Eine tolle Wiedergabe in schöner Auflösung. Ich glaube, das Gemälde wird einem der Roux´s Malern zugordnet. https://en.wikipedia.org/wiki/Roux_family_(marine_painters) Waren alle sammt sehr präzise Beobachter und vor allem "Wiedergeber" der damaligen Schiffswelt und werden von mir als "Quelle" gern "genutzt". Zumindest - so wie Du gerade - als "Indizienbeweise".
Eine tolle Szene, nebenbei. Hat mir schon immer gefallen!!!
Kein Widerspruch!
Auf Fahrt - und gerade bei schwerer See - waren die Pforten sicher alle geschlossen. Und recht früh wohl auch mit geteilten Deckel, damit die Kanone durch jeweils halbrunden Öffnungen weiter nach außen gestaunt werden konnten. Ich glaube nur, dass T. Martin auf Befestigungen von innen und auf herausnehmbar Deckel - nicht auf per Scharnier geklappt - hinwies. So ist dann auch das "Fehlen" bei Gefechten folgerichtig. Aber "Beweise" gibt es natürlich keine ...
Das Bild stammt tatsächlich von einem Roux, von jenem stammen aber auch weitere die das Schiff bei gutem Wetter in Marseille einlaufend zeigen, und dort sind keine Stückpfortendeckel zu sehen. Desweiteren existiert ein zeitgenössisches Bild der President eines anderen Künstlers welches das Schiff, mit eingesetzten unteren Teil-Stückpfortendeckeln, einlaufend in Malta zeigt. Also sollte es sich bei den Stückpfortendeckeln zwar um zweigeteilte aber herausnehmbare Deckel handeln.
Ich hatte bereits und insgeheim auf A. Roux getippt, glaubte es an der Pinselführung zu sehen, war mir aber trotzdem nicht ganz sicher. Aber letzten Endes hieße es jetzt, dass ich mir die Arbeit mit den Zügen zu den Stückpfortendeckel für diesen Zeitabschnitt umsonst gemacht habe und sollte statt dessen die Stückpforten offen zeigen -ohne Deckel und die Stückpforten selbst mit einer 'Lippe' an der Außenkante versehen, wenn tatsächlich von innen geschlossen wird.
Zitat von tourville im Beitrag #243Ich hatte bereits und insgeheim auf A. Roux getippt, glaubte es an der Pinselführung zu sehen, ...
Respekt!
Zitat... und die Stückpforten selbst mit einer 'Lippe' an der Außenkante versehen, wenn tatsächlich von innen geschlossen wird.
Das würde ich nicht machen.
Die Deckel wurden sicher von aussen eingesetzt und von innen verriegelt. Man stelle sich vor, eine große Welle schlägt auf den von innen gesetzten Deckel. .. nein, der musste am besten durch den Wasserdruck "gesichert" werden - also von Außen - wie mit Scharnier - "aufgelegt".
Dazu muss es doch auch eine Vielzahl von Beispielen geben? Bei Petrenius Brigg Irene? ..... oder gar im Mondfeld? Es war ja nun nichts Neues, Deckel ohne Scharnier zu benutzen.
Zitat von Gebbi im Beitrag #244Oh, weh, Peter! Das bedeutet wieder ...........
Nicht die Flinte in´s Korn werfen - wer wird denn gleich!
ZitatWenn die Quellenlage so dünn ist...
So dünn ist die doch gar nicht: es ist halt nur die sehr lange Geschiche eines sehr alten Schiffes .. Klar - hätten die Amerikaner 1814 ihr Archiv nicht verbrannt, wüsste man mehr von der Zeit davor .. aber andererseits .. mit etwas Studium gerade solcher Quellen - und einem "Gerüst" aus Wahrscheinlichkeiten ergibt sich für mich ein recht schlüssiges Bild. Man darf es sich - wenn man ins Detail gehen möchte - halt nicht zu einfach machen - wie so oft im Leben.
