Ich habe auch ein Nägelchen eingesetzt, aber das winzigste, das ich hatte wirkt immer noch klobig, ich glaube die lasse ich ganz weg. Stattdessen belasse ich es beim Sekundenkleber. Insgesamt frage ich mich allerdings, ob sich der Aufwand lohnt. Selbst in der Makro-Aufnahme muss man schon genau hinsehen. Nicht, dass es darauf ankäme, aber in natura würde das kein Mensch bemerken, da bin ich mir sicher.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Sieht klasse aus! Muss die ja auch jetzt machen, bin am überlegen meine Kunststoff Taue per Wärme "platt" zu pressen. Ich würde das übrigens bemerken :-D Super Job den Du da machts!
Im der Monographie zu "Le Cerf" sind unter Nr. 235 die foot rops, 20 mm, also die Fußpferde benannt und es wird auf Tafel X verwiesen. Auf Tafel X indes ist Nr. 235 nicht aufzufinden und auch keine foot rops, nach Springpferden sucht man im ganzen Plan vergebens, da gibt es nichteinmal eine Nummer dafür . Wahrscheinlich liegt hier der Grund, weshalb ich beim Bau des Kutters (anno 1994) keine Springpferde getakelt habe. Es gab lediglich Fußpferde und die verliefen wie die einer englischen Brahmrah.
Das bedeutete, ich musst mich anderer Quellen bedienen. Bei Marquardt sind die Taustärken für Fuß-und Springpferde differenziert, für die Springpferde 2", für die Fußpferde 3". Demnach sind die Angaben in der Monographie schon mal plausibel. Darüber hinaus bietet Marquardt Alternativen für verschiedene Nationen an.
Schrage setzt die Stärken der Fußpferde in Abhängigkeit zur Großmastlänge und er gibt unterschiedliche Stärken für Unter- Mars- und Brahmrah an. Soviel ich weiß, waren die Stärken der Fußpferde bei den Franzosen an allen Rahen gleich, diese Diskussion hatten wir hier schon einmal im Zusammenhang mit der "La Créole" von Johann (@archjofo).
Dass Springpferde verwendet worden sind, ist schon anhand der Länge der Unterrah klar. Für die Brahmrah braucht man sie nicht unbedingt anzunehmen, für alle anderen schon. Letzlich half der Plan der "Vénus" weiter, dort ist alles zu sehen.
Die französischen Fußpferde unterscheiden sich von denen der Engländer in ein paar kleinen Details. Anstatt von der Nock bis etwas über die Rahmitte hinaus zu reichen und dort an der Rah angebunden zu werden, so dass sie sich in der Mitte kreuzen, enden die französischen Fußpferde kurz vor der Rahmitte und es wurde eine Juffer in den Tampen eingebunden. Diese liegt dann der Juffer der anderen Seite gegenüber und über das Taljereep werden beide Fußpferde miteinander verbunden. Flämische Pferde, wie sie bei den Engländern für die Marsrahen verwendet wurden, gab es bei den Franzosen nicht.
Fazit: Ein Dilemma ist die Sperrigkeit des verwendeten Garns. Das Taljereep der Juffern sieht nicht gut aus. Ich müsste es mehr durchholen und unter Spannung setzen, aber dann verziehen sich die Springpferde und die Fußpferde bekommen einen seltsamen Verlauf. Mal schauen, ob sich da nicht ein etwas lehnigerer Faden finden lässt. Insgesamt würde ich das, glaube ich, nicht noch einmal so machen. Die Anbringung ist zwar sehr authentisch, sie ist aber für schlechte Augen und zittrige Hände nur sehr bedingt geeignet und man sieht es kaum (bis auf Dirk natürlich...). Etwas gröber wäre leichter zu händeln und würde im Ergebnis vielleicht auch ansehnlicher.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Haben die Bohrungen der Jungfern eine eingearbeitete Keepe ? Mit Keepe würde der Läufer besser 'rundlaufen'. Oder als Alternative: Lack. Den Läufer mit schnelltrocknendem Lack (z.B. Zaponlack) anfeuchten und in Form halten, bis das Lösungsmittel verdunstet ist - sitzt !
Hallo Willi, auch bei mir Versuch im Gang; warte auf die Ponaltrocknung (verdünnt).
Viel Erfolg! Volker
achilles
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Fusspferde.JPG
Die Unterrah hat alle erforderlichen Blöcke und eine Kausch bekommen, die noch irgendwie unter den Stropp für den Fallblock gefummelt wurde, damit beides genau mittig auf der Rah sitzt.
Diese Kausch ist wieder so eine kutterspezifische Besonderheit: Das große Gaffelsegel wird durch Ringe am Mast gehalten. Die Gaffel und die Unterrah sind beide fierbar. Es ist unter diesen Voraussetzungen also nicht möglich, an der Rah ein normales Rack zu fahren, da der Mast, um den dieses fahren würde ja schon von den Mastringen des Gaffelsegels belegt ist.
Die pfiffige Lösung ist ein Stag, der vom Masttopp aus am Mast entlang nach unten führt und in einer Anholtalje am Mastfuß vor eben diesem endet. Zuvor läuft der aber durch jene Kausch an der Rah, die so am Mast, bzw. am Stag gehalten wird und für die Übertragung der durch das Segel eingefangenen Windkraft auf den Rumpf sorgt.
Dann sind da noch die Brassblöcke und die Umlenkblöcke für die Marssegelschoten. Letztere werden vom Schothorn des Marssegels aus nicht über Blöcke, sondern über Scheibengats in den Rahnocken geführt. Die Topnanten sind einfach, brauchen also auch keine Blöcke und so erscheint die Rahnock vergleichsweise leer.
Die Marssegelschotleitblöcke wurden wieder mit der mir inzwischen lieb gewordenen Rosenlaschung angebunden. Sie funktioniert prächtig und ist nicht besonders schwierig herzustellen. Ich kann ihre Verwendung nur empfehlen.
Ahoi @Willi bitte tröste mich jetzt mit der Nennung des Maßstabs, in dem dieses Kunstwerk entsteht, und sag mir, dass das deutlich mehr als 1:72 ist - ich brauche das unbedingt für mein Selbstwertgefühl. Weil, wenn ich das hier lese:
Zitat von Willi im Beitrag #221...mit der mir inzwischen lieb gewordenen Rosenlaschung angebunden. Sie funktioniert prächtig und ist nicht besonders schwierig herzustellen
kommen mir schon Zweifel an dem, was ich da grad beim Versuch, die Rahen meiner Mercury zu bestücken, hinbekomme und was eben nicht...
Die an einem Leitstag geführte Breitfockrah war bei Fahrzeugen, die am (Fock)mast auch ein Gaffelsegel führten weit verbreitet. Damit konnte die Rah leicht an Deck gebracht werden. Ein Rack der üblichen Art, das den Mast entlanggleitet wäre wegen der Reihleine bzw. den Mastringen des Gaffelsegels nicht möglich gewesen.