das ist jetzt wirklich blöd, daß die "Royal Standard", die zu Zeiten der "Royal William" schon sehr prominente Maße aufwies, quasi nur in der "halben" Größe angeboten wird. Es kommt dabei ja auch immer auf den Maßstab des Modells an.
Hier gibt es eine sehr gute Darstellung der Flagge. Vielleicht wäre es ja eine Möglichkeit, diese Abbildung auf die Maße des Flaggenstocks zu skalieren, durch Spiegelung die beiden Seiten der Flagge zu generieren, auf Transferfolie zu drucken und dann auf ein Stück feinen Hemdenstoff aufzubügeln. Die einzige Herausforderung wäre dann, die Vorder- und Rückseite der Flagge einigermaßen exakt übereinander zu bekommen. Wäre vielleicht eine Überlegung wert. Im Bericht über den Bau der "Henry Grace à Dieu - Great Harry" von Thomas wird das Thema Aufbügeln und Transferdruck ausführlich diskutiert (z. B. #253), aber auch der Druck von Flaggen auf Japanpapier (#330 ff), was ebenfalls zu tollen Ergebnissen führt (z. B. #341).
Eine andere Möglichkeit wäre, dem Anbieter zu schreiben, daß die "Royal Standard" für gewöhnlich sehr groß war und anzufragen, ob er die Möglichkeit hat, die Flagge auch mit einem Liekmaß von ~ 80 mm zu liefern. Wenn er nicht nur Zwischenhändler ist, der die Flaggen sonstwo her bekommt, kann er das ja vielleicht bewerkstelligen.
Insgesamt gesehen verstärkt die Beflaggung den hervorragenden Gesamteindruck des Modells und dem tun auch zwei vertauscht gesetzte Flaggen wirklich keinen Abbruch!
Dieses Bild der RW in der Schlacht bei Barfleur zeigt das Red Ensign am Heck mit 2 weissen Punkten und den Union Jack (?) am Großmast. Beachtlich die Größe dieser Flaggen.
Diese Beflaggung deckt sich auch mit anderen Texten, die ich zum Thema gefunden habe. Aber es gab zu der Zeit teils widersprüchlichen Gebrauch der Flaggen durch die Flottenbefehlshaber. Erst bei Nelson ging es dann wieder einheitlicher zu ,indem er generell dass White Ensign zum Standard machte.
Natürlich sind Gemälde alles andere als fotogenaue Wiedergaben der historischen Situation, wie man ja weiß. Der Maler dieser Darstellung, Peter Monamy, war zum Zeitpunkt der Schlacht gerade mal 11 Jahre alt, war also sicher nicht vor Ort.
Aber ich finde Franks Flaggen, so wie sie jetzt sind, sehr passend und würde das so auch lassen.
Grüße, Alexander
Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten. (Katharina von Siena)
Zitat von Foxtrott im Beitrag #1877Dieses Bild der RW in der Schlacht bei Barfleur zeigt das Red Ensign am Heck mit 2 weissen Punkten und den Union Jack (?) am Großmast
Am Großmast weht die eigentliche englische Flagge mit dem roten Georgskreuz auf weißem Grund für diesen Zeitpunkt, etwas undeutlich, aber noch kein Union Jack, Alexander @Foxtrott .
Der Union Jack wurde im Jahre 1606 als Nationalflagge des Vereinigten Königreiches von England und Schottland eingeführt. Im maritimen Bereich wurde der Union Jack seit 1634 ausschließlich von der Royal Navy und von Handelsschiffen im königlichen Dienst geführt. Auf dem Bild, das Alexander eingestellt hat, verschwinden die weißen Balken des Andreaskreuzes zum Teil in den "Diagonalfalten" und sind auch wegen der niedrigen Auflösung schwer zu erkennen.
