Zitat von Foxtrott im Beitrag #81 Ich bekam von Hans Soop den Hinweis, daß die Vasa inden geklinkerten Bereichen nicht blau, sondern zinnoberrot war.
Hallo Alexander Dass das Schiff in zinnoberrot gestrichen worden ist, überrascht mich dann auch, aber nicht wegen des Rots, sondern wegen des Zinnobers. Da es in Schweden (Kiruna) ja die berühmten Eisenerzminen gibt, aus dessen Erz auch das mindestens ebenso berühmte Schwedenrot (Svensk Rödfärg, guckst Du z.B. auch hier: http://www.schwedenrot.org/) hergestellt wird, hätte ich eher darauf getippt, dass auch die Wasa dieses Rot verpasst bekommen hat. Die Farbe ist auch bekannt dafür, dass sie das Holz ein gutes Jahrzent lang schützt. Sie ist dann aber etwas dunkler und nicht ganz so leuchtend, wie das Zinnoberrot.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
@ Kathi: Das Schnitzen der Masken hat wirklich viel Spaß gemacht. Ein Kollege im Schnitzkurs hat Perchtenmasken nach Fotos nachgeschnitzt. Hier sieht man ein Video, wie das Vorgehen beim Maskenschnitzen ist:
@ Willi: Schwedenrot hätte mir auch sehr gefallen. Aber die Pigmente an den geklinkerten Teilen der Vasa waren Zinnobermineral. Schwedenrot hat stattdessen Eisenoxid als Pigment. Dies wurde damals meines Wissens nicht verwendet Als rote Farben gab es noch an der Vasa roten Ocker (Rödockra) und Rötel (Järnrött). Man hat übrigens sogar Lieferscheine zu den verwendeten Pigmenten aus der Zeit des Baus gefunden. Das war auch ein wichtige Quelle für die Farbforschung.
Grüße, Alexander
Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten. (Katharina von Siena)
Farbgebung an Modellen ist immer ein schwieriges Thema. Daran werden sich Geister wie Geschmäcker scheiden. Ansonsten hab ich mich auch bemüht dem Museeumsmodell so nah wie möglich zu kommen, schliesslich spiegelt dieses ja den letzten Stand der Erkenntnisse wieder. So tief wie deine Forschungen "Lieferscheine" etc. sind meine kaum vorhandenen Recherchen lange nicht gegeangen. Baukasten und das Buch über die Bergung mit einigen guten Rissen und das wars. Na ja ,Für das nächste Modell liegt die Messlatte ja so hoch, dass ich mich gar nicht richtig rantraue. Dein Modell gehöhrt jedenfals ins Museeuem.
danke für die lobenden Worte. Sicher spielt das eigene Empfinden eine gewisse Rolle - aber man sollte doch eher seinen Geschmack in die Richtung bringen, wie das Schiff tatsächlich nach dem Stand der Forschung ausgesehen hat. Alles andere bringt früher oder später Enttäuschung.
Das Museumsmodell ist natürlich zum Aussehen der Vasa in ihren Farben die erste Referenz. Dort schlägt sich alles nieder, was der Forschungsstand ist. Das hast Du ja auch hervorragend umgesetzt.
Grüße, Alexander
PS: Die "Lieferscheine" habe ich allerdings nicht selbst erforscht. Die Informationen finden sich z.B. in der Broschüre "Vasa bekänner Färg" - Die Vasa bekennt Farbe, Stockholm 1999 in Schwedisch mit englischen Summaries.
Rechts ist übrigens der "Lieferschein" abgebildet.
Grüße, Alexander
Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten. (Katharina von Siena)
@ Willi: Schwedenrot hätte mir auch sehr gefallen. Aber die Pigmente an den geklinkerten Teilen der Vasa waren Zinnobermineral. Schwedenrot hat stattdessen Eisenoxid als Pigment. Dies wurde damals meines Wissens nicht verwendet Als rote Farben gab es noch an der Vasa roten Ocker (Rödockra) und Rötel (Järnrött). Man hat übrigens sogar Lieferscheine zu den verwendeten Pigmenten aus der Zeit des Baus gefunden. Das war auch ein wichtige Quelle für die Farbforschung.
