Bei schwerem Wetter wurden die Topmasten gestrichen, um den Schwerpunkt des Schiffes weiter nach unten zu verlagern und Schäden an der höheren Takelage zu verhindern. Je nach Gefechtssituation wurden auch u.U. vor einem Gefecht ein Teil der höheren Takelage gestrichen, damit ggfs. weniger 'von oben' kommen kann, wenn die Takelage beschädigt wird.
Mich wundert, daß die Scheibe zum Aufholen des Topmastes unter dem Schloßholz und unterhalb der Vedickung liegt. Irgendwie macht diese Anordnung die Passage durch die Mars schwieriger.
Und hier im Original wie es ging https://www.youtube.com/watch?v=P2ycMvClK7c 1:30 - vollbesetztes Spill 2:00 - Entfernen des Schlossholzes und Abfieren der Topstenge 3.50 - mit eingefahrenen Stengen 6:00 - und wieder hoch die Stengen :-)
Zitat von wefalck im Beitrag #1501 Mich wundert, daß die Scheibe zum Aufholen des Topmastes unter dem Schloßholz und unterhalb der Vedickung liegt. Irgendwie macht diese Anordnung die Passage durch die Mars schwieriger.
Die Lage der Scheibe ist schon richtig. Allerdings fehlen in der "Verdickung" die Nuten zur klemmfreien Führung der Taue durch die Öffnung in der Sahling. Nach Lees hat der Stengefuß zu der Zeit bei 1st Rate's eine achteckige Form und eine Nut zur klemmfreien Führung des Reeps, ab etwa 1773 bei allen Schiffen.
Zitat von wefalck im Beitrag #1501Bei schwerem Wetter wurden die Topmasten gestrichen
Das beschreibt auch John Leather im Buch das Gaffelrigg, Zitat: "Mann sollte die Stenge immer streichen, wenn das Wetter sehr hart ist oder wenn man bei starkem Wind eine lange Kreuzstrecke vor sicht hat. Dadurch verringert man das Toppgewicht und Windfang und verbessert das Seeverhalten sowie die Geschwindigkeit."
Letzendlich nicht unbeachtet sollte bleiben, dass bei Seegefechten auch in die Takellage geschossen wurde und danach keine Kranung zum Setzen der durchaus recht schweren Ersatzstengen wie im Hafen/Dock möglich war, so dass diese dann mit dem Spill aufgeheißt wurden.
Zitat von wefalck im Beitrag #1501Irgendwie macht diese Anordnung die Passage durch die Mars schwieriger.
Müsste der Stengefuß um 1719 nicht eigentlich schon 8-eckig gewesen sein, dann ergibt es auch Sinn dass das untere Scheibgat versetzt zum oberen eingearbeitet wurde, da kann das Reep dann relativ problemlos zwischen den Salingen druchlaufen. Wenn man richtig hinschaut, sieht man das Windereep auf dem Bild und wieviel Platz an der Stelle ist:
Hallo zusammen, Vielen Dank für die schnellen Antworten. @bernd , die Von Dir angesprochene Nut geht von der unteren Scheibe in der Hacke über,oder? @Ros Tocker ,Hallo Andreas, laut Marqurdt ist der Block der Stenge 1719 noch quadratisch. Angabe von mir ohne Gewähr da ich im Moment nicht nachlesen Kann. Es gibt aber zwei Abb. Eine vor 1720 eine danach. Lieben Gruß Frank
Zitat von Frank im Beitrag #1507laut Marqurdt ist der Block der Stenge 1719 noch quadratisch.
OK, ist derzeit nicht ganz meine Epoche. Ich sah es nur bei Mondfeld. Habe herade noch mal geschaut, auf S. 243 dort ist der Stengefuß 8-eckig, 18. Jhd., englisch. Bei beiden Varianten ist allerdigs die Nut gezeichnet, auch bei der mit beiden Scheibgats. Vielleicht hast du noch weitere Unterlagen, denen das zu netnehmen ist. Sinn macht es auf jeden Fall.
Habe auch noch ein paar Bilder gefunden von einem Segler jüngeren Datums:
Hallo zusammen, Etwas geht immer. Ich habe die Fockstenge, die Fockbramstenge und die Großbramstenge mit den jeweiligen Sailingen und Eselshäupter fertig gebaut. Bei den Bramstengensailingen bin ich mir jedoch nicht sicher ob diese so korrekt sind. Da ich im Marquardt und Schrage dazu nichts gefunden habe, sind sie nach den Vorgaben von EuroModell gefertigt. So langsam sieht man die Größe des Modells. 20200920_202157.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Hallo Frank, den Bramstengefuß (5.Bild) solltest du dir noch mal ansehen, er müßte eigentlich die Öffnung in den Längs- und Quersahlingen ausfüllen. Die Position der Bramstenge wird ja durch das Eselshaupt und die Passung in den Sahlingen festgelegt und darf dort kein Spiel haben.
Hallo Andreas, irgendwie müssen wir uns klar machen, wovon wir reden. Frank zeigt eine Sahling, die sich am oberen Ende der Bramstenge befindet. Diese macht nur Sinn, wenn es eine Stenge über der Bramstenge gibt, sozusagen eine "Ober"bramstenge. Gab es die? Wenn ja, dann macht eine Sahling an der Bramstenge Sinn, sonst wohl nicht. Denn, die Sahling am Untermast spreizt die Wanten der sich darüber befindlichen Marsstenge, die Sahling der Marsstenge spreizt die Wanten der sich darüber befindlichen Bramstenge, eine Sahling an der Bramstenge spreizt die Wanten der sich darüber liegenden ... "Ober"bramstenge? Was ist nun die "Bramsahling"? Die am Top der Bramstenge oder die an der Marsstenge zur Unterstützung der Bramwanten?
Hallo Bernd, ich denke es handelt sich um den Flaggenstock, letztendlich im weitesten Sinn auch eine Stenge. Der ist bei der RW vorhanden und dessen Fuß sitzt auf Salingen am Ende der Bramstenge.
Frank schau mal bei Marquardt S. 30 Abb. 36 oder 38 ob das passen könnte.
Hallo @bernd , Danke für Deine Antworten. Den Stengefuß kann ich noch etwas auffüttern damit es stramm passt, da er später noch schwarz angemalt wird sollte es nicht so auffallen. mit der Bramstengesailing meinte ich schon das obere Teil der Bramstengen. Da kommt noch der Flaggenstock rauf der auf dieser sitzt so wie @Ros Tocker , Andreas richtig angemerkt hat. Ob der Name jetzt korrekt ist weiß ich nicht. Mir ging es um die Form. Ob gerade oder leicht gebogen wie die an der Groß- und Fockstenge. Fragen über Fragen. Lieben Gruß Frank