Wenn eine Flotte nicht in Geschwader eingeteilt wurde, führten alle Schiffe das "Red Ensign" am Heck und den "Union Jack" am Mast, und zwar der Admiral am Großmast, der Vizeadmiral am Fockmast und der Konteradmiral am Besanmast. Solch eine Situation scheint auf der Abbildung in #1877 dargestellt zu sein - Admiralsschiff einer kleineren Flotte. Sollte das Bild aber tatsächlich die "Royal William" in der Schlacht bei Barfleur 1692 darstellen, ergibt sich eine Diskrepanz in der Flaggenführung. Sie war in dieser Schlacht das Flaggschiff von Konteradmiral (des Roten Geschwaders) Sir Cloudesley Shovell, weshalb der Union Jack eigentlich am Besanmast gesetzt sein sollte. Die beiden weißen Punkte auf der Heckflagge könnten ein Hinweis auf den Rang des Konteradmirals sein (Vizeadmiral 1 Punkt).
Nelson war zum Zeitpunkt der Seeschlacht bei Trafalgar Vizeadmiral des Weißen Geschwaders, weshalb die englische Flotte, wenigstens aber die Einheit unter Führung der "Victory" unter dem "White Ensign" in die Schlacht segelte. Da Collingwood Vizeadmiral des Blauen Geschwaders war, wäre anzunehmen, daß sein Flaggschiff "Royal Sovereign" und die von ihm geführte Abteilung unter dem "Blue Ensign" segelten. Ich kenne aber kein Bild von der Schlacht bei Trafalgar, auf dem dies zu sehen wäre - wobei fast alle Bilder von diesem Ereignis ja auf irgendeine Art und Weise die "Victory" zeigen und die hatte natürlich das "White Ensign" gesetzt. Es könnte aber auch sein, daß die Flotte insgesamt unter dem "White Ensign" des oberkommandieren Admirals segelte. Vielleicht können die Trafalgar-Experten da etwas zur Aufklärung beitragen.
1801 segelte die englische Flotte unter dem "Blue Ensign" in die Schlacht von Kopenhagen, da sowohl Admiral Hyde Parker als auch Vizeadmiral Horatio Nelsen zu diesem Zeitpunkt dem Blauen Geschwader angehörten. Schiffe die keinem Geschwader zugeordnet waren, also nicht der Kommandogewalt eines Admirals unterstanden, fuhren gemeinhin unter dem "Red Ensign".
Das "White Ensign" war also zu Beginn des 19. Jahrhunderts (noch) keine Standardisierung. Diese erfolgte erst 1864, als die Einteilung der Flotte in Geschwader aufgegeben wurde. Ab diesem Zeitpunkt wurde das "White Ensign" von der Royal Navy (Kriegsflagge), das "Red Ensign" von der Handelsflotte und das "Blue Ensign" von Schiffen der Regierung, der Reserve, von Hilfsfahrzeugen u. ä. geführt.
Insgesamt gesehen ist die Flaggenführung der Royal Navy ein sehr komplexes und z. T. auch verwirrendes Thema, weil es sehr viele Möglichkeiten gibt, wie bestimmte Flaggen in unterschiedlichen Situationen gesetzt werden konnten. Insofern schließe ich mich Alexanders Schlußbemerkung an und zolle Frank ganz einfach meinen Respekt für sein hervorragend gebautes Modell.
...sorry, habe noch einmal genauer geschaut. Alexander hat Recht. Es könnte doch sein, dass es sich um den 'frühen' Union Jack aus der Vereinigung mi Schottland handelt ( Andreaskreuz ), ist dann aber sehr verwaschen und sieht man erst in der Vergrößerung. Den Jack, wie wir ihn heute kennen, gab es erst 1801 mit dem irischen St. Patricks- Kreuz. Die pure England- Flagge am Großmast ( St. Georskreuz ) wäre trotzdem nicht falsch gewesen.
