Zum Glück verwende ich dank der neuen Tüllen nur sehr wenig Klebstoff :-)
War trotzdem noch ein Gefiddel das Zeugs aus dem Tau zu bekommen. Ich hab dann erst mal eine Weile gesucht, welche Referenz ich für das Hochgebundenen hatte - finde aber nichts, was mich da geritten hatte. Auch das alte Schnittchen sah nicht so aus.
Nachdem die Wanten gespannt sind kann die obere Schwichtungslatte befestigt werden. Zum Glück hatte ich diese nur angeheftet, da die Position durch das Spannen der Wanten doch sichtbar aus dem Wasser kam.
Letzter Stand war dieser:
Zum Ausrichten habe ich Querhölzchen auf die Überstände der beiden Würste gelegt und konnte so gut justieren.
Dann wurden die Wurst und die Wanten gegeneinander verknotet und der Überstand abgeschnitten
Es ist erstaunlich, wie viel diese Wurst auch in einem Modell zur Stabilität der Wanten beiträgt.
Vor meinem Geschäftstrip hab ich noch das Muster der oberen Schwichtung hinbekommen. Kupferdraht 0,4 mm, Öse gebogen und gelötet und mit 3/0 Fliegenfischgarn auf der Länge gekleidet. Dann noch schwarze Farbe gegen Blitzer und für einheitliche Erscheinung und auch die Augen geschwärzt. Freue mich schon auf den Einbau :-)
Hier die Entwicklungsreihe der Schwichtungskerne. Erster Versuch Edelstahldraht, der ist einfach formstabil. Dieses aber selbst in 0,4 mm zu sehr, dass selbst die Ösen kaum biegbar waren. Danach 0,4 mm Kupferdraht und dieser dann gelötet, damit das Auge nicht aufgeht und gekleidet.
Für die Produktion habe ich die Innenbreite auf der Höhe der Schwichtung mit zwei gegen einander verschiebbaren Pappstreifen ermittelt ...
... dann eine Biegeschablone gebaut, gebogen und ...
... die Augen gelötet. Danach das "Tau" gekleidet.
Und das nächste Etappenziel stand schon an, ich hatte die Mars gerade auf die Saling geklebt, da fielen mir die ganzen Blöcke ein, die darunter nötig sind ...
... also die Mars schnell wieder rausgebrochen und die Klebstoffreste entfernt. Tja, ist nun mal so.
Ganz sicher müssen mindestens 4 kleine Einzelblöcke für die Nockgordings und zwei Doppelblöcke für die Bauchgordings unter die Mars. Da ich aber noch nicht mit Sicherheit sagen kann, dass das alles ist - wie immer gibt es da sehr unterschiedliche Unterlagen - , habe ich die anderen Hängepunkte auch mit Blöcken ausgerüstet. Abschneiden ist immer einfacher als im eingebauten Zustand nachzurüsten.
Basierend auf den Tests, die ich schon vor einiger Zeit vorgestellt hatte, dauerte der erste Block trotzdem genausolange wie die anderen elf. Für die hatte ich dann nämlich eine gute Strategie entwickelt.
Zuerst den Block wie üblich auf eine Nadel gedrückt und eingestroppt. Den Stropp gut mit Klebstoff gesichert und nur das kurze Stroppende abgeschnitten, nicht die Bindsel.
Danach den verbliebenen langen Schenkel mit dem Bindsel als Schlaufe gebunden. Der Bindsel bekommt einen Doppelknoten, wird aber nicht geklebt, so dass sich die Schlaufe bewegen kann.
Einen dünnen Faden mit Durchrutschsicherung von oben durch das Loch geführt ...
... und auf der Unterseite die Schlaufe des Blocks einfädeln und ...
... den Stropp auf die Oberseite gezogen und mit einem Drahthaken provisorisch gesichert.
Dann den langen Schenkel auf der Unterseite gezogen und so den Block auf die richtige Länge gebracht.
Danach auf der Oberseite den Draht vorsichtig herausgezogen und den Knebel eingesetzt und von unten wieder straffgezogen.
Jetzt noch einen Tropfen Klebstoff auf Durchgangsloch und Knoten und alles versäubert. Pfertsch.
Kleiner Tipp zwischendurch: Und immer Dokufotos von den Taustärken machen ;-)
Und das Ergebnis sieht dann so aus.
Und der spannende Moment, die Mars darf endlich eingeklebt werden :-)
Und dann doch endlich: wieder ein Etappenziel erreicht! Da freut sich auch mein kleiner Midshipman.
Als nächstes habe ich mich dann um die Klampen für die Hänger der Rahtakelblöcke gekümmert. Das sind die großen Blöcke, die zum Hochziehen der Rah dienen. In Portsmouth sind die in Form einer Klammer, fast alle Literatur, die sich nicht auf das Museumsschiff beruft, ist eine Schulter zu finden. Also wandern die Klammern aus meinen Printteilen in die runde Ablage, die bei mir eckig ist.
Bei der Gelegenheit die Länge der Hanger gleich festgelegt, ich weiß ja nicht, wie ich da später drankomme.
Dazu aber später mehr.
Und da kommt er auch endlich an die Reihe, der Topmast.
Vor den Mast gestellt wird er durch die Saling der Mars gefädelt und über 2 Flaschenzüge im Fuß nach oben gezogen. Wenn er oben ist, wird durch den Fuß das Schließholz geschoben, das auf der Längssaling aufliegt und das ganze Gewicht der oberen Etagen trägt.
Hier noch einige ältere Bilder hierzu. Auch die Bramstenge wurde so hochgezogen, es im Grunde ein ganz einfacher Teleskoplift.
Diese Takel wurden nach Gebrauch abgeschlagen. Das sind die beiden Blöcke, die am Geländer der Mars hängen ;-)
Nachdem die Mars ihren Platz gefunden hatte, kamen endlich die Püttingswanten dran. Das sind die Verlängerungen bzw. Ankertaue der Marsstengewanten. Diente dazu die Kraft von oben abzuleiten und den Seemännern praktischerweise zum Hochklettern auf die Mars.
Die Arbeitsvorbereitung war das Brünieren der Ätzteile und das Bemalen der Juffern. Danach wurden die Eisen der Juffern aufgebogen, die Juffer eingesetzet und alles schön zugedrückt und mit etwas Klebstoff gesichert.
Danach wurden die oberen Haken in die Püttingwanten eingebunden. Diese Want war voll gekleidet, auch hier wieder meine Technik mit Ponal/Weißleim.
Erst die Juffern durch die Löcher der Mars gesteckt und dann die Wanten zur Probe eingehängt
Jetzt sieht man, wo die Löcher in der Mars nachgearbeitet werden müssen, damit die Eisen nicht schräg zum sitzen kommen. Auch wurden diejenigen Unterwanten mit einem Faden gekennzeichnet, die die Püttingwanten aufnehmen sollen.
Als nächstes noch die Kleidung der Unterwanten komplettiert und auf gleiche Höhe gebracht.
Dann konnten die Püttingwanten eingehängt werden, einmal um die Wurst gewickelt und an der Want beigebunden.