Du kannst mir aber schon glauben, dass ich bei Amazon gesucht hatte aber in diesem Fall wohl falsch :-D Grundsätzlich fände ich es aber immer gut wenn man solche GUTEN! Hinweise auch gleich mit den entsprechenden Links versieht ;-)
Einige haben mich auch auf die Geschichte mit dem Sekundenkleber angesprochen, deshalb noch einmal etwas ausführlicher.
Es geht darum einerseits Sekundenkleber sparsam bzw. gezielt und punktgenau mit minimaler Menge zu dosieren, anderseits eine geöffnete Flasche lange frischzuhalten. Sekundenkleber reagiert auf Luftfeuchtigkeit. Ist die Flasche einmal geöffnet, dauert es nicht lange und aus mittelflüssigen wird dickflüssiger Sekundenkleber.
Hier habe ich mich lange Zeit mit den in jeder Apotheke erhältlichen Einweg-Kanüle beholfen. Der Kleber trocknet in der Kanüle aus, verschließt dadurch das Fläschchen luftdicht. Die Kanülen passen perfekt auf die Fläschchen und der Kleber hält sehr lange, auch dadurch, dass man durch die dünne Austrittsöffnung sehr gut kleine Mengen Kleber dosieren kann.
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Ist der Kleber einmal in der Kanüle getrocknet, muss man diese nur kurz mit dem Feuerzeug erwärmen und schon kann wieder geklebt werden. Die Erwärmung öffnet nicht nur die verschlossene Kanüle, sondern reinigt auch gleichzeitig angetrockneten Kleber an der Außenseite. Etwas nervig sind die dabei entstehenden Dämpfe, weder angenehm noch gesund. Allerdings, manchmal ist die Kanüle recht schnell wieder dicht, also Werkstück aus der Hand legen, erneut freibrennen, das nervt manchmal etwas.
Je nach Viskosität habe ich verschieden große Kanülen genutzt. Mittelviskosen Kleber nehme ich ganz gern, so habe ich ein bisschen Zeit bis zum Aushärten und kann immer noch kleinere Korrekturen vornehmen. Dazu benötige ich aber schon eine Kanüle mit mindestens 0,5 mm Öffnung, sonst "drückt man sich den Wolf". Das wiederum ist manchmal problematisch bei der Dosierung, schnell kommt zu viel Kleber aus der Kanüle.
Beim Schmökern in Youtube bin ich immer wieder begeistert, wenn ich mir Clips von russischen Modellbauern anschaue und sehe wie pragamatisch und unkonventionell sie an manche Lösungen herangehen. Manchmal etwas genauer hingeschaut und oftmals kann man richtig gute Ideen übernehmen, wie z.B. in diesem Clip: https://youtu.be/ByvHh92x2E4?t=388
Dort sah ich das erste Mal diese etwas andere Dosierspitze. Ich habe dann doch eine Weile suchen müssen und bin dann bei sog. Applikatoren fündig geworden.
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Diese Teile sind aus Kunststoff, der u.a. resistent gegen Sekundenkleber ist und innen nicht austrocknet, lediglich an der Austrittsspitze bildet sich i.d.R. eine kleine trocknene Träne, die sich einfach wieder abpulen lässt. Das erspart schonmal das o.g. Freibrennen.
Diese Kanüle, oder besser vielleicht Schlauch, ist recht lang und kann einfach mit einem Klingenmesser gekürzt werden. Ist die Dosieröffnung am Schlauchende nach dem Abschneiden zu groß, kann man an dem Ende etwas kräftiger ziehen, dann stretcht sich der Kunstoff und wird dann dünner.
Das Schöne zum Dosieren gegenüber der Metallkanüle, ich sehe anhand der Bläschen wie der Kleber kommt und kann ggf. weniger drücken, um ganz gezielt und minimal dosieren zu können:
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Bis jetzt habe ich es nicht geschafft, derart kleine Menge zu punkten, Durchmesser ca. 1 mm:
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Im Vergleich dazu mal mit einer herkömmlichen Einwegkanüle oder einer Stecknadel - die ja, nebenbei bemerkt, auch wiederum mal freigebrannt werden muss:
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Wie man im verlinkten Video sehen kann, nutz der Kollege dort keine Kleberfläschchen, sondern handelsübliche Tuben mit Tülle. In der Hinsicht ist so ein Applikator natürlich recht effzient.
