Zitat von wefalck im Beitrag #360Masten wurden nicht nur gebaut, weil man keine so dicken Stämme bekommen konnte, sondern auch, weil man dann weniger von der Qualität eines einzelnen Stammes abhängig war.
... soweit ich weiß, wurde auch darauf geachtet, dass die Mastsegmente mit gegenläufigem Faserverlauf zusammengesetzt wurden, um auch nur den Ansatz einer Verwerfung auszuschließen.
Durch den gegenläufigen Faserverlauf sollte der Mast steifer werden.
Solche 'Abweichungen' dienen der Kontextualisierung und machen einen Baubericht eigentlich erst interessant. Man kann natürlich sozusagen das bauen, was man sieht, ich persönlich finde es besser (und notwendig), daß man auch die Konstruktionsweise und das Funktionieren einigermaßen versteht. Das hilft bei der Interpretation sehr.
Zwischendurch habe ich in alten Unterlagen und Bildern gekramt und bin auf diese analogen Aufnahmen meiner ersten CONNY aus dem Jahr 1973 ( ! ) gestoßen. Es war die Hull- Verion 1812 und war nur beeindruckt von der Eleganz und -damals noch keine große Ahnung von der Takelage- angetan von der diesbezüglichen und vermeintlichen guten Anleitung.
Damals wohnten wir noch in einer Mietwohnung in einem so genannten Beamtenschließfach, obwohl ich nie Beamter war, das wäre auch gegen meine Natur . Bei normalem Deckenlampenlicht und noch ohne Kopfbandlupe habe ich die Fädelei mit den 2,5 mm- Jungfern im Sprietbereich bewerkstelligt -man war noch relativ jung. Davor graut mir jetzt ein bisschen, trotz guter Beleuchtung und Kopfbandlupe.
Fast streng nach Vorschrift bzw. Bauplan gebaut und nach den unmöglichen Farbvorgaben ( weiße Untermasten und Marse ) aber bereits mit richtigen Taljereeps -die hatte ich mir gegönnt- und einigermaßen gelungenen Takelung der 24- Pfünder im Batteriedeck und der 'Normal'- Carronaden. Die Webleine waren nicht geknüpft, sondern geklebt und natürlich die "Original- Revell- Blöcke", die gar nicht so schlecht aussahen, aber weit von jeder Originalität entfernt waren. Wie schon mal erwähnt, war ich geographisch fern von jeder fachlichen Orientierung und glaubte, damit ein fachlich sauberes Modell geschaffen zu haben. Das war eine Zufriedenheit für den Moment oder Zeitabschnitt -ganz wie man es sieht.
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-eine etwas spätere Farbaufnahme war auch dazwischen-
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Ja, und... wir hatten damals eine Nymphensittich, eigentlich angeschafft für unseren Sohn, damals 4 Jahre alt, der sich allerdings selten darum gekümmert hatte ( ist nicht neu ! ). Aber dieser besagte 'Vogel' hatte eines Tages bei einem seiner Rundflüge in der Wohnung ( Freigang ) die Papier- Flagge angeknabbert. In meinem Zorn hatte ich dann die Balkontür aufgemacht und ihn buchstäblich hinausgescheucht. Wir hatten ihn dann einen Tag später völlig übernächtigt auf einem Baum in der Nähe wiedergefunden. Mit Jörg's @Gebbi Plastikkrähe wäre das nicht passiert.
Hallo Peter, ich denke, Du hast überreagiert. Dieses Anknappern ist eine Zwangshandlung, völlig unreflektiert. Wir haben ja auch so einen Fall hier im Forum. Zur Kompensation baut er deshalb Flaschenschiffe. Hansi hingegen hat schon so viele Modelle baulich begleitet, der kennt sich aus. Die "Conni" hat Dich offenbar Dein Leben lang begleitet, da kennst Du Dich aus. Wie viele Modelle davon sind wohl im Laufe der Zeit in Deiner Werkstatt entstanden? Beamter... Ich war Beamter, aber beurlaubt. 35 lange Jahre im Urlaub. Zur Dienstleistung an der kath. privaten Mädchenschule. War ganz schön hart! @hanseat
Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
....mit der hier sind es drei, eine davon hatte ich mittendrin aufgrund diskriminierender Äußerungen zerstört, auch nicht mehr zu verstehen. -und nein, nicht mein ganzes Leben, das halbe mit Unterbrechungen. Die SOLEIL ROYAL habe ich zweimal gebaut, eine hatte ich mal hier vorgestellt und die zweite ist wirklich ein Schätzchen.
