Es ist einige Jahre her, dass ich Le Cerf stillgelegt habe, da der Rumpf durch Risse im Lack zu faulen drohte. Nun habe ich heute begonnen, den lange aufgeschobenen Plan, aus dem Fahrmodell ein Standmodell zu machen, zu verwirklichen. Nach den ersten 2 Stunden sah Le Cerf dann so aus:
Jetzt, da der Kutter schon fast auf seinen Rumpf reduziert ist, überlege ich allerdings doch wieder, ob ich eine neue Konservierung in Angriff nehmen soll. Eine solche Reparatur käme fast einem kompletten Neubau gleich, aber da gibt es ja einige Beispiele in der Geschichte, in denen das auch so war. Heute wie damals war es schwieriger, einen Neubau genehmigt zu bekommen, als eine Reparatur.
Noch habe ich nichts entschieden, noch kann das Pendel in beide Richtungen ausschlagen, mal sehen.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Warte noch bis morgen, Willi! Da will ich wieder Bilder einstellen ....
Ich habe mir die Segelbilder noch mal angesehen, sie sieht großartig aus auf dem Wasser. Du hast wohl die folgenden Möglichkeiten: A) Du baust sie zum Standmodell um. Die elektrischen Teile kommen raus, die Kompromisse für die Fernsteuerung werden zurückgebaut. Unsere Fahrmodelle sind ja tatsächlich die meiste Zeit Standmodelle. B) Du sanierst sie. Einen Großteil der Aufbauten und Besegelung hast Du ja schon abgebaut. Du brauchst zwei Böcke, auf denen Du sie kopfüber lagern kannst. 1. Wie in Beitrag #15 überlegt, arbeitst Du die Ritze zwischen der Beplankung nach und versiegelst den Unterwasserteil neu. 2. Du ziehst die vielen, vielen Nägel und schleifst den Unterwasserteil plan. Dann kommt eine Glasmatte drüber. Wie der Kutter unter Wasser aussieht, erkennt beim Fahren eh niemand. 3. Zusätzlich würde ich eine Dose Klarlack reinschütten, das Modell schwenken und den überschüssigen Lack mit einer Spritze rausziehen. So habe ich es bei meinem Schoner Lisa gemacht. Eine Undichtigkeit optisch zu finden. ist fast unmöglich. In Beitrag # 12 sieht man die sehr aufwändige Klinkerausführung. Die Sanierung wird lange dauern. Aber der Kutter ist Dein Baby. Ich würde sie fahrfähig erhalten.
Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Alea iacta est, ich will es versuchen. @Bukaniere Einen Holk kann ich nun wirklich nicht gebrauchen, die wurden ja auch zur Unterbringung von Gefangenen gebraucht und Gefangene werden nicht gemacht. Das Ganze stelle ich mir wie folgt vor:
Das lebende Werk besteht aus 21 geklinkerten Gängen, das Tote Werk aus 3 Gängen Bergholz und 4 weiteren kraweelbeplankten Gängen bis zum Handlauf. Wenn ich mich von der Vorstellung löse, das alles in einem Rusch schleifen zu können, dann würde ich mir jeden Basteltag einen geklinkerten Gang vornehmen und dann den kraweelbeplankten Teil als Abschluss. Das Bergholz und evtl. der Handlauf (oder Schandeckel) werden bei der Gelegenheit schwarz gebeizt, was inzwischen ja so eine Art Markenzeichen meiner Modelle geworden ist. Die Nagelköpfe werden abgeschliffen. Sie sind 2mm (im Maßstab 1:25, also im Original 50mm!) groß. Es mag zwar einzelne Bolzenköpfe dieser Größe gegeben haben, aber sicher nicht in dieser Menge. Nach dem Schleifen wird nur noch der Nagelstift zu sehen sein, der ist mit 1mm Durchmesser schon etwas wahrscheinlicher.
