Da ich endlich meinen ersten Bausatz (Mantuas „President“) entgegen einiger Widrigkeiten fertigstellen konnte, freue ich mich nun umso mehr auf das Folgemodell. Nach einiger Recherche, und nicht zuletzt durch die Anregung von @Sir T. Cochrane beim Augsburger Stammtisch, habe ich mich für ein Modell von Vanguard Models entschieden - genauer, für die HMS Cutter Alert von 1777.
Die genauere Beschreibung und historische Einordnung findet Ihr kurz und bündig auf der Seite von Vanguard: https://vanguardmodels.co.uk/product/alert-order/ Besser kann ich das gerade auch nicht zusammenfassen, also verweise ich lieber gleich auf die Worte von Chris Watton selbst.
Ziele Ich baue ganz bewusst einen Bausatz und nicht komplett selbst, auch wenn das seinen Reiz hat. Ich schaffe es aus familiären Gründen nicht, mich auch noch in die Recherche und das komplette Scratch-Building einzufuchsen. Stattdessen habe ich einen möglichst guten Bausatz gewählt und möchte den so sauber und akkurat wie möglich bauen. Eventuell werden winzige Kleinigkeiten geändert, aber im Grundprinzip wird das hier ein Bau nach Anleitung - eben aus genannten Gründen.
Ich habe meine Werft neu strukturiert und bin nun voller Elan und Vorfreude, dieses Modell zu bauen - und den Bau mIt Euch hier zu begleiten. Dann kann’s ja losgehen!
mit der "Alert" hast du- wie schon am Stammtisch erwähnt- eine gute Wahl getroffen. Wenn Du das Modell mit der gleichen Genauigkeit baust wie die "Präsident" bekommst Du ein Super-Modell. Wir werden deine Baufortschitte gerne verfolgen.
Viele Grüße Peter
In der Werft : Baltimore Clipper Schoner "Berbice" 1:50
"Wer eine Jogginghose trägt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren." (Karl Lagerfeld)
I - Der Bausatz / Schachtelinhalt IMG_0046.jpeg - Bild entfernt (keine Rechte) Der Bausatz kommt in der üblichen Pappschachtel daher. Die Bauteile sind mehrfach verpackt, erst einmal in Luftpolsterfolie und dann noch in einzelnen, verschweissten Tüten: Platten, Rundhölzer, Ätzteile. IMG_0049.jpeg - Bild entfernt (keine Rechte) In einer kleinen Box sind die Resinguss-Teile (Kanonen, Bratspill) und weitere Kleinteile in kleinen Clip-Tütchen sicher verwahrt. Die Bauanleitung im DIN A 3 Querformat ist vollfarbig gedruckt und einfach mit Klammern geheftet. IMG_0047.jpeg - Bild entfernt (keine Rechte) Es gibt hier keine großen Plansätze, dafür sind bei den entsprechenden Abschnitten in der Anleitung Plan-Darstellungen eingebaut. Ich hätte einen Plansatz schön gefunden, aber die Anleitung ersetzt die ganz gut. Chris Watton revidiert seine Bausätze laufend nach dem Feedback, das er erhält. Dadurch komme ich hier in den Genuss des Bausatzes 2.0, was einen Satz passender Segel (fertig gefasst) und ein paar kleine Änderungen zu den Bildern der Anleitung bedeutet. Schön, wenn Anregungen so aufgenommen werden!
Das freut mich! Ich habe jetzt angefangen zu bauen und versuche, immer mit zu fotografieren. Naja, mal sehen, wie mir das gelingt, die besten Vorsätze sind jedenfalls da!
Grundkonstruktion I
Die Bauteile für die Basiskonstruktion sind aus 3mm starken MDF-Platten gelasert. IMG_0048.jpeg - Bild entfernt (keine Rechte) Die Platten und die einzelnen Teile sind sauber beschriftet und nummeriert, was die Zuordnung sehr erleichtert. Freilich wäre das auch ohne größere Umstände händisch mit einem Bleistift zu machen gewesen, aber ich genieße den Service.
