Also, wenn Du die letzlich von mir angewandte Methode meinst, die hat schon der gute alte Mondfeld in seinem Buch beschrieben (S. 313). Wie Atilla auf seine Methode gekommen ist, weiß ich natürlich auch nicht. Seine Vorrichtung ist ja auch nicht ganz zu sehen, ich habe die Zahnräder selbst ausgedacht. Hätte sie funktioniert, hätte ich vor dem Problem gestanden, das innere Zahnrad zu entfernen, ohne den nun ja fertigen Stag zu beschädigen.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Hallo zusammen Für den Großstag wurde ein neues Doodshofd hergestellt, das alte war um einiges zu klein geraten.
Bevor dieses eingebunden wurde, wurde das, nun saubere Segel aufgezogen (da waren nämlich die Stagreiter noch dran). Dann erst konnte das Doodshofd eingebunden und der Stag mit Vorsteven verbunden werden, indem ein Reep zwischen Doodshofd und den Löchern im Vorsteven hin und her geführt wurde.
durch den Bugsprietring und die Scheibe im Bugspriet geführt. Von dort aus geht es zu einer Art D-Block unmittelbar über der Wasserlinie seitlich am Vorsteven, weiter am Bug hoch zu den Löchern im Schanzkleid, durch diese binnenbords und dann auf die Nagelbank hinter dem Bugband.
An diese Kutter ist anscheinend alles irgendwie ungewöhnlich.
Auch Klüverleiter wurde vorher das Segel mit seinen Stagreitern aufgezogen. Für beide Segel bekamen ihre Fallen und Niederholer mit den dazu gehörenden Blöcken
Läuft gerade nicht so gut. Die Bugsprietspitze habe ich zurückgebaut, das Metallband mit aufgelöteten Augbolzen an denen die Blöcke mit Kauschen hängen (so wie hier) halte ich bei etwas Überlegung für falsch. Blöcke waren so angebracht, dass man sie auch auf See einigermaßen unkompliziert austauschen konnte. Das geht so gar nicht. Also runter damit. Die Alternative sind Blöcke mit Armstropps. Die habe ich auch versucht und das ist nach ca. 3 Stunden dabei heraus gekommen:
Hier könnt Ihr sehen, wie groß der Block ist und trotzdem sieht der Stropp irgendwie unordentlich aus. Rechts davon sind zwei Fehlversuche, die Stropps waren zu kurz geraten. Zwei mal!! Wenn ich dagegen die Stropps von Dirk (@Dubz ) sehe, die sind nur ein Drittel so groß, wenn nicht sind sie noch kleiner- und sehen klasse aus.
Muss mal eine andere Methode versuchen. Das könnte am Garn liegen, das sehr glatt ist und es lässt sich nur widerwillig in enge Radien biegen, dadurch ist es zum manuellen Kleiden und für Taklings oder Zurrings nur schlecht geeignet. Maschinelles kleiden geht, das sieht auch gut aus. Knoten halten auch schlecht.
Aber auch meine Methode muss ich überdenken. Wenn ich erst das fertig gespleißte Auge zu kleiden versuche, dann kommt eben sowas dabei raus. Ich müsste vorher kleiden, das geht prima, aber dann kann ich keinen Spleiß mehr knüpfen, sondern müsste das Auge irgendwie anders herstellen.
Dann waren noch ein paar Fehlerkorrekturen notwendig. Der Klüver war falsche herum gesetzt, die Kleider verliefen auf einmal horizontal anstatt vertikal parallel zum Achterliek und der Klüverleiter führt nicht über den Block am Steven in Höhe der Wasserlinie, sondern von der Bugsprietnock aus direkt zu den Löchern im Schanzkleid und zur Belegstelle.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Hallo zusammen Die Bugsprietnock und dessen Takelung verdiente einige Aufmerksamkeit, ist sie doch neben anderen ein sehr augenfälliges Merkmal dieses Schiffstyps. Alle möglichen Elemente des laufenden Guts und einige Stage laufen hier zusammen und werden zum Bug hin umgelenkt.
