in der Werft: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776 - 1:36 auf dem Zeichenbrett: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776, HM Fireship Comet, 1783, HM Boomb Vessel Aetna, 1777
Pause: HMS Triton, 1771 - 1:48
"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen." "Habe keine Angst vor der Perfektion - Du wirst sie nie erreichen" Salvador Dali
Nein, nuss ist nicht braun genug. Schau mal in die collection von das rijksmuseum (www.rijksmuseum.nl) alle Schiffsmodelle der 17ten €-hrhunderd sind ziemlich dunkelbraun. Die leichtere Farben sind erst im 18ten Jahrhunderd angewendet. (Vgl. Prins willem, oder Salamander, oder Hollandia) Und auch die etwa spaetere Schiffe der VOC (vgl. amsterdam) waren ziemlich, dunkelbraun. Siehe die modellen von Merkurius, oder auch Padmos (modell in Reooterdam) Oder Valkenisse. Die sind alle recht dunkelbraun. Dunkler als all Proben in die Foto. Jan
Tom hat angeboten mir eine Probe Stockholmteer zuzuschicken, ich habe im Bugbereich der Bachbordseite eine große Fläche die ich zum Ausprobieren nehmen kann. Ich bin mal gespannt wie's aussieht. Jetzt wo der Leinölfirnis-Auftrag weitgehend durchgetrocknet ist, sieht man dass die mit Holzöl behandelte Fläche (3) doch noch am besten aussieht. Alle anderen Proben brachten zu stark die Maserung hervor.
Das ist das Mittelchen: Seafin Teak Oil, ich kann nicht sagen ob es das Gleiche ist wie alle handelsübliche Teaköle; ich warte erst mal ab bis Toms Probe eingetroffen ist.
Zu dem schwarzen Erscheinungsbild der Winter-Fotos müsste aber eines noch berücksichtigt werden: Es ist bekannt, dass bei verschiedene schwarz-weiß Fotos aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges und davor gelb-Töne schwarz erscheinen. Dies ist besonders auffällig bei den Kokarden englischer Kampfflugzeuge, die Kokarde am Rumpf hatte noch einen zusätzlichen gelben Ring der an vielen Fotos schwarz erscheint. Die Engländer sagen dazu "Orthochromatic Film". Auch waren bei allen Britischen Kampfflugzeug-Prototypen die Unterseiten gelb; auf den Fotos dagegen sieht es nach schwarz aus. Immer wieder sieht man Modelle von den Prototypen Englischer Bomber mit schwarzen Unterseiten - das ist falsch. Die Serien-Maschinen waren natürlich an der Unterseite schwarz gestrichen, aber die Prototypen nicht.
Die Unterseite dieses Flugzeuges war in Wirklichkeit gelb; ihr könnt auch den gelben, hier schwarz erscheinenenden, Ring der Kokarde am Rumpf erkennen.
Ist diese Reaktion vielleicht auch in den Winter-Fotos vorhanden? Ich will nicht sagen, dass der Rumpf gelb war, nur könnte es sein, dass der Rumpf in Wirklichkeit viel heller war als es die historischen Fotos vermuten lassen. Ich selbst habe nur zwei Fotos vom HZ-Modell die nicht von Winter stammen und ich kenne ein Drittes. Die sind aber alle in weitaus schlechterer Qualität als die vom Winter so dass kein Unterschied zum Farbton des Rumpfes zu erkennen ist.
ich würde Dir raten, Dich an das Genter Modell im Beitrag Nr.48 auf Seite 4 zu halten. Das ist für mich die beste Farb-Quelle.
Die s/w Aufnahmen sind tatsächlich von schlechter Qualität ! Alles wirkt hier zu dunkel und alles dunkle verläuft ineinander und bildet einen schwarz-grauen Brei. Aber das war damals das Problem bei s/w Fotos.
Auch in der heutigen Fotografie werden noch Gelb- und Orangefilter zum Hervorheben von Kontrasten bei s/w Fotos benutzt. Hier kann man den Effekt künstlich herbeiführen. Benutzt man solch einen Gelbfilter, wird eine gelbe Fläche GRAU, benutzt man einen Orangefilter wird sie schwarz. Stellt man sich also die Segel am Original-Modell etwas vergilbt vor, dann erklärt dies, warum sie auf den Fotos grau sind. Das Filmmaterial dieser Zeit hatte noch nicht die Feinabstimmung, die heutige s/w Filme haben.
