ich das Ganze wieder zudecken ? Wenn diese Y- Streben dazwischen gepackt waren -sozusagen als 'Sandwich', entstehen bzw. entstanden Hohlräume, die eigentlich stückweise ausgefüllt werden müssten. Das kann es doch nicht sein, oder ? Oder ich mache einen gedanklichen Fehler, auch möglich.
Also die Spanten waren dicht nebeneinander .. so wie hier (1874) zu sehen - oberhalb der Wasserlinie wurde die Außenbeplankung entfernt - man sieht die "nackten" Spanten:
DA wäre nirgends Platz für Querversteifungen.
Was Dich vermutlich auf die falsche Spur gebracht haben könnte, ist diese Ansicht in Wikipedia - die aber die Knie AUF der Innenbeplankung (und nicht zwischen Außen- und Innenbeplankung) zeigt.
Tatsächlich sehen die Knie so aus, wie auf diesen Fotos des Gun-Deck von heute.
Achtung übrigens - auf dem Berthdeck sind riesige "doppelte Knie", die von einigen Experten heftig kritisiert werden, da sie nicht den Originalen entsprechen. Sie wurden von anderen Experten eingebaut, um die Stabilität des alten Rumpfes zu verbessern und sie sicherer zu machen.
Hier ein CAD-Modell, wobei hier sozusagen nur Decks und die Decksbalken mit Knien dargestellt sind.
Nebenbei: dieses CAD-Modell ist "mit Vorsicht zu geniessen". Z. B.: die vorderste Kanone in diesem CAD-Modell ist hier leider falsch. ... wie auch im Revell-Modell. Da war keine Kanone, denn man sieht leicht: der Raum reicht gar nicht aus für den Rücklauf der Kanone .. die vorderste Luke backbord und steuerbord neben den Ankerkabel Klüsen war und ist ein Bridle-Port, das aber auch erst 1812 im Spätsommer ins Schiff eingebaut wurde. Davor waren es nur 15 Pforten für 15 Kanonen.
Deine Ausführungen waren mir bereits bekannt und im Nachhinein dient es nochmals dazu, das Ganze zu überdenken. Das Cad- Modell kannte ich auch und die dortige Kanonenaufstellung entspricht nicht -wie du auch sagst, ebenso die Stückpforte, die eigentlich keine ist. Das ( heutige ) Batteriedeck- Bild, welches die Diagonalstreben zeigt, ermutigte mich beim Einbau derselben, wenn auch hierbei die von mir eingebauten streng vertikal ausgerichteten Balken fehlen, die ich als Aufleger für die schwacher dimensionierten Decksbalken genommen hätte. Aber was nun ? Ich will ja nun mittendrin ein Phantasiegebilde schaffen. Wahrscheinlich muss ich das Ganze 'dünn überplanken', dann bekommt sie wirklich ihre 'Eisenseiten' !
Übrigens; Die von dir angenommene 'falsche Spur' nach welcher ich mich nicht gerichtet habe ( ! ) ist trotzdem nicht weit entfernt vom aktuellen Foto des Batteriedecks.
ZitatDeine Ausführungen waren mir bereits bekannt und im Nachhinein dient es nochmals dazu, das Ganze zu überdenken.
Überdenken ist immer gut
Zitatwenn auch hierbei die von mir eingebauten streng vertikal ausgerichteten Balken fehlen, die ich als Aufleger für die schwacher dimensionierten Decksbalken genommen hätte.
Also erst mal sind auf dem Bild diagnonale und vertikale Knie erkennbar. Sie sind doch da?!? Ah .. ich sehe gerade, die sind wegen der Beleuchtung vielleicht etwas schlecht erkennbar. Google doch mal nach "USS Constitution Gun Deck"
ZitatDie von dir angenommene 'falsche Spur' nach welcher ich mich nicht gerichtet habe ( ! ) ist trotzdem nicht weit entfernt vom aktuellen Foto des Batteriedecks.
Natürlich nicht - wenn Du von der Seite durch den Rumpf schaust, und die Knie mit abbildest, erhälst Du in etwa das Bild aus Wikipedia. Wie gesagt: schau Dir doch mal Google-Bilder vom Gun-Deck an ..
Es sind eben nicht "nur" diagonale und vertikale "Balken" .. sondern Knie - also Abstützungen auch des Decks, die eine Komponente zur Mitte des Schiffes haben (hast Du sie deswegen vielleicht im Bild nicht als vertikal erkannt?). Während Du sie IN die Hülle - also da wo die Frames oder Spanten liegen - bauen wolltest, liegen die Knie aber eigentlich innerhalb des Rumpfes - nicht in der Rumpfwand. Das ist aber eigentlich ein ganz klassisches Gerippe eines Men-of-War.
ZitatAber was nun ?