IMG_20191114_153722_6.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) IMG_20191118_080237_7.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Quelle: Monographie "Le Cerf 1779-1780" von Jean Boudriot und Hubert Berti, A.N.C.R.E. Verlag
Der Dreifachblock mit dessen Stropp ich ein bisschen haderte, ist Teil dieses umfangreichen Arangements eben dort. Außer diesem Dreifachblock mussten dort 2 Doppelblöcke, 2 Einfachblöcke und 3 Kauschen angelascht werden. Alle Blöcke müssen funktionsfähig sein, sie sind entscheidend für eine reibungsarme Ansteuerung der Rahen. Jede Blocksorte und die Kauschen erhielten je einen Kragen. Dabei war der dreifach besetzte Kragen für die Kauschen schon eine kleine Herausforderung.
So, wie die Nock nun daher kommt, entspricht sie meinen Vorstellungen von Seemannschaft. Im Gegensatz zu früher sieht der Bereich nun sehr aufgeräumt aus (was ich von meiner Werkstatt leider nicht behaupten kann)
Zitat von Willi im Beitrag #171Wenn ich dagegen die Stropps von Dirk (@Dubz ) sehe, die sind nur ein Drittel so groß, wenn nicht sind sie noch kleiner- und sehen klasse aus.
Ich hätte einen nicht ernsthaft gemeinten Tipp; Dirk hat da (wahrscheinlich öfter) einen guten 'Riesling' dabei
Also ich finde Deine Armstrops eigentlich sehr gut. :-) Riesling hilft immer!
Das ganze Gedöns an der Bugspritnock ist Dir super gelungen, es ist wirklich krass was da alles zusammenläuft und bei Dir muss es ja auch noch funktionieren.
Sehr schön. Nur eine Sache stört mich und ich denke das ist es was Dich auch stört (bei den Stroppen). Dieses "Gefitzel".
willi.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Ich "verhärte" das Garn wenn es so "zickt" mit Sekundenkleber und kann es dann - weil gut hart - sauber mit einem Skalpell abtrennen. Dann "verschwindet" dieses Stelle nach dem Kleiden meist total.
Hallo Dirk @Dubz Ein guter Tipp, denn diese Dinger stören mich wohl auch. Ich habe versucht, sie mit einem Feuerzeug wegzuflammen, prompt ging ein Stengehoofdtau fliegen, alles nochmal von vorn. Sekundenkleber muss ich noch besorgen, ich arbeite nur selten damit.
Vielen Dank.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Heute ist nicht viel passiert. Die Stengepardunen wurden aufgesetzt (natürlich zwei mal, beim ersten Mal war er zu kurz....natürlich nur an einem Ende, das andere passte...). Hier wurde übrigens kein Auge gebändselt, wie bei den Wanten, sondern es wurde ein Webleinstek gelegt, (der ja sinniger weise auch Mastwurf genannt wird).
Der Stengestag wurde vorbereitet, d.h. ein kleines Auge wurde eingespleißt, das Auge und eine gute Länge Tau wurde gekleidet, im Bereich der Kleidung wurde der Mauskörper mit Leinengarn aufgelegt und mit Holzleim eingeschmiert. Das muss jetzt erst mal trocknen, morgen geht's dann weiter.
Hallo Willi, Alternativ zum Sekundenkleber nehm ich lieber einen Tropfen matten Lack. Sekundenkleber kristallisiert manchmal so hässlich aus. Den Lack sieht man nach dem Trocknen überhaupt nicht. Dauert nur bissel länger.
Uwe vom Dunkelwald (lat.: Miriquidi)
Mitglied des Phantomprojektes Recherche: Fleute Zeehaen Kiellegung: Golden Hinde Fertiggestellt: Die Kolumbusflotte
Hm, verschieden Lacke hätte ich da. Das mit dem Auskristallisieren habe ich auch schon beobachtet. Ich könnte ja mal an einem separaten Stück probieren.
Jedenfalls vielen Dank für's Gedanken machen.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.