Die Spanten konnten recht problemlos auf den Kiel gesteckt werden, aber etwas Vorsicht ist durch das Material geboten: MDF verzieht sich zwar nicht und ist auch gut zu bearbeiten, aber Druck hält es schlechter aus als ein naiver Dschungel-Kandidat. Die Laserung ist sehr passgenau, so dass ich mit etwas Schleifpapier nacharbeitete. Dann flutschte alles zusammen ohne zu mucksen. IMG_0050.jpeg - Bild entfernt (keine Rechte)
Mit dem “falschen” Deck werden die Spanten weiter fixiert, dann das Ganze von unten mit D3 Weißleim verbunden. Um den Unterbau noch weiter zu stabilisieren, kommen Längsverstrebungen zum Einsatz, auch hier das Spiel aus anhalten, schmirgeln, stecken und leimen. IMG_0056.jpeg - Bild entfernt (keine Rechte)
Als Abschluss habe ich noch den Unterbau des Achterdecks eingebaut. Hier zeigte sich eine weitere Neuerung zur Originalversion des Bausatzes: Die Teile waren ursprünglich aus 2mm starkem MDF, da dürften die Dinger aber sehr instabil gewesen sein. Jetzt sind sie aus 2mm Sperrholz, das den Prozess des Einfügens in die Nuten ohne Probleme mitmachte. IMG_0058.jpeg - Bild entfernt (keine Rechte)
Soweit bis hierhin. Der Unterbau macht einen mehr als stabilen und zugfesten Eindruck, ich habe aber definitiv vor, die Lücken vor der ersten Beplankung auszufüllen (Ja, @Tarjack , ich studiere die Ausführungen zur Phantom dazu, versprochen!)
Abweichend zur Angabe bei Vanguard entspricht der Kutter nach meiner Meinung dem Marshall Gemälde von 1755 und weniger dem Vorbild von 1777
Gruß Christian
in der Werft: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776 - 1:36 auf dem Zeichenbrett: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776, HM Fireship Comet, 1783, HM Boomb Vessel Aetna, 1777
Pause: HMS Triton, 1771 - 1:48
"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen." "Habe keine Angst vor der Perfektion - Du wirst sie nie erreichen" Salvador Dali
schön, dass Du den Baubericht hier startest. Wir konnten uns am Stammtisch schon von der guten Ausführung des Baukasten überzeugen. Wird sicher ein tolles Modell.
Auch auf diesem Weg nochmal RESPEKT für die Fertigstellung des 1. Projektes. Viele hätten sicherlich hingeschmissen und nicht fertig gebaut. Aber mit der Erfahrung wird die Alert sicher super.
Ausfüllen Hach ja, endlich gehts mal wieder weiter. Der Rumpf ist grundsätzlich aufgebaut und sollte, wenn man den anderen Bauberichten, die ich so kenne, glauben darf, auch für Beplanken gut stabil sein. Ich hatte aber das Bedürfnis, etwas mehr "Masse" für die Beplankung aufzubringen. So schön das MDF Zeug auch ist, es ist schon sehr bröselig und spröde und ich befürchte, dass meine sensiblen Beplankungsversuche da mehr Schaden als sonstwas anrichten. @Tarjack riet mir dringend dazu, die Zwischenräume mit Birkensperrholz auszufüllen, um eine solide BAsis zu bekommen. Wenn er das sagt, dann wird das so gemacht. 040224kl.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Es geht ganz gut, gerade im Mittelteil kann ich mit recht großen Stücken arbeiten, aber zu Bug und Heck hinlaufend wird das Ganze wesentlich kleinteiliger und bei den kleinen Bögen dann direkt massiv ausgefüllt. Ich werde das Ganze dann mit Feilen und Schleifpapier in die gewünschte Endform bringen. Der Plan klingt in meinem Kopf absolut überzeugend. Ob ich damit recht habe, werden wir demnächst sehen.
freut mich sehr, deine Baufortschritte an der Alert quasi fast "Live" mitverfolgen zu dürfen! - Mit einem aktuellen Bausatz von Chris Watton, aus seiner eigenen Firma, kann man fast nichts falsch machen. Zum einen bringt er extrem viel Erfahrung als "Bausatz-Pionier" für andere Unternehmen mit und profitiert davon in seiner eigenen Firma, Vanguard Models. - Chris nimmt das alles sehr ernst und macht einen ausgezeichneten Job, was man auch an seinen Bausätzen "ablesen" kann. - Kein Vergleich zu Bausätzen aus den 70er/80er Jahren oder sogar noch davor!
Wie schon persönlich erzählt, ist der Bausatz der Speedy von ihm, sehr, sehr akkurat. - Man kann bei ihm die Speedy (wie sie vermutlich 1803 aussah) erwerben, aber auch das Schwesterschiff der Speedy, die Flirt, die dann in einer Ausführung wie 1782 gebaut werden kann. - Beides sehr attraktive Modelle.
Anyway, Du hast Dich für die Alert entschieden und ich hege nicht den geringsten Zweifel daran, dass der Bausatz einer der besten ist, die man heute für Geld kaufen kann.
Es liegt nun an dir, da das Beste herauszuholen. - Wenn Du das Niveau des Vorgängers (dein letztes Modell) auch nur "halten" kannst, wirst Du mit einem tollen fertigen Modell belohnt werden. - Aber bei dir habe ich keinen Zweifel, dass Du über dich hinaus wachsen wirst!
Viel Spaß damit und ich freue mich riesig auf deinen Baubericht!
LG, Herbert
It ain't a hobby, if you gotta hurry! -- Die Wahrheit triumphiert nicht. Ihre Gegner sterben aus. -- If you don't get older and wiser... then you just get older.
"In 20 Jahren wirst Du mehr enttäuscht sein, über die Dinge, die du nicht getan hast, als über die, die du getan hast. Also löse die Knoten, laufe aus aus dem sicheren Hafen. Erfasse die Passatwinde mit deinen Segeln. Erforsche. Träume." - Mark Twain
Eine Demokratie lebt von der Vielfalt der unterschiedlichen Meinungen. Das setzt aber voraus, dass man die Stärke besitzt, die Meinungen der anderen zu ertragen. - Ein totalitäres Regime ist immer ein Zeichen von Schwäche der Machthaber. - Ich liebe es, in einer Demokratie zu leben!
Sehr schön, hier noch einen Alert-Bauer anzutreffen. Da bin ich gespannt, was Du daraus machst. Viel Erfolg. Meine Erfahrungen mit dem Auffüllen des Rumpfes sind die, dass es eine schönere Rundugn gibt, wenn man die Füllstücke parallel zu den Spanten einbringt. Aber dafür braucht es natürlich mehr Füllmaterial und es dauert entsprechend länger.
Fertig: um 1800 Armed Longboat 1:24 - Model Shipways Berlin, La Couronne, Schnittmodell Victory Irgendwann, wenns die modellbauerischen Fähigkeiten erlauben: La Jacinthe, Furttenbachs "Fulmen in Hostes"
So ein Stammtisch ist ein Balsam für die (eventuell etwas absente) Motivation! Ich habe mich wieder hingesetzt und bin jetzt mit meinem "gefüllten Ausgburger(tm)" soweit durch. gefüllter2.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Die Sperrholz-Leisten sind eingeleimt und mit dem Dremel samt Fächerschleifer in Form gebracht worden. Die wichtigsten Stellen, die ich unterfüttert wollte, sind jetzt aufgefüllt und die erste Beplankung steht an. Davor werde ich die Hülle noch mit ein paar Schichten verdünntem Holzleim behandeln. So sollten die ersten Planken schon an sich gut kleben, ohne die fixierenden Stifte zu sehr zu belasten.
Du siehst, wenn du zu viel wegschleifst. Die Spanten streichst Du schwarz und wenn du siehst, dass du die Spanten wegschleifst und die Füllung nicht, dann hast du was falsch gemacht. Es ist eine Hilfestellung.
Fertig: um 1800 Armed Longboat 1:24 - Model Shipways Berlin, La Couronne, Schnittmodell Victory Irgendwann, wenns die modellbauerischen Fähigkeiten erlauben: La Jacinthe, Furttenbachs "Fulmen in Hostes"
Bei den vorderen Spanten sollte die hintere Kante der Spanten sichtbar sein, bei den hinteren Spanten sollte die vordere Kante der Spanten noch zu erkennen sein.