Das Modell hatte meiner Meinung nach annähernd die selbe farbliche Gestaltung wie das Genter Modell. Dieses wirkt äußerst realistisch !
Was die Auswahl des Holzes angeht, so streiten sich hier die Geister. Ich selbst bin auch kein Freund von Eichenholz an einem Modell, denn selbst an einem Großmodell wie dem Deinem, wirken die Maserstreifen und Spiegelflächen des groben Eichenholzes leider immer noch zu grob. Man muß nur einmal die Streifen und Flächen ausmessen oder ein Maßstabsmännchen daneben stellen. Dann geht man zu einem Holzhändler, stellt sich neben ein aufgeschnittenes Stück Stammholz und macht ein schönes Foto, auf dem man selbst mit genügend vom Holz darauf zu sehen ist. Dann kommt der Bildvergleich !
Wenn schon dunkles Ausgangsmaterial verwendet werden soll, dann empfehle ich das Kernholz der Elsbeere !!! Hier stimmt nicht nur die maßstäbliche Verkleinerung der Maserung, sondern auch der dunkelbraune Farbton. Wenn dieser nun auch noch mit Stockholmteer behandelt wird, dann ergibt das den gleichen Farbton wie bei dem Genter Modell......ohne beizen und sonstige Maßnahmen. Das Teaköl feuert übrigens das Holz auch zusätzlich an, das Chinaöl nicht !
Ich werde gleich noch mal ein Stück Elsbeer-Kernholz befeuchten und fotografieren. Dann könnt ihr Euch einen Eindruck davon machen.
Farbaabweichungen durh fotografie. Koente sein, es gibt in nmm-collection ein nachbau des HZa-modelles, und die bauer hat das original gesehen. Das modelli ist nicht ganz dunkel. Dagegen spricht das auch die Narkholzer schwartz geamcht sind, und das war biem HZ nicht die fall (oder?). Nicht klar sit ob der Bauer von das Modell auch die farben kopiert hat, oder etwas gemacht hat das ihm richtig schien.
DasHenter Modell ist ein slechte Ratheber. Das ist beim letzte restauration weitgehend ueberpinselt, da hat kein untersuchung der alte Farbschichten platz, herr Bernie hat sich informiert im Buch von Winter, und bei einige modelle, ua. prins Willem. Er hat die ganze Schmuck und teile der Rumpf neu gearbt. Das Resulat is ja sehr Schon, aber kann uns nichts mehr sagen ueber die originalzustand des Genter Model.
nun hab ich es doch gleich richtig gemacht. Ich habe zum einen eine Elsbeer-Bohle, die Kern- u. Splintholz zeigt, naß gemacht und..........ich habe gleich eine Modellplanke von 10 x 1,5 mm mit meiner Mixtur bestrichen. Diese habe ich nun naß und nach einer halben Stunde in der Sonne bereits angetrocknet, fotografiert. Die Fotos nun im Einzelnen: (zum Vergrößern wieder anklicken)
1) Die Bohle aus Elsbeerholz - Links ist das Splintholz und rechts das Kernholz zu sehen
IMG_0001.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
2) Detailansicht
IMG_0002.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
3) Noch einmal eine Gesamtansicht im Sonnenlicht
IMG_0004.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
4) Die noch unbehandelte Modell-Leiste im Sonnenlicht
IMG_0006.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
5) ..und eine Detailaufnahme der feinen Maserung
IMG_0007.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
6) Dieselbe Leiste nun frisch mit der Stockholmteer-Mixtur eingelassen und mit einem Leinentuch abgezogen
IMG_0008.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
7) Detailaufnahme im Sonnenlicht
IMG_0009.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
8) Detailaufnahme der angetrockneten Leiste im Schatten. Schon jetzt ist die wundervolle, natürliche Farbgebung erkennbar. Bei mehreren Schichten wird der Farbton immer dunkler.
