Zitat von Willi im Beitrag #2070Ein Träumchen wäre es ja für mich, wenn ich mal meine Lucia, die ja im Maßstab 1:20 gebaut ist und damit Deinem Maßstab sehr nahe kommt, neben Deinem Modell aufstellen könnte. Das wäre sicher ein interessanter Größenvergleich.
jep...das geht....2018 in Augsburg...
Grüße
Robert
Und wenn mich dann die Arbeitswut packt,....setze ich mich ganz still in eine Ecke und warte bis der Anfall vorüber ist.
In der Werft: Knochenmodell "Royal Caroline" 1749 M 1: 50 Spantmodell Engl. 74 Kanonenschiff 1781 M 1: 50 nach M. Stalkartt Projekt Phantom M 1: 50
Ich hatte in der vergangenen Woche nichts mehr von der Gießerei bezüglich der neuen Kanonenrohre gehört, also war ich am Freitag einfach dahingefahren um zu sehen ob ich Rohre mitnehmen kann. Drei Rohre waren zwar gegossen aber nicht gesäubert. Eines der Rohre war krumm. Denen war wohl das Original zerbrochen und die haben die Rohrspitze falsch befestigt. Ich werde in der kommenden Woche das Original wiederbekommen, damit ich es reparieren kann. Ich werde dann mehrere Polyurethanharzabgüsse herstellen, die die Gießerei für die Bronzerohre als Urmodell verwenden können. Sie sagten mir, dass wenn ich denen mehrere PU-Rohre geben würde, wird das auch den Preis drücken. So sieht ein Bronzerohr nach dem Ausformen aus:
Ich weiß nicht ob die Rohre beim Reinigen gesandstrahlt werden oder so, aber dieses Rohr ist viel scharfkantiger als die ersten Rohre die ich bekommen habe. Ich habe es selbst poliert und habe da etwa eine Stunde für gebraucht. Ich habe da schon die Feststellung gemacht, dass die Rohre besser von Hand zu polieren sind und nicht mechanisch.
Ich versuche zur Zeit die Schließbügel der Kanonenlafetten auszuarbeiten. Das Gelenk ist klar: das hintere Ende des Überfalls ist durch ein Stift verlängert. Dieser Stift ist um einen U-förmigen Messingnagel gebogen um eine Öse zu formen. Das ist in allen Fotos unten gut zu erkennen:
Was ich absolut nicht ausmachen kann ist der Beschlag sowie der dazugehörige Keil zum Festsetzen. Sicherlich kann man in der Fachliteratur sehen wie sowas funktionierte, wie Herman Ketting z.B. wo das sehr anschaulich dargestellt wird. Beim HZM sieht es aber ganz anders aus. Schaut euch hier den Beschlag an, es sieht aus als ob er oben spitz zuläuft, er ist höher als der Durchmesser des Schildzapfens:
@Olympic1911: Ist die in Beitrag #1986 dokumentierte "Verjüngung des Achtersteven" weiterhin geplant? Rein optisch würde mir die Steven-Ruderblatt Konstruktion im jetzigen Zustand sehr gefallen!
@Dubz: +1 Bei der Konstruktion am vorderen Schliessbügel hatte ich auch unmittelbar die Assoziation von Gewinde mit Mutter. (Die Konstruktion erinnert auch ein bisschen an die Höhenverstellung mancher Karronaden.)
Nun, der senkrechte Metallzapfen, der in die Lafettenoberseite eingetrieben ist, hat eine nach beiden Seiten hin rechteckige Verdickung, um als Haus für den herausnehmbaren Keil zu dienen (rechteckiger entsprechend hoher Schlitz darin). Oben ist er stumpf angespitzt. Beim unteren Foto sieht´s so aus, als wäre schon mal alles geöffnet worden - Kanone ausgetauscht?? Jetzt sitzt der Beschlag jedenfalls über der Rechteckverdickung statt unter ihr am Holz.
Andere Möglichkeit bei diesem Foto: Haben die Unterdeckslafettenzapfen diese Verdickung gar nicht? Ist der Keil dort kleiner?
Zum Ruder: Ganz oben am Kopf ist eine konvex geformte Kerbe als Verzierung eingeschnitten.
Ich habe in der Skizze oben den Keil weggelassen. In den Bildern in #2076 ist wohl nur im obersten Bild der Keil vorhanden, in den beiden unteren nicht mehr. In dem unteren Bild ist wohl Teil des Beschlages durch das leicht geöffnete Eisen verdeckt.
Hier sieht man beide Keile noch an Ort und Stelle.
Also zumindest was mich betrifft, dürften wir wohl festgestellt haben, dass Heinrich Winter sich bei der Vermessung des Modells NICHT vertan hat. Das Modell ist nicht im Maßstab 1:22. Wir haben am Heck Tiefgangsmarkierungen von <.... (9) bis +<.... (19). Das sind zehn Felder a 0,283m; das ist im Maßstab 1:20,965 genau 13,498cm und das ist genau das Maß an meinem Modell wenn ich da einen Maßstab dranhalte. Heute Morgen hatte ich mit Klebebandstreifen Ruderscharniere markiert. Wenn ihr die Lage mit dem historischen Foto vergleicht könnt ihr erkennen, dass die Lage meiner Klebeband-Scharniere wunderbar mit den Tiefgangsmarkierungen übereinstimmen. Mir scheint es jedoch, als ob das drittoberste Scharnier leicht aus der Reihe tanzt und etwas tiefer sitzt. Interessant ist, dass das Gegenstück am Ruderblatt dazu leicht schräg sitzt um den etwas zu tief sitzenden Beschlag zu erreichen. Jetzt kommt's: Ich habe mit Kreppband zwei Punkte markiert, jeweils mit einem Pfeil nach unten und mit einem Pfeil nach oben. Der Pfeil nach unten zeigt auf die 13,498cm die ja bekanntlich zehn Felder a 0,283m betragen. Der Pfeil nach oben dagegen zeigt jedoch wo die Stelle sein hätte sein müssen, wenn das Modell wirklich im Maßstab 1:22 wäre. Nun, dies ist ja nur eine geringe Differenz, sollte man meinen. Aber: wenn die 1:22, also der Pfeil nach oben richtig wäre würde das die Positionierung der Scharniere völlig überm Haufen werfen. Das drittoberste Scharnier hätte (laut Tiefgangsmarkierungen) dann genau in dem Spalt zwischen den Kreppbandstücken sein müssen. Die oberen Scharniere würden bei gleichmäßigen Abständen an einer völlig falschen Stelle auskommen und das oberste Scharnier den Heckbalken nicht mal erreichen. Somit sage zumindest ich: Heinrich Winter hat sich bei der Vermessung des Modells doch nicht vertan! Das HZM war im Maßstab 1:20,965.
