Der charmante Thorsen will jetzt noch einen Zwilling bauen. Und ratet mal für wen? Mit dankbarem Gruß Jörg PS.: Opa werden ist nicht schwer.... Freu mich!
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
In dem Buch "Enzyklopädie des Schiffsmodellbaus" von Oratio Curti steht auf Seite 380 unter der Überschrift 'Ruder alter Schiffe' , daß die Ruder zur Abwehr des Schiffswurms verbreitert wurden.
War das so? Wenn ja, in welchem Zeitraum und in welchen Ländern?
...dass durch Flächenvergrößerung dem Bohrwurm etwas entgegenzusetzen gewesen wäre ( gemäß dem Motto: Er kann ja nicht alles durchlöchern ) erschließt sich mir nicht. Bei Schiffen des 16./ 17. Jahthunderts hatte man Anstriche bzw. Beschichtungen in und unterhalb der Wasserlinie aus einem Bleiweiß- Schwefel- Gemisch mit Glasmehl versetzt und Tierhaaren -eingestreut- meines Wissens auch als "Harpüse" bezeichnet. Das war das einzige, was man dem Bohrwurm und dem üblichen Bewuchs wie die Seepocke ( balanus improvisos ) entgegen zu setzen hatte, bis dann Ende de 18. Jahrhunderts die Kupferbeplattung ihren Einzug hielt.
Ich habe die 1999 Ausgabe von Delius Klasing......da steht so ein allgemeiner Satz nicht....jedenfalls hab ich den nicht gefunden. Bei meiner Ausgabe steht: "Man pflegte das Ruder auch mit Brettern zu benageln, um es vor den Schiffswürmern zu schützen" Das ist zwar auch ein Art von verbreitern, aber Windgesicht schreibt schon auch meine Zweifel.....und wenn so ein Brett im Sturm abgeht, dann ist das Ruder ganz schlecht zu gebrauchen.......
Strömungsphysikalisch ist das Ruder ein ganz wichtiges Teil...da ist es für mich nicht nachvollziehbar, das Blatt mal so eben breiter zu machen.
Peter (woodpecker) hat in seinem Buch "Historische Modellschiffe aus Baukästen" sehr schön die Ruderdimension beschrieben: Oben breiter als die Pinne verjüngt sich das Ruder nach unten bis zur Stärke des Kiels. nach achtern war die Stärke dann 60% reduziert. Kannste in dem Buch auf Seite 102 super nachvollziehen (mit Bildchen).
Um ein Abreisen der Strömung zu verhindern, kam irgendwann noch eine Nut auf, aber darüber kann ich nicht soviel beisteuern. Da gibts hier Bessere mit fundiertem Wissen.
Uwe vom Dunkelwald (lat.: Miriquidi)
Mitglied des Phantomprojektes Recherche: Fleute Zeehaen Kiellegung: Golden Hinde Fertiggestellt: Die Kolumbusflotte
Hallo Thorsen, unser Mitarbeiter in der Diaspora hat es gut erklärt, für Dein Fahrmodell wirkt sich aber das Ganze nicht messbar aus. Ich verwende ein Holzbrettchen von der gleichen Stärke wie der Hecksteven. Am hinteren, freien Ende schmirgel ich es dünner (Bandschleifer, musste aufpassen, dass es Dir nicht wegreißt). Die Strömungsqualität veränderst du ja dann doch durch das Ansteckteil. Manche Kollegen, davon habe ich gehört, befestigen dann noch Gebilde aus Aluminium dran...Alulegierung Klasse 2.
Gruß Jörg
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Die Verbretterung des Ruders ging einher mit der Verbretterung des ganzen Rumpfs. Mondfeld schreibt, dass wohl verschiedentlich der Rumpf ein zweites Mal mit Ulmenholz beplankt und dicht an dicht mit Nägeln besetzt wurde, deren übergroße Köpfe fast schon eine geschlossene Schicht bildeten.
Wäre nur das Ruder verbrettert gewesen, hätte sich eine gegen den Rumpf erhabene Kante gebildet, das Ruder hätte übergestanden. Das wiederum hätte die Ruderwirkung erheblich verschlechtert, das es zu Verwirbelungen gekommen wäre. Ruderwirkung setzt aber eine halbwegs laminare Strömung voraus.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Doch, der Willi weiß sehr viel. Und auf zwischenmenschlicher Ebene ist er auch sehr kompetent! Also da ist schon ein Unterschied zu Robert...@Tarjack
Es geht ja darum, den Foulingprozess -Ansiedlung von Organismen - auf Holzrümpfen zu verhindern. Verschiedene Maßnahmen werden ergriffen: 1. Anstriche mit Kupfer- Bleiverbindungen, toxisch 2. Kalkauftrag (white stuff), Teer, Pech, Öle, Harze 3. Blei- , Zink- oder Kupferplatten 4. Anbringen einer zweiten Haut a) wie von Willi beschrieben b) aus Polyester und Gewebe (da kann Torf entstehen)
Ich denke, dass Ruder generell nicht mit einer zweiten Haut/Opferschicht versehen waren. Denn dann müsste ich ca. 75 Modelle plus nachrüsten. Also nein!
Gruß Jörg
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Zitat von Gebbi im Beitrag #222ch denke, dass Ruder generell nicht mit einer zweiten Haut/Opferschicht versehen waren. Denn dann müsste ich ca. 75 Modelle plus nachrüsten. Also nein!
Mißverständnis, Peter! Meine gekupferten Rümpfe haben natürlich auch ein mit Kupferplatten versehenes Ruder. So wie bei Deinem Modell. Unser türkiser Thorsen sucht doch Antworten auf die Frage "verbrettertes Ruder", also Ruder mit zweiter Haut. Das von Mondfeld geschriebene Verfahren mit Ulmenbrettern und dichter Benagelung habe ich nie umgesetzt.
Gruß Jörg
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Sorry, Jörg @Gebbi -ich bin wohl etwas 'verbrettert'
Eine zweite Haut war mir wohl noch in Erinnerung, so wie es Willi auch beschreibt. Thorstens "Verbreiterung" hat auch bei mir ihre Spuren hinterlassen.