Lieber CarlHans, Alexander und der Dritte im Bunde,
da habt ihr ja ein wunderherrliches Kompaßhäuschen gebaut Zu dem Problem der Positionierung kann ich vielleicht eine Lösung beisteuern. In #275 habe ich in meiner Prinzipskizze ein Kompaßhäuschen mit vier (4!) Beinen dargestellt. Der dazwischen sich öffnende Freiraum erlaubt es, das Häuschen je nach Bedarf über der Gräting zu verschieben.
Wenn Du nun die Frontplatte Deines Häuschens (gestrichene Fläche) bis zu der dicken roten Linie einkürzt, gewinnst Du den gleichen Freiraum
und kannst das Kompaßhäuschen über die Gräting schieben, bis Du die richtige Position gefunden hast. Das Bild vom Kompaßhäuschen der Pandora, das Du in #276 eingestellt hast, zeigt dieses auch komplett zwischen Steuerstand und Gräting eingeklemmt. Dieses Bild eröffnet aber gleichzeitig auch eine andere Möglichkeit der Bedienung von Lampe und Kompanden - nämlich von der dem Steuerstand abgewandten Seite aus.
Bringe an den 3 Paneelen jeweils einen Knauf an und verwandle sie so in drei Türchen. Und wenn Du dann an das Querpaneel noch zwei Handgriffe montierst, hast zusätzlich eine praktische Schublade zum Stauen von Seekarten simuliert.
Was den Steuerstand betrifft, sieht er ohne die Grundplatte und die seitlichen Grätings erheblich filigraner aus . Du kannst das Steuer auch wirklich so weit gegen den Besanmast positionieren, daß das achtern laufende Steuerreep ganz knapp vor dem darunter liegenden Schott vorbeiläuft. Das paßt dann schon.
an das KH werden noch Takel so ähnlich wie die KanonTakel gebastelt - aber später - wenn runderum die Reling und das Heck, das Galion undichweißnichtwasnochalles fertig ist - und angepinselt muß auch noch alles werden ... es gibt viel zu tun - schaunmermal - wie´s weitergeht
klasse geworden, das Kompaßhäuschen und auch die Gattchen für das Steuerreep!! Die beiden Knäufe an den ehemaligen Türchen mit den Fenstern und die Schanieren kannst Du nun abmontieren, da die Kompasse und die Beleuchtung ja nun von der anderen Seite her zugänglich sind. Den Spalt dazwischen kannst Du ja mit einer Leiste abdecken, wenn Du magst. Außerdem kannst Du das KH so weit wie möglich an den Steuerstand heranrücken - Platz ist ja jetzt, und es wird dann auch nicht so viel von der Gräting abgedeckt.
zuerst möchte ich bei allen bedanken, die auf den „gefällt mit“ Knopf gedrückt haben ... und bei Jürgen für seine vielentollenpraktischenwertvollen Ratschläge
es geht weiter ...
zuerst habe ein - NeinKeinOberlichthäuschen - ....
202006-1-01.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
eine SteuerstandMontageSchutzhütte gebaut ...
202006-1-02.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
für die Seite auf Deckhöhe braucht´s eine Zierleiste - von vorne bis hinten - mit einem selbst gebastelten Anschlag werden dieselben mit einer von Robert @Tarjack im letzten Jahr in Hattersheim erstandenen Fräse erstellt
jetzt ist die Reling vorn an der Back dran - da ich mich ja nun nicht mehr ganz so viel nach dem #Baukasten# richte... muß ich mir was einfallen lassen - so sind zuerst die nutzlosen Spantenenden weg/ab - ein 3 mm starkes Nußbaumbrettchen wird in Form gesägt und dann heisssss gebogen bis es passt
hier noch zwei Bilder, wie dann die Außenplanken angebracht werden - Kopfzerbrechen bereitet mir noch die Krümmung der Zierleiste und des Handlaufes am Ende zum Deck hin ..
der Ansatz für die Bordwand auf der Back ist gut, nur auf dem Plan leider zu kurz dargestellt. Bei englischen Schiffen reichte die Bordwand bis zum Anfang der Kuhl - bei der "Unicorn" also bis knapp über die dritte Stückpforte von vorn hinaus. Schau mal bei #62 Deines Bauberichtes nach, da hat Peter (peternavalis) einen Seitenriß der "Unicorn" eingestellt, an dem man die Länge der Bordwand nachvollziehen kann. Auf dem 3. Bild in #177, dem 1. Bild in #219 und auf dem 4. Bild in #270 mit der Abbildung der Steuerbordseite einer Fregatte schräg von vorn sind die Verhältnisse ebenfalls sehr gut zu erkennen.
nachdem wir beim Stammtisch ja über verschiedenste Konstruktionselemente gesprochen haben, habe ich während der vergangenen Tagen mal ein bißchen zum Thema gestöbert.
Du hattest angedeutet, daß Du gerne ein Oberlicht installieren würdest, aber angesichts der etwas beengten Platzverhältnisse nicht so recht weißt, wo. Diese engen Platzverhältnisse waren auf Fregatten der Zeit wohl üblich und die Oberlichter über der Offiziersmesse waren deshalb ziemlich eng an die Beting des Besanmastes herangerückt.
Das ist auf den Abbildungen der beiden Modelle ganz gut zu erkennen.
Zuerst einmal ein Typschiff der Artois-Class von 1794
An diesem Modell sind die Felder hinter der Quartergallerie nicht mit Fenstern versehen, sondern mit einem sternförmigen Ornament verziert.
In den Sammlungen des National Maritime Museum (Royal Museum Greenwich) sind auch Pläne mit Darstellungen von Decks zu finden, von denen ich hier einmal vier aus unterschiedlichen Jahren zeige.
Auf allen Plänen ist gut zu erkennen, daß das Oberlicht über der Offiziersmesse erstens sehr klein dimensioniert ist (Länge gerade mal zwischen 3 Decksbalken) und sehr eng an die Beting des Besanmastes gerückt ist. Das stimmt alles ziemlich gut mit den Verhältnissen auf dem Deck Deiner "Unicorn" überein.
Am Modell könnte das dann so aussehen, wie auf der Skizze dargestellt. Die Beting wird etwas näher an den Mast gerückt, so als ob sie von vorn an den Decksbalken geflanscht wäre. Zusätzlich wird sie nach achtern noch von zwei Knien gestützt. Achterdeck_Oberlicht2.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Das Oberlicht liegt jeweils auf der vorderen, bzw. hinteren Hälfte des jeweiligen Balkens auf. Der mittlere Balken kann durchaus beibehalten werden, wie das auch auf den Plänen von 1794, 1796 und 1797 zu sehen ist. Die Vorderseite darf an den Betingbalken höchstens anstoßen, weil das „Dach“ des Oberlichtes zum Lüften aufgestellt werden konnten.
Bei der Festlegung der Dimensionen des Oberlichts hast Du nun verschiedene Möglichkeiten. Du kannst es in den Dimensionen der rot dargestellten Form bauen oder es aber auch breiter machen (grüne gestrichelte Linie), sodaß es den gesamten Raum zwischen den Knien der Beting einnimmt. Wenn Dir das Oberlicht letztendlich zu lang erscheint, kannst Du den Teil von den blauen Pfeilen bis zur Achterkante weglassen. Am besten schneidest Du Klötzchen in den unterschiedlichen Dimensionen zu und probierst aus, was am stimmigsten aussieht.
Weiter geht es mit der Gestaltung des Heckspiegels.
Ein weiteres Thema war ja die Gestaltung des Heckspiegels. Im Faden zu den Schiffen der Artois-Class (1794) hat StefanF den Plan der Fregatte "HMS Seahorse" eingestellt, der wohl als einziger eine Darstellung des Heckspiegels dieser Schiffsklasse enthält. Ich habe diesen Teil des Plans mal ausgeschnitten.
Darunter die Abbildung des Heckspiegels vom Modell des Typ-Schiffs der Artois-Class (Abbildung 1 in #292), was ein bißchen Farbe ins Spiel bringt und die ganze Pracht der Heckspiegel dieser Schiffe veranschaulicht.
Im Forum Game-Labs gibt es eine Diskussion zur HMS Endymion mit einigen interessanten Plandetails. Unter anderem ist eine Planzeichnung des Heckspiegels der Pallas-Class abgebildet, zu der auch die HMS Unicorn von 1794 gehörte. Das wäre also der originale Heckspiegel zu Deinem Modell!
Von der Form her gleicht der Spiegel sehr stark dem der Artois-Class, hat aber offensichtlich in den Feldern hinter der Quartergallerie keine Fenster – wenigstens sind sie nicht explizit eingezeichnet, so wie auf den anderen Darstellungen. Eine Möglichkeit, wie diese Felder verziert werden können, ist an dem Model von 1801 zu sehen (Abbildung 2 in #292). In diesem Fall ist es ein sternförmiges Ornament in Form des Bruststerns des Hosenbandordens, wobei der Stern im Steuerbordfeld ein paar Strahlen zu viel hat. Der Stern im Backbordfeld ist korrekt dargestellt. HMS_Endymion_Heck.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Quelle: https://collections.rmg.co.uk/mediaLib/574/643/l2371_002.jpg
Eine sehr einfache Ausführung in der Dekoration zeigt das Modell der "HMS Triton" von 1796. Das Monogramm des Königs (GR) als zentrales Motiv, umgeben von Rankenwerk. Auch die aufwendigen Quarterpieces (Statuen) am Übergang zwischen Heckspiegel und Quartergallerie wurden hier durch eine Schmuckleiste ersetzt. HMS_Triton_1796_f8899_003.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Quelle: https://collections.rmg.co.uk/mediaLib/529/400/f8899_003.jpg
Bedauerlicherweise ist gerade bei diesem Modell keine Großaufnahme des Heckspiegels veröffentlicht.
Weiter geht es mit ein paar Gedanken zur Gestaltung der Bordwände des Achterdecks.
oder die Darstellung mit geschlossenen Schanzkleidern, wie sie z. B. auf dem Umschlagbild des AotS-Bandes "HMS Diana" zu sehen sind HMS_Diana_Umschlagbild.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Wie auf den Abbildungen zu sehen ist, sind die Stückpforten des Achterdecks rechteckig und nicht rund, wie sie der Baukastenplan zeigt. Runde Stückpforten für die Geschütze auf den Quarter- und Achterdeck wurden teilweise im 17. Jahrhundert gebaut, aber auch da schon auf großen Schiffen und dann spätestens um die Jahrhundertwende zum 18. Jahrhundert allgemein durch rechteckige Öffnungen ersetzt.
Auf den Abbildungen der Schiffe mit geschlossenem Schanzkleid sind einige größere Stückpforten zu erkennen. Hinter diesen waren Karronaden positioniert. Wenn Du auf Deinem Modell nur Langrohrgeschütze aufstellst, sind die Stückpforten alle gleichmäßig kleiner dimensioniert.
Nun wünsche ich Dir weiterhin viel Freude und Erfolg bei Deinen Ausarbeitungen und bin neugierig, welche Ergebnisse Du präsentieren wirst.
Bleib gesund.
Herzliche Grüße und ein schönes Wochenende, Jürgen
Timber heads würde ich mit Spantkopf übersetzen. In Deutsch würde man sie auch einfach Poller nennen. Beim Setzen der Poller daran denken, dass sie tatsächlich Verlängerungen der Spanten sind. Wenn Du also eine Nagelung, bzw Dübelung am Modell darstellen willst, sollte jeder Poller mit einer Reihe Dübel fluchten.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Zitat von Willi im Beitrag #297Beim Setzen der Poller daran denken, dass sie tatsächlich Verlängerungen der Spanten sind. Wenn Du also eine Nagelung, bzw Dübelung am Modell darstellen willst, sollte jeder Poller mit einer Reihe Dübel fluchten.
das mit dem #denken# ist manchmal gar nicht so einfach ...
Willi @Willi vielen Dank für den Hinweiß - das mit der Spantenverlängerung hatte ich schon mal irgendwo gehört - aber wie gesagt - dran denken
sehr gelungene Umsetzung der Frontschottreling! Wenn es geht, könntest Du die Poller noch ein wenig in die obere Abschlußleiste des Schotts einlassen. In Wirklichkeit waren die Poller des Frontschotts ja Teil von dessen Rahmenwerk, an dem die Plankung befestigt war, und sie waren von der Abschlußleiste genauso umgeben wie vom Handlauf am oberen Ende. Im Moment sehen sie noch arg "aufgesetzt" aus - was sie ja auch sind, aber da kann man ja ein wenig tricksen.
Wie Willi schon angemerkt hat, sind die "timber heads" der obere Teil der Spanten. Du gehst nicht fehl, rechts und links der Stückpforten, deren Seitenrahmen die Spanten ja bilden, je einen Spantkopf anzubringen. Ansonsten gedanklich mit dem nötigen Abstand jeden zweiten Spantkopf stehen lassen. Auf den Seitenansichten in #295 sind die Positionen der Spantköpfe ja gut zu erkennen. Insgesamt gesehen erscheinen sowohl die Poller am Frontschott, als auch die Spantköpfe noch ein klein wenig zu breit. Der Querschnitt von beiden Bauteilen war doch eher quadratisch als rechteckig. Zudem waren Poller und Spantköpfe rundum abgeschrägt und nicht nur auf zwei Seiten.
Wenn Du Dich nun mit der Konstruktion des Heckspiegels beschäftigst, vergiß bitte nicht, die Obergillung noch etwas anzuschrägen, wie wir das beim Stammtisch besprochen haben und wie ich das auf der linken Abbildung skizziert habe (schräge rote Linie zwischen der waagerechten und der senkrechten roten Linie). Den Spiegel des Typ-Schiffs der Artois-Klasse habe ich zum Vergleich und zur Verdeutlichung der einzelnen Positionierungen daneben gestellt.
Die hellblaue Linie stellt die Bordwand in diesem Bereich dar. Durch die Schnittpunkte mit den gelben Verbindungslinien wird die Position der Gillungsleiste an dieser Stelle festgelegt. Dies entspricht im linken Bild dem Abstand zwischen der Oberkante des Barkholzes und der waagerechten roten Linie. Auf die Oberkante der Gillungsleiste sind dann die Fenster aufgesetzt.
Der Schnittpunkt der schrägen und der senkrechten roten Linie auf dem linken Bild entspricht der Position der unteren Zierleiste der Obergillung (orange Verbindungslinie).
Die grüne Verbindungslinie zeigt die ungefähre Position der unteren Gillungsleiste, bzw. des Spiegelbalkens an.
Viel Spaß beim Entwerfen und Konstruieren des Heckspiegels und ein schönes Wochenende.
allen die sich für meine Bastelarbeiten interessieren sei ein herzliches Danke
besonders Jürgen - der gespannt ist, was jetzt kommt
irgendwie ist es so, daß ich wohl alles mindestens zweimal - oder meistens dreimal bauen sollmusskanndarf ...
die Reling vorne an der Back kann neu mit kleineren neuen TimberHeadsPollerPfostenSpantköpfen ...
doch zuerst habe ich in tagelang gemessen/probiert/studiert/gezeichnet/geschnitten/geklebt und mich für die Variante der Artois-Class mit dem Geländer entschieden
das kommt für mich von der Optik am besten hin - und ist technisch für mich anspruchsvoll - aber wohl umsetzbar aus Papier / Pappe / Klötzchen / doppelseitigen Klebeband / und viel Kleber habe ich einen Heckspiegel und eine Backbord Galerie gefriemelt - das passt nicht ganz genau - aber ich weis jetzt, wie ich in welcher Reihenfolge vorgehen muß - und hoffe das ich dann alles NUR einmal baue - in echt ...
selbstferfreilich freue ich mich über alle Rat/Verbesserungsss/Vorschläge - mache ja jetzt erstmal neue - TimberHeadsPollerPfostenSpantköpfe ... bis dahin und alle gesund bleiben - am 16.07. in drei Wochen ist wieder Stammtisch ...