Mike, mit dem Transparentpapier hatte ich bisher keine Probleme, würde Deinen Vorschlag aber gern mal ausprobieren.
Welches Tamiya-Band nimmst Du dazu? Es müsste min. 3 cm breit sein.
Bei Tamiya habe ich nur das Masking Tape gefunden, welches als hochflexibel beworben wird. Das Band muss dazu aber absolut verzugsfrei sein bzw. 0 Dehnung aufweisen, sonst funktioniert der Transfer nicht.
Ich habe es in 6, 10 und 18mm und was die unter hochflexibel verstehen weiß ich nicht, denn ich hatte mal von "M3" ein Flexibles mit dem man Kurven kleben konnte, das kann ich mit dem von Tamiya nicht. Hab mich aber noch nicht dran gehängt um die Dehnung zu messen Ich lege es leicht auf, das reicht vollkommen, schneide mit dem Skalpell die Form und nehme es mit der Pinzette wieder ab und bislang hat sich nichts verzogen und bei 40mm wird sich dann auch nichts verziehn.
Gruß Mike
Alle sagten: "Das geht nicht!" Dann kam einer, der wußte das nicht und hat's gemacht.
Moin Matthias, wie bereits geschrieben dehnt und verzieht sich bei meinen nichts, ist wie Papier. Ich suchte damals für die Lackierung der Bismarck ein Klebeband um gerade Linien zu kleben ohne das sich das Klebeband verzieht und da wurde mir dieses Empfohlen und seither nutze ich es. In dem Bastelladen wo ich es damals gekauft habe hat mir der Verkäufer eine Packung aufgemacht und mich schauen lassen, vielleicht geht das bei dir im Bastelladen auch.
Gruß Mike
Alle sagten: "Das geht nicht!" Dann kam einer, der wußte das nicht und hat's gemacht.
wie gesagt überlege ich mir gerade ob es ein Kielschwein tatsächlich gibt. In allen Dokumentationen bzw. Restaurationsberichten kann ich keine entdecken. Anbei ein paar Bilder aus meinem Plan. Dort sind welche eingezeichnet (blau und rot im Bereich des Schwertkastens).
Mein Gedanke ist, dass der Plan ein Funktionsmodell abbildet und daher vielleicht ein "Kielschwein" als Längsverstärkung verbaut wurde. Ich frage auch noch bei der Bezugsquelle dess Plan`s nach, da offensichtlich die Mastspur damit zu tun hat.
Hallo Victory78 nach Rücksprache mit Uwe Grünberg hat sein eigenes Zeesboot kein Kielschwein. Auch die von mir vermessenen Zeesboote, Darssmuseum Prerow und in Barth bei Rammin haben kein Kielschwein gehabt. Die Mastspur ist direkt auf der Sohle befestigt. Sicherheitshalber werde ich aber noch einen Freund, der ebenfalls ein Zeesboot hat, befragen. Kielschweine bei Sohlenboote sind zumindest ungewöhnlich. Mir ist nicht klar, woher der Konstrukteur die Informationen hat. Für ein Fahrmodell hat diese Konstruktion keine Bewandnis. Es ist wirklich schade, dass Du nicht den Plan von Manfred Frach hast.
noch ein Nachwort das rot gezeichnete Bauteil ist dar Kimweger. die blau gefärbten Beuteile sind die Mastspur, aber die steht nicht auf einem Kielschwein sondern hier auf der Bodenwrange - das geht garnicht. Also das Ganze auf die Sohle montieren.
danke für Deine Recherche, den Herrn Frach kenne ich leider nicht, aber wenn Du einen Kontakt herstellen kannst und der Plan verfügbar ist, würde mir das schon weiterhelfen.
hab eine Antwort von meinem Freund Ulf Bader bekommen: "Da mußte allerhand erneuert werden bis runter zu den Bodenwrangen, da war gut zu erkennen, dass früher über zwei je bb. u. stb. (also vier) Bodenwrangen offensichtlich eine Mastspur in Form einer Eichenbohle aufgebracht war, in der einst der (Steck-)Mast steckte, deshalb war kein Kielschwein nötig.
Heute haben ja fast alle Zeesboote Klappmasten,die Mastspur ist mithin nicht unbedingt vonnöten, bei uns z.B. hat Rammin 2003 den Mastfuß aus Edelstahl einfach auf die Sohle gebolzt , gefiel Frau Dubs natürlich nicht besonders. Nun haben wir als Kompromiß zum Auffangen der Kräfte den Mastfuß oberhalb der neuen Bodenwrangen durchbohrt und daran um den Mastfuß herum eine dicke Stahlplatte geschraubt, die quasi wie eine Mastspur wirken und die Vertikalkräfte besser auffangen soll."
den Plan von Manfred Frach hab ich dem Meeresmuseum übergeben. Werde sehn ob ich den für Dich kopieren lassen kann. Der Autor selbst hat nichts mehr. Das Boot war für die damalige GST (Gesellschaft für Sport und Technik) der DDR konstruiert. Ich melde mich, sobald ich Ergebnisse habe.
hallo Victory78 nach längerer Betrachtung bin ich letztendlich zu der Überzeugung gekommen, dass sich zwei senkrecht nebeneinander stehende Bohlen zur Mastspur entwickeln, ansonsten hab ich keine andere Erklärung dafür. Wie ich schon sagte, die Bodenplanke erübrigt ein Kielschwein. Jedenfalls ist es für Sohlenboote unüblich.
nun - es ist wieder einige Zeit vergangen und ich hatte nicht viel Zeit zum Bauen. Dennoch ein paar Worte und Bildchen zum Baufortschritt am Zeesboot. Da ich das Boot nochmal neu begonnen habe, beschreibe ich einige Bauphasen ggf. ein zweites Mal. Das soll jedoch nur ein Zurückblättern ersparen. Wer mag, kann das natürlich gerne tun.
Das Verkleben des ersten Plankenpaares (den Sandplanken) war nach der erneuten Herstellung der Kiel-Steven-Konstruktion nun die nächste Aufgabe. Die Bezeichnung „Sandplanke“ erklärt sich wohl aus der nahezu waagerechten Position an der Bodenplanke. Ein möglicher Grundkontakt in den flachen Boddengewässern der Ostsee war eben auf Sand.
Die ersten Planken waren der Kontur der Bodenplanke und dem Vor- und Achtersteven anzupassen, was nach etlichen kleinen Schleifkorrekturen einigermaßen passabel gelang. Bei der Klinkerbauweise liegt die nachfolgende Planke auf einer angeschliffenen Phase (hier auch Landung genannt und mit einer kleinen Schmiege aufgezeichnet) der bereits verbauten Planke auf. Diese Phase verläuft zu den Steven in die eingearbeiteten Landungen. So ergibt sich hier ein bündiger Abschluss.
Die zweiten Planken erhielten jeweils zwei Laschungen (Plankenverbindungen), wodurch also drei Teilplankenstücke je Plankengang entstanden sind. Auch hier wieder das Verbolzen miteinander wie schon beschrieben.
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Die Plankenmontage am Rumpf erfolgt kopfüber auf einer Konstruktion mit Hilfsspanten, den sogenannten „Mallen“. Dadurch ist das Verkleben etwas Spannendes, da man die innenliegende Seite erst nach dem Durchhärten des Epoxidharzklebers (etwa nach 24 Stunden) sehen kann. Spannend deshalb, da der Kleber seine Aufgabe sehr ernst nimmt und eine zerstörungsfreie Korrektur kaum möglich ist. Aus diesen Gründen ist es ein Muss, dass die Planke den Mallen ohne Zwang folgt. Das genaue Einpassen erfordert, zumindest bei mir, sehr viel Zeit. Die Planke überziehe ich vor dem Einkleben mit Ballenmattierung (die Klebefläche ausgenommen) und poliere sie mit feinster Stahlwolle Gr.0000 über.
Der Einbau des dritten Plankenganges ging dann schon geübter vonstatten, da sich die Arbeitstechniken verbessern. Am vierten Paar ist die Verjüngung der Plankenenden an den Steven deutlich stärker (s. Bilder unten). In der Rumpfmitte dagegen werden die Planken natürlich breiter. Das Verbinden der Planken an der Kiel/Bodenplanke und den Steven erfolgt am realen Boot mit Nägeln. Bei den Planke-Planke-Verbindungen kommen Nieten und Scheiben, den sogenannten Klinkscheiben oder "Gatchen" zum Einsatz. Dabei werden Löcher durch beide aufeinander liegende Planken gebohrt, durch die dann Kupfernieten/Nägel gesteckt werden. Auf der Innenseite wird die Klinkscheibe aufgesteckt und dann mit dem Splinttreiber vernietet, während von außen ein Gegenhalter das Zurückschlagen der Kupferniete verhindert.
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Diese Vernietungen stelle ich am Modell auf folgende Weise dar. Innen benutze ich gewöhnliche Stecknadeln ohne Glaskopf. Diese werden mit Brüniermittel für Stahl und Nickeloberflächen geschwärzt bzw. fast schwarz gebläut. Die Nieten sitzen am Original in einem Abstand von 16,0 cm. Das sind dann am Modell ca 8,0 mm. Mit einer kleinen dafür hergestellten Bohrlehre wird der gleiche Abstand erreicht.
Ich habe mal ein paar davon eingeklebt um einen Eindruck zu vermitteln.
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Außen sieht man die Holznägel (Pfropfen), mit denen die Bohrlöcher der Niet- bzw. Nagelköpfe verschlossen werden. Ich nehme für die größeren Bolzenlöcher keine Zahnstocher sondern Rundstäbe aus Birne, welche ich im Bohrschleifer anspitze. Beiden Nieten sind es aufgrund der Masse Zahnstocherspitzen.
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Das sind dann ca. 50-70 Dübel und Nieten je Planke – macht bei 18 Planken ääähmm - eine Menge Arbeit. Oh je, vielleicht fällt mir noch was ein um das abzukürzen
Nach dem Einbau des vierten Plankenpaares widme ich mich nun den Bodenwrangen und den echten Spanten. Dies, da jetzt noch ausreichend Arbeitsraum zur Verfügung steht und ich zur Abwechslung mal was anderes als Planken herstellen will.
Zum Abschluss noch ein paar Impressionen zum aktuellen Status und ein kurzes Resümee:
Ich muss mal sagen, dass eine Klinkerbeplankung schon etwas knifflig ist und ich mir da ganz schön was aufgeladen habe. Aber - es macht viel Spaß sie entstehen zu sehen.