Nach längerer Zeit gibts hier zwei neue Bilder. Momentan beschäftige ich mich beim "Alert" mit Kleinkram. Weiterer Detaillierung, der Vorbereitung der Kleidung von Tauen für die Kanonentakelung, der Vorbereitung der Ätzteile usw. Bei Letzterer ist mir mal wieder aufgefallen, dass es hinsichtlich der verwendeten Lösung für die Brünierung von Ätzteilen starke Unterschiede gibt. Vielerorts wurde die Brünierung von Regner empfohlen. Ich legte mir diese auch zu. Bei den Ätzteilen von Vanguard-Models waren die Ätzteile trotz intensiver Vorbereitung (entfetten + Stahlwolle, dann sofort (!) in die Lösung geben) nicht zufriedenstellend. Wahrscheinlich korrodierten die Ätzteile vor der Schwärzung sofort wieder, sodass keine tragfähige Verbindung mit der Lösung stattfand. Nach längerer Suche erstand ich dann aus dem Ausland von Birchwood eie Packung, diese trug ich auf eine vorbehandelte Strebe nur kurz mit dem Pinsel auf und... Überraschung...voila...aber seht selbst: IMG_8179.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_8180.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Die beiden Stützen für die Sorgleine auf der Reling sind in der Reihenfolge Birchwood/ Regner behandelt.
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Meine Erfahrungen mit Regner sind durchweg gut, wenn es gutes Messing ist. Es wird ja einiges als Messing verkauft, ist dann aber irgendeine grottige Legierung. Diese wiederum schafft dann auch das Birchwoodsüppchen, da es aus meiner Sicht "agressiver" ist. Das rechte Teil scheint mir zu lange gebadet zu haben, dann löst sich die oxidierte Schicht wieder, hatte ich auch schon.
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Legierung und Schwärzungsmittel müssen eben zusammenpassen. Das ist ja keine Oberflächenbeschichtung, sondern eine chemische Reaktion. Nicht alles reagiert mit jedem ... Messing kann auch andere Legierungselemente enthalten, als nur Kupfer und Zink. Ebenso kann das Verhältnis von Kupfer zu Zink unterschiedlich sein. Je mehr Zink, desto weniger gut läßt es sich wahrscheinlich schwärzen.
Das klingt sehr spannend. Auf jeden Fal ist die Seite (be-)merkenswert!
@Tarjack hast du den Sud selbst angerührt? Da ich seit dem Chemieunterricht nicht mehr mit Chemikalien rumexperimentiert habe und deshalb auf fertige Lösungen zurückgreife, habe ich da natürlich einigen Respekt. Wenn ich den Überblick auf der Seite richtig verstanden habe, sollte während des "Färbens" die Temperatur von 70° C gehalten werden, oder?
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Zitat von Berlin1994 im Beitrag #262Das klingt sehr spannend. Auf jeden Fal ist die Seite (be-)merkenswert!
@Tarjack hast du den Sud selbst angerührt? Da ich seit dem Chemieunterricht nicht mehr mit Chemikalien rumexperimentiert habe und deshalb auf fertige Lösungen zurückgreife, habe ich da natürlich einigen Respekt. Wenn ich den Überblick auf der Seite richtig verstanden habe, sollte während des "Färbens" die Temperatur von 70° C gehalten werden, oder?
Ich habe den Sud nicht nur angerührt, ich habe die Zutaten in meinem Laden (VM-Modellbau) auch verkauft. Der Artikel hiess "Messing-Schwarz" und beinhaltete die Chemikalien in kristaliner Form.
Der Färbeprozes war recht simpel: Die Chemikalien in 1l Wasser dest. auflösen. Die Lösung ins Wasserbad stellen und die gereinigten, im Wasser vorgewärmten, Messingteile hinein geben. Nach ca. 1 Std. war alles passiert und das Messing hatte die Farbe von Eisen angenommen.
Sollte das Bauteil (dunkel)schwarz werden, wurde dieses zusätzlich in gelöster Schwefelleber (Kupfer Schwarz) gelegt und nach einer weiteren Stunde waren diese Teile "pikkelschwarz"
Grüße
Robert
Und wenn mich dann die Arbeitswut packt,....setze ich mich ganz still in eine Ecke und warte bis der Anfall vorüber ist.
