Bis zu Klärung dieser schwierigen Fragen, biete ich noch etwas leichtere Kost ...
Abschlüsse der Ankerscheuer korrigiert Derzeit bin ich mit der Korrektur verschiedener Details befasst. Zur Herstellung der oberen Abschlüsse der Ankerscheuer für diese französische Korvette enthält der Plan nach J. Boudriot zu wenig Angaben. Insofern habe ich in Verbindung mit Fotos des Originalmodells nun festgestellt, dass diese Abschlüsse von mir nicht ganz korrekt ausgeführt worden sind. Daher waren entsprechende Anpassungen notwendig geworden. Auf dem ersten Bild ist noch die falsche Ausführung beim Rückbau zu sehen. IMG_7096.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Auf dem zweiten Foto ist bereits die korrekte Fassung abgebildet. IMG_7148.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Fortsetzung folgt …
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Zitat von Palladio im Beitrag #1097"Leichte Kost" ist gut :-) wie ist der ganz leichte Anker innen fest gemacht? Poller Ringbolzen etc....?
Den Anker habe ich noch nicht fixiert. Wollte nur demonstrieren wie die Ankerscheuer funktioniert. Festgemacht wird er meines Wissens innen am Schanzkleid mittels einer Art Krampe, ähnlich wie bei den Carronadenbrooktauen.
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Hallo Johann, Habe meinen Beitrag 1093 heute noch einmal nachgearbeitet ! Ich hoffe, wird dies wohl Deinen Lesern auch noch einiges zu den Fragen rund um das "Grundgeschirr" Deiner Korvette verdeutlichen.
vielen Dank für Deine zusätzlichen Erläuterungen. Damit wird für mich einiges nachvollziehbarer. Zwischenzeitlich habe ich im Internet ein Bild LINK vom Walfänger Charles. W. Morgan gefunden. Dort ist wohl auch eine Decksklüse (chain pipe) dargestellt in der gerade eine Kette (Ankerkette), allerdings mit einem Kran, abgelassen wird. Wenn man diesen LINK weiter durchscrollt sind schraubbare Kettenglieder zu sehen. Muss man sich das so vorstellen, dass die Ankerketten mit solchen Gliedern angeschäkelt und auf die erforderliche Länge gebracht worden sind?
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Die einzelnen gezeigten schraubbaren Kettenglieder der "Charles W.Morgan" sind sog. "Kenter-Schäkel" nach einem Patent der 1870/80er Jahre und waren dazu gedacht konventionelle bruchgefährdete Verbindungs-Schäkel in den Spill-Mitnehmern von "Patentspills/ direct acting capstans" zu vermeiden. Diese direktwirkenden Spills kamen ohne Kabelaar aus und die Kette wurde dabei 180 Grad um den Spillkörper geführt und durch maßgeschneiderte Nüsse im Mitnehmer gehalten.
Beim "Bratspill" oder "Pumpspill" sind dagegen vorstehende Eisenschienen zwischen den "Klampen" der beiden "Spillstämme" eingelegt welche die dreifach umgelegte Kette hält.Damit die Kette beim einhieven nicht schliert, muß sie von einem Matrosen mit eingepiekten"Kettenhaken" ständig steif angeholt werden,während ein zweiter Matrose mit dem stangenartigen Werkzeug mit Handgiff und Haken unten,die Kette damit zur Decksklüse schleift und sie dort in den Kettenkasten ablässt.
Bei der Creole gehe ich davon aus daß am O-Modell nur der angeschäkelte "Vorläufer" und möglicherweise eine"Länge" von soundsovielen "Faden" a 6 Fuß= 1Toise) gezeigt wird. Auf dem Foto das die Decksklüse von Stb. zeigt, scheint aber auch ein Öffnungs-Schlitz auf dem Corpus zu sehen sein, den ich aber wegen der Bildqualität nicht näher definieren kann ! Die Creole-Ankerkette selbst, zeigt ansonsten das gewöhnliche Bild mit "Verbindungs- Schäkeln" und "Ketten-Wirbeln" die auch bei Boudriot in der Monographie dargestellt und beschrieben sind.Dabei fällt auch auf, das die "Kettenstege" bei den Franzosen aus vierkantigen Gußteilen bestanden, während diese bei englischen rund waren.
vielen Dank für Deine ergänzenden Ausführungen. Es ist schon erstaunlich welches Fachwissen Du hast. Werde mich mit der Darstellung und Führung der Ankerkette wohl an die Monographie halten.