Hallo zusammen, Ich habe mit einer immer wieder "auf die lange Bank" geschobenen Arbeit begonnen. Anbringen der Pfortendeckel. Diese sind ja schon eine lange Zeit in den Rumpf gesteckt aber sie waren noch nicht ganz fertig. Zum einen musste ich die irrtümlichen Aufdoppelungen der Barkhölzer wieder entfernen und es fehlten noch die Schaniere sowie das Pfortenreep. Die Schaniere sind aus schwarzen Karton gefertigt, die Augbolzen sind von @dafi 's Platine und die Ringe sind aus 0,4mm Draht hergestellt. Ist eine etwas mühselige Arbeit die mich noch eine Weile beschäftigen wird. Die ersten Deckel sind auf der Steuerbordseite vom unteren Batteriedeck fertig. 20211212_192917.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Hallo zusammen. Im WMF wurde ich von @Oliver_z3 darauf aufmerksam gemacht das die "Angel" an den Pfortenschanieren fehlt. Das habe ich nun abgeändert und aus Karton die fehlenden "Angeln" gefertigt und angebracht. 20211217_175034.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
20211217_175042.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) An dieser Stelle Danke an Oliver für den Hinweis. Lieben Gruß Frank
Hallo zusammen, Vielen Dank für die zahlreichen Likes. @Collingwood ,Jürgen hatte mal folgenden Link gepostet.https://upload.wikimedia.org/wikipedia/c...iring_a_gun.jpg Das Bild gefällt mir da es die RW zeigt. Besonders angetan bin ich von der Heckflagge. Daher habe ich mal wieder zurück gebaut. Die angebrachte Heckflagge wurde entfernt eine etwas größere, die den Abmessungen auf dem Gemälde nahe kommt,bestellt und heute in Form gebracht und am Flaggenstock angeschlagen. Hiermit 2 Bilder aus dem Link kopiert Screenshot_20211218-200117_Samsung Internet.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Screenshot_20211218-195954_Samsung Internet.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Und die neue Heckflagge. 20211219_151317.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Zitat von Foxtrott im Beitrag #1886Die Innenseite des Heckspiegels sieht noch etwas unfertig aus.
Ja das sieht noch unfertig aus. Ist auch schon über 5 Jahre her das ich die Spiegelplatte angebaut habe. Das Fenster werde ich noch umrahmen und dann mal sehen. An der Bordwand kommen noch Schnitzereien ran. Lieben Gruß Frank
das nenne ich mal eine tolle Umsetzung von Gemälde zu Modell. Sieht klasse aus! Zur Führung der Faggenleine hätte ich noch eine Anmerkung. In diese ist an dem über die Scheibe im Flaggenknopf fahrenden Ende ein Auge und am holenden Ende einen Knebel eingespleißt. Wenn keine Flagge an der Leine befestigt ist, ist der Knebel in das Auge gepiekt und es entsteht eine zwischen der Scheibe im Flaggenknopf und der Belegklampe beweglich eingespannte geschlossene Bucht.
Im Liektau der Flagge ist oben ein Knebel eingespleißt, wie Du es ja auch dargestellt hast. Am unteren Ende des Taus befindet sich jedoch ein Auge.
Zum Setzen der Flagge wird nun der Knebel des Liektaus in das Auge der Flaggleine und der Knebel der Flaggleine in das Auge des Liektaus gepiekt.
Ich habe mal versucht, dies an einer Deiner Abbildungen darzustellen: RW_Heckflagge_Linien.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Die durchgezogene Linie stellt die Flaggenleine ohne Flagge dar, die gestrichelte Linie die Flaggenleine mit eingepiekter Flagge und die nach dem Belegen über der Klampe aufgeschossene lose Bucht der Flaggenleine.
Das System aus Knebel und Auge an Liektau und Flaggenleine hat auch den Vorteil, daß mehrere (Signal)Flaggen untereinander gesetzt werden können, indem der Knebel der obersten Flagge in das Auge der Flaggenleine, die folgenden Flaggen jeweils in das Auge der zuvor befestigten Flagge und der Knebel der Flaggenleine in das Auge des Liektaus der untersten Flagge gepiekt wird.