Fockmast und Mastkragen sind jetzt eingebaut. Wie bereits beschrieben, ist für den Mastkragen nach vorne nur wenig Platz.
Daher habe ich ihn folgendermaßen gebaut: Zunächst habe ich ein Stück Seide mit dunkler Nussbaumbeize eingefärbt. Dadurch veränderte sich nicht nur die Farbe, sondern die Seide wurde auch steifer, was für die nachfolgenden Schritte von Vorteil war. Nach dem Trocknen wurde an eine Kante ein 0,5mm Faden angeklebt und das Seidenstück aufgerollt. Das Ergebnis war eine Wurst, die ich um den Mast legen und entsprechend formen konnte.
Der Mast wurde nun bis zum Decksniveau in eine Holzplatte gesteckt (diese diente als Deck), und der vorbereitete Mastkragen an den Mast geklebt. Danach konnte ich dann beides zusammen als ein Bauteil einbauen.
Ohne diese Methode wäre es wahrscheinlich nicht möglich gewesen, den Mastkragen einzubauen.
sailor
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt
Aufgrund eingeschränkter Benutzerrechte werden nur die Namen der Dateianhänge angezeigt Jetzt anmelden!
Mastkragen Fockmast 2.JPG
Mastkragen Fockmast 4.JPG
Bevor ich jetzt mit dem Setzten der Fockwanten beginne musste noch eine Sache erledigt werden. Es fehlte am vorderen Rand der Kuhl noch eine Reling und der Glockenstuhl. Diese später einzubauen macht zum einen keinen Sinn und ist sicherlich ungemein schwieriger, wenn die Wanten schon angebracht sind. Der Glockenstuhl besteht aus zwei gedrehten Säulen mit einem Dach obendrauf, an die sich an beiden Seiten die Reling anschließt. Die Reling habe ich sehr einfach gehalten, da ich noch nicht sicher bin, ob und wie später in diesem Bereich Reservespieren gelagert werden. Für die Glocke habe ich den Schaft einer 4mm Messingschraube genommen und entsprechen zurechtgefeilt.
sailor
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt
Aufgrund eingeschränkter Benutzerrechte werden nur die Namen der Dateianhänge angezeigt Jetzt anmelden!
Glockenstuhl 1.JPG
Glockenstuhl 5.JPG
Glockenstuhl 6.JPG
Mein neues Buch in Deutsch und Englisch erhältlich: "Die Farbe Blau im historischen Schiffbau - von der Antike bis in die Neuzeit" siehe dazu: http://www.modellbau-muellerschoen.de
wieder herrliche Bilder eines herrlichen Modells ! Die Idee mit der Messingschraube als Glocke ist prima. Habe jedoch keine Ahnung wie die Messingschraube als "Rohling" ausgesehen hat. Hast du noch Bilder davon?
Bei der Schraube handelt es sich um eine gewöhnliche 4mm Holzschraube - nur aus Messing. Für die Glocke habe ich den Teil zwischen Kopf und Gewinde genutzt. Bilder habe ich davon leider nicht gemacht.
Die Fockwanten sind jetzt nach einigem hin und her eingebaut. Dazu gibt es eigentlich nicht viel zu sagen, außer vielleicht der Tatsache, dass ich alle Wanten mit Klampen versehen habe. Ich werde sie vermutlich nicht alle brauchen, aber lieber jetzt zu viele als später nachrüsten...
sailor
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt
Aufgrund eingeschränkter Benutzerrechte werden nur die Namen der Dateianhänge angezeigt Jetzt anmelden!
Fockwanten 12.JPG
Fockwanten 9.JPG
Gesamtansicht 18.JPG
Wantklampen 4.JPG
Wantklampen 5.JPG
Als nächstes habe ich Fock- und Fockborgstag vorbereitet. Sie sind laut Bauplan gleichstark, und unterscheiden sich nur etwas in der Länge. Für die Herstellung der Maus habe ich einen Holzkern verwendet, der mit Garn umwickelt wurde. Auf die Ausflechtung habe ich verzichtet. Nach Fertigstellung zeigte sich aber, dass die Maus zu groß und zu klobig wirkte. Also habe ich den Kern im Durchmesser verkleinert und zur Bekleidung dünneres (0,25mm statt 0,5mm) Garn benutz. Das Ergebnis sind stimmigere Proportionen der Maus.
sailor
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt
Aufgrund eingeschränkter Benutzerrechte werden nur die Namen der Dateianhänge angezeigt Jetzt anmelden!
Fockstag 1.JPG
Fockstag 4.JPG
Fockstag 5.JPG
Fockstag 6.JPG
Die Maus sieht sehr gut aus, aber sollte sie nicht eigentlich anders herum aufgebracht sein, so dass dass dickere Ende zu dem kleinen Auge zeigt, welches sie stoppen soll?
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
so wie ich die Maus angebracht habe ist sie im Bauplan gezeichnet. Ich habe sie allerdings auch schon wie Du sagst andersherum gesehen. Ändern kann ich es aber nicht mehr, da ich sonst die Stage komplett neu bauen müsste.
Ist wohl auch nicht nötig. Ich habe mal die mir zur Verfügung stehenden Quellen durchforstet und Beispiele für beide Varianten gefunden. Schrage, Petrejus zeigen Deine Version, Colbert, Boudriot die andere, Marquardt, Mondfeld beide. Scheint also wurscht zu sein.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
So, die beiden Fockstage sind jetzt eingebaut, Wanten und Stage gespannt - der Mast fällt nicht mehr um...
sailor
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt
Aufgrund eingeschränkter Benutzerrechte werden nur die Namen der Dateianhänge angezeigt Jetzt anmelden!
Fockstag 10.JPG
Fockstag 11.JPG
Fockstag 7.JPG
Fockstag 8.JPG
Die letzten Teile für die Takelung sind gefertigt, und allmählich wird es voll am Mastkopf.
Für das Fall der Fockrah habe ich die oberen Blöcke angebracht. Dazu wurden zuerst die beiden doppelscheibigen Blöcke in einen gekleideten Tampen eingefasst. Die Kausch unter dem Block habe ich aus einer Ader-Endhülsen gefertigt. Diese Methode hat den Vorteil, dass die Herstellung unterschiedlich großer Kausche problemlos möglich ist. Und danach wurde dann die Befestigung am Mast getakelt.
Hallo Sailor! Was für eine Arbeit! Wunderbar. Ich bin sprachlos, wie sauber das alles gearbeitet ist. Wenn ich bedenke, wie lange ich an einigen Teilen gewerkelt habe, könnte ich mir vorstellen, dass Du jetzt mindestens im 5. Jahr des Werkstattaufenthalts angekommen bist. Herzlichst Michi
Forum für historischen Schiffsmodellbau und Geschichte
»
Schiffsprojekte
»
1765 Alihanka, 38-Kanonen Fregatte
»
Baubericht
»
1765 Alihanka // fiktive 38-Kanonen Fregatte
Thema drucken
26.06.2016 17:10
Antworten
