ich glaube, Andreas hat Recht in der Annahme, dass dieses kleinere Schiff schon eher der "Berlin" entsprechen müsste.
Die "Berlin" war ja eine Fregatte und damit eine eher etwas kleinere Einheit. Das Schiff ganz links außen (welches Du umkringelt hattest) scheint mir deutlich größer zu sein, eher ein 50-80 Kanonen Schiff. Denn der Heckspiegel ist sehr breit und stimmt auch nicht mit dem Modellheckspiegel überein.
Das eingekringelte Heck ziert anscheinend ein Gemälde, was über die gesamte Breite des Spiegels reicht.
Ich halte das für ein ziemliches Phantasie-Schiff, welches nie existiert hat. (Wie wir alle Wissen, ist das Gemälde sowieso eine Phantasiedarstellung, da sich die Schiffe auf dem Bild zu keiner Zeit jemals alle gleichzeitig begegnet sind und auch nicht begegnen konnten. Insofern ist es nicht weiter verwunderlich, dass da vielleicht auf Geheiß des Königs einfach noch ein paar Schiffe im Hintergrund dazu gemalt wurden, damit die Churfürstlich-Brandenburgische Flotte nicht ganz so erbärmlich daher kommt, wie sie eigentlich war. - Verglichen mit den Franzosen, Briten und Niederländern.)
Der Heckspiegel des Modells kommt mir ein wenig so vor, wie ein Mix aus dem Spiegel der Yacht auf dem Gemälde (die Zwei Fenster), nur mit dem Berliner Bären in der Mitte, anstelle des roten Adlers. - Dummerweise ist dieses Wappen von Berlin (wie schon erwähnt wurde) jünger, kann also nicht auf dem Heck der Berlin gewesen sein.
Je nach eigenem Anspruch, was die historische Richtigkeit angeht, muss man sich da etwas anderes einfallen lassen. Dazu muss man mal ein wenig recherchieren, was als "Insignien" für Berlin zu dieser Zeit genutzt wurde und wie man es dann vielleicht an einem Heckspiegel umgesetzt hätte.
Das alleine ist eine ziemlich anspruchsvolle Aufgabe. Vielleicht gibt es ja in diesem Forum ein paar Kollegen, die dich da unterstützen können.
Sofern man das möchte. - Man kann natürlich auch einfach den Bausatzspiegel nutzen und gut. - Ist dann eben ein Bausatzmodell, was auch seine Berechtigung hat.
Was ich ziemlich Schade finde, ist dass das Gemälde nur als "Briefmarke" im Netz zu existieren scheint. - Das Original ist, glaube ich, etwa 2 x 3 Meter groß. - Dort könnte man wahrscheinlich noch mehr Details für den Heckspiegel erkennen. - Hat vielleicht jemand ein größeres Foto davon?
Im Zuge der Recherchen bin ich natürlich auch über deinen BB gestolpert. Ich bin jedoch der Meinung, dass du das falsche Schiff markiert hast, die recht ausladende Galerie passt so grundsätzlich gar nicht zur Berlin.
Wiki-Zitat: "Die Berlin ist im Hintergrund links in Heckansicht abgebildet. "
Ich glaube eher es ist das Schiff davor, was gemeint ist, da passen die Rumpflinien schon eher
LG, Herbert
It ain't a hobby, if you gotta hurry! -- Die Wahrheit triumphiert nicht. Ihre Gegner sterben aus. -- If you don't get older and wiser... then you just get older.
