Hallo Johann, nette kleine Arbeit. Ne Frischwasserpumpe? Wie bzw. woraus, wohin wurde denn das Frischwasser gepumpt? Sind die mit dem Schiff in eine Flussmündung hinein gefahren und haben das frische Flusswasser ins Schiff gepumpt oder war die Pumpe dafür da Frischwasser aus einem Tank im Rumpf zu seinen Verbrauchern zu pumpen?
Gruß Dirk
Recherche und Bauvorbereitung: Niederländische Pinas/ Fregatte des späten 17. Jahrhunderts
"Ihr seid mein König? Also, ich habe Euch nicht gewählt!"
hier ist die angesprochene Pumpe mit Ansaugleitung zu sehen. DSC01278.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Es handelt sich hier um keine Bilge- oder Lenzpumpe, sondern um eine kleine Pumpe, die Seewasser ansaugt, für viele gängige Anwendungen im Gebrauch eines Schiffes, z. B. Wasser für die Toiletten, zum Deck waschen, Ankerkabel zu spülen, Wäsche zu waschen, Segel zu befeuchten, etc..
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Zitat von archjofo im Beitrag #1115 für viele gängige Anwendungen im Gebrauch eines Schiffes, z. B. Wasser für die Toiletten, zum Deck waschen, Ankerkabel zu spülen, Wäsche zu waschen, Segel zu befeuchten, etc..
Man beachte - auch in der Reihenfolge ...
... daher die schöne bräunliche Färbung der Leinwand ;-)
Zitat von Benjamin Raule im Beitrag #1120... Gab es im 17. oder 18. Jahrhundert ähnliche Pumpen auf Schiffen?
Hallo Dirk, ich vermute, dass es sie auch bereits früher gegeben hat. Zumindest ist im Mondfeld "Historische Schiffsmodelle" auf Seite 207 eine ähnliche Pumpe aus Metall abgebildet und dem 17. Jahrhunder zugeordnet.
Zitat von achilles im Beitrag #1121 ...Waren diese Teile im Original aus Kupfer oder Blei? ...
Hallo Volker, aus Blei eher nicht, da dies m. E. zu weich ist. Die Siebe am Originalmodell scheinen eher aus Messing zu sein, zumindest lässt die Farbe diesen Rückschluss zu. Daher vermute ich dass diese Siebe aus Bronzematerial hergestellt waren. Dieses Material verträgt sich zum einen mit dem Kupfer der Rumpfbeplattung, zum anderen ist Bronze seewasserbeständig. Auch Schiffsschrauben und die Ruderbeschläge waren aus diesen Gründen oft aus Bronze hergestellt, wenn ich mich nicht irre ...
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Befestigung der Stückpfortendeckel, die X-te Das Kapitel zur Ausführung der Stückpfortendeckelhälften mittels Haken und Ösen ist noch nicht ganz abgeschlossen. Die hierzu gefertigten Haken aus Messingdraht 0,3 mm hatten mich nie ganz zufrieden gestellt. Auf Fotos einem Originalmodells der Le Suffren aus dem Musée de la Marine in Paris ist mir ein wichtiges Detail zur Befestigung der Stückpfortendeckel aufgefallen. Auf einer Detailaufnahme ist die Hakenform sehr konkret abgebildet. Diese Form entspricht dem Haken eines Halbdeckels der La Créole, der auf dem bekannten Bild von Horace Vernet zur Schlacht von San Juan de Ulúa bei sehr genauem Hinsehen schwach zu erkennen ist. Insofern verstärkte sich bei mir der Wunsch, diese Haken dem Original entsprechend nachzubilden und nicht wie bisher in Form von Drahthaken am Modell anzubringen. Also machte ich mich mit einem Vektorzeichenprogramm an die Arbeit, den Haken maßstabgerecht zu zeichnen. LaCreole_Haken_Pforten.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Ich musste aber dann schnell feststellen, dass die geringfügig mehr als 3 mm langen „Häkchen“ wohl schwerlich aus Messingblech ausgesägt werden können, da die dünnsten Stellen etwa nur 0,2 – 0,3 mm betragen. Außerdem wäre diese Herstellungsmethode bei 144 Stück eine Aufgabe, die einen mit Sicherheit an den Rand des Wahnsinns treiben würde. Da war es natürlich naheliegend an die Herstellung mittels Ätztechnik zu denken. Somit fertigte ich umgehend eine Ätzvorlage. Ätzplatine_LaCreole_Haken_Pforten.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Ein Probeausdruck in höchster Auflösung mit meinem Tintenstrahldrucker ließ jedoch wiederum Zweifel an der Umsetzbarkeit mittels Ätzen aufkommen. Wenn schon der Drucker Probleme mit diesen feinen Konturen hat, wie soll das erst beim Ätzen richtig funktionieren? Also legte ich dieses Kleinprojekt wieder zur Seite und widmete mich der Vervollständigung der Beschlagteile an den Außenbordwänden der La Créole. Eine echt stupide Sisyphusarbeit, die ich schon seit fast zwei Jahren vor mich herschob und nun endlich mit Herz angepackt habe. Vom eigenen Ehrgeiz getrieben kamen die Gedanken bezüglich dieser Haken immer wieder auf, da diese am Probemodell nicht wirklich realistisch wirken. Daher habe ich mich dann nochmals zeichnerisch mit der Ätzvorlage befasst, und die Konturen weitgehend verfeinert, um ein sauberes Ergebnis sicherzustellen. Im nächsten Schritt ging ich im Internet auf die Suche nach einem Lohnätzer. Der war sehr schnell gefunden und nach einem kurzen E-Mail-Kontakt konnten die Konditionen geklärt werden. Mittlerweile liegt das Ergebnis vor und ich bin positiv überrascht, dass es beim ersten Mal relativ gut geklappt hat und zudem zu einem Preis unter 10 Euro. IMG_7233_wett.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Ich denke, dass sich der Aufwand gelohnt hat. IMG_7252_wett.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Hier gleich mal am Probemodell montiert. IMG_7255_wett.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Fortsetzung folgt …
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner