Zitat von victory78 im Beitrag #1471Fleißig fleißig, ... bei den Bändseln an den Haken braucht man sicher viel Geduld ..
Ja, bei den ersten 2-3 war es schon fummelig. Habe dann die Hakenseite mit etwas Sekundenkleber betupft dann ging es bedeutend besser und der Faden ist nicht mehr runter gerutscht. Lieben Gruß Frank
Die Püttingswanten hast Du sehr gut ausgeführt. Die Sicherungsbändsel bei den Haken, wofür waren die notwendig? Diese habe ich an verschiedenen Stellen in Takelagen bereits gesehen, aber noch nicht bei den Püttigingswanten.
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Hallo @archjofo ,Johann Um ein ausslippen des Hakens zu verhindern. Marquardt oder Schrage beschreibt dieses Detail auch an den Haken der Püttingswanten. Kann im Moment aber nicht genau sagen wer von den beiden diese Aussage gemacht hat. Bin auf Montage in HH. Lieben Gruß Frank
Marquardt, S. 104 oben links, letzter Satz. Demnach wurden die Haken tatsächlich bemust, wie es wohl genannt wird. In der Abbildung der Püttingswanten zeigt M. den bemusten Haken nicht, nur auf S.373, Abb.993. Schrage sagt dazu nichts.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
ich hatte ja nun schon mehrfach die Gelegenheit, Dein Modell in verschiedenen Baustadien aus nächster Nähe betrachten zu können und verfolge natürlich auch gespannt Deinen Baubericht. Deine Takelarbeiten sind allerhöchstes Niveau! Neben den Bauberichten hier im Forum lese ich einschlägige Literatur und bin auch im Internet immer auf der Suche nach neuen Erkenntnissen.
Dabei habe ich in letzter Zeit immer mehr den Eindruck gewonnen, daß die Baukastenfirmen offensichtlich Probleme damit haben, die Maße der Masten, speziell des Besanmastes, adäquat darzustellen. Ein aktuelles Beispiel dafür ist der Besanmast der "Vanguard" von Jarno hier im Forum. Als ich nun das erste Bild Deines neuen Berichts (#1470) gesehen habe, kam mir auch hier der Besanmast etwas zu hoch vor. Ich habe deshalb mal den Plan der "Royal William" von Euromodell mit einem Modell des Schiffes in der Sammlung des NMM (für den Vergleich gespiegelt) verglichen.
So ganz sind die beiden Abbildungen nicht zur Deckung zu bringen, aber mit der Oberkante des Großmasteselshauptes als Bezugspunkt ist das Prinzip hinreichend zu erkennen. Die grünen Linien beziehen sich auf die Oberkanten der Eselshäupter der Masten am Originalmodell. Die hellblaue Linie kennzeichnet die Oberkante der Mars des Besanmastes.
Wie bei der "Vanguard" von Victory Models ist tatsächlich auch auf dem Plan der "Royal William" von Euromodell der Fockmast etwas zu niedrig (roter Pfeil) und der Besanmast zu hoch (rote Klammer) gezeichnet. Dabei ist es bei englischen Schiffen bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts doch geradezu ein Erkennungsmerkmal, daß der Besanmast mitsamt Eselshaupt gerade mal so an die Oberkante der Mars des Großmastes heranreicht und die Mars des Besanmastes deutlich unter der des Fockmastes liegt.
Auch beim Modell der "Royal George" von 1715 aus der Sammlung der Universität Hannover ist dieses Konstruktionsmerkmal deutlich zu erkennen (grüne Linie).
Interessant ist auch, daß beim Modell der "Royal William" die Saling des Spritmastes ziemlich genau in einer Ebene mit der Mars des Besanmastes liegt.
Es ist also schon ganz erstaunlich, was die Designer der Baukastenfirmen manchmal so zusammenkonstruieren, obwohl reale Vorbilder vorhanden sind und zu Rate gezogen werden könnten. Aber über dieses Thema ist ja schon in verschiedenen Fäden ausführlichst diskutiert worden.
