yupp, man hatte schon damals sein Tun mit den kreativen Ideen.
Dann kannst du sicherlich noch die sog. Tapetenleiste, die man in Bad und Küche als Abschluss für die Fliesentapete verwendet hat? Das war das Holz für die Beplakung meiner 1. Berlinerin. Allerdings war das nur mindeswertiges Nadelholz und ich hatte damals nur welche bekommen, die bunter Alu-Folie beklebt waren und es war echt nervig diese Folie runterzukratzen. Wenn sie nix konnten die Genossen, aber Alu-Folie nahzu unkaputtbar auf Holzleisten kleben, darin waren sie Weltmeister. ;-)
Bei dem weiter oben eingblendeten Modell, waren die gedrechselten Geländerstützen imitiert aus jeweils 2 Luftgewehr-Diabolzes:
[[File:img_8377.jpg]]
Und diese kleine Handbohrmaschine in blau hatte ich damals auch schon, die gibt es immer
Genau Andreas, mein erstes Modell war nach einem mbh-Plan (Modellbau heute) die "Karl und Marie" in 1:100 aus Abfällen während meines Studiums gebaut und sogar einen ersten Preis bei der Hochschulkünstlerausstellung bekommen.Das zweite war der Kutter "H.M.S. Fly", ebenfalls Abfallproduktion. Logisch , daß alle Blöcke und Kanonen selbst per Hand gefeilt wurden. Man musste nehmen , was man bekam. Die Idee mit den Diabolos ist natürlich klasse. Könnte man glatt heute noch verwerten. Gruß Tom
Oh ja, meine Fly ist aufgelegt und wartet auf die Restauration. Das wird wohl das nächste Projekt.
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Im Übrigen hat die Gute viel zu große Kanonenrohre, ganze 5 cm Länge bei 1:50. Da es solche Beschläge bei uns gar nicht gab, musste man sich was einfallen lassen. Ein befreundeter Modellbaukollege war auf Montage in der Tschechei und brachte aus Prag einen tschechischen Bausatz eines Schnittmodells der Vasa mit und die hatte Kanonenrohre aus Kunststoff. Ich war vollkommen sprachlos und neidisch. Prompt ging der nächste Urlaub in die "Golden Stadt", außerdem wollte ich schon immer mal gutes Tschechenbier in dem über die Grenzen hinaus bekannten Biergarten "U Fleku" bei Knödel mit Gulasch genießen.
Sensationell! Meine Fly ist wg. Materialmangel nur in 1:100, wie die Marie, gebaut. Beide haben den Ehrenplatz in meinem Grünen Gewölbe. Ja , das Tschechenbier!!! Als in den Norden emigrierter Sachse war ich da natürlich näher dran. ;-)
James cook
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Fly.jpg
Karl und Marie.jpg
Ich bin bei der Vorbereitung und Recherche für die Fertigung des Bugspriets, insbesondere bei den Details der Mars. Dazu eine Verständnisfrage an die Experten.
Ich könnte mir vorstellen dass der Abstand zwischen den beiden Längssalingen geringer ist als der Durchmesser des Bugspriets, so dass die Salinge auf dem Ende des Bugspriets aufliegen. (rechter roter Pfeil) Das allerdings wäre nur ein einzelne Fixpunkt, wie eine Drehpunkt und die Salingen würden nach hinten kippen.
Eingekreist habe ich zwei Punkte, es scheint, dass die Salinge mit dem Sprietmastknie verbolzt werden. Das ergäbe Sinn.
Auch etwas unverständlich ist das bei Modenfeld im Sprietmast eingezeichnete Schlossholz, da der Mast doch eigentlich auf dem Bugspriet steht.
Nach dem Hoeckel-Plan der Berlin gibt es wieder die "schwebende" Variante:
Image1.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Nach Plan ist der Abschluss des Bugspriets breiter als der Fuß des Sprietmastes so dass die Längssalinge auf Bugspriet liegen können. Könnte dessen Spitzen waagerecht abgeflacht sein für eine entsprechende Auflagefläche der Salinge?
Was meint ihr dazu? Habt ihr viellleich Bildmaterial, wie ihr das realisiert habt?
Das bedeutet, das Knie ist breiter als der Fuß vom Sprietmast und an den Seiten des Knies sind Fugen eingearbeitet, in denen die Längssalinge gehalten werden?
Ein Problem, habe ich noch mit dem Schlossholz. Wenn, wie bei Mondfeld (s.o.) gezeigt, der Fuß des Sprietmastes direkt auf Bugspriet aufsitzt, wäre eigentlich kein Schlossholz notwendig. Der Mast kann nicht nach unten durchrutschen, ist zwischen den Salingen quasi eingeklemmt und dürfte damit gut fixiert sein.
Wie auf der Hoeckel-Zeichnung (s.o.) zu sehen, endet der Sprietmast bei ihm nicht direkt auf dem Bugspriet, dann macht auch wieder ein Schlossholz Sinn.
Ich habe mir nun eine entprechende Zeichnung angefertigt. Ihr könnte ja noch einmal drüberschauen. Wenn nichts dagegenspricht, werde ich das dann so umsetzen.
