nach meinem Beitritt zum Forum will ich Euch mein Projekt nicht vorenthalten. Da ich eine Baudokumentation vollumfänglich nicht vor hatte, fehlen zwischenzeitlich einige Details. Im Grunde beginnt der Baubericht hier also etwas später. Ich schreibe alles so, wie ich es erlebt habe und mir ist bewußt, dass sich der eine oder der andere die Haare raufen wird. Also seht mir bitte manches nach, ich hab sozusagen ein A auf dem Shirt. Gelobe aber Besserung.
......... Übrigens, was mir gerade auffällt, ist das Thema hier ne Domäne der Kerle ? ...........
Wie ich schon schrieb habe ich mit der "San Francisco" als Einsteiger begonnen. über das Modell, also den Bausatz, will ich lieber nichts schreiben. Zum Anfang kann man aber gut damit umgehen und bekommt in etwa ein Gefühl worauf man sich eingelassen hat. Ok 2 Bilder. Hey, schaut euch die Krähennester an ( bei meinem Stück kann ich das nur so nenenn), in der Bauart "Vollholz" hätten sie das Schiff wahrscheinlich versenkt.
Als dieses Schiff, welches natürlich einen Ehrenplatz bei mir hat, "fertig" war, fühlte ich mich bereit für eine Steigerung. Die Victory war, aufgrund einiger Realaufnahmen, der Nachfolger. Warum, es war halt so und ich fand das Schiff auch irgendwie beeindruckend. Also, Bausatz bestellt, erhalten, gefreut und los gings.
Am Anfang stand natürlich der Spantenaufbau. Gut dass ich irgendwo gelesen hatte, dass sich der Rumpf in der Phase gern verzieht. Also aufgepasst und bis heute ist alles top.
Im Laufe der Zeit habe ich dann versucht einiges genauer oder besser darzustellen als es der Bausatz vorsah. So habe ich die Decksplanken auf den Maßstab angepasst. Im Bausatz war das nicht vorgesehen. In der Realität hätten dann knapp 0,5 m breite Planken auf dem Deck gelegen!!
Die 1. Rumpf-Beplankung mit Balsa ging erstaunlich gut. Hier muss ich aber zugeben, dass der Gedanke "das sieht man ja nacher eh nicht" immer etwas mitschwingt. Das trifft ja auch auf das Plankenmaß zu und wie mann Lücken füllt. Grobe Schnitzer in der Form rächen sich natürlich in der Symetrie. Ich habe zum Rumpf-schleifen keine Maschine benutzt. Das macht sich per Hand besser.
Die Zweite Beplankung war da, für mich, schon anspruchsvoller. Die gute Literatur gab mir mit, dass es eben keine spitz endenden Planken gab. Also habe ich versucht die Plankenstöße englisch auszuführen. Ich geb zu, die holländische Version ist es dann wohl geworden. Ich glaube man sieht es kaum.
Also hier ist schon der Sprung zur Jetzt-Zeit erfolgt. Die Stückpforten samt Halbrohre sind verbaut und dekoriert. Jetzt wo alles dran ist und Ihr die Bilder seht, höre ich schon die ein oder andere Stimme, ... die Deckel sind doch viel zu dick....oder es ist das Rot. Ja mag sein wie es ist. Auch erscheinen die Kaliber im Verhältnis zu den Fenstern der Seitentasche etwas groß. Oder? Sacht mal.
Große Baustelle ist momentan das Heck. Die Seitentaschen hab ich wie vom Bausatz "vorgeschlagen" angebracht. Daraus ergab sich eine nach innen gewölbte Situation. Hä.... Ich sags so, es sah s...... aus. Also wieder ab. und am Original orientiert erneut verbaut. Is besser ? Ich bin derzeit auch am Heckspiegel um diesen einigermaßen real darzustellen. Wird mich noch beschäftigen. Die Schnitzereien, die ich hier gesehen habe, Hut ab. Ich dachte mir dabei, kann man die auch analog den Planken biegen um sie dem Rupf anzupassen?
So, bis hierher könnt Ihr schauen. Letztlich noch eine Aufnahme des Modells frei stehend, also Trimmung ist ok und meine "Helling". Mit der Version kann ich den Rumpf in fast allen Lagen auflegen da die Stützen variabel einzustellen sind. Mit Stückpforten ist natürlich Vorsicht geboten.
vielen Dank Euch allen zur Anerkennung meiner Vic.
Ich hab hier die letzten Tage viel gelesen und bewundert. Im Prinzip müsste ich nochmal anfangen; aber wenn ich auf die ganze Arbeit zurückblicke, wäre es schade. So werde ich das Gebaute , so weit es rückwärts möglich ist, verbessern. Das betrifft vorerst das Heck. Bin gespannt, welche Details in dem Maßstab darstellbar bzw. herstellbar sind.
Hat jemand Erfahrung mit selbst hergestellten Zieheisen für Zierleisten wie z.B. Fallreepstreppen, Seitentaschen und Galerien? Welches Holz ist dafür gut geeignet? Ich würde Ahorn nehmen.
@smoker
ich werd versuchen für die Kanonen solche Schutzkappen herzustellen, mals sehen.
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Beruflich bedingt, werde ich nicht jede Woche berichten können; ..i do my very best..
Du kannst das 'A' auf dem Shirt ruhig mit zwei Rennstreifen übermalen ;) Sehr akkurat gebaut! Ich habe das Zieheisen hier gezeigt: 20 Kanonen Fregatte Sphynx, 1:48 , und damit hergestellte Zierleisten auch.
das ist schon die Endform. Ich ziehe damit nach und nach in mehreren Durchgänden das Profil. Wegen Holz ist je härter desto besser. Achorn wäre vermutlich zu weich, ich würde da etwas härteres nehmen.
Das ist Prima geworden! Nur mal so ne Frage, was ist eigentlich ein 'Japanspachtel'?
Grüße, Joachim
Schöne Grüße Joachim
Mein neues Buch in Deutsch und Englisch erhältlich: "Die Farbe Blau im historischen Schiffbau - von der Antike bis in die Neuzeit" siehe dazu: http://www.modellbau-muellerschoen.de
Neee, mal Spaß beiseite. Japanspachtel sind sehr dünne biegsame Stahl-Spachtel verschiedener Größe aus dem Malerbereich. Daher zum Leistenziehen gut geeignet. Die verschiedenen Formen lassen sich mit dem Dremel sehr gut erstellen.
Feine Zierleiste. Das mit dem Japanspachtel ist mal ne Idee, da kann man ja sehr viele verschiedene Muster nebeneinander einfräsen. Ich habe bis jetzt immer Wechselklingen vom Ceranfeldreiniger genommen. Ist der Spachtel vom Metall her so hart, dass man da auch mehrere Leisten mit ziehen kann ?
Ja, das war auch spontan mein Gedanke, dass man dort einige Formen unterbekommt. Zudem kostet so ein Spachtelset auch nur so um die 2 €. In dem Set sind 4 Stück mit einer Spachtelbreite von 1x120 mm, 1x100 mm, 1x75 mm und 1x 45mm. Der auf dem Bild ist der Kleinste. Die Stärke ist bei allen vier beträgt ca. 0,2-0,3 mm. Ceranfeldreiniger ist auch ne gute Idee, da kann man die Klinge bei kleinen Profilen sogar im Griff lassen. Ich bin mit dem Teil auch erst am Probieren. Ich hab bis jetzt eine 0,5 m lange Nußbaumleiste gezogen und kann an der Form keine Abstumpfung feststellen. Ahorn geht nicht gut, ist wohl zu weich. Was nimmst Du für Hölzer? Ich will die Dinger danach auch noch biegen.