Ich freue mich auf jeden Fall schon auf Deinen nächsten Bericht und wünsche Dir weiterhin viel Erfolg bei den anstehenden Takelarbeiten.
Hallo @Collingwood ,Jürgen Da drauf habe ich gewartet. Als ich Deine Argumente bei Jarno gelesen habe , kontrollierte ich die Masthöhen bei meiner RW. Bei mir kommt aber auch noch schauderhaftes messen vom Plan in verschiedenen Baustadien dazu. Meine Deckshöhen passen nicht genau zum Plan. Die Masthöhen wiederum Habe ich von OK letztes Deck gemessen. So kommt bei mir immer wieder eins zum anderen. Als ich am WE die Püttingswanten des Fockmastes angebracht habe wollte ich versuchen den Besanmast zu lösen hatte aber keine Zeit mehr dazu gefunden. Ich überlege es mir noch obe ich versuche es zu ändern, aber nicht um jeden Preis. Trotzdem vielen Dank für Deine Gegenüberstellung zum Plan von Euromodell. Lieben Gruß Frank
die Abstände von den Decks sind das eine, die Verhältnisse "oben herum" das andere. Unter Umständen paßt da dann bei bloßem Messen irgend etwas nicht mehr so ganz zusammen und es kommt die Stimmigkeit des Gesamteindrucks ins Spiel. Wenn der Besan nicht bombenfest verklebt ist, kannst Du es Dir mit dem Kürzen noch überlegen. Bei diesem so toll gebauten Modell wären Masten in annähernd korrekten Verhältnissen natürlich noch das Tüpfelchen auf dem "i". Aber wie Du schon sagst - nicht um jeden Preis, und der Gewinn sollte größer sein, als ein eventuell entstehender Schaden.
Hallo zusammen, Hallo @Collingwood ,Jürgen Nach ein paar Tagen überlegen, habe ich den Besanmast etwas eingekürzt. Die OP ging ohne größeren Schaden anzurichten glimpflich ab. Hier mal zwei Bilder zum Vergleich vorher/nachher. 20200816_192626.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
20200822_172205.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Lieben Gruß Frank
ein mutiger Schritt, der zu einem tollen Ergebnis geführt hat und ich freue mich mit Dir, daß die Operation so gut gelungen ist!!! Nun entspricht die Silhouette des Modells wirklich den Spezifikationen von 1715/19. Ein Gewinn für dieses großartige Modell!
Hallo zusammen, ich brauche mal Eure Unterstützung. Ich habe mal für die Besanrute den oberen Fallblock gebunden. Es ist bestimmt nicht korrekt. Marquardt zeigt auf Seite 123 Abb. 337 zwar die Besanrute allerdings bis 1710 gültig. Andere Abbildungen konnte ich nicht finden. Kann das so bleiben oder hat jemand eine Abb. Wie es aussehen sollte. Bei @achilles ,Volker seiner Deptford habe ich ein Bild gefunden aber nur unterhalb der Mars nicht die Anbringung am Masttop. Hier mal meine Variante. 20200822_201028.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
20200822_201015.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Lieben Gruß Frank
Anderson (The Rigging of Ships in the Days of the Spritsail Topmast 1600 - 1720) zeigt den oberen Fallblock durch das achtere Gatt der Besanmars hängend (S. 234).
Diese Position des Fallblocks erlaubt es, für längere Fahrten auf dem selben Bug die Besanrute auf die jeweilige Leeseite des Mastes zu verlagern (siehe Text S. 231), was so einfach nicht möglich wäre, wenn der Fallblock auf Steuerbord oder Backbord durch das Soldatengatt geführt würde.
Hallo @Collingwood ,Jürgen, Danke für den Hinweis auf Anderson. Das Buch habe ich auf deutsch, und jetzt nach Deinem Hinweis, habe ich es auch gefunden. Werde es dementsprechend anfertigen. Lieben Gruß Frank