Da ich bei den Rüsten derzeit nicht weitermachen kann, habe ich begonnen eines der Beiboote zu bauen. Um erst einmal etwas Übung zu bekommen, habe ich mir dafür das größte Boot mit etwa 13cm Länge ausgesucht.
Zunächst habe ich den "fertigen" Rumpf eines Bausatzes so zurechtgeschliffen, wie ich ihn gerne hätte, und dann kopfüber auf einem Baubrett montiert. Nach anzeichnen der Spanten habe ich in das Baubrett Löcher gebohrt, in die die Spanten bis zur endgültigen Fixierung durch Kiel und Barkhölzer eingesteckt werden. Die Spanten haben ein Maß von 1 x 1,5mm und werden ganz normal gewässert und mit Hilfe eines Lötkolbens gebogen.
sailor
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt
Aufgrund eingeschränkter Benutzerrechte werden nur die Namen der Dateianhänge angezeigt Jetzt anmelden!
Großes Beiboot 1.JPG
Großes Beiboot 2.JPG
Nachdem alle Spanten gesetzt und mit kleinen Hölzern in Position gehalten waren konnte ich beginnen, den Kiel und den Vordersteven gefertigt. Da es sie dabei um zwei einzelne Teile handelt, musste ich sie irgendwie möglichst Stabil zusammensetzen. Dazu habe ich beide Bauteile an der Nahtstelle in der Mitte eingeschnitten und in die Schnittstelle eine schmale Leiste gesteckt. Nachdem alles Verleimt und getrocknet war, ergab das eine überraschend stabile Verbindung. Auf dem zweiten Bild kann man die Klebestelle erkennen. Kiel und Spanten wurden dann verbunden, der Heckspiegel gebaut und dann habe ich mit dem Beplanken begonnen. Die zweite Leiste ist als Barkholz etwas dicker ausgeführt und wurde von der Montage schwarz gebeizt.
sailor
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt
Aufgrund eingeschränkter Benutzerrechte werden nur die Namen der Dateianhänge angezeigt Jetzt anmelden!
Großes Beiboot 12.JPG
Großes Beiboot 13.JPG
Großes Beiboot 14.JPG
Großes Beiboot 6.JPG
Großes Beiboot 8.JPG
Sehr schön, aber wie bekommst Du die Planken im Bereich des Totholzes an den Achtersteven? So wie Du die hinteren Spanten aufgesetzt hast, wird es schwierig werden, die Planken, die etwa mittschiffs den Boden bilden sauber an den Achtersteven zu führen.
Ach ja noch etwas: Der Heckspiegel ist nach meinem Dafürhalten zu tief nach unten gezogen. Die Wasserlinie liegt dadurch kurz unterhalb der halben Höhe des Spiegels. Bautechnisch ist das zwar kein Problem, hydrodynamisch ist das eine mittlere Katastrophe, weil sich hier Wirbelschleppen ausbilden, die das Wasser von hinten auf das Ruder strömen lassen, wodurch dessen Wirkungsgrad nahe Null sein dürfte. Der Heckspielgel sollte mit dem größten Teil seiner Fläche über Wasser liegen.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
da ich derzeit auch gerade an der Schaluppe für meine französische Korvette bastle, schaue ich natürlich mit größtem Interesse auf Bauberichte über Beiboote. Deine Methode entspricht prinzipiell der, nach der ich die Schaluppe baue.
Hier zwei Fragen zu Deinem Beiboot: Aus welchem Holz ist die Malle hergestellt? Wurde die Mallenform nach einer Planvorgabe erstellt?
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
stimmt, die Bauweisen sind im Grunde gleich - mit dem Unterschied, dass ich nicht einmal annähernd Deine Präzision erreiche.
Ich wende bei diesem Bau prinzipiell die gleiche Bauweise an, wie ich sie schon beim Beiboot meiner Fly genutzt habe. Die Malle ist der Rumpf einer kleinen Bausatzes, den ich extra für diesen Zweck erworben habe. Zum Selbstkonstruieren fehlen mir die Kenntnisse. Der Rumpf besteht aus einem relativ weichen Holz, welches weiß ich aber nicht. Die Rumpfform habe ich am Heck verändert; der Heckspiegel war noch weiter runtergezogen. Wie Willi aber schon angemerkt hat, hätte ich ihn noch kleiner machen können. Aber dazu ist es nun leider zu spät, und ich baue erst einmal weiter.
entsprechend meiner Beobachtung ist es bei den 5 Beibooten meiner Korvette grundsätzlich so, dass die Schaluppe als Arbeitspferd (Lasten tragen, Anker auslegen, Bestückung mit Carronade für Landungsoperationen, etc. ) den Heckspiegel auch relativ tiefliegend ausgebildet hat. Je kleiner und schlanker die Boote dann werden (Barkasse, Jolle, Dingi), und damit in der Regel schneller sind, desto höher liegend ist der Heckspiegel. Strömungstechnisch ist somit ein höherliegender Spiegel sicherlich von Vorteil, was sicherlich auch in Abhängigkeit zur Geschwindigkeit steht. Insofern wird es sich bei Deinem Beiboot um ein Langboot oder eine Schaluppe handeln. Dein Boot ist übrigens sehr schön und sauber gebaut. Es wird mit den Ausbauten sicherlich ein Hingucker.