Beispiel Hull Modell: es zu verdammen als "unplausibel", nur weil einige Details seltsam wirken ist einfach. Geht man aber in die Tiefe, wie ein Eriksson z. B. ergibt sich ein schlüssiges Bild. Ob das stimmt, wissen die Götter - aber passt es mit anderen Vergleichen überein (z. B. den schönen Gemälden der President von Roux etc. .. wird eine Aussage verlässlicher - glaubwürdiger. "Wahr" ist sie dennoch nicht und man sollte anders lautende Erklörungen nciht verdammen.
Wer hatte denn 1809 das Kommando? Wo war das Schiff unterwegs? Vielleicht hatte der Kommandant die Vorzüge des Scharniers gekannt und gewünscht? Vielleicht machten die Gewässer eine flexiblere Öffnung und Schließung sinnvoll? Das ist gerade viel spekulatoin - aber die gibt Dir den Raum, die begonnene Lösung zu behalten - mit der Aussage: "so KÖNNTE es gewesen sein - es könnten aber auch eingesetzten richtig sein .. "
Sorry für die Rechtschreibung - bin in Eile und das Tablet hat eine miese "Tastatur" .. das nervt etwas..
Zitat von Chapman im Beitrag #246Ich würde nichts mehr abreißen. Du baust ja DEINE Constitution und verbindest bestimmte Vorstellungen mit dem Bau.
Wenn ich jetzt irgenwelche Unrichtigkeiten 'stehen' lasse, hätte ich mir das Ganze nicht auf die Fahne schreiben müssen. Wir machen das so, wie es nach Möglichkeit und Kenntnis möglich ist. "Meine" Constitution sähe sowieso ganz anders aus, aber ich möchte sie ja so bauen, wie sie wahrscheinlich in diesem Zeitabschnitt aussah.
Hallööchen ! War schon klar, dass eine hochschlagende 'See' gewaltig auf den Lukendeckel drückt, das haben wir alles mit einbezogen. Wenn die Deckel wirklich von innen eingesetzt worden wären, hätte es auch leicht einen Vorlegebalken gegeben haben können, wie man ihn Anno 1900 noch ( und auch noch später ) an alten schweren Haustüren auf Bauernhöfen vorfand. Das wäre bei den bekannten Vorgehensweisen auf diesen Schiffen gedanklich naheliegend gewesen. Stauraum dafür wäre bei aller Beengtheit auch noch vorhanden gewesen.
lass doch die Stricke - wir wissen doch alle nicht wirklich, wann Scharniere da waren und wann nicht. Ich wollte Dich nicht zum Ändern bringen. Hatte mich eben nur gewundert - aber es ist doch eine legitime Darstellung! So oder so ist jede Interpretation eben das: eine Interpretation. Gemäß Wissenstand und handwerklichen Fähigkeiten (und Deine sind aller Ehren wert!).
Mit dem Balken als Verschluß hast Du schon recht - natürlich würde ein Querriegel die Pforten - wenn von innen montiert - dort festhalten. Aber Du musst es von der seemännischen Sicht betrachten. Wenn die See auf ein von innen montiertes Brett drückt, würde die unweigerliche Biegung desselben unter der Last den Spalt öffnen - jedesmal.
Wird dagegen ein von Außen geschlossener Deckel vom Wasser belastet, drückt der Druck die Dichtung zu.
Ein uraltes Prinzip: man NUTZT die Kraft der Elemente - anstelle gegen sie anzukämpfen. Wird auch bei jedem O-Ring in allen Bereichen der Technik genutzt. Man stellt die Dichtung so gegen den Druck, der das Medium durch die Dichtung drücken möchte - dass das abzudichtende Medium die Dichtung ZU drückt.
Schau Dich um: quasi alle Stückpfoten sind so gestaltet, dass ein von aussen gebrachter Deckel genutzt werden kann. Habe das noch nirgends anders gesehen.
