"KLammheimlich" habe ich denn die Backbordseite mit ihren Rüsten, Jungfern und Püttingseisen fertiggestellt - und auch diese Seite bekommt noch einmal einen farblichen Überzug.
Am 'Spriet' ist der zeitgemäß anders gestaltete Stampfstock ( Dolphinstriker ) zu erkennen, aber diese Sektion folgt demnächst.
-und der Klüverbaum mit der Sprietrah und deren gekleidetem Rack-
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Nicht richtig zu erkennen ist die Farbtonänderung am Spriet, die darauf hindeuten soll, dass er im Jahre 1804 erneuert wurde, nachdem es zu einer Ramming kam, wobei das Schiff auch seine Galionsfigur verlor -den Hercules mit gesenkter Keule- dieser wurde durch ein 'Billet head' ersetzt. Ob sich Mannschaften weigern konnten, auf diesem Schiff zu fahren, ist nicht belegt. Mit dem Aberglauben war es in der jungen amerikanischen Marine wahrscheinlich nicht so weit her.
Eigentlich wage ich kaum, es zu schreiben: Hinweisen wollte ich auf das verlängerte Montagebrett, dass mit der Spitze des Klüverbaumes abschließt, um eine erneute Havarie auszuschließen, da fällt kurz nach der Aufnahme die 'Kulisse' um. Leider war es keine Pappe, sondern ein massive Spanplatte, die den Spriet anknickte. Also nicht von der Seite oder von vorn, sondern von oben. Jetzt darf ich mich 'chirurgisch' betätigen, d.h. die Röhre mit einem dem Durchmesser entsprechenden Stab von innen schienen, mit der nachfolgenden Kosmetik.
der Bau schreitet ja kontinuierlich voran. Schöne Ansichten, die Du uns zeigst. Dein Erlebnis mit der Kulisse zeigt mal wieder, daß man wirklich nie an alles denken kann. Hoffentlich sind die Schäden nicht allzu gravierend. Die leicht dunklere Farbe am Sprit ist mir aufgefallen. Wurde nach der Havarie tatsächlich nur der vordere Teil des Sprits ergänzt? Das würde doch bedeuten, daß der Sprit dann zum Teil "gebaut" war und nicht (mehr) aus einem Stück bestand. Viel Erfolg bei der Reparatur und - nicht unterkriegen lassen!
Der Bugspriet war wahrscheinlich nur stark verschrammt und man überstrich nur soweit, wie es nötig war ( Annahme von mir ). 'Richtige' Farbe war auch damals schon teuer. Die Mastcap ( Eselshaupt ) incl. Stampfstock und die Stenge des Klüverbaumes hatte es wohl erwischt. Nochmal zum Bugspriet. Auch er konnte in Längsrichtung zumindest aus mehreren Teilen bestehen, wie auch die Untermasten ( oftmals Vierkant als Kernstück und vier 'flache Monde' außen ).
Mit Rückschlägen muß man leider leben - ich habe auch gerade zum zweiten Mal die Farbe von einem Teil heruntergeholt, weil die Oberfläche einfach nicht stimmte ...
Sowas passiert mir immer mal wieder. Hilft alles nichts, reparieren oder neumachen. Lästig ist das für mich vor allem dann, wenn der Kahn gerade fertig ist und wie vor einigenJahren unser ( damaliges) Katzenbaby den Bugsprit anknabbert und das Vorgeschirr ,weil er sich in die Tampen mit einer Pfote verheddert hat , abbricht.
Viel Erfolg bei der Instandsetzung.
Angarvater
To the optimist the glas is half full. To the pessimist the Glas is half empty. To the ingenieur it is twice. As big as it needs to be.
Auf der Helling „Witsen“, holländisches Pinassschiff,1671. Nach Plänen von Ab Hoving
Zitat von Windgesicht im Beitrag #351Nochmal zum Bugspriet. Auch er konnte in Längsrichtung zumindest aus mehreren Teilen bestehen, wie auch die Untermasten ( oftmals Vierkant als Kernstück und vier 'flache Monde' außen )
So weit ich weiss waren die Teile einer zusammengestzter Mast immer aus einem Stück (Baumstamm) gemacht. Die Länge war bei der Pinne nicht das Problem sondern der Durchmesser.
Alexander, ich meine daß Masten und ggfs. auch Rahen der Länge nach aus Stücken zusammengesetzt und dann mit eine Art Hakenlasche verbunden wurden. Das ist aber sicher orts- und zeitabhängig.
es ist sicherlich von ganz vielen Faktoren abhändigt. Hier beschreibt D. Steel die "moderne" Methode (1794) für zusammengebaute Masten, mit Laschungen:
Auf die Gefahr hin, dass ich vom Thema abschweife ( aber ich habe nicht damit begonnen ) oder ich hätte das Thema weiter auslegen sollen -and beyound- oder so ähnlich, hier noch einmal ein paar Auszüge zu den Mast- Konstruktionen in ihrer Vielfalt -und das sind nur Beispiele. @Collingwood@Alexander
Sogar der gute alte 'Mondfeld' wartet damit auf und zwei Beispiele noch aus 'Longridge, The Anatomy of Nelsons Ships-
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-hier oben rechts die Mastkantel, aus denen ein Untermast zuammengesetzt sein konnte-
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-und hierbei handelt es sich sogar um Stengen, die aus solchen Verbunden bestehen-
kann sein dass ich nicht richtig verstanden wurde? Ich habe gestern nicht widersprochen, dass die Groß- und Fockmasten aus mehreren Kanteln zusammengebaut wurden. Wollte nur sagen, dass die Kanteln selbst (hier muss ich meine Aussage korrigieren: nicht immer) meist aus einem Stück Holz gemacht wurden. In den dänischen Archiv gibt es viele Zeichnungen von gebauten Masten, auch die NMM hat viele, leider sind die Vorschaubilder klein und man sieht nich viel.
Wir haben bereits ein Thema dafür: Gebaute Masten die Admins können dann die Beiträge dorthin verschieben.
Masten bestehen ja normalerweise aus Nadelholz. Am Ende des 18. Jh. dürfte es in den USA genügend große, d.h. hohe Bäume, gegeben haben, um die Masten aus ganzen Längen zusammenzusetzen. Masten wurden nicht nur gebaut, weil man keine so dicken Stämme bekommen konnte, sondern auch, weil man dann weniger von der Qualität eines einzelnen Stammes abhängig war. Risse und andere Fehler im Holz, die man nicht von außen erkennen kann, schwächen dann den Mast. Bei einem gebauten Mast, kann man sich die guten Teile eines Baumes aussuchen.