O,je, wie unerfahren bin ich noch. Zu dieser Genauigkeit, Akribie...und, und, ,und....weiß keine weitere Steigerung mehr, wie im letzten Bericht von Peter ausgeführt, werde ich es nie mehr schaffen. In mir kommen beim lesen solcher Beiträge Zweifel darüber auf, ob Modellbau aus Ausgleichs-Hobby auf einem so hohen Niveau sinnvoll ist. Gut, ich möchte niemanden, der so akribisch ins Detail geht angreifen, aber das ist ja schon professioneller Modellbau. Ich lese lieber in diesem Baubericht über den Baufortschritt, die Diskussionen, welche mich nicht interessieren, muss ich ja nicht lesen.
Das Urmodell des Kanonenrohrs sah so schlimm nicht aus. Es musste an einer Stelle repariert werden was schnell getan war. Ich hatte dann das Rohr vorbereitet um davon eine Silikonkautschukform abzunehmen: es wurde rundherum mit Kautschuk eingestrichen. Bevor diese Schicht vollständig ausvulkanisierte wurde das Rohr in einer mit Kautschuk gefüllten Dose gesteckt. Diese zuerst aufgetragene Schicht bewirkt, dass Luftlöcher die in der Kautschukmasse eingeschlossen werden nicht knapp unterhalb der Oberfläche am Teil hängenbleiben. Wenn Polyurethanharz eingefüllt wird, erhitzt es sehr stark beim Härten vor allem in größeren Mengen. Eingeschlossene Luft dehnt sich aus, Luftlöcher werden größer und drücken kleine Dellen in die Oberfläche der gegossenen Teile. Dies lässt sich verhindern indem man das Urmodell wie beschrieben zuerst mit Silikonkautschuk einpinselt und diese Schicht fast vollständig vulkaniseren lässt bevor weitergemacht wird.
Nachdem alles vulkanisiert war, konnte die Kautschuk Gussform aus der Polystyroldose entnommen werden. Ich hatte dann die Form an der Unterseite des Rohres in voller Länge eingeschnitten, so dass die Form an dieser Stelle geöffnet werden kann um das Urmodell und spärer die gegossenen Rohre entnehmen zu können.
Hier seht ihr die Form mit Kreppband umwickelt. Dies verhindert, dass die Form nachdem Polyurethanharz eingefüllt ist, sich an der Schnittstelle wieder öffnet. Die "X" die mit Filzstift auf das Kreppband aufgemalt sind geben die Stelle an wo der Schildzapfen und die Delphine sich befinden. Somit können diese Stellen beim Einfüllen entsprechend eingepinselt und Luftlöcher im Harz entfernt werden ohne dass ich sie sehe. Nach zwei oder drei Tests hatte ich es raus und konnte fehlerfreie Rohre gießen.
ich weiß nicht, ob Ihr es schon alle wisst, aber "die Deutsche Gesellschaft für Schiffahrts- und Marinegeschichte e.V. hier: Deutsches Schiffahrtsmuseum" hat die farbige Darstellung des Hohenzollernmodells als gemeinfrei der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Originaltext:
"Das Deutsche Schiffahrtsmuseum unterstützt den freien Zugang zum Kulturgut! Deshalb spendet das DSM diese Darstellung der Wikipedia. Es ist die einzige bekannte farbige Darstellung des so genannten Hohenzollernmodells im Schloss Monbijou in #Berlin."
Damit darf das Bild auch hier gezeigt werden. Die Veröffentlichung auf Wikipedia ist bislang noch nicht geschaltet, wird aber dann auch sicher bald zu sehen sein, denke ich.
Es gibt hier leider einige "Aber"! 1. Die "Deutsche Gesellschaft für Schiffahrts- und Marinegeschichte e.V." ist nicht das Deutsche Schiffahrtsmuseum. 2. Die DGSM hat hier lediglich die Information des DSM über deren Zuarbeit für die Wikipedia weitergegeben. 3. Dieses Bild war schon online! Mußte aber von der WP wieder gelöscht werden, da das DSM nicht hinreichend ihre Berechtigung zur Spende nachgewiesen hat. 4. Das DSM wurde mehrfach auf diesen Umstand hingewiesen und mit Angeboten zur Hilfe und von Hilfe traktiert. Leider erfolglos.
Von Seiten des DSM also nur große Worte und nichts dahinter! Der Knackpunkt ist die Möglichkeit der kommerziellen Verwertbarkeit von Materialien aus den Wikimedia Commons. Die Verwendung in wissenschaftlichen oder nicht-kommerziellen Publikationen ist mit über 100 Jahren seit Erstellung (datiert August 1898) aber problemlos. Das Bild war in diesem Forum schon mal Thema ;-) Gruß Sterntreter