Ich weiß nicht wie ich meine Bewunderung für dieses perfekte Modell in Worte fassen soll. Einfach bewundernswert und grossartig.
Gruß Joachim
Achtung! Ich weise darauf hin das sämtliche von mir gemachten Äußerungen und / oder Links nach dem Guttenberg'schen Prinzip des copy & paste gemacht sind; oder aus Eigenerfahrung entstanden oder an-gelesen sind. Eine Überprüfung der Mitteilungen versteht sich von selbst.
@walter, meistens wurden/werden Schiffsmodelle 'shipshape and Bristol-fashion' dargestellt und außerdem mit dem Ordnungssinn der Marineoffiziere. In Wirklichkeit sahen, vorallem Handelsschiffe, meist wesentllich unordentlicher aus, es wurde ja dort gearbeitet. Manchmal findet man 'Instruktionsmodelle', die für eben diesen Zweck gebaut wurden, nämlich verschiedene Operationen den Kadetten usw. zu zeigen. Hier zwei Beispiele aus Portugal (das zweite und dritte Modell): http://www.maritima-et-mechanika.org/maritime/lisboa/MuseuMarinha-Navy.html.
Frohe Weihnachten! In letzter Zeit bin ich weniger zum Modellbau gekommen, insofern sind hier wenig Fortschritte zu verzeichnen. Heute hatte ich das Bedürfnis die kleine Französin mit dem "kleinen Schwarzen" abzulichten. DSC01832.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
DSC01840.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Von hier aus wünsche ich nochmals ein frohes Weihnachtsfest und ein gutes Neues Jahr, vor allem Gesundheit!
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Mein neues Buch in Deutsch und Englisch erhältlich: "Die Farbe Blau im historischen Schiffbau - von der Antike bis in die Neuzeit" siehe dazu: http://www.modellbau-muellerschoen.de
Finale Version: Brooktaue der Carronaden Derzeit bereite ich die Aufstellung der Carronaden auf dem Batteriedeck der La Créole vor. Da die beiden Stückpfortenhalbdeckel sich eng um das Geschützrohr schmiegen, muss deren Befestigung mit den Haken Hand in Hand mit der Aufstellung der Carronaden und der Befestigung des Brooktaues erfolgen. Am Probemodell (Battlestation) habe ich diesen diffizilen Vorgang bereits erfolgreich praktiziert. Was am Probemodell schon nicht ganz einfach zu bewerkstelligen war, wird sich am Modellschiff noch schwieriger gestalten. Das Probemodell konnte ich einfach drehen und wenden, und so in die optimale Lage zum Bearbeiten bringen. Vor der Aufstellung müssen jedoch noch die Brooktaue entsprechend vorbereitet werden. Die Monographie zur La Créole von J. Boudriot gibt folgende Abmessungen zu diesen Brooktauen an:
Die Brooktaue für die 30 Pfund Carronaden der La Créole hatten einen Durchmesser von 73 mm und eine Länge von 5,50 m, das entspricht umgerechnet im Maßstab 1:48 einem Durchmesser von 1,52 mm und einer Länge von 11,46 cm.
Dank der Informationen von Peter (peternavalis), die ich nachfolgend nochmals zitieren darf, besitze ich dazu spezielle Grundlagen für eine möglichst realistische Nachbildung:
„Mit dem erfolgreichen Aufkommen einer definitiv binnenbords liegenden Pivotierung der engl. Schlittenlafette, tauchte nun aber zunehmend auch die Frage auf, ob diese mit relativ schwacher Pulverladung betriebene Geschütz-Art, dazu nicht eine einfachere „Non Receul Lafette“ erhalten könne. Mit diesem sog. RÜCKCKSTOß FREIEN PRINZIP/ NON RECEUL PRINCIPLE hatte sich auch schon der berühmte schwedische Schiffskonstrukteur Af Chapman und die Seeoffiziere Gower und Congreve vergeblich auseinander gesetzt, um bei gewöhnlichen Schiffs-Kanonen den gewaltigen Rückstoß beim Schuß gänzlich und abrupt zu unterbinden. Erst die Einführung der Carronaden mit ihrer speziellen Lafetten-Konstruktion, erlaubte es nun erst mit mechanischen Hemm-Vorrichtungen versehen, sowie einem speziellen Brooktau, dem FESTEN BROOKTAU den Rücklauf des Rohres fast gänzlich zu verhindern. Diese Brook, eine dicke rechtsgeschlagene Trosse wurde dazu vom Reepschläger nach dem Schlagen noch einmal zusätzlich sehr stramm nachgedreht, „aufgehärtet“ was dabei aber auch noch eine Kürzung um ca. 1/3 der Brooktau-Länge bedeutete und diese dann als eine sehr starre Trosse erzeugte. Bei Schiffskanonen war dagegen das gemächlichere abstoppen des Rücklaufes mit einem links geschlagenen Brooktau vorteilhafter und eventuell auch bei zusätzlicher Verwendung von links geschlagenen Läufern der Geschütztaljen, das Tauwerk insgesamt „lehniger“ und handiger. Dies hing damit zusammen, das generell dieses Tauwerk für Schiffsgeschütze in den Garnen und Kardeelen nur leicht und mit sehr flüssigem Stockholmteer konserviert war.“
Eigentlich wollte ich die Brooktaue selber schlagen. Noch fehlen mir die hierzu erforderlichen Kenntnisse und auch eine geeignete Reeperbahn. Für die Takelage des Modells werde ich mir sicher eine zu legen. Zum Weiterkommen am Modell wurden die Brooktaue jedoch notwendig. Veranlasst durch einen hochinteressanten Bericht in Segelschiffsmodelbau.com zur Herstellung von originalem Tauwerk, der mich sehr begeistert hat, fragte ich beim Verfasser, unserem Forumskollegen Tom (archnavalis) nach, ob er bereit wäre mir diese Brooktaue zu schlagen. So kam es, dass nun die Brooktaue für dieses Modell, genau nach diesen Spezifikationen gefertigt worden sind. An dieser Stelle möchte ich mich hiermit nochmals ausdrücklich bei Tom dafür bedanken.
Zu berücksichtigen war noch, dass das rechtsgeschlagene Brooktau im Bereich des Auges und der seitlichen Führungsringe, wo eine stärkere Beanspruchung infolge Schamfilens gegeben war, gesmartet wurde. Die Smartung bestand offensichtlich aus Leder, soweit ich die Passage in der Monographie und die mir zur Verfügung stehenden Farbfotos des Originalmodells im Musée de la Marine in Paris im Maßstab 1:40 richtig interpretiere. Entsprechend den Farbbildern des Originalmodells versuchte ich diese Smartung zu imitieren. Verschiedene Versuche mit einem Gemisch aus Plakafarbe und Weißleim, welche auf eine Lage Taschenpapier als Trägermaterial aufgebracht worden sind, wurden durchgeführt. Im Ergebnis erhält man eine lederartig anmutende hauchdünne „Folie“, die in Streifen geschnitten als Smartung aufgebracht werden kann. DSC01943.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Am Probemodell wurde dann anschließend ein weiterer Versuch zur Ausführung des Brooktaues umgesetzt. So sah es bisher mit linksgeschlagenem und etwas zu dünnem Brooktau (gekauftes Tau) aus: IMG_6468.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Hier ist nun das rechtsgeschlagene, mit der korrekten Farbe gesmartete Tau, zu sehen: DSC01927.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Nun geht es an die weitere Umsetzung. Fortsetzung folgt im neuen Jahr. Insofern möchte ich Euch und den Forumsmachern für die vielen unterhaltsamen und informativen Stunden hier im Forum herzlich bedanken und wünsche einen guten Rutsch ins neue Jahr.
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
meinen herzlichen Dank für diesen außergewöhnlichen und informativen Baubericht. Guten Rutsch
Gruß Christian
in der Werft: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776 - 1:36 auf dem Zeichenbrett: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776, HM Fireship Comet, 1783, HM Boomb Vessel Aetna, 1777
Pause: HMS Triton, 1771 - 1:48
"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen." "Habe keine Angst vor der Perfektion - Du wirst sie nie erreichen" Salvador Dali
ich wünsche Euch einen guten Rutsch ins neue Jahr !!
Johann, bin gespannt auf Deine Karronaden. Die Brooktaue waren aber doch getrenst wie mir Peter gesagt hat ?? Schau doch noch mal in deinen Unterlagen nach. Ich glaube, in der einen Originalzeichnung ist das auch zu sehen.
Auch von mir einen guten Rutsch in das "Neue Jahr" und vor allem Gesundheit und Gottes Segen für all die Dinge die Ihr so 2015 vorhabt !
Tom da hast du was falsch herüber gebracht ! Die Brocktaue von Johann`s Karronaden sind nur unter der "Schmartung getrenst", um die Keepen des Brooktaues auszufüllen und für die Schmartung oder den aufgeschobenen genähten Lederschlauch eine glatte Unterlage zu bilden. Zur Sicherung des erwähnten wurden auf der aufgebrachten Schmartung an deren beiden Enden noch "Taklings" aufgesetzt !
Wieder ganz herrlich, Johann! Ich wünsche mir egozentrisch viele neue Bilder von Dir im Neuen Jahr, und wünsche Dir schon deshalb Alles Gute! Zudem werde ich meine Jahresvorsätze erweitern und seemännische Fachliteratur vornehmen, sonst stehe ich mit "Schmartung getrenst" weiter auf dem Schlauch.
Mach Dir nichts draus, Volker. Das geht mir gerade genauso :-)
Gruß Christian
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Pause: HMS Triton, 1771 - 1:48
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es wäre unverantwortlich Euch so aus dem alten Jahr zu entlassen ...
Daher versuche ich Euch die Begriffe anhand eines auf die Schnelle gebastelten Beispiels näher zu bringen, da ich dies ohnehin für das Brooktau der Korvette noch klären sollte. Ich hoffe, dass es mir im Sinne von Peter @peternavalis und Tom @archnav gelungen ist, da ich noch eher ein Anfänger bin, was Taue und Takelungen anbelangt.
Im ersten Arbeitsgang werden die Keepen, also die "Rillen" im Tau, mit dünneren Tauen, meist Abfalltauwerk ausgefüllt, um eine gleichmäßige glatte Oberfläche zu bekommen. Diesen ersten Arbeitsschritt bezeichnet man als "Trensen".
Über die "Trensung" wird die "Schmartung" in Form einer Wicklung aus Segeltuchleinwand, die als Streifen geschnitten wurden, gelegt. Im Fall des Brooktaues der Carronaden für die La Créole handelt es sich dabei offensichtlich um einen Lederschlauch, nicht wie von mir angenommen um Lederstreifen. IMG_7324.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
@peternavalis Hallo Peter, jetzt muss ich nochmals überlegen, wie ich dass mit dem Schlauch hinbekommen soll ... jetzt steh ich auf dem Schlauch ...
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Danke für die Erklärung, Johann. Wieder etwas gelernt.
Gruß Christian
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