"In 20 Jahren wirst Du mehr enttäuscht sein, über die Dinge, die du nicht getan hast, als über die, die du getan hast. Also löse die Knoten, laufe aus aus dem sicheren Hafen. Erfasse die Passatwinde mit deinen Segeln. Erforsche. Träume." - Mark Twain
Eine Demokratie lebt von der Vielfalt der unterschiedlichen Meinungen. Das setzt aber voraus, dass man die Stärke besitzt, die Meinungen der anderen zu ertragen. - Ein totalitäres Regime ist immer ein Zeichen von Schwäche der Machthaber. - Ich liebe es, in einer Demokratie zu leben!
ich glaube, Andreas hat Recht in der Annahme, dass dieses kleinere Schiff schon eher der "Berlin" entsprechen müsste..... Das Schiff ganz links außen (welches Du umkringelt hattest) scheint mir deutlich größer zu sein, eher ein 50-80 Kanonen Schiff...
...Je nach eigenem Anspruch, was die historische Richtigkeit angeht, muss man sich da etwas anderes einfallen lassen. Dazu muss man mal ein wenig recherchieren, was als "Insignien" für Berlin zu dieser Zeit genutzt wurde und wie man es dann vielleicht an einem Heckspiegel umgesetzt hätte.
Das alleine ist eine ziemlich anspruchsvolle Aufgabe. Vielleicht gibt es ja in diesem Forum ein paar Kollegen, die dich da unterstützen können...
Was ich ziemlich Schade finde, ist dass das Gemälde nur als "Briefmarke" im Netz zu existieren scheint. - Das Original ist, glaube ich, etwa 2 x 3 Meter groß. - Dort könnte man wahrscheinlich noch mehr Details für den Heckspiegel erkennen. - Hat vielleicht jemand ein größeres Foto davon?
Das Thema ist an anderer Stelle hier im Forum und zwar im Hinblick auf den Heckspiegel auch schon diskutiert worden. Ich habe den Ausschnitt, der angeblich die Berlin zeigt, von einem Forumskollegen (ich weiß nicht mehr welcher, vielleicht @pollux ) bekommen, der das Geamtbild in wesentlich größerer Ausführung als das "Briefmarkenformat" hat. Den gleichen Ausschnitt hat auch @zimtzucker in Beitrag#54 Heckspiegel Fregatte Berlin für die Berlin verwendet, vielleicht kann der uns noch mehr drüber sagen.
Zitat von Semper talis im Beitrag #41Hallo! was mir auch hier wieder auffällt ist der Heckspiegel mit dem Berliner Bären. Als dieses Schiff gebaut wurde gab es dieses Stadtwappen noch garnicht. Ich habe das Gemälde noch nicht im Original gesehen aber vielleicht kann jemand da genauer nachschauen. Könnte interessant sein. Siegfried
Das ist nur bedingt richtig, laut Wikipedia gab es bereits 1492 ein Stadtwappen mit dem Bären, wenn er auch etwas anders ausgesehen hat:
Hallo! ich habe mir mal die Entwicklung des "Berliner Bären" im Internet angesehen. Demnach müsste es zeitlich richtig sein, ein Adler auf dem Rücken eines laufenden Bären (1709). Ich glaube nicht das Hoeckel sich die Mühe gemacht hat,sich mit der passenden Heraldik zu befassen.Er hat das genommen was er kannte (1936). Siegfried
Ich danke euch für eure nachvollziehbaren Argumente, aber ich lasse den Heckspiegel so wie er ist. Ist nicht bockig gemeint.
Es gibt ja einige Neuinterpretationen der Berlin oder gefühlt halbherzige Versuche etwas schaffen zu wollen, was möglicherweise so gewesen sein könnte. Als passionierter Radfahrer sag ich: "hätte, hätte Fahrradkette"
Für die Entscheidung mich in eine dieser Thesen/Vermutungen einzuklinken, dafür bin ich kein Historiker oder anderweitiger Maritimexperte. Ich versuche mit dem Material zu arbeiten was meine Bibliothek hergibt und den zeitgenössischen Gegebenheiten möglichst entsprechend gerecht zu werden, ohne daran zu verzweifeln.