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
So, nun geht's auch hier mal weiter... Und zwar mit dem bereits begonnenem Thema Rüsten. Ich habe mich dazu entschlossen, auf die Rüstbretter Stützknie zu setzen. Diese sind im Bauplan zwar nicht vorgesehen, aber ich finde, sie gehören dazu. Weiterhin habe ich die bereits an den Besanrüsten angebrachten Jungfern und Rüsteisen wieder abmontiert und werde diese komplett neu bauen. Grund dafür ist, dass ich beim Anbau zu viel Zug auf die Rüsteisen gegeben habe und dadurch die Außenseiten der Rüstbretter nach unten gezogen wurden. Die Stützknie sollen auch dieses später verhindern Dazu wären Knie unter den Rüstbrettern zwar besser geeignet, aber unter den Rüsten ist dafür nicht genug Platz.
sailor
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt
Aufgrund eingeschränkter Benutzerrechte werden nur die Namen der Dateianhänge angezeigt Jetzt anmelden!
Rüsten 7.JPG
Rüsten 8.JPG
Die letzten Tage habe ich mit drahtbiegen, löten und brünieren zugebracht. Und jetzt sind alle Rüsteisen fertig.... Insgesamt sind es fünf verschiedene Typen von Rüsteisen geworden. Eine besondere Herausforderung waren dabei die Eisen für die Besanrüste. Da ich hier die bereits angebauten Eisen entfernt und neu gebaut habe, mussten die neuen Rüsteisen von der Länge genau den alten entsprechen. Sonst hätte es von den Befestigungsnägeln hässliche Löcher in der Bordwand gegeben.
Nachdem alle Eisen fertig waren habe ich damit begonnen, sie an den Rüsten zu befestigen und dann an der Bordwand anzubauen. Angefangen habe ich mit der Backbord-Fockrüste. Es ist bisher aber nur ein Rüsteisen an der Bordwand befestigt, da die Übrigen von einer Platte und zwei Nägeln gehalten werden. Diese Platten muss ich erst noch bauen.
Gut wirds, Bernd! Ein Tip zum Strammziehen der Juffern mit ihrem Gegenpart, den Juffern an den Wanten: Nadel mit Seil wirst Du nicht nehmen können, die Juffern sind zu nah an der Bordwand. Ich festige ein circa 1 cm langes Stück des Seils mit Sekundenkleber. Dann ist es so hart wie eine Nadel. Durchschieben, mit der Pinzette hochnehmen ......
Wahrscheinlich kennst Du schon dieses Verfahren.
Gruß
Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Sämtliche Rüsteisen sind jetzt an den Rüsten angebracht und befestigt. Damit sind die Rüsten ersteinmal fertig. Sicherlich kommt später noch das eine oder andere Teil in Form von Augenbolzen und Ähnlichem dazu, aber jetzt werde ich mich zunächst anderen Bauabschnitten widmen.
sailor
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt
Aufgrund eingeschränkter Benutzerrechte werden nur die Namen der Dateianhänge angezeigt Jetzt anmelden!
Gesamtansicht 13.JPG
Rüsten 16.JPG
Rüsten 17.JPG
Rüsten 18.JPG
Kleinkram muss auch sein - und zwar in Form der Speigatts für das Oberdeck. Vier Stück pro Seite habe ich gefertigt. Hinter den Fockrüsten, im Bereich der Außenleiter und jeweils vor den Groß- und den Besanrüsten.
Gebaut habe ich sie aus Ader-Endhülsen, die vorne plattgedrückt , geschliffen und brüniert wurden. Danach brauchte ich sie nur noch in die entsprechenden Löcher kleben und fertig waren die Speigatts.
Auf den Bildern sieht man die einzelnen Bauschritte und die mittleren Speigatts von innen und von außen.
sailor
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt
Aufgrund eingeschränkter Benutzerrechte werden nur die Namen der Dateianhänge angezeigt Jetzt anmelden!
Speigatts 11.JPG
Speigatts 12.JPG
Speigatts 13.JPG
ich nehme die Schnell-Brünierung von Ballistol. Diese habe ich in einem Geschäft für Jagdbedarf gefunden. Mit der Brünierung habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht. Selbst brünieren von Lötstellen ist damit möglich.