IMG_0010.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
In 3 Tagen ist die Leiste getrocknet und ich werde sie mit dem von mir erwähnten Chinaöl Endbehandeln. Danach mach ich nochmal Fotos.
Eine hochinteressante Diskussion ! Wäre es möglich zu den diversen genannten und gezeigten Produkten geeignete (und im Idealfall ggf. auch günstige) Bezugsquellen zu erhalten ? Gerade Chinaöl und Stockholmteer werden im Internet hochpreisig auch zu medizinischen Zwecken angeboten (z. B Stockholmteer für Pferde usw.). Um Fehlkäufe und -bestellungen auf ein Mindestmaß zu beschränken wären solche Angaben für alle Forumsnutzer ein großer Gewinn !
Gruß Robert
Verzweifle nicht, wenn du kein Profi bist. Ein Amateur hat die Arche gebaut, Profis die Titanic...
Das sieht aus nach William Rex. Da ist dieselbe holzrinte erreicht (durch beize, oder teer, dass weiss ich nicht) bin erspnannt nach Peters ProbeA-foto.
Zitat von zimtzucker im Beitrag #385 Wäre es möglich zu den diversen genannten und gezeigten Produkten geeignete (und im Idealfall ggf. auch günstige) Bezugsquellen zu erhalten ?
Hier noch ein kleiner Nachtrag zum Stockholmteer und dessen Verwendungsmöglichkeiten:
Bilder zeigen den Vergleich zwischen dem heute morgen eingelassenen Stück Planke und einem inzwischen 2 Jahre gelagerten Modell-Hoofdttau (Want), links geschlagen, 4-kardeelig mit Seele (lt. Steel: 4 strands, cabled)
Es tut mir leid das ich Ihre Frage bezüglich des Rumpfes nur negative beantworten kann. Ich habe 1940 das Modell als interessierter Zwölfjähriger betrachtet, nicht als Restaurator dem die Farbgebung des Holzes wichtig war. Es war die Ehrfurcht vor der nahezu dreihundertjährigen Arbeit die mich überwältigte und ich sah nur diese; konnte mir auch kein Bild davon machen was an dem Modell richtig oder durch Restaurierungen verfälscht war. Wie ich aus den Heinrich Winter Abbildungen ersehen kann war es naturgeöltes Holz das in den drei Jahrhunderten nachgedunkelte. Es gab dabei wohl etwas Gold, aber das wurde auch dezent verwendet.
Sie versuchen mit der Farbgebung des Modells etwas Gleichartiges zu schaffen. Bei dem Bau ist diese nur sekundär, wichtig ist nur eine gute Identität mit dem Original. Für diese sind gegenwärtig nur die Abmessungen von Heinrich Winter, seine Photos und, von meiner Seite aus bedenkliche, Zeichnungen von W. D. Wagner vorhanden.
Wie ich auch aus der Diskussion über das Plankenbiegen ersehen konnte gab es dabei eine Reihe von techno-modernen Vorschläge. Den einzigen den ich in meiner Jugend von meinem Vater übernommen hatte war das Biegen über die Flamme einer Kerze. Man verbrennt sich dabei zum Anfang vielleicht mal die Finger oder die Planke aber ansonsten gab es immer den erwünschten Erfolg.
Ich habe mich vor ein paar Jahren ein wenig in meinem letzten Buch A MILLENNIUM OF SAILING SHIPS mit dem Modell auseinandergesetzt. Das Buch erscheint in drei Bänden, wovon der erste Ende des Jahres herauskommen soll. Ich kann aber nicht sagen in welchem Teil mein Kapitel über das Schiff und meine eigenen Reko Zeichnungen erscheinen, ich habe in dem Buch 21 Schiffe von ca. 900 AD bis ca. 1900 AD beschrieben und der Verleger bringt in jedem Teil sieben interessante Schiffe aus dem Jahrtausend mit Zeichnung und Beschreibung.