Ansonsten immer nach dem Motto: "Schiffbau ist Schiefbau" ... "viva la revolution, aber lasst mich sonntags bis mittags schlafen"
Die Fregatte Berlin trug auf dem Hauptdeck zehn 4-Pfünder und zwei 3 Pfünder unter dem Backdeck. Auf dem Kampanjedeck zwei 2-Pfünder sowie eine 2-Pfünder in der geschlossenen achterlichen Hütte. Oft sieht man an Modellen noch zwei Kanonenrohre aus dem Unterspiegel herausragen, das wird allerdings der künstlerischen Freiheit des Modellbauers zuzuschreiben sein. Im Hoeckel-Plan sind hier Gitter zu erkennen, so dass davon auszugehen, dass es sich wohl um ein Art Fenster handeln dürfte.
Der Hoeckel-Plan selbst gibt nicht viel her, ich werde deshalb bei der Takelung der relativ leichten Geschütze nach den Informationen aus dem Buch "Schiffsbewaffnung von den Anfängen bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts" von Hans Aufheimer richten.
[[File:870276.jpg]]
die Lafetten
Dem Bausatz sind Lafetten und Rohre aus Kunststoff beigelegt. Da ich keine Drehbank mehr habe, habe ich mal geschaut was die Zulieferindustrie im Angebot hat, z.B. einen sog. Scalebausatz. Die Länge des Rohrs passte aber die Lafetten nicht, wie man im Vergleich mit dem Maßstabsmännchen und der Lafette aus dem Bausatz gut erkennen kann.
Was machen? Hätte ich zu diesem Zeitpunkt eine Fräse, wäre es gar kein Problem. Also ging ich ganz pragmatisch mit der Idee an die Sache, die originalen Kunststoffteile zu verwenden. Bei Sichtung der Pläne sprach auch nix dagegen, Form und Größe stimmten.
Mit einem Klingenmesser die angeformten Räder und Augbolzen abgeschnitten, den Lafettenköper mit Furnierholz geplankt, die Bodenplatte verlängert, abgerundet und anschließend alles verschliffen.
Für die Räder wurden kleine Holzscheiben mit Hilfe eines Spanndorns rund geschliffen und aus Zahnstochern die Achsen in einer Handbohrmaschine für die Bohrung der Räder abgeschliffen.
Die Räder sind verklebt, in die Achse wird ein Loch für den Radbolzen gebohrt.
[[File:869942.jpg]][[File:869943.jpg]]
Für die Herstellung der Radbolzen mit gleicher Länge habe ich in eine entsprechend dicke Holzleiste mehrere Löcher gebohrt und an ein Holzbrettchen geklammert. Den Messingdraht in das Loch gesteckt und abgekniffen. Wird die Lochleiste entfernt, fallen die Stifte einfach unten raus.
Jetzt nur noch die Enden an einer Trennscheibe planschleifen.
De Radbolzen sind angebracht, die Achsen gekürzt, die Schildzapfenpfannen eingearbeitet. In die Lafettenwand wurde beidseitig ein Loch für des Brooktaus gebohrt. Die Augbolzen für die Seiten- und Rückholtaljen wurden aus 0,7 mm Messingdraht mit einer feinen Spitzzange gebogen und brüniert.
Die Schildzapfen wurden abgelängt und zusammen mit den Kanonenrohren brüniert. Die Pfannendeckel hatte ich noch in der Grabbelbox, es handelt sich um Fertigteile aus Metallguss. Nach dem vorläufigem Zusammenbau der Kanonen habe ich noch die Richtkeile angefertigt, die Handgriffe wurden aus einem Zahnstocher in der Proxxon gedrechselt.
Für die im 17. Jhd. verwendeten Geschütze kontinentaler Bauweise befand sich in der Mitte der Lafettenseitenwand ein Loch zur Durchführung des Brooktaus, ein Seil dessen Stärke etwa der der Großwanten entsprach.
