Details werden an Modellen gern etwas größer dargestellt, da sie so zum einen besser wirken zum anderen technisch nicht kleiner ausgeführt werden können. bevor man Sie weglässt, vergrößert man sie leicht. Griffstangen oder Oberleitungen bei Modelleisenbahnen sind auch immer viel zu dick.
Ohnehin scheint es dass bei niederländischen Modellen des 17. Jahrhunderts die Dimensionen verschiedener Teile gerne übertrieben dargestellt wurden (Berghölzer, Bolzen im Rumpf etc.). Auch der Figurenschmuck am Heck des HZM scheint im Vergleich mit Van de Velde Portraits etwas üppig dargestellt. Aber gerade das macht den Reiz an solchen Modellen aus.
2102: Also das kann ich nicht unterschreiben. Hier kommt mir eher die Gouda 1665 oder die Voorzichtigkeit 1667 besonders üppig vor. Natürlich muss man genau hinsehen, was nur gemalt und was geschnitzt wurde. Trotzdem - alles in allem ein überwältigender Eindruck, wo das HZ sogar nachhinkt. Das HZ ist sogar noch etwas zurückhaltender als das Genter.
S (282).jpg - Bild entfernt (keine Rechte) S (414).jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Ich finde die Figuren des HZM wirken in sich größer und üppiger als die der Gouda. Die Putten zwischen den Fenstern sind größer, auch die Figuren unter der Fensterreihe. Das Wappen wirkt viel plastischer, der Schild ist schon fast halbrund wie ein römischer Scutum.
Wen es interessiert: ein Pfortendeckel des unteren Kanonendecks hätte folgende Abmessungen: (circa) 1,008/1,113/0,126m, das sind 0,14 m³. Eiche wiegt etwa 670 kg/m³ somit wiegt ein Pfortendeckel eines holländischen Zweideckers ohne Eisenbeschläge etwa 94 kg.
Zitat von Olympic1911 im Beitrag #2105Wen es interessiert: ein Pfortendeckel des unteren Kanonendecks hätte folgende Abmessungen: (circa) 1,008/1,113/0,126m, das sind 0,14 m³. Eiche wiegt etwa 670 kg/m³ somit wiegt ein Pfortendeckel eines holländischen Zweideckers ohne Eisenbeschläge etwa 94 kg.
Donnerwetter, das ist wirklich interessant. Ich hätte nicht gedacht, dass die Dinger so schwer sind. Dann kommt noch der ungünstige Winkel für die Zugseile zum Öffnen dazu. Es muss enorm Kraft gekostet haben, die Pforten zu öffnen. Habe ich bisher noch gar nicht drüber nachgedacht.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Zitat von Willi im Beitrag #2106Es muss enorm Kraft gekostet haben, die Pforten zu öffnen.
Meines Wissens kamen zum Öffnen, wobei die Kraft am ungünstigsten war, ja non Ladestock und Co zum Aufstoßen hinzu. Dementsprechend hätte das Seil nur haltende Kraft oben - was dann aber auch nicht ohne ist, vor allem, falls eine Welle von oben einschlagen sollte.
Nun, das Messingblech für Scharniere ist aufgebraucht und neues Brünierungsmittel ist bestellt. Bis es ankommt werden die Scharniere der Pfortendeckel an Priorität einbüßen. Aber gerade das ist das Spannende am Bau eines Schiffsmodells: das was vor einem Jahr aufgegeben wurde, weil ich damit nicht weiterkam ist jetzt, ein Jahr später, wieder zu einer reizvollen Herausforderung geworden; so wie die Galionsregeln:
Die vor einem Jahr hergestellten Galionsregeln waren zwar gut, ich hatte gelernt wie ich sie herzustellen habe, aber zu gebrauchen waren sie nicht. Also habe ich an diesem Wochenende neue Galionsregeln hergestellt.
Schon das erste Mal wo dieses Thema aufkam, kam die Debatte auf, dass die Galionsregeln des Hohenzollernmodells nicht flach sein können. Und in diesem Bild unten seht ihr warum:
Ihr könnt in dieser Frontalaufnahme gut sehen wie die Galionsspanten alle eine unterschiedliche Neigung haben. Die Galionsspanten sind erst mal nur provisorisch um die Form zu geben. Aber flache Galionsregeln würden diese "Drehung" in der Form, die Schräge des Spants an der Vorderkante der Back bis zum vertikalen Vorsteven einfach nicht mitmachen.
Die Galionsregeln sind alle noch zu dick, vor allem im hinteren Bereich und werden noch entsprechend dünner geschliffen werden, aber ich denke ich bin auf einem gutem Weg.
Die etwas zu schräg sitzenden Galionsspanten(attrappen) mögt ihr mir verzeihen - dafür mache ich sowas ja auch: um festzustellen wo sie hingehören. Die Pläne sind in der Hinsicht wenig zuverlässig, da müssen halt Fotos ran und: testen und ausprobieren und wieder testen... Die oberste Regel an meinem Modell endet bei dem Pfeil im linken Bild, also kann das etwas täuschen. Ich glaube die Regeln müssen noch etwas dünner sein.
die Gegenüberstellung der Bider zeigt aber nach meiner Meinung, dass die oberste Galionsregel etwas mehr gebogen sein müßte. Steckt das noch im Holz drin - läßt sich also beim Verschlanken noch herausarbeiten?
Grüße, Alexander
Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten. (Katharina von Siena)
Nun, ich könnte aber auch sagen: das muss reichen! Vielleicht täuscht das aber auch weil der hinterste Teil des obersten Galionsregels noch ergänzt werden muss. Ich habe etwas an Material abgenommen und jetzt sieht es so aus:
Ich werde es nicht jeden Recht machen können, der eine findet die Farbe des Rumpfes zu dunkel, der andere sagt es hätte ruhig etwas dunkler sein können. Wenn ich solche Gegenüberstellungen ins Netz stelle muss ich mich ja auch auf (konstruktiver) Kritik gefasst machen. Andererseits könnte ich ja noch mehr Holz abnehmen und dann erkennen, dass es dann erst völlig daneben aussieht. Irgendwo wird auch der Punkt erreicht sein, wo ich sagen muss: das muss so wie es ist reichen.