Nach dem Schleifen werden die Klinkerfugen ausgekratzt, danach sollte alles für die Konservierung vorbereitet sein. Konserviert wird mit G4 von Voss-Chemie (ein Polyurethanharz). Das wird zunächst stark verdünnt und dann in immer geringerer Verdünnung in mehreren Lagen aufgetragen. Nach Trocknung wird alles nochmal leicht angeschliffen und mit seidenmatten Treppenlack auf Polyurethan-Basis gestrichen (hochglänzende Rümpfe gefallen mir nicht so). Diese Methode hat sich bei meinen anderen Modellen als sehr beständig erwiesen, Probleme wie bei dem Kutter sind damit noch nirgendwo aufgetreten.
Die Wiederherstellung der Takelage wird aufwändig. Alle Taue werden aus Serafil-Garn neu hergestellt. Es bietet sich die Chance, hier im Forum gelerntes am Modell zu verwirklichen, wie z.B. das Trensen der Stage und Hoofdtaue. Die Segel sind noch in Ordnung, eines müsste mal gewaschen werden. Alle Spieren werden wieder verwendet.
So der Plan.
@Admins: Unter diesen Umständen erscheint es mir fraglich zu sein, den Bericht unter der Rubrik "Galerie" weiter zu führen. Ich stelle es Euch daher anheim, ihn zu verschieben.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Vielen Dank für den Zuspruch, das bestärkt mich in meinem Entschluss. Le Cerf ist jetzt quasi entkernt, d.h. sie sieht jetzt so aus:
kzL6uDCY.jpeg - Bild entfernt (keine Rechte)
Beim Rückbau hat es ein paar Schäden gegeben, wie z.B. die Quersalinge der Mars und der Delfin des Modellständers, aber diese Schäden zu beheben wird wohl nur einen Bruchteil des Aufwandes darstellen, der jetzt vor mir liegt.
Ich freue mich total, wieder ein Projekt zu verfolgen, konnte ich mich doch nicht entschließen mit "La Venus" zu beginnen. Ich hoffe, Ihr seht mir das nach.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Hallo Matthias @victory78 Tut mir sehr leid, Dich entäuscht zu haben. Ich habe lange über Deine Frage nachgedacht, ohne aber zu einer Antwort zu kommen, die sowohl Dich, als auch mich selbst zufriedenstellt. Wahrscheinlich ist es ein Mischung aus vielen Aspekten, wie z.B. die Komplexität des Projekts, der ich mich wohl noch nicht gewachsen fühle, und wohl auch die Tatsache, dass da ein Modell unbeachtet vor sich hingammelt, während ich etwas neues anfange; das gefällt mit einfach nicht.
Beim Rückbau von Le Cerf bin ich übrigens über einige Bauteile gestolpert, bei denen ich gedacht habe: "So etwas filigranes habe ich mal hingekriegt?" Wie es scheint, nehmen meine motorischen Fähigkeiten in dem Maße ab, wie mein Wissen durch dieses Forum zunimmt. Ich bin daher sehr gespannt, ob ich "Le Cerf" wieder zusammen bekomme, zumal sich hin und wieder ein Tremor einstellt (der hat wohl mit meinem Training zu tun und ist nichts, worüber man sich Sorgen machen muss).
Was La Venus angeht, so ist aufgeschoben nicht aufgehoben. Es ist wohl so ähnlich, wie sich das Rauchen abzugewöhnen. Es gab einige Versuche, bis ich es im August 2013 geschafft habe. Man muss in seinem Innersten dazu bereit sein. Wenn nicht, kann der Kopf noch so oft sagen: "Mach, ist besser so!"- es funktioniert einfach nicht.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Habe mir gerade Garne bestellt. Ich will von dem alten Schema (stehendes Gut schwarz, laufendes Gut braun) weg. So habe ich mir ein paar Rollen Serafil Garn in den Stärken 30 und 60 in der Farbe 0397 (2. Bild) bestellt. Das ist ein Graubraun, etwas dunkler als der schon vorhandene Farbton 1222 (1. Bild). So hoffe ich darstellen zu können, dass das stehende Gut noch nicht so oft nachgeteert wurde. AM-Farbfeld-1222.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) AM-Farbfeld-0397.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Stb.-Bergholz und 2 Klinkergänge wurden geschliffen. Klappt ganz gut, ist aber materialintensiv. Insbesondere die Rollenschleifer für den Dremel nutzen sich an den Nagelköpfen sehr schnell ab. IMG_20190826_114950.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) IMG_20190826_115001.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
bis denne Willi
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