Zur Bestimmung der Länge des Brooktaus habe ich folgende Informationen gefunden: Die Länge des Brooktaus musste für das Laden des Rohres zwischen Mündung und Bordwand einen Abstand von 2 Fuß (ca. 60 cm) Rücklauf ermöglichen, bei Hindernissen oder Decksöffnungen ohne Rücklaufmöglichkeit war das Tau so lang, um das Geschütz bei gleichzeitiger Drehung einholen zu können.
Dazu habe ich einen Faden durch die Lafette gesteckt und Stückpforte geführt, die Kanone auf Deck entsprechend positioniert und so die Länge des Taus ermittelt und dür die Herstellung der Taklinge am Seil eine Nagelbank angefertigt.
Das Brooktau wurde an Ringbolzen neben den Stückpforten angeschlagen und fuhr waagerecht oder geringfügig nach unten. Diesen Bolzen habe ich auf das Seil gefädelt, dann das Tau straff mit einer große Schlinge um den rechten Nagel gelegt und links an der Holzleiste fixiert. So hat ich beide Hände frei für die Takelarbeiten.
[[File:888283.jpg]][[File:888246.jpg]]]
Nach dem Setzen des ersten Takling wurde das Tau von der Nagelbank genommen und ein Ende der Leine bis zur in passenden Länge durch die Schlaufe gezogen, mit dünnflüssigem Sekundenkleber fxiert und wieder auf die Nagelbank gesetzt, um den zweiten Takling anzubringen.
[[File:888245.jpg]][[File:888286.jpg]]
Für das Betakeln der Gegenseite wurde das Brooktau mit der fertigen Seite auf den linken Montagenagel gelegt, durch die Löcher der Lafette gezogen, um den rechten Nagel gelegt und wieder zurück durch das Loch der Lafetten geführt, um es für die abschließenden Takelarbeiten wieder straff fixiert zu können.
Nach dem Binden dieser Taklinge konnte die lose Part der Leine aus der Lafette gezogen und abgeschnitten werden.
Zum Einsetzen der Geschütze habe ich mir eine Art Schlitten angefertigt, um die Kanone so ausrichten zu können, dass das Rohr mittig in der Stückporte positioniert ist. Um ein versehentliches Lösen des Geschützes zu vermeiden, wird die Lafette mit einem Messingstift im Deck fixiert. Der Schlittenboden ist somit auch gleich eine Bohrschablone, mit der jeweils ein Loch ins Deck und eins deckungsgleich in den Lafettenboden gebohrt werden kann.
Dann wird der Messingstift in der Lafette verklebt, ein Tropfen Sekundenkleber in das Loch im Deck gegeben und die Kanone eingesetzt.
[[File:889056.jpg]][[File:889055.jpg]]
[[File:889057.jpg]][[File:889059.jpg]]
Nun werden die Löcher für die Augbolzen der Brooktaue gebohrt. Für diverse Bohrarbeiten an engen Stellen, wie hier fast auf Deckshöhe, habe ich mir diverse Bohrer in Schaschlikspieße eingeklebt und so eine Verlängerung erhalten, mit der sich die Löcher recht problemlos neben die Stückpforte setzen lassen.
Vorausschauend hatte ich das Back- und Kampanjedeck noch nicht endgültig verklebt und konnte so problemlos an den später verdeckten Abschnitten arbeiten. Die Brooktaue sind neben die Lafetten gelegt und mit einem Tropfen Sekundenkleber auf dem Deck fixiert.
du stellst uns dein wunderschönes Modell mit einem ganz tollen und ausführlichen Baubericht vor . Aber eine Frage brennt mir auf den Nägeln . Vielleicht habe ich aber auch nur ganz einfach einen Knick in der Optik . Das Achterdeck sticht mir ins Auge . Warum ist es bei dir so kerzengerade und folgt nicht ein wenig der Neigung des Achterdecks ? Beim Hüttendeck ist es doch so . Auch das Backdeck erscheint mir ein wenig zu gerade . Bei diesem Deck gab es ja auch schon Diskussion , ob die BERLIN ein solches besaß .