Das Problem ist einfach: Du müsstest Deine Abstützungen und Verstrebungen auf die Innenseite legen - erst dann stimmt´s halbwegs. Auch müsstest Du die Lage der abgestützten Decksbalken kennen, damit die Knie auch tatsächlich diese Stellen unterstützen. ODER - du lässt diese Knie einfach weg - oder deutest sie nur im Bereich der Kuhl an (da würden vermutlich einfache "Balken" genügen, denn unter die Decke des Spardeck kann ja eh kaum einer sehen).
Wenn ich mir´s genau ansehe, kann es sein, dass in Deinem Rumpf die Bridle-Ports noch offen sind? Für 1809 wäre das aber nicht richtig? Schaust Du mal?
'...habe 'mal gegoogelt. Und ja, -kein Witz, das sieht genau so aus, wie ich es mir vorstelle.Man sieht nur die altbekannten Knie's und ein paar Diagonalstreben. Wenn ich meine Verstrebungen (als Korrektur) dünn überplankt habe, setze ich die Knie's aber erst nach Auslage der Decksbalken ein, d.h. wenn die Kanonen an ihrem Platz getakelt sind und die Stückpfortenlukendeckel angebracht sind. (Das wird dauern, da zwischendurch eine Kompletterneuerung der Küche ansteht ). Die Knie's werde ich lückenlos anbringen, da wird auch nicht geschummelt, zumal die Stückpfortenluken groß genug sind, um hineinzuschauen, außerdem gibt es dann noch eine Innenbeleuchtung. Mit dem 4,5 mm-Endoskop kann man dann anschließend -zumindest optisch- durch das Batteriedeck spazieren. Ja, Spaß muss auch sein.
Wegen der Mißverständnisse bezüglich 'Auflegen der Decksbalken', wobei ich die Knie's nicht erwähnt hatte, weil selbstverständlich. Die habe ich -zwar in entsprechend gültiger Form- bereits bei meiner SR vor Jahrzehnten so gebaut. Dies bot sich bei den umgebenden Kunststoffelementen als gute Lösung an.
Zur Verdeutlichung noch einmal....( wieder mit dem gewohnten Objektiv )
Const. Pumpen v v.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Const. Pumpen v h.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Die Kurbeln der Pumpen im Bereich des Großmastes sind abgewinkelt, z.T. um 90 Grad versetzt, so dass mehrere Matrosen an einem Teilgestänge 'sich in's Zeug legen' konnten ( all hands usw. ) Die Pumpengehäuse haben eine Gebrauchs- Patina. Man kann es auch 'frabrikneu' lackieren. Übrigens: Patina- das Batteriedeck wird -wie zu sehen- nicht geändert. Wenn man bedenkt, dass hier regelmäßig mit Sandsteinen geschrubbt wurde, hatte es keine 'Apfelschimmel- Charakter, der mitunter durch Schwarzpulverspuren, auch beim Rohrauswischen entstehen konnte und auch die Kalfaterung war so gut wie nicht mehr sichtbar ( aufgefasert und verwaschen ), zumindest nicht mehr an der Oberfläche. Am Spardeck kann das natürlich anders aussehen.
....eigentlich nur Stippvisite ! Aber es gesellt sich der Beginn der Innenbeplankung dazu. Bei dieser 'Arbeit', von der man nachher nichts mehr sieht und nur aufgrund einer ursprünglich fehlerhaften Recherche zustande kam, kann ich zum Trost nur sagen, dass die nahezu beschussfesten Bordwände jetzt real werden -wenn auch nur modellbaulich nachempfunden. Hier gibt es noch jede Menge zu feilen und zu bohren ( für die Züge der Stückpfortenklappen ).
Const., Beginn Innenbeplank.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Da maßstäblich gesehen keine geeigneten Planken zu finden waren, musste die Juweliersäge als Gattersäge herhalten.
Wobei mir hier wieder ein Detail auffällt, dass mich schon immer in den ganzen Conni-Dokumentationen gewundert hat: die Führung des Kabelar vor dem Spill. Hier hängt die ganze Zugkraft des hochzuholenden Ankers drauf und wird fast in recht großem Winkel um die Ecke geführt. Bei der Vic ist hier ein extrem stabile Stütze mit zwei Umlenkrollen die sowohl die Pumpen schützen wie auch das Kabelar etwas in die Höhe bringen, damit es sauber in das Spill läuft. Wie war das auf der Conti gelöst? Starke Blöcke von der Bordwand kommend?!?
Auf Seite 11 kann man die großen Einscheibenblöcke kurz hinterm 'Bullenstall' erkennen, die an Ringbolzen im bzw. unterm Deck gesichert sind. Durch die Umlenkung ist die Zuglast nicht so groß, ähnlich wie bei einem Flaschenzug. Außerdem waren die Anker der Fregatte, wenn diese auch als Razeè- Schiff überdimensioniert war, wesent- lich leichter als die der VICTORY.
Die entsprechen ja den Rollers im Bug der Engländer und dienen nach meiner Erkenntnis nur der Umlenkung des unbelastet Kabels. Hinten vor dem Spill ist aber die größte Kraft und die müsste dann mit einem Störrischen Kabel um den sehr engen Radius des Blocks.