In der Werft: Knochenmodell "Royal Caroline" 1749 M 1: 50 Spantmodell Engl. 74 Kanonenschiff 1781 M 1: 50 nach M. Stalkartt Projekt Phantom M 1: 50
Wieder was gelernt, vielen Dank! @Tarjack Ich entnehme deinen Ausführungen, dass der Artikel nicht mehr gehandelt wird bzw. der Laden nicht mehr existiert?
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Neben der chemischen Schwärzerei habe ich mich mit dem Kleiden von Tauwerk befasst. Da ich es endlich geschafft habe, die 5000m - Kone von meinem 360er Skala umzuspulen (und der damit verbundenen Anpassung meiner Kleide-Hilfe), stand fröhlichem Ausprobieren nichts mehr im Weg.
Ich bin noch nicht so weit, dass ich es als meditatives Highlight des Tages betrachte, aber es hatte auf jeden Fall etwas. 5min Drehen = 20 cm gekleidetes 0.25mm Garn
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Inzwischen habe ich ein paar Blöcke gestroppt, damit ich die Takelung vorbereiten konnte. Ebenso wurden die Juffern angebracht und ich habe begonnen, die Masten herzustellen. Hier eine Auswahl vom Bugspriet, den ich anhand von Goodwins "Altert" ein wenig aufgemotzt habe. Der Bugspriet erhielt eine Rolle und einen Kragen, welcher aus dem ursprünglichen Bausatzteil, dessen Ringe ich um 90° gedreht habe und einem hartgelötetem Ring (meinem Erstling :D) besteht. Montiert werden die einzelnen Teile, nachdem der Bugspriet montiert wurde. Zwischen Traveller und Kragen kommen noch die Stroppen für die Bulien des Topgallant- und Marssegels. IMG_8186.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_8187.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_8188.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_8189.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_8192.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_8193.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_8194.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_8195.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Nun muss ich noch die Bolzen in Spill und Winsch einkleben und dann gibts wieder Bilder vom Gesamtrumpf.
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Nach der Traveller-Diskussion bei @Alexander und der Kosultation von Schrage und Goodwin werde ich mir den Traveller beim Alert auch noch enmal vornehmen. Mal sehen, was ich da zu stande bringe. Der im vorigen Bild anprobierte Traveller ist zu klein (im vorletzten Bild rechts zu sehen).
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Wie bereits angedeutet, habe ich mich am Traveller versucht. Eins vorweg: mit Hartlöten hatte ich bisher keine Erfahrung. Trotzdem bin ich mit dem Ergebnis ganz zufrieden. Beim ersten Versuch (kleinerer Ring im letzten Bild) gelang es mir leider nicht, den gebogenen Ring mit dem bereits verlöteten Traveller zu verbinden. Da musste eine andere Herangehensweise her. Also hämmerte ich ein Röhrchen (1,1 mm) platt, damit ich eine etwas stärkere Basis hatte. In diese bohrte ich ein Loch (0,6mm). Dann bog ich einen der Größe einigermaßen angemessenen Augbolzen, kürzte ihn entsprechend und passte ihn in die Bohrung ein.
Silberlot drauf und "Feuer". Benutzt habe ich den Proxxon Lötbrenner. Vorher hatte ich die Silberlotpaste noch mal verdünnt, die war schon nicht mehr streichfähig. Sofort wurde das Ergebnis besser.
Nach dem Abkühlen feilte ich den Stift des Auges bis auf die Höhe des Bandes herunter, dann wickelte ich es um einen 7mm-Bohrer und sägte das Band auf Länge. Diesen Ring verlötete ich dann auch. Ok, ihr wusstet sicher schon, wie man sowas macht, mir war diese Art der Metallverarbeitung bisher ein Buch mit 7 Siegeln. Jetzt hab ichs wenigstens mal probiert, und es hat gar nicht weh getan.
Als nächstes wird der Ring geschwärzt und dann überlege ich, ob ich die Übung für die Bugsprietspitze (bisher Baukastenteil und gescratchter Ring) wiederhole. Schwierigkeit: 3 Ringe, die eingepasst werden müssen.
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Irgendwie ging es wie das Brezelbacken: Der Ring für das Bugspriettop (Fachbegriff fehlt mir leider), entstand quasi wie von selbst. Meine Herangehensweise war die Gleiche wie beim Traveller. Die Bilder zeigen den Ring beim Abkühlen. Inzwischen ist er gereinigt, poliert und wird noch einmal in Aceton gebadet, um später dann brüniert zu werden.
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