Zum sog. Ausrennen des Geschützes werden zwei Seitentaljen genutzt. Über die Taustärke der Taljen habe ich bisher keine Angaben gefunden. Den entnommenen Maßen der Planbeilagen kann davon ausgegangen werden, dass die Stärke etwa die Hälfte des Brooktaus beträgt.
Soweit mein Kenntnisstand, wurden nur bei schweren Stücken die Seitentalje über Doppelblöcke gefahren.
Ich beginnen mit den Blöcke, die an der Lafette eingehakt werden. Um die Blöcke ist ein Stropp gelegt und ein Haken eingebunden. Die Haken habe ich aus 0,5 mm brüniertem Messingdraht gebogen.
Zur Herstellung des Stropps habe ich mir 0,5 mm Tau Garn gereept. Zum Einsatz kommt wieder eine kleine Nagelbank. Das Tau mit aufgefädeltem Haken wird in Form einer Acht um die beiden Nägel gelegt und beide Enden mit Klammern am Holz fixiert. Mit 0,1 mm Garn wird nun auf das Reep ein Takling gesetzt. So erhalte ich zwei Schlaufen, eine für den Haken und die andere für den Block. Mit den Enden des Seils kann ich die Schlaufen zusammenziehen.
Die Blöcke wurden vorher geschliffen und die Taurille - Stroppkeepe - noch einmal mit einer Dreikantfeile erweitert. Entsprechend der Taustärke des Taljereeps habe ich das Loch des Scheibgats 0,2 mm erweitert. Um das Tau später problemlos durchfädeln zu können, ist das Ende mit Sekundenkleber versteift.
Zitat von emily.ndh im Beitrag #53Warum ist es bei dir so kerzengerade und folgt nicht ein wenig der Neigung des Achterdecks ? Beim Hüttendeck ist es doch so .
@emily.ndh: ja Thomas, da gehe ich auch ein wenig schwanger mit.
Eine Ursache liegt an dem Fertigrumpf, der nach Bausatz keinerlei Beplankung hat und nur lackiert werden soll. Ich habe jetzt von Hause aus diverse Abweichungen nach dem Aufbringen der Decksleisten und Rumpfplanken. Die Breite des Deck stimmt schon mal nicht mehr, weil ich das Schanzkleid verjüngen musste, sonst hätte ich eine Panzerbordwand mit einer maßstäblichen Dicke von über ein halben Meter.
Auf dem ersten Bild siehst du eine dünne Linie auf den Füllhölzern wo das Schanzkleid verjüngt werden musste, auf dem zweiten Bild ist es dann angepasst:
Ich habe mal eben geschaut, beim Hoekel-Plan habe ich beim Kampanjedeck einen Fall von 1,5 mm, beim Backdeck ca. 2 mm, das ist von sich aus nicht übermäßig viel.
Die Decksplanken + Unterdeck sind 2 mm, es bleiben jedoch die alten Abmessungen ohne die Beplankung, das ist ein Kompromiss, mit dem ich leben muss. Vor der Decksbeplakung hatte ich mir schon ein Stück Testdeck angefertigt um die Position der Stückpforten korrigieren zu können
[[File:874263.jpg]]
Letztendlich ist das Kampanjedeck und die Back noch nicht verklebt und liegen lose auf, so konnte ich noch an den Kanonen arbeiten und unter der Back kommt demnächst der Fallknecht und die Ankerbeting. Wenn die Decks dann endgültig verklebt sind, habe ich eine Balkenbucht und minimale Neigung. Das Kampanjedeck habe ich mal auf den Decksbalken gedrückt und eine Wasserwaage draufgelegt, mehr werden ich nicht hinbekommen.