Wir machen weiter, wenn auch mit einer gewissen latenten Traurigkeit aus bekanntem Anlass. Ach ja, der Sittich war dann etwas später ein zweites Mal ausgebüxst, aber ohne meine Absicht. Zwei kleine Mädchen in der Nachbarschaft halfen beim Einfangen, die ihn dann auch gerne in ihre Obhut nahmen, nachdem sie ihre Mutter 'weichgeklopft' hatten. Uns war es recht.
Eine Sektion, die es in sich hat. Ich weiß nicht, ob es Josuah Humphreys Vorsicht war -und ob er überhaupt auch für die Takelage zuständig war- diese Vielzahl an Backstagen mit ihren Taljereeps in diesem kleinen Bereich zu platzieren. Das hier ist nur die Backbordseite, gegenüber gibt es noch einmal das gleiche Spiel.
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Die angreifenden Parts der Taljereeps sind gekleidet. Es folgen noch die Spreitzstage der Sprietrah
In der Tat ein ziemlich komplexes Arrangement. Ich kann mir nur vorstellen, daß damit der Zug auf einen weiteren Bereich des Bugspriets verteilt werden sollte.
Zuerst wurde die Steurbordeite mit dem Gewusel an Taljereeps fertiggestellt, man kann kaum noch hinduchblicken. Aber den 'Durchblick' habe ich nicht verloren . -und geputzt werden muss auch noch !- einige Taue müssen noch gestrafft werden.
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Die Spreitzstage der Sprietrah dienten wahrscheinlich dem Zweck, bei seitlichem Windeinfall durch Neigen bzw. Abwinkeln auf der Luvseite der Rah den Spriet zu entlasten, wenn "volles Tuch" am Spriet gefahren wurde. Wozu sollten sonst die noch anzuschlagenden Brassen dienen, die unter die Fockmars laufen. Segel ( Blinde ) führte die CONNY zu keiner Zeit.
Bugspriet und Klüverbaum brauchen, genau wie die Masten durch Wanten, eine seitliche Absteifung, da ja bei allen Kursen, außer platt vor dem Wind, eine Querkraft auf sie wirken.
Zitat von wefalck im Beitrag #370Bugspriet und Klüverbaum brauchen, genau wie die Masten durch Wanten, eine seitliche Absteifung, da ja bei allen Kursen, außer platt vor dem Wind, eine Querkraft auf sie wirken.
Ja, natürlich ist das richtig. Es tritt aber kaum sonst so zu Tage wie bei diesen Fregatten. Speziell meinte ich die Spreitzstage, mit deren Abwinkeln mittels der Sprietrah ein gewisser Gegenzug erzeugt wird.
Es sieht so aus, als dass das inner Spreizstage die mittleren auf einer Ebene kreuzt....das birgt doch die Gefahr des Scheuerns, oder täuscht die Perspektive
Uwe vom Dunkelwald (lat.: Miriquidi)
Mitglied des Phantomprojektes Recherche: Fleute Zeehaen Kiellegung: Golden Hinde Fertiggestellt: Die Kolumbusflotte
Zitat von Marten im Beitrag #372Es sieht so aus, als dass das inner Spreizstage die mittleren auf einer Ebene kreuzt....das birgt doch die Gefahr des Scheuerns, oder täuscht die Perspektive
Man hatte diese Backstage auch schon parallel laufen lassen, das hier sollte wahrscheinlich einer besseren Stützung dienlich sein. Klar war mir dabei, dass sich beim Schamfilen ( scheuern ), das hierdurch erzeugt wird -obwohl sich diese Stage sicher nicht viel bewegten- entsprechende "Tausendbeine" gefertigt werden müssen, das sind ausgefranste Umkleidungen des bereffenden Tauabschnittes. Das war mir schon beim 'Strippenziehen klar. Die Frage für mich ist noch, wie ich sie herstelle.