Grüße, Alexander
Hallo Alexander
Ob eigene Forschung oder nicht, Du hast jedenfalls nichts dem Zufall überlassen. Vielleicht war das Schwedenrot aus Eisenerz für ein königliches Schiff nicht edel genug. Wenn es darum ging, sich gegenseitig den Garaus zu machen oder Macht zu demonstrieren wurden ja keine Kosten und Mühen gescheut, das galt damals wie heute.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
edel war die Farbe im 16. /17. Jahrhundert wohl schon. Wikipedia schreibt: "Falunrot wurde ab dem 16. Jahrhundert von Hausbesitzern aus den höheren Ständen verwendet, da es den in Schweden vorherrschenden Holzhäusern die Farbe der niederländischen Backsteinbauten verlieh und damit Wohlstand und Reichtum andeuten sollte. In einigen Städten soll, wenn hoher Besuch erwartet wurde, von den Stadtvätern angeordnet worden sein, alle Hausfassaden entlang der Straße in Falunrot zu streichen." ...
Und weiter heißt es dort: "Die verwendete Pigmentmischung wird seit 1616 als Nebenprodukt des (1992 stillgelegten) Kupferbergbaus in Falun gewonnen." Vielleicht wurde die Farbe noch nicht verwendet, weil sie sich bis zum Bau der Vasa (1628) noch nicht durchgesetzt hatte oder den Malern dort noch unbekannt war?
Ist auf jeden Fall ein interessantes Thema.
Grüße, Alexander
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Zitat von Willi im Beitrag #99Warte mal ab, wenn erst Schwarz dran kommt
bei Schwarz gibt es keinerlei Probleme, Ruß sieht überall gleich aus :-)))
Grüßle
Dann vergleich doch mal ein Kanonenrohr aus Messing, das bruniert wurde mit einem, das schlicht schwarz angepinselt wurde, oder Ebenholzplanken mit solchen die nur schwarz gebeizt wurden. Außerdem gibt es Schwarz, das schimmert ein bisschen blau, oder es geht in Richtung Antrazit, enthällt eine Metallic-Komponente, oder wie z.B. von vielen bevorzugt einen leichten Braunstich für das stehende Gut.
Übrigens per definitionem ist Schwarz ja der Zustand einer Oberfläche, der bewirkt, dass von ihr keinerlei Licht mehr reflektiert wird. Ein solches Schwarz wird es auf der Erde wohl nicht geben, höchstens im Weltall in einem Schwarzen Loch. Alles andere sind demnach Variationen von Schwarz.
Tja, meine von Dir zitierte Bemerkung war zwar durchaus auch witzig gemeint, aber eben doch nicht ganz ohne Hintergrund...
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Ich möchte mich nicht in den Urlaub verabschieden, ohne meinen Baubericht noch etwas weiter zu bringen.
Ich war in letzter Zeit sehr fleißig, mit den Ergebnissen war ich aber nur selten richtig zufrieden.
So habe ich das Wappenschild der Vasa-Dynastie geschnitzt. Dieses Schild wird von zwei Putten gehalten und sitzt zentral am Heckspiegel.
Vor längerer Zeit habe ich mich schon mal an diesem Objekt in einem größeren Maßstab versucht, habe das Teil aber nicht fertig geschnitzt, da ich mit den Proportionen der Putten nicht zufrieden war. Trotzdem war dieses Übungsobjekt eine Hilfe bei der Briefmarkengroßen Schnitzerei im Maßstab 1:50
Hier das unfertige größere Schnitzteil:
Der rote Pfleil unten rechts kennzeichnet das daraufliegende 1:50 Schnitzteil
Das 1:50 Schnitzteil während der Anfertigung:
Das Achterschiff mit dem Wappen
Hier noch ein Bild vom Ruder mit den Beschlagteilen und den Sorgleinen
Ein Bild einer fertig gedrehten und gegossenen Kanone aus dem oberen Kanonendeck.
Damit verabschiede ich mich in den Weihnachtsurlaub. Ab morgen bin ich dann mal 'ne Woche Offline
Grüße, Alexander
Foxtrott
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