Der Bolzen wird in der Bordwand über dem Brooktau befestigt und der Gegenblock an der Lafette eingehakt und der Taljenläufer in Buchten neben das Geschütz gelegt. Zum Aufschießen der Buchten direkt am Deck ist mir das Tau zu störrisch, deshalb klebe ich nur eun krzes Ende des laufenden Parts mit Sekundenkleber am Deck fest, kürze das Tau und realisiere die Buchten einfachheitshalber außenbords.
[[File:889387.jpg]][[File:889386.jpg]]
Hierfür habe ich ein Sperrholzrest mit Polystyrol beschichtet, in diese Platte zwei kurze Messingstifte eingeklebt und an der Stirnseite einen kleine Spalt eingesägt. Dort klemme ich ein Ende das Taus ein, wickle es um die Messingstifte und tränke es mit Ballenmattierung.
Nach dem Trocknen nehme ich es von der Vorrichtung und schneide aus dem Knäul die notwendig Menge für drei Buchten ab, lege diese über das Ende des Taljenläufer und klebe es vorsichtig mit einer geringen Menge Sekundenkleber auf das Deck.
Zum Einholen des Geschützes befand sich hinten an der Lafette ein Loch oder Augbolzen für die Stopper- bzw. Rückholtalje, deren Gegenstück an einem Ringbolzen im Deck angeschlagen wurde. Diese Talje diente auch zum Verzurren des Geschützes während der Fahrt. Nur bei schweren Stücken oder Langrohrgeschützen, die zum Laden geschwenkt werden mussten, wurden zwei Rückholtaljen genutzt, die wiederum nur für schwere Kanonen mit Doppelblöcken gefahren wurden.
Etwas verwirrend bei diesem Modell sind allerdings die Platzverhältnisse für dieses Detail bei der großen Decksluke, dem Mast und Spill, die die Arbeit mit einer Talje dort gar nicht zulassen würden.
[[File:890394.jpg]]
Recherchen haben ergeben, dass Rückholtaljen bei gefechtsbereiten Geschützen durchaus nicht angeschlagen waren und nach dem Schuss in der Aufgabe als Stopper bei Bedarf eingehakt wurden. Mir ist auch scon aufgefallen, dass an Modellen diese Taljen im ausgerannten Zustand des Geschützes nicht vorhanden sind. Ich lasse sie auch weg und realisiere erstmal nur die Ringbolzen an Deck, villeicht finde ich noch eine Lösung.
Etwas schwierig gestaltete sich die Suche nach Kanonenkugeln. Ein passendes Kaliber von 1,7 mm konnte nicht gefunden werden. Bleischrot war nur bis 1 mm und dann erst wieder ab 2,5 mm zu bekommen. Glasperlen waren allesamt glänzend und leicht oval oder abgeflacht.
Fündig wurde ich dann bei Onyxperlen mit einem Durchmesser von knapp 2 mm. Zwar minimal zu groß, dafür aber schön rund und natürlich matt. Die 0,5 mm Fadenbohrung sollte sich gut "verstecken" lassen.
[[File:890389.jpg]][[File:890390.jpg]]
Kugelracks
Ich habe bisher keine Informationen gefunden, wo und wie die Kanonenkugeln zum Nachladen während des Gefechtes in der Zeitpoche der Berlin gelagert wurden.
Oft sieht man die Kugeln am Rand von Decksluken oder Grätingen, in diesem typischen "Billiard"-Triangle direkt neben der Kanone oder in sog. Racks an der Bordwand. Ich habe mich für letzteres entschieden.
Dazu habe ich mir passende Leisten zugeschnitten und mit einem Kugelfräser die Kugelmulden eingefräst.
In die Mulde habe ich eine kleinen Tropfen Sekundenkleber gegeben, mit einer Stecknadel dosiert und die Kugel mit einer Pinzette eingesetzt.
Man muß den Kleber ziemlich genau dosieren damit er beim Einsetzen der Kugeln nicht herausquillt. Günstig ist deswegen, wenn man durch den Boden der Kugelaufnahmen ein kleines Loch bohrt, da kann überschüssiger Kleber nach unten weg.