Die Rundhözer habe ich mit der Proxxon-Drechselbank angefertigt und entsprechend nach außen verjüngt. Während sich der Bugspriet gut mit Drechseleisen bearbeiten ließ, läuft der Sprietmast jedoch recht dünn aus. Dafür habe ich mir ein Stück Sperrholz mit Schleifleinen beklebt, ein Sperrholzbrettchen auf die Werkzeugführung der Drechselbank gelegt und den Mast dann mit dem Schleifbrett bearbeitet.
[[File:001.jpg]][[File:002.jpg]][[File:003.jpg]]
Nach der angefertigen Zeichnung (s.o.) hatte ich dann die Vorlage zum Anfertigen des Knies.
Wie üblich habe ich die Zeichnung ausgedruckt und auf ein Stück Holz geklebt.
Als erstes wurde auf beiden Seiten die Führung für die Aufnahme der Längssalinge gefräst, in den Fuß des Sprietmasten das Gatt für das Schlossholz eingearbeitet, am Knietopp den Vierkant für die Aufnahme des Eselshaupt ausgearbeitet und die Salinge befestigt.
[[File:004.jpg]][[File:005.jpg]][[File:006.jpg]]
Der Boden der Marsplattform wurde aus einzelnen Leisten zusammengeklebt und mit Hilfe eines Aufnahmedorns für Trennscheiben in der Handbormaschine auf Maß abgeschliffen.
[[File:007.jpg]][[File:008.jpg]][[File:009.jpg]]
Um den Marsrand zu fertigen, habe ich eine Furnierholzplatte aufgesetzt und diese nur am Rand der Plattform mit ganz wenig Sekundenkleber auf dieser verklebt und dann wieder in der Handbohrmaschine abgerundet.
[[File:010.jpg]][[File:011.jpg]]
Jetzt nur noch das Innere des Rings ausfräsen und der Rand ist fertig. Da der Kleber nur am Rand aufgetragen wurde, konnte das nicht benötigte Mittelteil problemlos entfernt werden.
[[File:012.jpg]][[File:013.jpg]]
Die ersten Details des Bugspriets sind angefertigt.
[[File:014.jpg]]
Die Fertigstellung der Plattform mit Rippen und Außering folgt.
Anbei eine Frage.
Der Sprietmast hat laut Plan keine Salinge im Topp. Am oberen Viertel wird eine Flagge gesetzt, darunter liegen die Augen der Wantenpaare. Ich habe noch keine Info gefunden, wie diese dort befestigt werden. Gibt es da so was wie Nocklampen an den Rahen, oder eine Verdickung?
Mein neues Buch in Deutsch und Englisch erhältlich: "Die Farbe Blau im historischen Schiffbau - von der Antike bis in die Neuzeit" siehe dazu: http://www.modellbau-muellerschoen.de
Danke, dass Du Deine Arbeitstechniken immer so schön zeigst. Ich finde das macht einen guten Baubericht aus.
"Tout le monde connaît le nom du Vengeur, combien peu connaissent celui du Redoutable!" -- Auguste Jal, 1867 ----------------------------------------------------------------------------------------------
in work: La Belle POF 1/36 Le Redoutable POF 1/48 ; 74-Gun Temeraire-Class by Jacques-Noël Sané Bucentaure, POF 1/48; 80-Gun Bucentaure/Tonnant-Class by Jacques-Noël Sané (Projektierungsphase)
Ich danke euch für die netten Kommentar und die Likes.
Weiter geht's beim Sprietmast ...
Im Knie sind Löcher für die Bolzen und das Vorstengestag gebohrt, die Salinge sind befestigt und verdübelt.
In die Oberseite der Längssalinge wurde eine Nut gefräst, in die die Quersalinge eingelegt werden können. Dabei habe ich darauf geachtet, dass der Abstand zwischen Kniepfosten und vorderer Quersaling passend für den den Sprietmastfuss gearbeitet ist.
[[File:001.jpg]][[File:002.jpg]]
Für die Rippen der Marsplattform habe ich passende Leistenstücken zugeschnitten und alle hochkant auf Malerkrepp fixiert, so konnte das Paket problemlos im Schraubstock eingespannt werden.
Zuerst auf der Unterseite den Absatz für den Marsrand eingearbeitet, wieder Malerkrepp aufgeklebt und umgedreht eingespannt, etwas geneigt um die nun die Oberseite verjüngen zu können.
[[File:003.jpg]][[File:004.jpg]][[File:005.jpg]]
Die fertig bearbeiteten Rippen.
[[File:006.jpg]][[File:007.jpg]]
Für die korrekte Ausrichtung beim Aufkleben der Rippen habe ich mir ein entsprechendes Muster ausgedruckt und die Plattform mit doppelseitigem Klebeband aufgeklebt.
Zum Abschluss wurde die Oberseite der Rippen noch einmal etwas verjüngt und für den Abschlussring ein Furnierstreifen vorgebogen.
[[File:008.jpg]][[File:009.jpg]][[File:010.jpg]]
Zu Schluss noch in die Mars die Gatten für die Püttingseisen eingearbeitet, seitlich am Kniepfosten zwei Klampen angebracht, Eselhaupt angefertigt und alle Einzeilteile zusammengesetzt.