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Fortsetzung: Detailergänzung der Knechte Wie bereits angekündigt erhielten mittlerweile auch die anderen Knechte entsprechende Abdeckungen. Zunächst wurden Rohlinge mit den Grundmaßen 4,9/2,5 mm bzw. 4,4/1,8 mm aus Messing gesägt. Anschließend erhielten diese mittels Fräse die Dach- bzw. Hütchenform. Das feine Nacharbeiten erfolgte mit der Nadelfeile. Eingelötete Stifte verleihen den Hütchen dann den entsprechenden Sitz und Halt nach dem Verkleben. IMG_7155.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
IMG_7157.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
IMG_7170.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Fortsetzung folgt …
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Manchmal verlege ich meine Aktivitäten in den Wintergarten, weil es dort einfach angenehmer ist zu arbeiten. Meine Frau sieht das nicht so gerne ... Hier ist die Minifräse zu sehen. Zum Drehen von Kleinteilen habe ich mittlerweile eine Unimat SL.
IMG_5646.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Viele Grüße Johann
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ich habe jetzt eine Weile still mitgelesen und ganz entgegen meinen sonstigen Gepflogenheiten mein loses Maul gehalten
Trotzdem muß ich dir mal wieder sagen, was du für extraordinären Modellbau betreibst. Deine Akribie ist ohne Gleichen und die Ausführung ist immer wieder hinreissend .
Danke, daß du uns teilhaben lässt.
So und jetzt genug von meiner seriösen Seite. Endlich sieht man mal, was das doch für ein Kracher ist
Grüßle vom schönen Bodensee
Matthias
Der Schlüssel zum Glück ====> EINFACH MAL ZUFRIEDEN SEIN
Zitat von archjofo im Beitrag #1106 Manchmal verlege ich meine Aktivitäten in den Wintergarten, weil es dort einfach angenehmer ist zu arbeiten. Meine Frau sieht das nicht so gerne ...
Hallo Johann, ich kann verstehen wenn Du sagst, dass Du lieber im Wintergarten arbeitest. Dort würde ich an Deiner stelle auch lieber werkeln!
Gruß Dirk
Recherche und Bauvorbereitung: Niederländische Pinas/ Fregatte des späten 17. Jahrhunderts
"Ihr seid mein König? Also, ich habe Euch nicht gewählt!"
Deine handwerkliche Kunst, Johann, ist wirklich unübertrefflich !! Vielen Dank auch für den Blick in Deine Werkstatt.
Grüße, Joachim
Schöne Grüße Joachim
Mein neues Buch in Deutsch und Englisch erhältlich: "Die Farbe Blau im historischen Schiffbau - von der Antike bis in die Neuzeit" siehe dazu: http://www.modellbau-muellerschoen.de
Hallo Kollegen, vorab vielen Dank für den Motivationsschub. Und hier geht es mit einem kleinen Update im Baubericht weiter:
Weitere Ansaugsiebe am Rumpf Für die kleine Seewasserpumpe am Vorschiff der französischen Korvette, worüber ich bereits ausführlich berichtete, war ein Ansaugsieb anzufertigen. Mittlerweile habe ich am Rumpf im Bereich des Unterwasserschiffes auf Fotoaufnahmen vom Originalmodell aus dem Musée de la Marine in Paris weitere Ansaugsiebe entdeckt. So befindet sich eines auf der Backbordseite vorne am Bug. Ein weiteres Sieb ist Mittschiffs auf der Steuerbordseite angebracht. Das dritte Sieb befindet sich ebenfalls steuerbordseitig im Heckbereich. Vermutlich gab es in diesen Bereichen an Bord auch Bedarf für Seewasser für Reinigungszwecke. Genaues weiß ich hierzu allerdings nicht. Die Herstellung der Siebe erfolgte aus einem 0,2 mm dicken Messingblech. Mit einem Metallstempel trieb ich das Blech in eine Bohrung in einem Aluminiumstück bis es eine halbrunde Form hatte. Wenn man das Messingblech vorher weichglüht, nicht rotglühen, dann lässt es sich leichter in die Form treiben und bricht nicht. IMG_7215.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
IMG_7217.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
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Die Bohrungen für die Sieblöcher sowie am Flansch für die Befestigung stellte ich mit einem Bohrer Ø 0,5 mm her. Als Bohrauflage diente mir ein Holzstab Ø 5 mm, der in den Maschinenschraubstock eingespannt worden ist. Dadurch konnte ich das halbrunde Sieb in die jeweils richtige Lage zum Bohren drehen. IMG_7224.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Mit der Blechschere wurden anschließend die Rohlinge kreisrund ausgeschnitten und mit der Nadelfeile nachbearbeitet.
Das ist kein Marienkäfer auf dem nächsten Bild … Die Siebe haben einen Durchmesser von 7 mm. IMG_7212.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Für meine La Créole brauche ich jedoch nur 3 Siebe. Somit kann ich mir die schönsten aussuchen. IMG_7230.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Fortsetzung folgt …
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner