ich kann mich archjofo nur anschließen, toll was du aus dem Bausatz bisher gezaubert hast. Das mit den Belegnägeln verstehe ich nun aber nicht Dir war die Ungereimtheit im Plan aufgefallen und ihr hattet euch ausführlich darüber ausgetauscht. Warum machst du es denn nun trotzdem wie im Plan vorgesehen, statt einfach eine Nagelbank in passender Höhe innen gegen die Bordwand zu setzen? Das wäre doch eine nachvollziehbare und einfach zu realisierende Lösung des Problems.
Es ist zwar nicht der erste Versuch des Baus eines Beibootes, aber so richtig gelungen ist mir das noch nie so wirklich. Noch dazu ist im Plan selber kein Beiboot zu finden und deshalb habe ich mich bei den sog. Echtspanntmodellen von GK bedient.
Es ist der erste Versuch mit dieser Art und Weise ein Modell auf einer Gipsmalle zu bauen.
Ich habe dann noch ein zweites Beiboot gebaut, da mir die erste Variante doch mit einem maßstäblichen halben Meter zu lang geraten ist. Die zweite Variante habe ich zudem auch doppelt beplankt, die achtere Sitzbank anders gestaltet und die Riemen verändert.
Das Beiboot wurde mit einer Pütz und einem Wasserfass ausgerüstet. Die Pütz fand ich noch in der Grabbelbox. Sie wurde etwas dünnwandiger gefräst und mit einem Tragetampen versehen. Abschließend habe ich noch das Ruderblatt angefertigt und die Riemen verzurrt.
besten Dank für dein Feedback @Frank und eure Likes.
Eine Fachfrage, vielleicht könnt ihr mir weiterhelfen.
Ich habe bisher wenig Infos zum Kranbalken gefunden, insbesondere zur Art und Weise wie/wo die laufende Part der Kattalje und Rüstleine belegt wird.
Im Hoeckel-Plan ist nichts dazu eingezeichnet und in seinem Buch "Modellbau von Schiffen des 16./17. Jhd." gibt es auch keine Informationen, ebenso nicht in Ab Hovings "Schiffe des Abel Tasmans" . Nur bei Mondfeld ist kurz angerissen, dass die Kattalje an einer Klampe am hinteren Ende des Kranbalkens festgesetzt wird. Ich habe darüber hinaus mal etwas von einem Knecht gelesen, leider finde ich die Quelle nicht mehr.
Auf einem Bild eines Modells einer Berlin ist ein Knecht am Ende des Kranbalkens zu sehen:
Wie wurde das in der Zeitepoche 17. Jhd. gehandelt? Ich wäre dankbar für ein paar weiterführende Informationen, vielleicht können die Spezis mir weiterhelfen.
Ich würde beidseitig je eine Klampe an der Rückseite des Frontschotts anbringen. Wie in Zeichnung 6 oder 7.
Die Knechte hatten meist eine Scheibe im Fuss angebracht und dienten dazu, Taue umzuleiten und zu befestigen, welche von oben kamen. Zeichnung 5 Quelle: Herman Ketting "Prins Willem " 20201110_002017.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Die zweite Variante des Beiboots gefällt mir wesentlich besser. Sehr schöne Riemen! Allerdings finde ich das umlaufene Tau etwas fehl am Platze.
Grüße Alexander
Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten. (Katharina von Siena)
das mit dem Frontschott ist mir nicht ganz klar, vorn auf der Back ist kein Schott mehr. Dort wird lediglich noch ein Geländer installiert, was wiederum lt. Plan im Handlauf Belegnägel haben soll. Am Schanzkleid der Back gleich hinter den Kranbalken, sind noch zwei Kreuzhölzer wie Bild 7, für die Fockhalsen.
Ich geh noch nicht "schwanger" mit der Vasa-Variante. Es scheint ein Kreuzholz zu sein und wenn ich mir die Bilder des Originals anschaue, ist das Geländer dort recht filigran. Das wäre mir maßstäblich zu schwach, das Gewicht des Ankers zu tragen, solage er noch nicht fest an der Rüste verstaut ist. Oder sehe ich das falsch?
Nach Graupner-Bauplan des Bausatzes sieht es so aus:
[[File:20200411_060809.jpg]]
Aber auch das halte ich für wenig logisch, dann eher binnenbords hinter dem Geländer
Mittlerweile habe ich doch noch ein paar Informationen gefunden.
Bei der Brigg Irene ist zu lesen, dass die Rüst- bzw. Porteuerleine durch den Ankerring genommen, über die seitliche Hornklampe am Balken binnenbords an einem Poller oder eisernen Belgenagel am Kranende belegt wurde.
Bei Mondfeld ist auf S. 126 zu lesen, dass sich das Grundprinzip des Kranbalkens bis gegen Ende des 19. Jahrhunderts nicht änderte und die Kattalje durch zwei oder drei Scheiben geschoren und am hinteren Ende des Balkens an einer Klampe belegt wurde.
Schlussfolgernd käme das dann dem Prinzip nahe, was auf dem Foto zu sehen ist:
Das Geländer ist wie die Reling auf dem Hüttendeck aufgebaut, abwechselnd ein langer und ein kurzer Pfosten. Dazu benötige ich drei unterschiedliche Leisten: eine Sockelleiste mit allen Durchbrüchen, eine Mittelleiste mit abwechselnd einem Durchbruch und einer eingefrästen Vertiefung und den Handlauf nur mit eingefrästen Vertiefungen. Die beiden äußeren langen Pfosten sind etwas kürzer, so dass die Längstbiegung des Handlaufs dem Decksprung folgt.
Das Geländer ist mit dem Deck verklebt. Zum Belegen der Rüstleine des Ankers habe ich neben dem Kranbalken nun einen kleinen Poller aufgestellt und zum Abschluss noch in den Handlauf des Geländers und die Fockmastbeting Belenägel gesteckt.
Zum Schluss habe ich provisorisch ein Rundholz in die Spur des Großmastes gestellt und entsprechend dem Verlauf des späteren Großstags die Ohrhölzer angefertigt, auch wenn diese im Hoeckel-Plan nicht gezeichnet sind. Anderfalls würde das Stag jedoch auf des vordere Geländer drücken.
[[File:893366.jpg]][[File:893352.jpg]]
Zum Abschluss habe ich noch den Knecht für das Fockfall auf das Unterdeck gestellt. Somit sind die Arbeiten an der Back soweit abgeschlossen und das Backdeck konnte endgültig verklebt werden.
[[File:IMG_2062.JPG]][[File:893360.jpg]]
Es bleiben nur noch ein paar Kleinigkeiten wie die Sockelleisten an der Außenkante des Decks und die Verzierungen.