Zitat von archjofo im Beitrag #270Insofern bin ich sehr gespannt, wie Du diese winzigen Nieten drehst.
da mußt Du nicht warten,das kann ich Dir gleich verraten: Mit der Drehmaschine. Ohne Scheiß jetzt, das werde ich natürlich auf der Uhrmacherdrehe mit der 5er Spannzange machen, anders dürfte das nicht funktionieren. Dazu habe ich mir einen kleinen HM-Drehstahl angeschliffen, und den auch peinlichst genau auf Spitzenhöhe eingestellt. Und als Rohmaterial dient Uhrmacher-Stiftendraht, der sich besser drehen läßt, als handelsübliches Ms 58. Das hat mir ein Uhrmacher besorgt, als Privatmann kann man da nicht bestellen.
Hallo Johann, das ist kein spezieller Formdrehstahl. Wichtig ist nur, daß die Schneide vorne links ganz exakt ist. Ich mache Bilder, wenn ich die Nieten drehen werde. Schönen Gruß, Matthias
Den Messingdraht gibt es m.W. z.B. bei Flume und anderen Händlern für Uhrmacherbedarf.
Ich habe festgestellt, daß sich solche Kleinteile besser aus Messingnägeln drehen lassen. Das dürfte daran liegen, daß das Ms durch das Stauchen bei der Nagelherstellung arbeitshart wird.
Hallo Eberhard, auch Flume verkauft nur an Gewerbetreibende. Das mit den Nägeln habe ich noch nicht ausprobiert. Allerdings kann ich mit dem Draht die Einzelteile von der Stange herunterdrehen, das geht schneller. Schönen Gruß, Matthias
Flume in Berlin hat auch an private verkauft - ich bin jetzt allerdings schon vor 17 Jahren aus Berlin weggezogen. Ich habe nicht auf diese Angebote geachtet, meine aber solche Drähte bei On-line-Anbietern für Uhrmacherbedarf gesehen zu haben. Müßte mal im UhrenWerkstattForum fragen ob jemand da eine Bezugsquelle kennt.
Von der Stange drehen hat natürlich Vorteile. Hast Du für Deine Uhrmacherdehbank keine Rosenbohrer ? Damit würde das vielleicht noch schneller gehen und auch mit weniger Bruch, weil kein seitlicher Druck auf das Teil ausgeübt wird. Die werden in die Reitstockpinole genommen und arbeiten ähnlich wie Dübelfräsen, d.h. sie haben stirnseitig Schneiden und in der Mitte ein Loch des gewünschten Durchmessers. Meine gehen, glaube ich bis 0,3 mm hinunter. Uhrmacher nehmen die zur Herstellung von Schraubenrohlingen. Eventuell kann man so etwas auch selbst herstellen.
In ModelShipWorld gibt es auch irgenwo eine Seite auf der jemand die Nietköpfe gewissermaßen durch Drücken formt.
Mein Satz Rosenbohrer geht nur bis 0,5 mm. Allerdings hat mir ein Uhrmacher dringend davon abgeraten. Wenn ich ihn richtig verstanden habe, werden die zum Nacharbeiten von Schrauben eingesetzt. Da die Bohrung seiner Angabe nach zylindrisch ist, und daher keinen Hinterschliff hat, sei die Gefahr, daß der gefräste Zapfen abbricht und im Loch stecken bleibt ziemlich groß. Zumal ich ca 1,5 mm Länge brauche. Für größere Durchmesser habe ich mir solche Teile auch schon selbst gebaut, allerdings mit Hinterschliff. Für 0,4 mm Durchmesser traue ich mir das aber nicht zu. Nachtrag: Dazu ist mir aber etwas eingefallen. Sobald ich die Klampen gebohrt habe, und die kleine Fräse (die ich hier als Koordinaten-Bohrmaschine "mißbrauche") wieder frei ist, werde ich in dieser Richtung was ausprobieren.
Es klingt, wie wenn das interessant sein sollte, aber ich als Nicht-Metaller muss gestehen, ich verstehe nur Bahnhof, auch Tante Google war mir da keine Hilfe ... Mal schaun, wenn's Bilder gibt, dann wird das vielleicht im Nachgang verständlich, bin gespannt.
Gruss Joachim
Schöne Grüße Joachim
Mein neues Buch in Deutsch und Englisch erhältlich: "Die Farbe Blau im historischen Schiffbau - von der Antike bis in die Neuzeit" siehe dazu: http://www.modellbau-muellerschoen.de
Zitat von schiffebastler im Beitrag #280Es klingt, wie wenn das interessant sein sollte, aber ich als Nicht-Metaller muss gestehen, ich verstehe nur Bahnhof, auch Tante Google war mir da keine Hilfe ... Mal schaun, wenn's Bilder gibt, dann wird das vielleicht im Nachgang verständlich, bin gespannt.
Gruss Joachim
Mensch Joachim, da bin ich aber froh daß ich nicht der Einzige bin - nur ich wollte mich nicht outen ;-)
Diese Rosenbohrer werden auch als Zapfenfräser bezeichnet, da wird man im Netz eher fündig. Wenn meine Idee funktioniert, so ein Teil selbst zu machen, zeige ich das natürlich hier.
Zitat von Riesling im Beitrag #282Diese Rosenbohrer werden auch als Zapfenfräser bezeichnet, da wird man im Netz eher fündig. Wenn meine Idee funktioniert, so ein Teil selbst zu machen, zeige ich das natürlich hier.
...nimmst Du dann auch Bestellungen entgegen????....
Grüße
Robert
Und wenn mich dann die Arbeitswut packt,....setze ich mich ganz still in eine Ecke und warte bis der Anfall vorüber ist.
In der Werft: Knochenmodell "Royal Caroline" 1749 M 1: 50 Spantmodell Engl. 74 Kanonenschiff 1781 M 1: 50 nach M. Stalkartt Projekt Phantom M 1: 50
Diese Zapfenfräsen für Uhrmacherdrehbänke sehen im Grunde genauso aus, wie die Aufstecksenker aus der Hobby-Schreinerei, nur daß der Außendurchmesser etwa 5 mm beträgt:
Etwas ähnliches gibt es auch zur Selbstherstellung von Dübeln - haben wir das hier nicht schon einmal diskutiert ?
Es wäre sicher auch keine Hexerei, Zapfenfräser selbst herzustellen. Man bohrt ein Loch mit dem Wunschdurchmesser in ein Stück Silberstahl und fräst oder schleift die vier Schneiden ein. Dann wird gehärtet und die eigentlichen Schneiden angeschliffen. Für die letzten beiden Schritte braucht man allerding einen Teilkopf o.ä.
Für größere Durchmesser ist das alles auch kein Problem. Der Anschliff der Schneiden bis an das 04er Loch verlangt allerdings eine ruhige Hand. Wir werden sehen.