Hallo @Willi "die Brassen sollten dann eh nicht an die Großwanten, sondern eher in Richtung Großmars, oder Großtopp laufen,"
Ich habe noch mal nachgeschaut, wenn die Brassen nach vorne laufen sitzt am Großmasteselshaupt der Block dafür nicht wie fälschlicherweise geschrieben am Großmastwant. Ich lasse es erst mal so auf mich wirken und überlege mir ob ich es noch mal ändere. @achilles ,Volker hast Du Informationen wie es zu der Zeit umgesetzt wirde? Lieben Gruß Frank
Zitat von Frank im Beitrag #1846 Ich lasse es erst mal so auf mich wirken und überlege mir ob ich es noch mal ändere.
Lieber Frank wie bereits erwähnt, basiert meine Version auf Annahmen (!) und meinem Verständnis vom System Vollschifftakelung. Jürgen (@Collingwood) hat ja bereits ein Beispiel für die von Dir gewählte Version als recht zuverlässig eingestuft. Im Album de Colbert wird sie ebenfalls gezeigt (Pl. 50). Das ist zwar etwas älter, und französisch, zeigt aber, dass diese Art der Brassführung offenbar tatsächlich angewandt wurde. Von der Praktikabilität her kommt mir das zwar seltsam vor und es wurde später ja auch z.T. anders gefahren (vgl. ANM, F. af Chapman), aber darum muss es nicht falsch sein. Mir würde das ausreichen, es bei Deiner Version zu belassen. Übrigens: Auch an der kleinen Dicken mit den Streifen, wo schlank machen, laufen die Brassen der Kreuzmarsrah (und auch die der Kreuzbrahmrah) über Blöcke an der Nock der Gaffel.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Mein Senf oder besser der von James Lees dazu: "After1670 braces were double and were always led forward. (Nach 1670 waren die Brassen doppelt und wurden immer nach vorne geführt)."
Wer richtig lesen kann ist klar im Vorteil. Wie ich im Nachhinein erkannt habe geht es hier um die Besanmarsrah und nicht um die Kreuzrah. Mein "Senf" bezieht sich auf die Kreuzrah.
Hier zur Marsrah:"up to 1805, led aft with the peak of the mizzen yard or gaff. .... from 1805 to 1815 the standing part of the brace was seized to the main mast head, rove through blocks on the fore side od the topsail yard and then taken foreward forward through block seized to the aftermostshroud of the main mast, just above the crosslack lead block. (bis 1805 mit der Spitze der Besanrute oder Gaffel nach achtern geführt. .... Von 1805 bis 1815 wurde der stehende Teil der Brasse am Großmastkopf gefasst, durch Blöcke auf der Vorderseite der Toppsegelwerft geführt und dann durch einen Block, der an der hintersten Wante des Großmastes gefasst war, direkt über dem Kreuzschot-Leitblock nach vorne geführt)
der 1719 er Takelplan im Lees (plate 49) zeigt die von Dir benutze Variante. Auch auf einer zeitgenössischen Gravierung der Royal George (1715) ist sie ebenfalls zu erkennen. Bei meinem Modell hatte ich jedoch ähnliche Bedenken in der Praktikabilität wie Willi und Peter sie anmerkt und verlegte daher mit eigenem "common sense" die entsprechenden Brassen bugwärts. Vermutlich fälschlicherweise. Liebe Grüße Volker
Hallo zusammen, Vielen Dank für die vielen Likes und die vielen Hinweise und Anregungen die für die Führung der Brassen der Besanmarsrah vorgebracht wurden. Da ich mich im Moment mit den Flaggen der Masten beschäftige stellt sich mir eine Frage bei deren Lösung ich mal wieder auf Eure Hilfe angewiesen bin. Wie weit wird die Flaggenleine geführt und wo wird sie belegt? Auf der Sailing des Flaggenstocks, auf der jeweiligen Mars oder doch bis runter an Deck? Ich hoffe das Ihr mir weiterhelfen könnt. Lieben Gruß Frank
Werner Jäger beschreibt für die Yachten des 17. Jhdt, dass gar keine Flaggenleinen benutzt wurden, sondern die Flaggen direkt an ihren Stock gebunden wurden. Fraglich ist, ob sich das für ein paar Jahrzehnte später und für größere Schiffe noch gegolten hat, oder sich genau in dieser Zeit ein Wandel vollzogen hat.
IMG_20211126_222651_4.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) (aus. Die niederländische Yacht des 17. Jahrhunderts v. Werner Jaeger)
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Das Modell der Royal George von 1715 an der TU Hannover hat die Flaggen an Fock und Gross mit den Bändseln angeschlagen. 20211127_105140.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Am Heck kann ich nur eine Flaggenleine erkennen 20211127_105205.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
An Besan und Gösch ist auf den Bildern leider gar nichts erkennbar, wie dort die Flaggen befestigt sind.
Grüße, Alexander
Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten. (Katharina von Siena)
Hallo @Willi und @Foxtrott ,Alexander. Danke für Eure Antworten. Was ich mich dann aber frage: Warum sollte die Heckfahne bei leicht zugänglichen Flaggenstock mit einer Flaggenleine angebracht sein und oben auf den Masten die Flaggen mit Bändseln am Flaggenstock gebunden sein? Z.B am Großmast hat die Flagge eine Größe von ca. 4,4 x 7m, die dort oben anzubändseln ? Viele fragende Grüße Frank
Hallo @bernd ich habe den von Dir eingestellten Text von Google übersetzen lassen. Screenshot_20211128-175852_Samsung Internet.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Wenn ich diese Passage richtig verstehe bekommen die Flaggen eine Flaggenleine die bis runter an Deck geht, richtig?Am oberen Seitenliek der Fahne kommt demnach ei hölzernen Knebel an dem der "Aufholer" gestülpt wird . Der Flaggenknopf bekommt dann eine Scheibe dafür. Fragende Grüße Frank
Zu meiner aktiven Zeit wurden Admiralsstander immer dann gesetzt, wenn die entsprechende Person an Bord war, dabei immer der Stander des höchsten Ranges. Außer dem Kommandatenwimpel, der war bei Anwesenheit immer gesetzt, meine ich mich zu erinnern. Gingen die betreffenden Personen von Bord, wurden die Stander eingeholt.
Wenn dies ansatzweise den maritimen Traditionen folgt, kann ich mir vorstellen, dass es ein Sinn ergibt, die Flaggen von Deck aus zu bedienen, wenn das bei uns auch vom Signaldeck aus passierte, das war oberste Deck, noch oberhalb der Brücke.
Hallo Frank, so würde ich es auch sehen. Eine Flaggleine bis zum Deck war besonders für die Handhabung der Signalflaggen kaum verzichtbar, denke ich. Zumindest im späten 18. Jhd. befanden sich im Flaggenknopf wohl zwei Scheiben.