Trotzdem sei eine Frage gestattet. Ist es wahrscheinlich, daß die Geschütze, die hinten keine Räder hatten, genau so getakelt waren, wie die mit 4 Rädern? Nach meinem Wissensstand dienten die hinteren Balken dazu, in Zusammenarbeit mit dem gespannten Brooktau den Rückstoß aufzufangen. Dann war es doch eigentlich nicht nötig das Geschütz mittels der Seitentakel wieder auszurennen, da es nach dem Abfeuern doch aussenbords blieb. Es mit dem Rückholtakel zum Laden weiter nach hinten zu ziehen war wohl mit nur 2 Rädern vorn und dem *Bremsblock* hinten und einem Gewicht von ca. einer Tonne bei einem Neunpfünder nicht zu bewerkstelligen. Geladen wurde von aussenbords, wie bei Johanns La Creole (interessant dazu die Skizzen von Van de Velde in diesem Wikipediaartikel ...http://de.wikipedia.org/wiki/Schiffsartillerie) ?
Diese Frage bitte nicht als Kritik verstehen, ich möchte nur meinen Horizont erweitern
Grüßle vom schönen Bodensee
Matthias
Der Schlüssel zum Glück ====> EINFACH MAL ZUFRIEDEN SEIN
Allein die Niedergänge sehen mir noch etwas unglaubwürdig aus.
Ich habe mal aus Franklins "Navy Board Ship Models" ein paar Beispiele herausgesucht. Leider sind diese Modelle etwas moderner als die SotS, dafür aber zeitgenössisch und damit belegt.
Ein 50 - 59 Kanonenschiff von ca. 1655: Unbenannt-5.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Sehr hübsch mit dieser Haube
Unbenannt-6.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Ganz ohne
Die Mordaunt (40-46 Kanonen) von 1681: Unbenannt-7.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) mit viereckigen Holzsäulen und Verzierung dazwischen
Ein Fourth Rate (46 - 54 Kanonen) ca. 1703: Unbenannt-8.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) mit Holzsäulen ganz schlicht
Grüße, Alexander
Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten. (Katharina von Siena)
Mein neues Buch in Deutsch und Englisch erhältlich: "Die Farbe Blau im historischen Schiffbau - von der Antike bis in die Neuzeit" siehe dazu: http://www.modellbau-muellerschoen.de
Bei den Lafetten hab ich mich nach den Geschützen bei Doris orientiert. Doris hat in ihrem BB auf LINK einen, aus meiner Sicht, sehr gut informierten Berater. Auf einer eigenen Seite LINK zerpflückt dieser Berater den Bausatz von Mantua total und erläutert wie die unzähligen Fehler zu berichtigen sind. Das Ganze ist leider in tschechischer Sprache, was ich immer Absatz für Absatz mit Quick Translator(Add On zu Firefox) für mich übersetzte. Trotzdem ist es oft schwierig oder unmöglich den Sinn genau zu erfassen, jedenfalls für mich. Zurück zu den Geschützen. Als Vorbild für meine Lafetten diente diese Kanone aus dem Tower http://modelforum.cz/download/file.php?id=533513 Bild. Es zeigt den hinteren Bremsbalken und die normale Lafettentakelung. Sämtliche Geschütze auf der SotS waren „Drakes“(Frank Howard, Segelkriegsschiffe 1400 - 1860), das heisst, sie waren um etliches leichter gebaut als normale gleichkalibrige Geschütze. Darum war der Rückstoss beim Schuss wesentlich heftiger und darum auch der Bremsbalken um die Gleitreibung zu erhöhen. Das Brooktau ist nach meiner Logik nur die hintere Begrenzung beim Rückstoss und so lang, daß das Geschütz von innen geladen werden konnte.
Bei den Niedergängen hab ich nach meinem Gefühl gebaut, wie ich mir vorstelle, daß es ausgesehen haben könnte. Da hier nichts spezielles bekannt ist, hab ich mir diese Freiheit genommen.
das mit den Drakes erklärt doch einiges. Werd das gleich mal im Howard nachlesen. Mein Gedanke war einfach, dass die Geschütze mit nur 2 Rädern zu schwer sind für die Handhabung mit einer *normalen* Geschütztakelung. In Zusammenhang mit dem Laden von Aussenbords und dem Feuern mit gespannten Brooktau (wie in dem genannten Wikiartikel kurz angesprochen) kam bei mir die oben gestellte Frage auf.
