...zur Verdeutlichung der jeweiligen Platzierung der Carronaden-
Die Taljen verlaufen zur Bordwand hin gespreitzt, um den Schwenkbereich zu gewährleisten. Die Lafetten- Vorderseite ist in einem Bolzen in der Stückpforte gelagert. Der entstehend Rückstoß beim Feuern wird durch den zurücklaufenden Schlitten der so genannten Gleitlafette aufgefangen.
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Taue und Blöcke werden abschließend 'getönt', ebenso werden die metllischen Teile mit Kaliumsulfid ( Schwefelleber ) "brüniert"..
Die Carronaden sind alle an ihrem Platz und ihre Fixierungen bzw. Klebungen trocknen, aber... es sieht schlimm aus ! Ein kleiner Dschungel von Brooktauen und Taljen, die geordnet und angeschlagen werden müssen. Es kommt auf dem Bild nicht richtig rüber. Gar nicht gut für mein derzeit lädiertes Nervenkostüm.
Hallo, Jörg @Gebbi Für deine Sorge danke ich Dir. Aber der Modellbau lenkt etwas ab, auch wenn er manchmal die 'Restnerven' strapaziert. An die Malerei dürfte ich mich momentan noch nicht wagen, da es außer Talent hauptsächlich eine 'Kopfsache' ist. Feinmotorisch geht es einigermaßen. Auch sind die Zeiten vorbei, dass ich bei voller Konzentration außerhalb meines Gesichtsfeldes eine Grauzone entstehen ließ.
Bei mir ist es zur Zeit wohltemperiert und gerade zieht wieder ein Gewitter auf.
Der bisherige Stand - ohne Einblick auf die vorstehend hinreichend gezeigten Carronaden.
-die ausgewogene Eleganz des Rumpfes, den ich trotz der ursprünglich geöffneten Seite ( vom Kielschwein aufwärts..Beitrag 1., noch zu sehen) wieder herrichten konnte-
Die umfangreichen Recherchen zum Heckspiegel, die zu dem jetzigen Aussehen verhalfen und den authentischen Heckdavits, wurden nur auf Umwegen erreicht. So hatte ich mich ursprünglich von Marquardts Zeichnung inspirieren lassen, wobei in diesem "alten" Heckspiegel die zwei Stückpforten im Hackbord eingezeichnet waren. Das war schlicht und ergreifend falsch.Zu dieser Erkenntnis verhalf mir vor geraumer Zeit Joerg ( Chapman ).
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Diese beiden Stückpforten bekam das Schiff erst nach der 'Flautenjagd' unter dem Kommando von Isaac Hull durch ein britisches Geschwader am 18. Juli 1812 , wobei man zuerst provisorisch zwei Öffnungen in das Hackbord hackte ( ...heißt etwa deswegen 'Hackbord' ? ), um achteraus auf die verfolgenden Briten feuern zu können. Dies geschah aber erst bei dem neueren ( Hull-) Heckspiegel.
Man stelle sich vor, welche Leistungen mitunter vollbracht wurden: Während man das Jagdgeschütz vom Bug nach achtern 'wuchtete' und sogar noch einen Vierundzwanzigpfünder nach oben brachte ( Carronaden waren ungeeignet ), hatte man zur selben Zeit Boote ausgesetzt, die Warpanker weit vor den Bug brachten, um das Schiff nach vorn zu bringen. Gleichzeitig enterten Mannschaften auf, um die Segel -Leesegel inbegriffen- zu benetzen und so jeden Lufthauch auszunutzen. Wie wir wissen, glückte diese Operation und zurück in der Bostoner Werft bekam sie im 'Hackbord' ihre richtigen Stückpforten in dem mittlerweile neuen Heckspiegel, den sie bei einer Überholung 1811 bekam.
sehr schön geworden - Glückwunsch!! Vielen Dank auch dafür, daß Du uns an den Ergebnissen Deiner umfangreichen Recherchen zur Geschichte der "Constitution" und ihren verschiedenen Bauzuständen teilhaben läßt. Ich bin immer wieder erstaunt und lerne.
Das war nicht immer so, Jürgen @Collingwood . Vor vielen Jahren glaubte ich relativ 'blauäugig', dass beispielsweise der Heckspiegel der heutigen "Conny" dem entspricht, den sie in ihren Anfangsjahren hatte und gab mir viel Mühe bei der Herrichtung ( siehe Bild ). Bis Einer sich einschaltete, der sich schon länger mit den amerikanischen Fregatten beschäftigte und es besser wusste.
Mein Motto: "Das passiert dir nicht noch einmal !" -und arbeitete mich ein, bis ich nachts davon träumte .
Fazit: So wie sie heute in Boston vor sich hin dümpelt, sah sie zu keiner Zeit in ihrem aktiven Dasein aus. Abgesehen davon, dass ihre Takelage stark dezimiert wurde ( auch die Taustärken ), ist auch die Farbgebung der Masten und Marse -schneeweiß über Alles, auch auf den Mars- Plattformen- der Glorifizierung und dem touristischen Eindruck geschuldet . Die aufwändige Pumpenanlage z. B. ist einer einfachen Wiegepumpe gewichen, deren Pleuel in Nachttopf- ähnlichen Gebilden im Deck münden.
Sie ist eben heute ein "Wolpertinger", hat von jedem etwas und das Übrige ist Phantasie.
Was macht man damit ? Die immer wiederkehrende Frage, wenn man sich mit solchen "Bausätzen" befasst. Ganz einfach, man nimmt es nur als grobe Basis, oder wenn es total zu verwerfen ist -vorausgesetzt man hat einen gewissen Anspruch- und baut es neu.
In diesem Falle kann man getrost die jeweilige 'Hülle' als Basis verwenden, hatte doch der 'Schöpfer' der jeweiligen Teile darauf geachtet, bei der äußeren Form zu berücksichtigen, welches Boot in Klinker- oder Kraweel- Bauweise gebaut wurde.
Was außerdem störend wirkt, ist die übertriebene Holzmaserungs- Imitierung z. B. auf den Duchten ( das haben wir nicht nötig ). Sie muss peinichst genau weggeschabt werden. Anschließend wird mit Kunstharzverdünner 'geglättet'.
-so sehen die Teile ursprünglich aus-
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-und ohne weiter zu sinnieren, beginnt man-
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-hier der Kutter, noch nicht ganz 'gepönt-
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-und hier noch ein weiters Boot, sich hinzu gesellend-
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Die restlichen Boote ( noch eines für den Kuhlbereich und die Heckjolle ) werden folgen.
Zudem werden die 'Dollen' für die Riemen noch einmal überarbeitet, wenn die Boote in ihren Lagern sind und mit den 'Krabbern' gesichert sind.
Haben schon. Die Frage ist nur, wie diese gestaut wurden. In späterer Zeit zumindest war in den meisten Marinen Usus, daß alle zum Boot gehörenden Ausrüstungsgegenstände auch in diesem Boot gestaut wurden. Bei den in Seitendavits hängenden Bereitschaftsbooten wurde das Ruder eingehängt gefahren. Riemen, Masten, Segel usw. wurden im Boot bzw. auf den Duchten festgelascht.
Die Beiboote waren so gut wie fertig -außer des Interieurs- da fiel mir auf, dass bei den drei letzten Booten die Ruderblätter zu dick sind ( wahrscheinlich in einem "Anflug geistiger Umnachtung" passiert ). Das dürfen wir dann noch einmal korrigieren. Daher wurden sie auch nicht fertig 'gepönt'.