Meine eigene Rekonstruktion aus den Abbildungen und Maßen des Modells kam zustande weil ich mit dem Unterschied der Bilder zu dem was Wagner zeichnete nicht ganz einverstanden war. Es beginnt schon im Spantenriss, den W. D. Wagner für ein typisches Tiefseehafenschiff zeichnete, während ein holländisches einen viel flacheren Mittschiff-Lieger hatte. Man erkennt das schon in der Seitenansicht des Modells und es wird bei Witsen deutlich, der in der Beschreibung eines 160 Fuß langen und 40 Fuß breiten Schiff von 1669 ein liegendes Flach von 26 Fuß mit einer Aufkimmung von 10 Daumen beschreibt; das war 65% der Schiffsbreite wobei die äußeren Enden dieses Flachs nur 25 cm (10 Daumen) über der horizontalen Linie lagen. Die Länge und Aufkimmung des Liegenden Flachs im Hauptspant war im Bau von Schiffen der südlichen Nordseeküste und der Ostsee wegen des flachen Wasserstandes sehr zu beachten damit ein Schiff, wenn es bei Ebbe trocken fiel, aufrecht blieb. Man kann bei hunderten Schiffszeichnungen dieser Länder immer ein Liegendes Flach zwischen 60 und 70% erkennen.
Hier muß ich auch Heinrich Winter kritisieren der aus der Höhe der Tiefgangmarkierungen von 13.5 mm einen Maßstab 1:21 errechnete. 1:21 ist sehr ungebräuchlich, während 1: 22 bei 11 Daumen zu 1 Fuß der Maßstab, ½ Daumen zu 1 Fuß bedeutet. Es war 1935 sicherlich nicht möglich an diesem alten Modell aus all den Markierungen ein absolut gleichbleibendes 13.5 mm zu lesen. Bruchteile eines Millimeters brauchte es nur um aus seinem Maßstab ein 1:22 zu machen.In diesem Maßstab wäre die Länge des Schiffes 162 Amsterdam Fuß.
In der Datierung gibt uns der Hosenbandorden (Order of the Garter) um dem Wappen des Prinzes von Oranien als untersten, aber unwahrscheinlichen, Zeitpunkt 1653 an. Es war dann daß der im holländischen Exil lebende Charles (später Charles II von England) als ersten Prinzen von Oranien seinem 2 ½ Jahre alten Enkel Willem diesen Orden verlieh. Das Modell kann nur nach diesem Zeitpunkt gebaut worden ein. Ein weiterer wichtiger Zeitzeuge ist die bisher unbeachtete, 1666 geschaffene Bleistiftskizze des neuen 80 Kanonenschiffes HOLLANDIA von Boymans dem Ålteren. Es gibt kaum eine künstlerische Darstellung die so sehr mit einem Modell identifziert wie diese. Der einzige offenkundige Unterschied ist eine Kanonenpfortenlänge. Man kann die Skizze in Frank Fox GREAT SHIPS, THE BATTLEFLEET OF KING CHARLES II, Conway Maritime Press, Seite 117 finden.
Man fragt sich wann ist das große Modell entstanden? Es war doppelt so groß wie die meisten gewöhnlich im „Admiralitäts“ 1:48 (1/4 “ : 1 ’) oder in diesem Falle ¼ Daumen : 1 Fuß Maßstab gefertigten. Solche Modelle waren für Spezialzwecke hergestellt und allein vom Kostenpunkt her außergewöhnlich. Da man derartige Modelle nicht als Muster für ein geplantes Schiff herstellte, wurde es nach dem Bau der HOLLANDIA 1664 geschaffen; denn diese muß das Vorbild des Modells gewesen sein.
Es dauerte Jahre um ein Modell dieser Größe und Exquisität fertigzustellen und es muß ein außerordentliches Ereignis gewesen sein für das ein solches Geschenk geplant wurde. Man hat schon einige Male darüber gerätselt und auch meine Gedanken sind ohne Beweis. Willem III von Oranien wurde 1672 zum Statthalter von Holland bestallt und ein großes Modell, der stolzen HOLLANDIA ähnlich, mit seinen Insignien im Spiegel könnte ein Geschenk der Admiralität zu diesem Ereignis gewesen sein. Das läßt auch Gedanken offen wie das Modell in die Hände des deutschen Kaisers Wilhelm III gelangte, der ja familiare Beziehungen zum holländischen Königshaus hatte.
Ich hoffe das ich etwas Positives zu dem Bau beitragen konnte und wünsche Ihnen einen guten Erfolg. Karl Heinz Marquardt