Grüßle vom schönen Bodensee
Matthias
Der Schlüssel zum Glück ====> EINFACH MAL ZUFRIEDEN SEIN
Nach diversen Kreuzhölzern und kleinen Bordwand-Knechten hab ich auch die Nagelbänke nach dem Vorbild von Doris übernommen.
Vor ich mich wieder den weiteren Geschützpfortendeckeln zuwende, hab ich mal eine Ankerherstellung eingeschoben. Nachdem ich in meiner nicht wirklich üpiggen Literatur nachgeschlagen habe, wie die Proportionen und Formen auszusehen haben, wusste ich eigentlich noch weniger wie ich die Anker machen sollte.. Überall verschiedene Varianten. Vor hab ich auf beiden Seiten einen großen und einen etwas kleineren Anker darzustellen. Im Beschlagsatz sind 4 gleichgrosse enthalten, die aber unmöglich so übernommen werden können.. Schlussendtlich hab ich mich in Dafi`s Anleitung zur Ankerherstellung hier im Forum umgesehen und bin fündig geworden. Von diesem Muster hab ich die Proportionen abgenommen. Als Vergleich ist die Bausatzvariante noch abgebildet. Schon eine ganze Weile beschäftigt mich die Herstellung der Rüsteisen, die ja nur an den Rüstbrettern "angelehnt" sind und an den dreieckigen Jungfern, die ich auch noch herstellen muß, befestigt werden müssen. Ob das dann praktisch so zu verwirklichen sein wird, wird sich dann herausstellen.
Gruß und schönen Sonntag wünscht Hubert
AVBiker
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Für die beiden ersten, grossen Anker, wurde kein Messing verwendet, sondern das sind die gebogenen, zurechtgefrästen, gekürzten und sonst noch präparierten Orginalanker des Beschlagsatzes. Ließ sich soweit ganz gut der Vorlage anpassen.
Das gleiche wollte ich beim zweiten Ankerpaar in geändertem Anpassungsmodus auch machen, aber das Material der Anker konnte schlußendtlich, als alles gepasst hat, nicht zusammengelötet werden. Hat sich mit dem Weichlot nicht verbunden. Habe auch kleben versucht, aber die Klebeflächen sind zu klein. Die Festigkeit hält keiner Belasung stand.
Also Messingstange mit 4mm Durchmesser gekauft und fleissig gefeilt, gefräst und 0,8mm Messingblech gesägt(was nicht wirklich gut geht) und zum Schluß alles zusammengelötet mit Weichlot. Die Festigkeit ist dabei mehr als ausreichend und das Handling doch etwas einfacher als mit Silberlot. Die Bänder sind aus dickerem schwarzem Papier hergestellt.
Wenn ich da jetzt einen Vergleich mit einem Bausatzanker anstelle, liegt doch eine Welt dazwischen.
Gruß Hubert
AVBiker
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Beim Bausatz von DeAgo sind auch voll die fetten Klötze als Ankerstöcke vorgesehen. Die haben nicht das Geringste mit den Ankern zu tun, die auf der Morganzeichnung zu sehen sind.
Grüßle vom schönen Bodensee
Matthias
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Zitat von AVBiker im Beitrag #700 Also Messingstange mit 4mm Durchmesser gekauft und fleissig gefeilt, gefräst und 0,8mm Messingblech gesägt(was nicht wirklich gut geht) und zum Schluß alles zusammengelötet mit Weichlot. Die Festigkeit ist dabei mehr als ausreichend und das Handling doch etwas einfacher als mit Silberlot. Die Bänder sind aus dickerem schwarzem Papier hergestellt.
Wenn ich da jetzt einen Vergleich mit einem Bausatzanker anstelle, liegt doch eine Welt dazwischen.
Gruß Hubert
Das eine ist Bausatz...................dem eigentlich ganz schnell, wie Du bewiesen hast, der Modellbau folgt
und ........................Hubert, das ist keine Welt....das sind Galaxien.
Grüße
Robert
Und wenn mich dann die Arbeitswut packt,....setze ich mich ganz still in eine Ecke und warte bis der Anfall vorüber ist.
In der Werft: Knochenmodell "Royal Caroline" 1749 M 1: 50 Spantmodell Engl. 74 Kanonenschiff 1781 M 1: 50 nach M. Stalkartt Projekt Phantom M 1: 50