T. Martin schreibt von eisernen Beschlagteilen zum Fixieren der Deckel. Ich weiß jetzt nicht, ob die Info aufgrund von Rechnungen oder Logbucheinträgen stammt - aber es sind ziemlich sicher keine massiven Balken zum Schließen. Lass die Pforten-Einfassung ruhig so, wie sie am Modell dargestellt ist. Sie wäre unabhängig vom Schließmechanismus richtig.
Für den Oberen wird man dann allerdings Griffe o. ä. innen haben, sonst klemmen die Finger.
Gut getroffen, finde ich.
Ich wollte eigentlich noch eine Zeichnung von innen mit Kanone und den 'berühmten Knieen', wo dann die armen Kerlchen sich um die Mündung der Kanone winden und eben an den besagten Griffen die Deckelhälften einsetzen. Nur hätte ich jetzt nicht gewusst, wie die Verriegelung auszusehen hätte da wir keine Planfläche ( faying surface ) haben.
eine sehr schöne Zeichnung zu diesem Thema. Für meine französische Korvette setzte ich mich mit geteilten Stückpfortendeckeln intensiv auseinander. Insofer kam ich für meine Korvette zu folgendem Ergebnis:
Die untere Decklhälfte war mit Scharnieren versehen war, wie es im Plan von J. Boudriot und dem Pariser Originalmodell eindeutig vorgegeben ist. Seht hier: LINK1
Der obere Deckel hatte keine Scharniere und wurde von außen eingesetzt und innen mit vier Verriegelungshaken gehalten. Das kann man hier ganz gut sehen LINK2.
Bei "Klar zum Gefecht" wurden die oberen Deckelhäften abgenommen und unter Deck verstaut. Die unter Deckelhälfte wurde einfach nach unten geschlagen.
Bei der USS Constitution hatten meines Wissens jedoch beide Deckelhälften Scharniere. Zumindest habe ich das auf alten Fotoaufnahmen so gesehen. Die Hakenverriegelung war ähnlich wie bei der La Creole.
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
eine sehr schöne Zeichnung zu diesem Thema. Für meine französische Korvette setzte ich mich mit geteilten Stückpfortendeckeln intensiv auseinander. Insofer kam ich für meine Korvette zu folgendem Ergebnis:
Die untere Decklhälfte war mit Scharnieren versehen war, wie es im Plan von J. Boudriot und dem Pariser Originalmodell eindeutig vorgegeben ist. Seht hier: LINK1
Der obere Deckel hatte keine Scharniere und wurde von außen eingesetzt und innen mit vier Verriegelungshaken gehalten. Das kann man hier ganz gut sehen LINK2.
Bei "Klar zum Gefecht" wurden die oberen Deckelhäften abgenommen und unter Deck verstaut. Die unter Deckelhälfte wurde einfach nach unten geschlagen.
Bei der USS Constitution hatten meines Wissens jedoch beide Deckelhälften Scharniere. Zumindest habe ich das auf alten Fotoaufnahmen so gesehen. Die Hakenverriegelung war ähnlich wie bei der La Creole.
Hallo, Johann.
Ich kann mich nicht mit dem Gedanken anfreunden, dass ich bei meinem Modell beide Hälften so zu sagen per Hand herausnehmen oder einsetzen soll. Dies kommt mir bei allen Neuerungen an diesem Schiffstyp etwas seltsam vor, obwohl vieles dafür spricht ( auf dieser Seite noch nachzulesen ). Mir ist es symphatischer, beide Deckelhälften mit Zügen und Scharnieren auszustatten, dahingestellt ob sie im betreffenden Bauzustand 1809 bereits vorhanden waren oder nicht. Meines Erachtens ist das nicht so richtig nachprüfbar. Dass es bei der CREOLE ähnlich war, nimmt dem ganzen wieder etwas die Zweifel. Du sagtest von außen), d.h. von innen verkantet durchgeschoben und dann von außen auf die 'Lippen' gegengesetzt ( ? ). Ja, logisch.