Ein recht interessanter Beitrag zu den Applikatoren. Bei mir ist es leider so, dass ich allergisch auf diese Sekundenkleber reagiere. Deshalb war das Freibrennen nie eine Lösung. Ich hatte mir immer einen großen Tropfen mittelflüssigen Klebstoff auf eine Unterlage gedrückt und dann eben mit einer Nadel verteilt. Aber auch dann hat der Klebstoff zu stark ausgedünstet, zumindest zu stark für mich. Ich werde das mit den Applikatoren mal ausprobieren, in der Hoffnung, dass dann noch weniger Klebstoff offen ausdünsten kann.
Schöne Grüße Joachim
Mein neues Buch in Deutsch und Englisch erhältlich: "Die Farbe Blau im historischen Schiffbau - von der Antike bis in die Neuzeit" siehe dazu: http://www.modellbau-muellerschoen.de
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Das mit den Applikatoren kann ich zu 100% bestätigen. Andreas @Ros Tocker ,hat mir nach seinem Besuch bei mir einige zugeschickt, genauer dosieren ging vorher bei mir nicht. Nochmals Danke Andreas. Lieben Gruß Frank
Andreas @Ros Tocker heute zufälligerweise selbe Erfahrung gemacht. Die Applikatoren gibt e szu 100er o 200er Pack günstig bei olle Jeff. Von der Sowjetunion lernen, heisst Siegen lernen. Kennste ja noch ;-))
@Ros Tocker Wenn der Deluxe Materials AD46 Roket Odourless nicht ausdünstet, kann ich ihn dann auch in der Flasche verwenden? Weil bei normalem Sekundenkleber schlägt sich bei regem Gebrauch irgendwann ein Schleier innen am Glas nieder.
@hanseat, ich habe damit schon Kunstofffenster geklebt und es war nichts zu sehen. Mit herkömmlichen SK Tauenden versiegelt und auf Deck fixiert hatten dann hatte eine weißen Rand, bei dem Odourless war nicht.
Ich schau mal ob ich irgend eine passende Flasche oder Glas finde und werde beide Varianten mal testen, dann kann ich mehr sagen.
Auch letzterer erzeugt eine Belag, es sieht jedoch auf dem Foto etwas kräftiger aus wie in echt, hab das Foto nicht anders hinbekommen.
Mit dem Unterschied, nur direkt in der Nähe der "Kleberpfütze", beim herkömmlichen SK hat das ganze Glas eine leichter Schleier, direkt am Kleber zusätzlich die bekannten Ausblühungen.
Im Glas ist der Outdorless definitv geruchslos, beim herkömmlichen SK ist es extrem, selbst nach einer Stunde noch.
Ich habe von beiden eine ordentlichen Klecks eingefüllt, etwa Cent-groß und das Glas bewegt, dass es sich ein wenig verteilt. Da ich das jedoch beim Odourless noch nicht so bemerkt habe, liegt vielleicht auch daran, dass ich weniger dosiere und ihn eher nicht in der Flaschen anwende. Definitiv habe ich nocht keine "Blüten" bemerkt, wie sonst üblich.
Vielen Dank für Dein Experiment @Ros Tocker Da der Rocker SK ja recht teuer ist wollte ich halt sicher gehen, daß es sich auch lohnt. Ich würde ihn ohnehin nur in der Flasche einsetzen. Aber SK ist eben flüssiger als Weißleim, daher nehme ich ihn durchaus lieber zum Festsetzen der Fäden weil er nicht so aufträgt - und ich nicht erst einen Tag warten muss bevor die Fäden geklappt werden können.
Hallo Andreas @ Ros Tocker, derselbe Modellbauer wie in dem Video hat auch ein Video zum Bau von Segeln bei youtube. https://www.youtube.com/watch?v=STwCoYafNGc Weißt du, was für einen Leim bzw. welche Mischung er zum Anleimen der Lieke benutzt? Sieht aus wie eine Mischung aus Weißleim + ?