Der Sekundenkleber in der dünnen Kanüle ( Außendurchmesser 0,4 mm ) trocknet nach Nichtgebrauch sehr schnell, damit ist ein luftdichter Abschluss sehr schnell für das Behältnis gegeben. Bei Wiedergebrauch des Sekundenklebers wird einfach mit einem Feuerzeug die Kanüle freigebrannt. Funktioniert einwandfrei.
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Danke, man muss nur drauf kommen. Ich habe bisher immer einen Tropfen auf eine lange Nadel gesetzt. war nicht optimal.
Aber der Phonal Turbo reagiert schon etwas anders als normaler Sekundenkleber. Er ist länger offen, also eher ein Minutenkleber, leicht gel, aber nicht so schmierig wie der Gel-Sekundenkleber. Aber chemisch habe ich keine Ahnung was das ist.
Uwe vom Dunkelwald (lat.: Miriquidi)
Mitglied des Phantomprojektes Recherche: Fleute Zeehaen Kiellegung: Golden Hinde Fertiggestellt: Die Kolumbusflotte
Fortsetzung: Ausrüstung der Unterrahen – Taurack und Jackstag - Drosse d´une basse vergue et filière d`envergure Entsprechend der Ankündigung habe ich mich mit den Tauracks der Unterrahen, insbesondere für die Großrah, befasst. Das zweiteilige Taurack für die Großrah bestand aus zwei Tauen mit jeweils ø 37 mm. An den Enden der gekleideten Taue waren Kauschen eingespleißt. Wie auf dem folgenden Bild zu sehen, wurden diese Taue jeweils um die Großrah gelegt und mit einer Bändselung gesichert. DSC01109.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Durch die Kauschen werden dann später bei der Montage der Rahen am Modell die jeweiligen Gegenparts gezogen und weiter durch die Scheiben in der Längssaling in Richtung Eselshaupt geführt und dort mit jeweils einer Talje festgezurrt. Zum Einziehen der Jackstage mussten vorab die bereits vor einiger Zeit hergestellten Augbolzen angebracht werden. Um eine korrekte Ausrichtung der Bohrungen für diese Bolzen auf der Rah zu gewährleisten, spannte ich einen Faden. DSC01093.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Wie beim Pariser Modell habe ich die Jackstage auch mit gekleideten Tauen ausgeführt. Diese wurden mit einem Auge auf einen Taukranz, einem sogenannten Grommetstropp, als Scheuerschutz aufgelegt. DSC01098.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Durch die in die inneren Enden der Jackstage eingebundenen Kauschen können mit einem Taljereep die beiden Hälften in der Rahmitte verbunden und steifgesetzt werden. DSC01106.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Momentan bereite ich Herstellung der Fusspferde mit den Springpferden vor. Auch hier gilt es noch ein paar Detailpunkte zu klären. Fortsetzung demnächst …
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Fortsetzung: Ausrüstung der Unterrahen – Quarterblöcke - Poulies d´ecoute Bevor ich entsprechend meiner Ankündigung hier mit den Fußpferden fortfahre, war noch eine Kleinigkeit zu ergänzen, die ich fast vergessen hätte. Es handelt sich um einen Stropp mit Laschung, der die Quarterblöcke in Position hält. Durch die Umlenkung der Schoten, würden diese Blöcke ansonsten in Richtung Rahnocken wandern. DSC01116.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Bis demnächst …
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
im relevanten Zeitraum der La Créole und später, aber teilweise auch schon früher, findet man an den zeitgenössischen Modellen der Franzosen keine Rahklampen mehr. Auch im Atlas du Génie Maritime (1837) sind auf den Zeichnungen und entsprechenden Details für Rahen keine Rahklampen zu sehen.
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Man könnte sogar auf den Stropp verzichten, wenn man die Marssegelschoten über den jeweils zweiten Quarterblock führt, sie sich also in der Rahmitte kreuzen lässt.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Fortsetzung: Ausrüstung der Unterrahen – Fuß- und Springpferde – Marchepieds et étriers Wie schon oft praktiziert, versuche ich auch die Umsetzung von Details für die Fuß- und Springpferde durch Anfertigung eines Probeexemplars zu klären. Entsprechend den Vorgaben und der Beschreibung aus der Monographie bestanden die zweiteiligen Fußpferde der La Créole aus geteertem Tauwerk, die mit gespleißten Augen über die Rahnocken genommen wurden. In die inneren Enden waren Kauschen eingespleißt und mittels Taljereep in Rahmitte verzurrt. Bei der Großrah hatte das Tau für das Fußpferd lt. Monographie einen Durchmesser von 32 mm. Die Taue für die Springpferde sind mit ø 30 mm angegeben.
Screenshot 2023-04-12 215543.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Quelle: Monographie zur La Créole von J. Boudriot
Für die Ausführung der Fußpferde am Modell orientiere ich mich an einer Zeichnung aus dem Atlas.
GMGPL001-1.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Quelle: Ausschnitt aus Atlas du Génie maritime, annexe Nr. 1, Pl. 1
Das erste Probestück zeigt, dass die verwendete Kausch mit ø 2,1 mm im Modellmaßstab viel zu dominant erscheint. Die kleinere Kausch mit ø 1,5 mm ist jedoch für die Taustärke ø 0,67 mm zu klein. Um eine Größe dazwischen anfertigen zu können, fehlt mir momentan das entsprechende Messingrohr, was ich aber zwischenzeitlich bereits bestellt habe. DSC01121.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Somit werde ich nun die Anfertigung der weiteren Blöcke für die Großrah vorziehen. Fortsetzung folgt …
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Hallo Johann Schrage und Marquardt stimmen darin überein, dass der Teil der Springpferde, der um die Rah gewickelt ist, aufgedröselt und zu einer Zopfplating verflochten wird. Während Schrage sich ausdrücklich nur auf britische Schiffe bezieht, differenziert Marquardt hier nicht. Für meinen Kutter "Le Cerf" habe ich das auch so übernommen, ohne das allerdings durch französische Primärquellen verifiziert zu haben. Liegen Dir zu dem Thema Hinweise vor?
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
ich darf ergänzen, dass Schrage und Marquardt sich in ihren diesbezüglichen Werken auf des 18. Jahrhundert beziehen. Mit Einführung der Jackstage so im frühen 19. Jahrhundert, änderte man wohl auch die Befestigung der Springpferde. Wie beim Pariser Modell der La Créole zu sehen, wurden die Springpferde direkt am Strecktau bzw. an den Augbolzen des Jackstag befestigt. Später war diese Methode wohl mehr oder weniger allgemein üblich, wie ich annehme, und wurde auch bei modernen Seglern übernommen.
Ergänzend zum Text ein paar Bilder:
LaCreole_Jackstag_Springpferd.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Quelle: Musée national de Marine, La Créole
Hildebrandt_Rah_Springpferd_1872.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Quelle: Lehrbuch für junge Seeleute, O. Hildebrandt, Danzig 1872
IMG_20230324_111600.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Quelle: Foto @Rack *) - Schifffahrtsmusem La Spezia, Rah der Amerigo Vespucci (ich hoffe, dass es in Ordnung ist das Bild zu zeigen, falls nicht, lösche ich es)
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner